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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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VII. Hauptstück.
Denn so ließe sich die Lehre von den Schlüssen
noch vielmehr in eine Art von Rechenkunst ver-
wandeln, als sie es dermalen ist.
6o. Die übrigen Bestimmungen, die dem Sub-
jecte beygefüget werden, sieht man mit dem
Subjecte zusammen genommen als ein specia-
leres Subject an, z. E. ein rechtwinklichter
Triangel,
weiß man aber noch nicht, ob sie
beygefüget werden können, so füget man sie nur
bedingnißweise bey, um die Zuläßigkeit aus
den Folgen zu beurtheilen.
7o. Zuweilen wird auch das Wörtchen nicht dem
Subjecte beygefüget, und dadurch versteht man,
was nicht A ist.
8o. Dem Prädicate können ebenfalls Brüche bey-
gefüget werden, wenn nämlich nur einigen sei-
ner Merkmale dem Subjecte zukommen, und
solche Brüche zeigen sodann die Verwandtschaft
und Aehnlichkeit zwischen dem Subjecte und
Prädicate an. Weiß man aber, daß dem
Subjecte einige Merkmale des Prädicats zu-
kommen, und zwar so, daß es ganz unausge-
macht ist, ob ihm die übrigen zukommen oder
nicht, so dienen solche Brüche theils zur Bestim-
mung der Aehnlichkeit und Verwandtschaft, so
fern diese bekannt ist, theils zur Berechnung
der Wahrscheinlichkeit, in Absicht auf das ganze
Prädicat.
9o. Die übrigen Bestimmungen, die das Prädicat
haben kann, werden mit demselben in einen
Begriff zusammen genommen, und dieses muß
seyn, wenn das Prädicat dadurch specialer ge-
macht, oder wenn ihm etwas von seiner Specia-
lität benommen werden muß, damit der Satz
wahr
VII. Hauptſtuͤck.
Denn ſo ließe ſich die Lehre von den Schluͤſſen
noch vielmehr in eine Art von Rechenkunſt ver-
wandeln, als ſie es dermalen iſt.
6º. Die uͤbrigen Beſtimmungen, die dem Sub-
jecte beygefuͤget werden, ſieht man mit dem
Subjecte zuſammen genommen als ein ſpecia-
leres Subject an, z. E. ein rechtwinklichter
Triangel,
weiß man aber noch nicht, ob ſie
beygefuͤget werden koͤnnen, ſo fuͤget man ſie nur
bedingnißweiſe bey, um die Zulaͤßigkeit aus
den Folgen zu beurtheilen.
7º. Zuweilen wird auch das Woͤrtchen nicht dem
Subjecte beygefuͤget, und dadurch verſteht man,
was nicht A iſt.
8º. Dem Praͤdicate koͤnnen ebenfalls Bruͤche bey-
gefuͤget werden, wenn naͤmlich nur einigen ſei-
ner Merkmale dem Subjecte zukommen, und
ſolche Bruͤche zeigen ſodann die Verwandtſchaft
und Aehnlichkeit zwiſchen dem Subjecte und
Praͤdicate an. Weiß man aber, daß dem
Subjecte einige Merkmale des Praͤdicats zu-
kommen, und zwar ſo, daß es ganz unausge-
macht iſt, ob ihm die uͤbrigen zukommen oder
nicht, ſo dienen ſolche Bruͤche theils zur Beſtim-
mung der Aehnlichkeit und Verwandtſchaft, ſo
fern dieſe bekannt iſt, theils zur Berechnung
der Wahrſcheinlichkeit, in Abſicht auf das ganze
Praͤdicat.
9º. Die uͤbrigen Beſtimmungen, die das Praͤdicat
haben kann, werden mit demſelben in einen
Begriff zuſammen genommen, und dieſes muß
ſeyn, wenn das Praͤdicat dadurch ſpecialer ge-
macht, oder wenn ihm etwas von ſeiner Specia-
litaͤt benommen werden muß, damit der Satz
wahr
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[200/0236] VII. Hauptſtuͤck. Denn ſo ließe ſich die Lehre von den Schluͤſſen noch vielmehr in eine Art von Rechenkunſt ver- wandeln, als ſie es dermalen iſt. 6º. Die uͤbrigen Beſtimmungen, die dem Sub- jecte beygefuͤget werden, ſieht man mit dem Subjecte zuſammen genommen als ein ſpecia- leres Subject an, z. E. ein rechtwinklichter Triangel, weiß man aber noch nicht, ob ſie beygefuͤget werden koͤnnen, ſo fuͤget man ſie nur bedingnißweiſe bey, um die Zulaͤßigkeit aus den Folgen zu beurtheilen. 7º. Zuweilen wird auch das Woͤrtchen nicht dem Subjecte beygefuͤget, und dadurch verſteht man, was nicht A iſt. 8º. Dem Praͤdicate koͤnnen ebenfalls Bruͤche bey- gefuͤget werden, wenn naͤmlich nur einigen ſei- ner Merkmale dem Subjecte zukommen, und ſolche Bruͤche zeigen ſodann die Verwandtſchaft und Aehnlichkeit zwiſchen dem Subjecte und Praͤdicate an. Weiß man aber, daß dem Subjecte einige Merkmale des Praͤdicats zu- kommen, und zwar ſo, daß es ganz unausge- macht iſt, ob ihm die uͤbrigen zukommen oder nicht, ſo dienen ſolche Bruͤche theils zur Beſtim- mung der Aehnlichkeit und Verwandtſchaft, ſo fern dieſe bekannt iſt, theils zur Berechnung der Wahrſcheinlichkeit, in Abſicht auf das ganze Praͤdicat. 9º. Die uͤbrigen Beſtimmungen, die das Praͤdicat haben kann, werden mit demſelben in einen Begriff zuſammen genommen, und dieſes muß ſeyn, wenn das Praͤdicat dadurch ſpecialer ge- macht, oder wenn ihm etwas von ſeiner Specia- litaͤt benommen werden muß, damit der Satz wahr

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/236>, abgerufen am 21.11.2024.