Zerstreuete Sätze zu andern Theorien wird man übrigens bey Durchlesung des Wer- kes noch mehrere finden. Sie erscheinen hier theils in Form von Beyspielen, theils in Form von besondern Anwendungen, die durch das, was ich an sich zu sagen hatte, ver- anlasset worden.
Der Umstand, daß ich das Werk bereits 1764 geschrieben, und es erst dermalen in Druck ge- geben, mußte natürlicher Weise einige Folgen nach sich ziehen. Man sieht, daß an dem Ho- razischen
-- nonum prematur in annum
nicht mehr viel fehlte. Jndessen muß ich doch sagen, daß ich nur in den zwey ersten Jahren öfterer daran gedacht habe, die mir etwann bey- fallenden Gedanken noch einzuschieben, und hin und wieder noch einige Ausdrücke bestimmter oder auch zuweilen unbestimmter zu machen. Die im §. 170. eingeschaltete Anmerkung von LangensNucleus Logicae Weisianae ist eine der neuesten oder letzten. Jch schrieb sie an Rand des Papiers, und da der Raum zu enge war, so werde ich hier noch beyfügen, daß ich kaum begreife, wie dieses Werk Wolfen unbe- kannt geblieben, der doch damals lebete, und dem alles, was auch nur auf eine entferntere Art zu Leibnitzens Zeichenkunst dienen konnte, wich- tig vorkommen mußte.
Die
Vorrede.
Zerſtreuete Saͤtze zu andern Theorien wird man uͤbrigens bey Durchleſung des Wer- kes noch mehrere finden. Sie erſcheinen hier theils in Form von Beyſpielen, theils in Form von beſondern Anwendungen, die durch das, was ich an ſich zu ſagen hatte, ver- anlaſſet worden.
Der Umſtand, daß ich das Werk bereits 1764 geſchrieben, und es erſt dermalen in Druck ge- geben, mußte natuͤrlicher Weiſe einige Folgen nach ſich ziehen. Man ſieht, daß an dem Ho- raziſchen
— nonum prematur in annum
nicht mehr viel fehlte. Jndeſſen muß ich doch ſagen, daß ich nur in den zwey erſten Jahren oͤfterer daran gedacht habe, die mir etwann bey- fallenden Gedanken noch einzuſchieben, und hin und wieder noch einige Ausdruͤcke beſtimmter oder auch zuweilen unbeſtimmter zu machen. Die im §. 170. eingeſchaltete Anmerkung von LangensNucleus Logicae Weiſianae iſt eine der neueſten oder letzten. Jch ſchrieb ſie an Rand des Papiers, und da der Raum zu enge war, ſo werde ich hier noch beyfuͤgen, daß ich kaum begreife, wie dieſes Werk Wolfen unbe- kannt geblieben, der doch damals lebete, und dem alles, was auch nur auf eine entferntere Art zu Leibnitzens Zeichenkunſt dienen konnte, wich- tig vorkommen mußte.
Die
<TEI><text><front><divn="1"><pbfacs="#f0017"n="XIII"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><p><hirendition="#fr">Zerſtreuete Saͤtze zu andern Theorien</hi><lb/>
wird man uͤbrigens bey Durchleſung des Wer-<lb/>
kes noch mehrere finden. Sie erſcheinen hier<lb/>
theils <hirendition="#fr">in Form von Beyſpielen,</hi> theils <hirendition="#fr">in<lb/>
Form von beſondern Anwendungen,</hi> die<lb/>
durch das, was ich an ſich zu ſagen hatte, ver-<lb/>
anlaſſet worden.</p><lb/><p>Der Umſtand, daß ich das Werk bereits 1764<lb/>
geſchrieben, und es erſt dermalen in Druck ge-<lb/>
geben, mußte natuͤrlicher Weiſe einige Folgen<lb/>
nach ſich ziehen. Man ſieht, daß an dem <hirendition="#fr">Ho-<lb/>
raziſchen</hi></p><lb/><cit><quote><hirendition="#et"><hirendition="#aq">— nonum prematur in annum</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>nicht mehr viel fehlte. Jndeſſen muß ich doch<lb/>ſagen, daß ich nur in den zwey erſten Jahren<lb/>
oͤfterer daran gedacht habe, die mir etwann bey-<lb/>
fallenden Gedanken noch einzuſchieben, und hin<lb/>
und wieder noch einige Ausdruͤcke <hirendition="#fr">beſtimmter</hi><lb/>
oder auch zuweilen <hirendition="#fr">unbeſtimmter</hi> zu machen.<lb/>
Die im §. 170. eingeſchaltete Anmerkung von<lb/><hirendition="#fr">Langens</hi><hirendition="#aq">Nucleus Logicae Weiſianae</hi> iſt eine<lb/>
der neueſten oder letzten. Jch ſchrieb ſie an<lb/>
Rand des Papiers, und da der Raum zu enge<lb/>
war, ſo werde ich hier noch beyfuͤgen, daß ich<lb/>
kaum begreife, wie dieſes Werk <hirendition="#fr">Wolfen</hi> unbe-<lb/>
kannt geblieben, der doch damals lebete, und dem<lb/>
alles, was auch nur auf eine entferntere Art zu<lb/><hirendition="#fr">Leibnitzens</hi> Zeichenkunſt dienen konnte, wich-<lb/>
tig vorkommen mußte.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></front></text></TEI>
[XIII/0017]
Vorrede.
Zerſtreuete Saͤtze zu andern Theorien
wird man uͤbrigens bey Durchleſung des Wer-
kes noch mehrere finden. Sie erſcheinen hier
theils in Form von Beyſpielen, theils in
Form von beſondern Anwendungen, die
durch das, was ich an ſich zu ſagen hatte, ver-
anlaſſet worden.
Der Umſtand, daß ich das Werk bereits 1764
geſchrieben, und es erſt dermalen in Druck ge-
geben, mußte natuͤrlicher Weiſe einige Folgen
nach ſich ziehen. Man ſieht, daß an dem Ho-
raziſchen
— nonum prematur in annum
nicht mehr viel fehlte. Jndeſſen muß ich doch
ſagen, daß ich nur in den zwey erſten Jahren
oͤfterer daran gedacht habe, die mir etwann bey-
fallenden Gedanken noch einzuſchieben, und hin
und wieder noch einige Ausdruͤcke beſtimmter
oder auch zuweilen unbeſtimmter zu machen.
Die im §. 170. eingeſchaltete Anmerkung von
Langens Nucleus Logicae Weiſianae iſt eine
der neueſten oder letzten. Jch ſchrieb ſie an
Rand des Papiers, und da der Raum zu enge
war, ſo werde ich hier noch beyfuͤgen, daß ich
kaum begreife, wie dieſes Werk Wolfen unbe-
kannt geblieben, der doch damals lebete, und dem
alles, was auch nur auf eine entferntere Art zu
Leibnitzens Zeichenkunſt dienen konnte, wich-
tig vorkommen mußte.
Die
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/17>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.