Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Veränderliche und Fortdauernde. wegfallen, ohne daß das Ganze dadurch sogleichzerrüttet werde, das will sagen, der Schein kann noch eine Zeitlang fortdauern, und dieses kann noch mehr geschehen, wenn die Theile durch äußere Gewalt in Verbindung, oder bey- sammen zu bleiben, gezwungen werden, weil dadurch öfters auch das Band selbst noch bleibt, ungeachtet alle Gründe zur Trennung oder Auf- lösung desselben da wären. 5°. Die fremden Theile in einem Indiuiduo ma- chen, daß ein Indiuiduum in dem andern gleich- sam verstecket ist, und es Mühe gebraucht, was zu jedem gehöret, zu unterscheiden. 6°. Das Solide ist immer die Anlage zur Jndi- vidualität, es sey, daß man individuales So- lides, oder individuale Verhältnisse, Verbin- dungen, Zusammenhang, Kräfte etc. gedenket. Denn bey diesen abstrahirt man von dem Soli- den auf eine bloß ideale Art. 7°. Jn der Körperwelt kann man statt des Soli- den an sich betrachtet, diejenigen zusammen- gesetzten Theilchen des Soliden, als die Anla- ge zur Jndividualität ansehen, welche durch die in der Natur wirklich vorhandene und be- stimmte Kräfte nicht ferner getrennet werden können, (§. 214.). Denn in solchen bleibt So- lides und Zusammensetzung, und in so ferne bleiben sie der Art und der Zahl nach schlecht- hin eben dieselbe. 8°. Was aber aus solchen Theilchen oder Elemen- ten zusammengesetzt ist, kann sich der Zusam- mensetzung nach ändern, und die Theilchen mit andern so wohl gleichartigen als ungleichartigen verwechselt werden. So lange sie aber bleiben, bleiben M 4
Das Veraͤnderliche und Fortdauernde. wegfallen, ohne daß das Ganze dadurch ſogleichzerruͤttet werde, das will ſagen, der Schein kann noch eine Zeitlang fortdauern, und dieſes kann noch mehr geſchehen, wenn die Theile durch aͤußere Gewalt in Verbindung, oder bey- ſammen zu bleiben, gezwungen werden, weil dadurch oͤfters auch das Band ſelbſt noch bleibt, ungeachtet alle Gruͤnde zur Trennung oder Auf- loͤſung deſſelben da waͤren. 5°. Die fremden Theile in einem Indiuiduo ma- chen, daß ein Indiuiduum in dem andern gleich- ſam verſtecket iſt, und es Muͤhe gebraucht, was zu jedem gehoͤret, zu unterſcheiden. 6°. Das Solide iſt immer die Anlage zur Jndi- vidualitaͤt, es ſey, daß man individuales So- lides, oder individuale Verhaͤltniſſe, Verbin- dungen, Zuſammenhang, Kraͤfte ꝛc. gedenket. Denn bey dieſen abſtrahirt man von dem Soli- den auf eine bloß ideale Art. 7°. Jn der Koͤrperwelt kann man ſtatt des Soli- den an ſich betrachtet, diejenigen zuſammen- geſetzten Theilchen des Soliden, als die Anla- ge zur Jndividualitaͤt anſehen, welche durch die in der Natur wirklich vorhandene und be- ſtimmte Kraͤfte nicht ferner getrennet werden koͤnnen, (§. 214.). Denn in ſolchen bleibt So- lides und Zuſammenſetzung, und in ſo ferne bleiben ſie der Art und der Zahl nach ſchlecht- hin eben dieſelbe. 8°. Was aber aus ſolchen Theilchen oder Elemen- ten zuſammengeſetzt iſt, kann ſich der Zuſam- menſetzung nach aͤndern, und die Theilchen mit andern ſo wohl gleichartigen als ungleichartigen verwechſelt werden. So lange ſie aber bleiben, bleiben M 4
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Das Veraͤnderliche und Fortdauernde.
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zerruͤttet werde, das will ſagen, der Schein
kann noch eine Zeitlang fortdauern, und dieſes
kann noch mehr geſchehen, wenn die Theile
durch aͤußere Gewalt in Verbindung, oder bey-
ſammen zu bleiben, gezwungen werden, weil
dadurch oͤfters auch das Band ſelbſt noch bleibt,
ungeachtet alle Gruͤnde zur Trennung oder Auf-
loͤſung deſſelben da waͤren.
5°. Die fremden Theile in einem Indiuiduo ma-
chen, daß ein Indiuiduum in dem andern gleich-
ſam verſtecket iſt, und es Muͤhe gebraucht, was
zu jedem gehoͤret, zu unterſcheiden.
6°. Das Solide iſt immer die Anlage zur Jndi-
vidualitaͤt, es ſey, daß man individuales So-
lides, oder individuale Verhaͤltniſſe, Verbin-
dungen, Zuſammenhang, Kraͤfte ꝛc. gedenket.
Denn bey dieſen abſtrahirt man von dem Soli-
den auf eine bloß ideale Art.
7°. Jn der Koͤrperwelt kann man ſtatt des Soli-
den an ſich betrachtet, diejenigen zuſammen-
geſetzten Theilchen des Soliden, als die Anla-
ge zur Jndividualitaͤt anſehen, welche durch
die in der Natur wirklich vorhandene und be-
ſtimmte Kraͤfte nicht ferner getrennet werden
koͤnnen, (§. 214.). Denn in ſolchen bleibt So-
lides und Zuſammenſetzung, und in ſo ferne
bleiben ſie der Art und der Zahl nach ſchlecht-
hin eben dieſelbe.
8°. Was aber aus ſolchen Theilchen oder Elemen-
ten zuſammengeſetzt iſt, kann ſich der Zuſam-
menſetzung nach aͤndern, und die Theilchen mit
andern ſo wohl gleichartigen als ungleichartigen
verwechſelt werden. So lange ſie aber bleiben,
bleiben
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