Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 3, Abt. 2. Freiburg (Breisgau) u. a., 1882.§. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Gesetzgebung etc. biete oder Gebietstheile einiger kleiner Staaten angeschlossen. Wegenihrer geographischen Lage blieben das Großherz. sächs. Vorder- gericht Ostheim und das Sachsen-Kob.-Gotha'sche Amt Königs- berg außerhalb der Branntweinsteuer-Gemeinschaft. In diesem, aus den vorstehenden Angaben ersichtlichen Ge- b. Das Gesetz des Norddeutschen Bundes vom c. Durch Vertrag zwischen dem Nordd. Bunde und Hessen 1) Eine Ergänzung hat diese Gesetzgebung erfahren durch das Bundes- gesetz v. 8. Juli 1868 betreffend die subsidiäre Haftung des Brennerei-Unter- nehmers für Zuwiderhandlungen gegen die Branntweinsteuergesetze durch Ver- walter, Gewerbsgehülfen und Hausgenossen. B.G.Bl. 1868. S. 404 ff. 2) Bundes-Gesetzbl. 1868 S. 384 ff. Hierzu Verordn. v. 29. Juli 1868. (S. 465); V. v. 19. Okt. 1868 (S. 513) V. v. 5. Juni 1869 (S. 241); V. v. 29. Dez. 1871 (S. 483). 3) Durch das Reichsges. v. 16. Nov. 1874 (R.G.Bl. S. 134) ist dieser
Grundsatz ausgedehnt worden auf alle Zollexclaven, welche in die gemeinschaftl. Zollgrenze eingeschlossen werden, sofern nicht daselbst die Branntweinbesteuerung verfassungsmäßig der Landesgesetzgebung vorbehalten ist. (Baden.) §. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Geſetzgebung ꝛc. biete oder Gebietstheile einiger kleiner Staaten angeſchloſſen. Wegenihrer geographiſchen Lage blieben das Großherz. ſächſ. Vorder- gericht Oſtheim und das Sachſen-Kob.-Gotha’ſche Amt Königs- berg außerhalb der Branntweinſteuer-Gemeinſchaft. In dieſem, aus den vorſtehenden Angaben erſichtlichen Ge- b. Das Geſetz des Norddeutſchen Bundes vom c. Durch Vertrag zwiſchen dem Nordd. Bunde und Heſſen 1) Eine Ergänzung hat dieſe Geſetzgebung erfahren durch das Bundes- geſetz v. 8. Juli 1868 betreffend die ſubſidiäre Haftung des Brennerei-Unter- nehmers für Zuwiderhandlungen gegen die Branntweinſteuergeſetze durch Ver- walter, Gewerbsgehülfen und Hausgenoſſen. B.G.Bl. 1868. S. 404 ff. 2) Bundes-Geſetzbl. 1868 S. 384 ff. Hierzu Verordn. v. 29. Juli 1868. (S. 465); V. v. 19. Okt. 1868 (S. 513) V. v. 5. Juni 1869 (S. 241); V. v. 29. Dez. 1871 (S. 483). 3) Durch das Reichsgeſ. v. 16. Nov. 1874 (R.G.Bl. S. 134) iſt dieſer
Grundſatz ausgedehnt worden auf alle Zollexclaven, welche in die gemeinſchaftl. Zollgrenze eingeſchloſſen werden, ſofern nicht daſelbſt die Branntweinbeſteuerung verfaſſungsmäßig der Landesgeſetzgebung vorbehalten iſt. (Baden.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0286" n="276"/><fw place="top" type="header">§. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Geſetzgebung ꝛc.</fw><lb/> biete oder Gebietstheile einiger kleiner Staaten angeſchloſſen. Wegen<lb/> ihrer geographiſchen Lage blieben das Großherz. ſächſ. Vorder-<lb/> gericht <hi rendition="#g">Oſtheim</hi> und das Sachſen-Kob.-Gotha’ſche Amt <hi rendition="#g">Königs-<lb/> berg</hi> außerhalb der Branntweinſteuer-Gemeinſchaft.</p><lb/> <p>In dieſem, aus den vorſtehenden Angaben erſichtlichen Ge-<lb/> biete beſtand bereits vor Entſtehung des Nordd. Bundes (1. Juli<lb/> 1867) auf Grund von Verträgen und Landesgeſetzen Gleichheit<lb/> und Gemeinſchaftlichkeit der Branntweinbeſteuerung. Verfaſſungs-<lb/> mäßig wurde dieſelbe beſtätigt durch Art. 40 der Verf. des<lb/> Nordd. Bundes:<lb/><hi rendition="#et">„Die Beſtimmungen ..... in dem Vertrage über die gleiche<lb/> Beſteuerung innerer Erzeugniſſe vom 28. Juni 1864 .....<lb/> bleiben zwiſchen den bei dieſen Verträgen betheiligten Bundes-<lb/> ſtaaten in Kraft, ſoweit ſie nicht durch die Vorſchriften der<lb/> gegenwärtigen Verfaſſung abgeändert werden“.</hi><lb/> Hierdurch ſind die materiell gemeinſamen Landesgeſetze der erwähnten<lb/> Staaten in ein formell gemeinverbindliches <hi rendition="#g">Bundes</hi> geſetz ver-<lb/> wandelt worden <note place="foot" n="1)">Eine Ergänzung hat dieſe Geſetzgebung erfahren durch das <hi rendition="#g">Bundes-<lb/> geſetz</hi> v. 8. Juli 1868 betreffend die ſubſidiäre Haftung des Brennerei-Unter-<lb/> nehmers für Zuwiderhandlungen gegen die Branntweinſteuergeſetze durch Ver-<lb/> walter, Gewerbsgehülfen und Hausgenoſſen. B.G.Bl. 1868. S. 404 ff.</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b.</hi> Das <hi rendition="#g">Geſetz des Norddeutſchen Bundes</hi> vom<lb/> 8. Juli 1868 <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#g">Bundes-Geſetzbl</hi>. 1868 S. 384 ff. Hierzu Verordn. v. 29. Juli 1868.<lb/> (S. 465); V. v. 19. Okt. 1868 (S. 513) V. v. 5. Juni 1869 (S. 241); V.<lb/> v. 29. Dez. 1871 (S. 483).</note> hat die in Preußen und in den am Vertrage<lb/> vom 28. Juni 1864 betheiligten Staaten geltenden Vorſchriften<lb/> über die Beſteuerung des Branntweins eingeführt in dem zum<lb/> Nordd. Bunde gehörenden Theil des Großherz. Heſſen, in den<lb/> Großherzogthümern Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz,<lb/> im Herzogthum Lauenburg, in der Hanſeſtadt Lübeck und deren<lb/> Gebiet und in den in die Zolllinie des Zollvereins gezogenen und<lb/> noch zu ziehenden Preußiſchen und Hamburgiſchen Gebietstheilen <note place="foot" n="3)">Durch das Reichsgeſ. v. 16. Nov. 1874 (R.G.Bl. S. 134) iſt dieſer<lb/> Grundſatz ausgedehnt worden auf <hi rendition="#g">alle</hi> Zollexclaven, welche in die gemeinſchaftl.<lb/> Zollgrenze eingeſchloſſen werden, ſofern nicht daſelbſt die Branntweinbeſteuerung<lb/> verfaſſungsmäßig der Landesgeſetzgebung vorbehalten iſt. (Baden.)</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c.</hi> Durch <hi rendition="#g">Vertrag</hi> zwiſchen dem Nordd. Bunde und Heſſen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0286]
§. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Geſetzgebung ꝛc.
biete oder Gebietstheile einiger kleiner Staaten angeſchloſſen. Wegen
ihrer geographiſchen Lage blieben das Großherz. ſächſ. Vorder-
gericht Oſtheim und das Sachſen-Kob.-Gotha’ſche Amt Königs-
berg außerhalb der Branntweinſteuer-Gemeinſchaft.
In dieſem, aus den vorſtehenden Angaben erſichtlichen Ge-
biete beſtand bereits vor Entſtehung des Nordd. Bundes (1. Juli
1867) auf Grund von Verträgen und Landesgeſetzen Gleichheit
und Gemeinſchaftlichkeit der Branntweinbeſteuerung. Verfaſſungs-
mäßig wurde dieſelbe beſtätigt durch Art. 40 der Verf. des
Nordd. Bundes:
„Die Beſtimmungen ..... in dem Vertrage über die gleiche
Beſteuerung innerer Erzeugniſſe vom 28. Juni 1864 .....
bleiben zwiſchen den bei dieſen Verträgen betheiligten Bundes-
ſtaaten in Kraft, ſoweit ſie nicht durch die Vorſchriften der
gegenwärtigen Verfaſſung abgeändert werden“.
Hierdurch ſind die materiell gemeinſamen Landesgeſetze der erwähnten
Staaten in ein formell gemeinverbindliches Bundes geſetz ver-
wandelt worden 1).
b. Das Geſetz des Norddeutſchen Bundes vom
8. Juli 1868 2) hat die in Preußen und in den am Vertrage
vom 28. Juni 1864 betheiligten Staaten geltenden Vorſchriften
über die Beſteuerung des Branntweins eingeführt in dem zum
Nordd. Bunde gehörenden Theil des Großherz. Heſſen, in den
Großherzogthümern Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz,
im Herzogthum Lauenburg, in der Hanſeſtadt Lübeck und deren
Gebiet und in den in die Zolllinie des Zollvereins gezogenen und
noch zu ziehenden Preußiſchen und Hamburgiſchen Gebietstheilen 3).
c. Durch Vertrag zwiſchen dem Nordd. Bunde und Heſſen
1) Eine Ergänzung hat dieſe Geſetzgebung erfahren durch das Bundes-
geſetz v. 8. Juli 1868 betreffend die ſubſidiäre Haftung des Brennerei-Unter-
nehmers für Zuwiderhandlungen gegen die Branntweinſteuergeſetze durch Ver-
walter, Gewerbsgehülfen und Hausgenoſſen. B.G.Bl. 1868. S. 404 ff.
2) Bundes-Geſetzbl. 1868 S. 384 ff. Hierzu Verordn. v. 29. Juli 1868.
(S. 465); V. v. 19. Okt. 1868 (S. 513) V. v. 5. Juni 1869 (S. 241); V.
v. 29. Dez. 1871 (S. 483).
3) Durch das Reichsgeſ. v. 16. Nov. 1874 (R.G.Bl. S. 134) iſt dieſer
Grundſatz ausgedehnt worden auf alle Zollexclaven, welche in die gemeinſchaftl.
Zollgrenze eingeſchloſſen werden, ſofern nicht daſelbſt die Branntweinbeſteuerung
verfaſſungsmäßig der Landesgeſetzgebung vorbehalten iſt. (Baden.)
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