Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.nachher erst sein Schreiber Konrad das Mähre danach be- reitete. 25) So sind die Worte aus der Sanct-Galler Handschrift herzustellen, womit der Streit über Konrad endlich gehoben ist. S. von der Hagens Grundriß S. 83. 26) S. von der Hagens Grundriß S. 82. Die Lesar- ten der Sanct-Galler und Münchner Handschriften für die Klage ist uns der Herausgeber schuldig geblieben; er hat sie zu unserem Bedauern abermahls auf den zweiten Band verschoben. Nach den Lesarten jener Handschriften wird in dieser ganzen Untersuchung manches Einzelne vielleicht anders bestimmt werden müssen. 27) Diese Ausdrücke würden wohl (aber nicht so gut Z. 17 ff. nach der Sanct-Galler Lesart, s. Anmerk. 28) auf das Werk Konrads passen, wenn man annehmen woll- te, daß es ein Lateinisches Gedicht, wie das von Walther, gewesen. Daß aber der Verfasser der Klage nicht ein sol- ches, sondern ein Deutsches Gedicht las, zeigt die weiter- hin angegebene wörtliche Übereinstimmung mehrerer Stel- len in der Klage und den Nibelungen. Das Versmaß des Deutschen Werkes war wohl ohne Zweifel die Strophe, welche nachher immer diesem ganzen Fabelkreise eigen ge- blieben ist *). Weitere Untersuchungen müssen lehren, wel- *) Die den Nibelungen eigenthümliche Gestalt derselben,
wobei die letzte Zeile immer eine Hebung (man muß nicht sagen, zwei Sylben) mehr als die übrigen hat, wurde erst, bis auf einige Nachlässigkeiten des Ab- schreibers, vollkommen in der Recension der Sanct- Galler Handschrift durchgesetzt. nachher erſt ſein Schreiber Konrad das Mähre danach be- reitete. 25) So ſind die Worte aus der Sanct-Galler Handſchrift herzuſtellen, womit der Streit über Konrad endlich gehoben iſt. S. von der Hagens Grundriß S. 83. 26) S. von der Hagens Grundriß S. 82. Die Lesar- ten der Sanct-Galler und Münchner Handſchriften für die Klage iſt uns der Herausgeber ſchuldig geblieben; er hat ſie zu unſerem Bedauern abermahls auf den zweiten Band verſchoben. Nach den Lesarten jener Handſchriften wird in dieſer ganzen Unterſuchung manches Einzelne vielleicht anders beſtimmt werden müſſen. 27) Dieſe Ausdrücke würden wohl (aber nicht ſo gut Z. 17 ff. nach der Sanct-Galler Lesart, ſ. Anmerk. 28) auf das Werk Konrads paſſen, wenn man annehmen woll- te, daß es ein Lateiniſches Gedicht, wie das von Walther, geweſen. Daß aber der Verfaſſer der Klage nicht ein ſol- ches, ſondern ein Deutſches Gedicht las, zeigt die weiter- hin angegebene wörtliche Übereinſtimmung mehrerer Stel- len in der Klage und den Nibelungen. Das Versmaß des Deutſchen Werkes war wohl ohne Zweifel die Strophe, welche nachher immer dieſem ganzen Fabelkreiſe eigen ge- blieben iſt *). Weitere Unterſuchungen müſſen lehren, wel- *) Die den Nibelungen eigenthümliche Geſtalt derſelben,
wobei die letzte Zeile immer eine Hebung (man muß nicht ſagen, zwei Sylben) mehr als die übrigen hat, wurde erſt, bis auf einige Nachläſſigkeiten des Ab- ſchreibers, vollkommen in der Recenſion der Sanct- Galler Handſchrift durchgeſetzt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="en24-text" prev="#en24" place="end" n="24)"><pb facs="#f0106" n="98"/> nachher erſt ſein Schreiber Konrad das Mähre danach be-<lb/> reitete.</note><lb/> <note xml:id="en25-text" prev="#en25" place="end" n="25)">So ſind die Worte aus der Sanct-Galler<lb/> Handſchrift herzuſtellen, womit der Streit über Konrad<lb/> endlich gehoben iſt. S. von der Hagens Grundriß S. 83.</note><lb/> <note xml:id="en26-text" prev="#en26" place="end" n="26)">S. von der Hagens Grundriß S. 82. Die Lesar-<lb/> ten der Sanct-Galler und Münchner Handſchriften für die<lb/> Klage iſt uns der Herausgeber ſchuldig geblieben; er hat<lb/> ſie zu unſerem Bedauern abermahls auf den zweiten Band<lb/> verſchoben. Nach den Lesarten jener Handſchriften wird<lb/> in dieſer ganzen Unterſuchung manches Einzelne vielleicht<lb/> anders beſtimmt werden müſſen.</note><lb/> <note xml:id="en27-text" prev="#en27" place="end" n="27)">Dieſe Ausdrücke würden wohl (aber nicht ſo gut<lb/> Z. 17 ff. nach der Sanct-Galler Lesart, ſ. Anmerk. 28)<lb/> auf das Werk Konrads paſſen, wenn man annehmen woll-<lb/> te, daß es ein Lateiniſches Gedicht, wie das von Walther,<lb/> geweſen. Daß aber der Verfaſſer der Klage nicht ein ſol-<lb/> ches, ſondern ein Deutſches Gedicht las, zeigt die weiter-<lb/> hin angegebene wörtliche Übereinſtimmung mehrerer Stel-<lb/> len in der Klage und den Nibelungen. Das Versmaß des<lb/> Deutſchen Werkes war wohl ohne Zweifel die Strophe,<lb/> welche nachher immer dieſem ganzen Fabelkreiſe eigen ge-<lb/> blieben iſt <note place="foot" n="*)">Die den Nibelungen eigenthümliche Geſtalt derſelben,<lb/> wobei die letzte Zeile immer eine Hebung (man muß<lb/> nicht ſagen, zwei Sylben) mehr als die übrigen hat,<lb/> wurde erſt, bis auf einige Nachläſſigkeiten des Ab-<lb/> ſchreibers, vollkommen in der Recenſion der Sanct-<lb/> Galler Handſchrift durchgeſetzt.</note>. Weitere Unterſuchungen müſſen lehren, wel-<lb/></note> </div> </body> </text> </TEI> [98/0106]
²⁴⁾ nachher erſt ſein Schreiber Konrad das Mähre danach be-
reitete.
²⁵⁾ So ſind die Worte aus der Sanct-Galler
Handſchrift herzuſtellen, womit der Streit über Konrad
endlich gehoben iſt. S. von der Hagens Grundriß S. 83.
²⁶⁾ S. von der Hagens Grundriß S. 82. Die Lesar-
ten der Sanct-Galler und Münchner Handſchriften für die
Klage iſt uns der Herausgeber ſchuldig geblieben; er hat
ſie zu unſerem Bedauern abermahls auf den zweiten Band
verſchoben. Nach den Lesarten jener Handſchriften wird
in dieſer ganzen Unterſuchung manches Einzelne vielleicht
anders beſtimmt werden müſſen.
²⁷⁾ Dieſe Ausdrücke würden wohl (aber nicht ſo gut
Z. 17 ff. nach der Sanct-Galler Lesart, ſ. Anmerk. 28)
auf das Werk Konrads paſſen, wenn man annehmen woll-
te, daß es ein Lateiniſches Gedicht, wie das von Walther,
geweſen. Daß aber der Verfaſſer der Klage nicht ein ſol-
ches, ſondern ein Deutſches Gedicht las, zeigt die weiter-
hin angegebene wörtliche Übereinſtimmung mehrerer Stel-
len in der Klage und den Nibelungen. Das Versmaß des
Deutſchen Werkes war wohl ohne Zweifel die Strophe,
welche nachher immer dieſem ganzen Fabelkreiſe eigen ge-
blieben iſt *). Weitere Unterſuchungen müſſen lehren, wel-
*) Die den Nibelungen eigenthümliche Geſtalt derſelben,
wobei die letzte Zeile immer eine Hebung (man muß
nicht ſagen, zwei Sylben) mehr als die übrigen hat,
wurde erſt, bis auf einige Nachläſſigkeiten des Ab-
ſchreibers, vollkommen in der Recenſion der Sanct-
Galler Handſchrift durchgeſetzt.
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