Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Seyn und das Nicht seyn. dem Nothwendigen entgegen gesetzet wird. 1o. Jst möglich oder kann seyn. 2o. Jst wirklich oder existirt. 3o. Jst nothwendig oder muß seyn. Und so auch in Absicht auf das Verneinen: 1o. Jst nicht möglich oder kann nicht seyn. 2o. Jst nicht wirklich oder existirt nicht. 3o. Jst nicht nothwendig oder muß nicht seyn. Wobey wir anmerken, daß die lateinische Spra- 4o. Sodann giebt es Fälle, wo das Bindwörtchen ohne Prädicat vorkömmt, z. E. eine Sache ist, oder sie ist nicht. Das weggelassene Prädicat ist aber entweder der Begriff wahr, oder der Begriff wirklich, (§. 106.). 5o. Dem Subjecte fügt man die Bestimmungen; alle, nicht alle, etliche, nur etliche, ein, dieses, kein, bey, welche sämmtlich arithme- tisch sind. Unter diesen ist nun nur alle und kein absolute bestimmet. Ein ist es, wenn es so viel als nur eines bedeutet, und dieses, in so fern man darauf deutet, und so auch in so fern oder wenn es das einige ist. Hingegen sollte man anstatt etliche, nur etliche, nicht alle, anzeigen können, wie viele? und dieses durch Brüche anzeigen, z. E. 3/4 von allen etc. Denn N 4
Das Seyn und das Nicht ſeyn. dem Nothwendigen entgegen geſetzet wird. 1º. Jſt moͤglich oder kann ſeyn. 2º. Jſt wirklich oder exiſtirt. 3º. Jſt nothwendig oder muß ſeyn. Und ſo auch in Abſicht auf das Verneinen: 1º. Jſt nicht moͤglich oder kann nicht ſeyn. 2º. Jſt nicht wirklich oder exiſtirt nicht. 3º. Jſt nicht nothwendig oder muß nicht ſeyn. Wobey wir anmerken, daß die lateiniſche Spra- 4º. Sodann giebt es Faͤlle, wo das Bindwoͤrtchen ohne Praͤdicat vorkoͤmmt, z. E. eine Sache iſt, oder ſie iſt nicht. Das weggelaſſene Praͤdicat iſt aber entweder der Begriff wahr, oder der Begriff wirklich, (§. 106.). 5º. Dem Subjecte fuͤgt man die Beſtimmungen; alle, nicht alle, etliche, nur etliche, ein, dieſes, kein, bey, welche ſaͤmmtlich arithme- tiſch ſind. Unter dieſen iſt nun nur alle und kein abſolute beſtimmet. Ein iſt es, wenn es ſo viel als nur eines bedeutet, und dieſes, in ſo fern man darauf deutet, und ſo auch in ſo fern oder wenn es das einige iſt. Hingegen ſollte man anſtatt etliche, nur etliche, nicht alle, anzeigen koͤnnen, wie viele? und dieſes durch Bruͤche anzeigen, z. E. ¾ von allen ꝛc. Denn N 4
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Das Seyn und das Nicht ſeyn.
dem Nothwendigen entgegen geſetzet wird.
Man kann daher auch folgende drey Arten von
Bindwoͤrtchen ſetzen:
1º. Jſt moͤglich oder kann ſeyn.
2º. Jſt wirklich oder exiſtirt.
3º. Jſt nothwendig oder muß ſeyn.
Und ſo auch in Abſicht auf das Verneinen:
1º. Jſt nicht moͤglich oder kann nicht ſeyn.
2º. Jſt nicht wirklich oder exiſtirt nicht.
3º. Jſt nicht nothwendig oder muß nicht
ſeyn.
Wobey wir anmerken, daß die lateiniſche Spra-
che durch die in derſelben moͤgliche Verſetzung
der Woͤrter hiebey noch einige Unterſchiede an-
zeigen kann, welche in dem poteſt non eſſe,
non poteſt eſſe, eſſe nequit, beſtehen.
4º. Sodann giebt es Faͤlle, wo das Bindwoͤrtchen
ohne Praͤdicat vorkoͤmmt, z. E. eine Sache
iſt, oder ſie iſt nicht. Das weggelaſſene
Praͤdicat iſt aber entweder der Begriff wahr,
oder der Begriff wirklich, (§. 106.).
5º. Dem Subjecte fuͤgt man die Beſtimmungen;
alle, nicht alle, etliche, nur etliche, ein,
dieſes, kein, bey, welche ſaͤmmtlich arithme-
tiſch ſind. Unter dieſen iſt nun nur alle und
kein abſolute beſtimmet. Ein iſt es, wenn es
ſo viel als nur eines bedeutet, und dieſes, in
ſo fern man darauf deutet, und ſo auch in ſo
fern oder wenn es das einige iſt. Hingegen
ſollte man anſtatt etliche, nur etliche, nicht
alle, anzeigen koͤnnen, wie viele? und dieſes
durch Bruͤche anzeigen, z. E. ¾ von allen ꝛc.
Denn
N 4
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