Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 2. Tübingen, 1877.§. 76. Die Verwaltung des Gewerbewesens. dem Bundesrath übertragen. Eine Approbation ist erforder-lich für folgende 3 Klassen von Gewerbetreibenden: a) Für Apotheker 1). Die Vorschriften über die Behörden, b) Für diejenigen Personen, welche sich als Aerzte, (Wund- 1) Gew.-Ordn. §. 29. Die Approbation als Apotheker gewährt aber nur die persönliche Qualifikation, im ganzen Bundesgebiete das Apotheker-Ge- werbe zu betreiben; die landesgesetzlichen Vorschriften über Errichtung und Verlegung der Apotheken, über die Geschäftsführung, Visitationen u. s. w. sind vorläufig in Kraft erhalten worden. Gew.-Ordn. §. 6. 2) Centralbl. f. d. Deutsche Reich 1875 S. 167 ff. 3) Centrlbl. 1875 S. 761 ff. 4) R.-G.-Bl. 1875 S. 5. Durch dieselbe ist die ältere Kaiserl. Verordn. v. 25. März 1872 (R.-G.-Bl. 85) aufgehoben worden. 5) Gew.-Ordn. §. 29. 6) B.-G.-Bl. 1869 S. 635 ff. Ergänzt für Hessen durch Bekanntm. v.
9. Dezemb. 1869 (B.-G.-B. S. 688); für Württemberg und Baden durch Bekanntm. v. 21. Dezemb. 1871 (R.-G.-Bl. S. 472) und v. 17. Mai 1872 (R.-G.-Bl. S. 151); für Bayern durch Bekanntmachung vom 28. Juni 1872 (R.-G.-Bl. S. 243); für Elsaß-Lothringen durch die Bekanntm. vom 19. Juli 1872 (R.-G.-Bl. S. 351). §. 76. Die Verwaltung des Gewerbeweſens. dem Bundesrath übertragen. Eine Approbation iſt erforder-lich für folgende 3 Klaſſen von Gewerbetreibenden: α) Für Apotheker 1). Die Vorſchriften über die Behörden, β) Für diejenigen Perſonen, welche ſich als Aerzte, (Wund- 1) Gew.-Ordn. §. 29. Die Approbation als Apotheker gewährt aber nur die perſönliche Qualifikation, im ganzen Bundesgebiete das Apotheker-Ge- werbe zu betreiben; die landesgeſetzlichen Vorſchriften über Errichtung und Verlegung der Apotheken, über die Geſchäftsführung, Viſitationen u. ſ. w. ſind vorläufig in Kraft erhalten worden. Gew.-Ordn. §. 6. 2) Centralbl. f. d. Deutſche Reich 1875 S. 167 ff. 3) Centrlbl. 1875 S. 761 ff. 4) R.-G.-Bl. 1875 S. 5. Durch dieſelbe iſt die ältere Kaiſerl. Verordn. v. 25. März 1872 (R.-G.-Bl. 85) aufgehoben worden. 5) Gew.-Ordn. §. 29. 6) B.-G.-Bl. 1869 S. 635 ff. Ergänzt für Heſſen durch Bekanntm. v.
9. Dezemb. 1869 (B.-G.-B. S. 688); für Württemberg und Baden durch Bekanntm. v. 21. Dezemb. 1871 (R.-G.-Bl. S. 472) und v. 17. Mai 1872 (R.-G.-Bl. S. 151); für Bayern durch Bekanntmachung vom 28. Juni 1872 (R.-G.-Bl. S. 243); für Elſaß-Lothringen durch die Bekanntm. vom 19. Juli 1872 (R.-G.-Bl. S. 351). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0476" n="462"/><fw place="top" type="header">§. 76. Die Verwaltung des Gewerbeweſens.</fw><lb/> dem <hi rendition="#g">Bundesrath</hi> übertragen. Eine Approbation iſt erforder-<lb/> lich für folgende 3 Klaſſen von Gewerbetreibenden:</p><lb/> <p>α) Für <hi rendition="#g">Apotheker</hi> <note place="foot" n="1)">Gew.-Ordn. §. 29. Die Approbation als Apotheker gewährt aber nur<lb/> die <hi rendition="#g">perſönliche</hi> Qualifikation, im ganzen Bundesgebiete das Apotheker-Ge-<lb/> werbe zu betreiben; die landesgeſetzlichen Vorſchriften über Errichtung und<lb/> Verlegung der Apotheken, über die Geſchäftsführung, Viſitationen u. ſ. w. ſind<lb/> vorläufig in Kraft erhalten worden. Gew.-Ordn. §. 6.</note>. Die Vorſchriften über die Behörden,<lb/> welche zur Ertheilung der Approbation befugt ſind, und über die<lb/> Prüfung, von deren Ablegung die Ertheilung der Approbation ab-<lb/> hängig iſt, ſind vom Bundesrath erlaſſen für Apotheker am 5.<lb/> März 1875 <note place="foot" n="2)">Centralbl. f. d. Deutſche Reich 1875 S. 167 ff.</note> und für Apothekergehilfen am 13 November 1875 <note place="foot" n="3)">Centrlbl. 1875 S. 761 ff.</note>.<lb/> Durch dieſe Anordnungen ſind die älteren, über denſelben Gegen-<lb/> ſtand erlaſſenen Vorſchriften aufgehoben worden. Die Abgränzung<lb/> derjenigen Zubereitungen, Droguen und chemiſchen Präparate, deren<lb/> Feilhaltung und Verkauf nur in Apotheken geſtattet iſt, von den-<lb/> jenigen, welche auch anderweitig in Verkehr gebracht werden dürfen,<lb/> iſt in §. 6 Abſ. 2 der Gew.-Ordn. einer Kaiſerl. Verordnung<lb/> übertragen, welche am 4. Januar 1875 ergangen iſt <note place="foot" n="4)">R.-G.-Bl. 1875 S. 5. Durch dieſelbe iſt die ältere Kaiſerl. Verordn.<lb/> v. 25. März 1872 (R.-G.-Bl. 85) aufgehoben worden.</note>.</p><lb/> <p>β) Für diejenigen Perſonen, welche ſich als <hi rendition="#g">Aerzte</hi>, (Wund-<lb/> ärzte, Augenärzte, Geburtshelfer, Zahnärzte und Thierärzte) oder<lb/> mit gleichbedeutenden Titeln <hi rendition="#g">bezeichnen</hi> oder Seitens des<lb/> Staates oder einer Gemeinde als ſolche anerkannt oder mit <hi rendition="#g">amt-<lb/> lichen</hi> Funktionen betraut werden ſollen <note place="foot" n="5)">Gew.-Ordn. §. 29.</note>. Die Vorſchriften<lb/> über die Behörden, welche in den einzelnen Bundesſtaaten zur<lb/> Ertheilung der Approbation befugt ſind und über die Prüfung der<lb/> Aerzte, Zahnärzte und Thierärzte ſind nach Maßgabe der Bundes-<lb/> rathsbeſchlüſſe vom Reichskanzler am 25. Septemb. 1869 verkündet<lb/> worden <note place="foot" n="6)">B.-G.-Bl. 1869 S. 635 ff. Ergänzt für <hi rendition="#g">Heſſen</hi> durch Bekanntm. v.<lb/> 9. Dezemb. 1869 (B.-G.-B. S. 688); für <hi rendition="#g">Württemberg</hi> und <hi rendition="#g">Baden</hi> durch<lb/> Bekanntm. v. 21. Dezemb. 1871 (R.-G.-Bl. S. 472) und v. 17. Mai 1872<lb/> (R.-G.-Bl. S. 151); für <hi rendition="#g">Bayern</hi> durch Bekanntmachung vom 28. Juni 1872<lb/> (R.-G.-Bl. S. 243); für <hi rendition="#g">Elſaß-Lothringen</hi> durch die Bekanntm. vom<lb/> 19. Juli 1872 (R.-G.-Bl. S. 351).</note>; die Vorſchriften über die Fälle, in welchen eine Dis-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [462/0476]
§. 76. Die Verwaltung des Gewerbeweſens.
dem Bundesrath übertragen. Eine Approbation iſt erforder-
lich für folgende 3 Klaſſen von Gewerbetreibenden:
α) Für Apotheker 1). Die Vorſchriften über die Behörden,
welche zur Ertheilung der Approbation befugt ſind, und über die
Prüfung, von deren Ablegung die Ertheilung der Approbation ab-
hängig iſt, ſind vom Bundesrath erlaſſen für Apotheker am 5.
März 1875 2) und für Apothekergehilfen am 13 November 1875 3).
Durch dieſe Anordnungen ſind die älteren, über denſelben Gegen-
ſtand erlaſſenen Vorſchriften aufgehoben worden. Die Abgränzung
derjenigen Zubereitungen, Droguen und chemiſchen Präparate, deren
Feilhaltung und Verkauf nur in Apotheken geſtattet iſt, von den-
jenigen, welche auch anderweitig in Verkehr gebracht werden dürfen,
iſt in §. 6 Abſ. 2 der Gew.-Ordn. einer Kaiſerl. Verordnung
übertragen, welche am 4. Januar 1875 ergangen iſt 4).
β) Für diejenigen Perſonen, welche ſich als Aerzte, (Wund-
ärzte, Augenärzte, Geburtshelfer, Zahnärzte und Thierärzte) oder
mit gleichbedeutenden Titeln bezeichnen oder Seitens des
Staates oder einer Gemeinde als ſolche anerkannt oder mit amt-
lichen Funktionen betraut werden ſollen 5). Die Vorſchriften
über die Behörden, welche in den einzelnen Bundesſtaaten zur
Ertheilung der Approbation befugt ſind und über die Prüfung der
Aerzte, Zahnärzte und Thierärzte ſind nach Maßgabe der Bundes-
rathsbeſchlüſſe vom Reichskanzler am 25. Septemb. 1869 verkündet
worden 6); die Vorſchriften über die Fälle, in welchen eine Dis-
1) Gew.-Ordn. §. 29. Die Approbation als Apotheker gewährt aber nur
die perſönliche Qualifikation, im ganzen Bundesgebiete das Apotheker-Ge-
werbe zu betreiben; die landesgeſetzlichen Vorſchriften über Errichtung und
Verlegung der Apotheken, über die Geſchäftsführung, Viſitationen u. ſ. w. ſind
vorläufig in Kraft erhalten worden. Gew.-Ordn. §. 6.
2) Centralbl. f. d. Deutſche Reich 1875 S. 167 ff.
3) Centrlbl. 1875 S. 761 ff.
4) R.-G.-Bl. 1875 S. 5. Durch dieſelbe iſt die ältere Kaiſerl. Verordn.
v. 25. März 1872 (R.-G.-Bl. 85) aufgehoben worden.
5) Gew.-Ordn. §. 29.
6) B.-G.-Bl. 1869 S. 635 ff. Ergänzt für Heſſen durch Bekanntm. v.
9. Dezemb. 1869 (B.-G.-B. S. 688); für Württemberg und Baden durch
Bekanntm. v. 21. Dezemb. 1871 (R.-G.-Bl. S. 472) und v. 17. Mai 1872
(R.-G.-Bl. S. 151); für Bayern durch Bekanntmachung vom 28. Juni 1872
(R.-G.-Bl. S. 243); für Elſaß-Lothringen durch die Bekanntm. vom
19. Juli 1872 (R.-G.-Bl. S. 351).
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