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Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 2. Tübingen, 1877.

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§. 73. Die Verwaltung des Bankwesens.
§. 73. Die Verwaltung des Bankwesens *).
A. Die Verwaltung der Reichsbank.
I. Allgemeine Grundsätze.

Auf Grund des Reichsgesetzes v. 14. März 1875 (R.-G.-Bl.
S. 177) ist unter dem Namen "Reichsbank" eine Bank mit dem

*)
Gesetzgebung. Gesetzüber die Ausgabe von Banknoten.
Vom 27. März 1870 (R.-G.-Bl. S. 15). Dieses Gesetz bestimmt, daß
vom Tage seiner Verkündigung an bis zum 1. Juli 1872 die Befugniß
zur Ausgabe von Banknoten nur durch ein Bundesgesetz erworben (resp.
erweitert und verlängert) werden kann.
Eingeführt in Baden, Württemberg und Südhessen vom 1. Januar
1872 ab (Art. 80 der vereinbarten Verfassung R.-G.-Bl. S. 648. 656);
in Bayern durch Reichsges. v. 22. April 1871 §. 2 (R.-G.-Bl. S. 88),
ebenfalls vom 1. Januar 1872 ab.
Die Wirksamkeit dieses Gesetzes wurde verlängert durch die Gesetze
v. 16. Juni 1872 (R.-G.-Bl. S. 169), vom 30. Juni 1873 (R.-G.-Bl.
S. 159) und vom 21. Dezember 1874 (R.-G.-Bl. S. 193).

Bankgesetz vom 14. März 1875 (R.-G.-Bl. S. 177) und Statut
der Reichsbank
vom 21. Mai 1875 (R.-G.-Bl. S. 203). Dem
Entwurf des Bankgesetzes (vom 5. Nov. 1874) sind sehr ausführliche
Motive beigegeben. Drucksachen des Deutschen Reichstages II.
Sess. 1874 Nro. 27). Die vom Reichstag eingesetzte Kommission
erstattete ebenfalls einen sehr ausführlichen und beachtenswerthen Be-
richt
, welcher in den Drucksachen a. a. O. Bd. IV. Nro. 195
enthalten ist. Die Verhandlungen des Reichstages Stenograph.
Berichte
1874/75 S. 1265 ff. 1435 ff.
Literatur. Die meisten Schriften über das Bankwesen sind volkswirth-
schaftlichen, nicht juristischen Charakters. Einige Ausgaben des Bank-
gesetzes sind mit Auszügen aus den Motiven, dem Kommissionsbericht
und den Reichstags-Verhandlungen versehen, so von M. Ströll, Nörd-
lingen 1875; Gerothwohl, Frankfurt a. M. 1875; Stommel,
Berlin 1875. Die Materialien des Bankgesetzes finden sich auch in
Hirth's Annalen 1874 S. 1611 ff. 1875 S. 835 ff. 945 ff. 1563 ff.
Die beste Ausgabe der über das Bankwesen erlassenen Reichsgesetze mit
ausführlichen Mittheilungen aus den Gesetzgebungs-Materialien, jedoch
ohne juristische Erörterungen, ist von Adolf Soetbeer veranstaltet
unter dem Titel Deutsche Bankverfassung. Erlangen 1875.
(Daselbst S. 401 Literatur über das Bankwesen in Deutschland.) Die
Darstellung in v. Rönne's Staatsrecht des Deutschen Reichs II. 1.
S. 268 besteht, soweit sie nicht einfach Abdruck der Reichsgesetze ist,
zum größten Theil aus ziemlich wörtlichen Excerpten aus dieser Schrift
§. 73. Die Verwaltung des Bankweſens.
§. 73. Die Verwaltung des Bankweſens *).
A. Die Verwaltung der Reichsbank.
I. Allgemeine Grundſätze.

Auf Grund des Reichsgeſetzes v. 14. März 1875 (R.-G.-Bl.
S. 177) iſt unter dem Namen „Reichsbank“ eine Bank mit dem

*)
Geſetzgebung. Geſetzüber die Ausgabe von Banknoten.
Vom 27. März 1870 (R.-G.-Bl. S. 15). Dieſes Geſetz beſtimmt, daß
vom Tage ſeiner Verkündigung an bis zum 1. Juli 1872 die Befugniß
zur Ausgabe von Banknoten nur durch ein Bundesgeſetz erworben (reſp.
erweitert und verlängert) werden kann.
Eingeführt in Baden, Württemberg und Südheſſen vom 1. Januar
1872 ab (Art. 80 der vereinbarten Verfaſſung R.-G.-Bl. S. 648. 656);
in Bayern durch Reichsgeſ. v. 22. April 1871 §. 2 (R.-G.-Bl. S. 88),
ebenfalls vom 1. Januar 1872 ab.
Die Wirkſamkeit dieſes Geſetzes wurde verlängert durch die Geſetze
v. 16. Juni 1872 (R.-G.-Bl. S. 169), vom 30. Juni 1873 (R.-G.-Bl.
S. 159) und vom 21. Dezember 1874 (R.-G.-Bl. S. 193).

Bankgeſetz vom 14. März 1875 (R.-G.-Bl. S. 177) und Statut
der Reichsbank
vom 21. Mai 1875 (R.-G.-Bl. S. 203). Dem
Entwurf des Bankgeſetzes (vom 5. Nov. 1874) ſind ſehr ausführliche
Motive beigegeben. Druckſachen des Deutſchen Reichstages II.
Seſſ. 1874 Nro. 27). Die vom Reichstag eingeſetzte Kommiſſion
erſtattete ebenfalls einen ſehr ausführlichen und beachtenswerthen Be-
richt
, welcher in den Druckſachen a. a. O. Bd. IV. Nro. 195
enthalten iſt. Die Verhandlungen des Reichstages Stenograph.
Berichte
1874/75 S. 1265 ff. 1435 ff.
Literatur. Die meiſten Schriften über das Bankweſen ſind volkswirth-
ſchaftlichen, nicht juriſtiſchen Charakters. Einige Ausgaben des Bank-
geſetzes ſind mit Auszügen aus den Motiven, dem Kommiſſionsbericht
und den Reichstags-Verhandlungen verſehen, ſo von M. Ströll, Nörd-
lingen 1875; Gerothwohl, Frankfurt a. M. 1875; Stommel,
Berlin 1875. Die Materialien des Bankgeſetzes finden ſich auch in
Hirth’s Annalen 1874 S. 1611 ff. 1875 S. 835 ff. 945 ff. 1563 ff.
Die beſte Ausgabe der über das Bankweſen erlaſſenen Reichsgeſetze mit
ausführlichen Mittheilungen aus den Geſetzgebungs-Materialien, jedoch
ohne juriſtiſche Erörterungen, iſt von Adolf Soetbeer veranſtaltet
unter dem Titel Deutſche Bankverfaſſung. Erlangen 1875.
(Daſelbſt S. 401 Literatur über das Bankweſen in Deutſchland.) Die
Darſtellung in v. Rönne’s Staatsrecht des Deutſchen Reichs II. 1.
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[380/0394] §. 73. Die Verwaltung des Bankweſens. §. 73. Die Verwaltung des Bankweſens *). A. Die Verwaltung der Reichsbank. I. Allgemeine Grundſätze. Auf Grund des Reichsgeſetzes v. 14. März 1875 (R.-G.-Bl. S. 177) iſt unter dem Namen „Reichsbank“ eine Bank mit dem *) Geſetzgebung. Geſetzüber die Ausgabe von Banknoten. Vom 27. März 1870 (R.-G.-Bl. S. 15). Dieſes Geſetz beſtimmt, daß vom Tage ſeiner Verkündigung an bis zum 1. Juli 1872 die Befugniß zur Ausgabe von Banknoten nur durch ein Bundesgeſetz erworben (reſp. erweitert und verlängert) werden kann. Eingeführt in Baden, Württemberg und Südheſſen vom 1. Januar 1872 ab (Art. 80 der vereinbarten Verfaſſung R.-G.-Bl. S. 648. 656); in Bayern durch Reichsgeſ. v. 22. April 1871 §. 2 (R.-G.-Bl. S. 88), ebenfalls vom 1. Januar 1872 ab. Die Wirkſamkeit dieſes Geſetzes wurde verlängert durch die Geſetze v. 16. Juni 1872 (R.-G.-Bl. S. 169), vom 30. Juni 1873 (R.-G.-Bl. S. 159) und vom 21. Dezember 1874 (R.-G.-Bl. S. 193). Bankgeſetz vom 14. März 1875 (R.-G.-Bl. S. 177) und Statut der Reichsbank vom 21. Mai 1875 (R.-G.-Bl. S. 203). Dem Entwurf des Bankgeſetzes (vom 5. Nov. 1874) ſind ſehr ausführliche Motive beigegeben. Druckſachen des Deutſchen Reichstages II. Seſſ. 1874 Nro. 27). Die vom Reichstag eingeſetzte Kommiſſion erſtattete ebenfalls einen ſehr ausführlichen und beachtenswerthen Be- richt, welcher in den Druckſachen a. a. O. Bd. IV. Nro. 195 enthalten iſt. Die Verhandlungen des Reichstages Stenograph. Berichte 1874/75 S. 1265 ff. 1435 ff. Literatur. Die meiſten Schriften über das Bankweſen ſind volkswirth- ſchaftlichen, nicht juriſtiſchen Charakters. Einige Ausgaben des Bank- geſetzes ſind mit Auszügen aus den Motiven, dem Kommiſſionsbericht und den Reichstags-Verhandlungen verſehen, ſo von M. Ströll, Nörd- lingen 1875; Gerothwohl, Frankfurt a. M. 1875; Stommel, Berlin 1875. Die Materialien des Bankgeſetzes finden ſich auch in Hirth’s Annalen 1874 S. 1611 ff. 1875 S. 835 ff. 945 ff. 1563 ff. Die beſte Ausgabe der über das Bankweſen erlaſſenen Reichsgeſetze mit ausführlichen Mittheilungen aus den Geſetzgebungs-Materialien, jedoch ohne juriſtiſche Erörterungen, iſt von Adolf Soetbeer veranſtaltet unter dem Titel Deutſche Bankverfaſſung. Erlangen 1875. (Daſelbſt S. 401 Literatur über das Bankweſen in Deutſchland.) Die Darſtellung in v. Rönne’s Staatsrecht des Deutſchen Reichs II. 1. S. 268 beſteht, ſoweit ſie nicht einfach Abdruck der Reichsgeſetze iſt, zum größten Theil aus ziemlich wörtlichen Excerpten aus dieſer Schrift

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Zitationshilfe: Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 2. Tübingen, 1877, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laband_staatsrecht02_1878/394>, abgerufen am 27.11.2024.