Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
VIII. Hauptstück.
1°. Wiederholen wir die bereits (§. 259. 261. N°. 5.)
gemachte Anmerkung, daß diese Sätze, wie
überhaupt auch die Theorie des Termini infiniti
eigentlich nur bey Indiuiduis angewandt werden
können.
2°. Eben so wiederholen wir die oben (§. 242.) ge-
machte Anmerkung, daß auch in diesen Sätzen,
wie in jeden andern, das Bindwörtchen ist oder
ist nicht sich einförmig über den ganzen Satz
ausbreite, und wo dieses in vorkommenden Fäl-
len nicht wäre, die daselbst angezeigte Aenderung
vorerst vorgenommen werden müsse, wenn man
anders Verwirrung, Unrichtigkeit und Mis-
verstand vermeiden will.
3°. Dieses vorausgesetzt, so merken wir ferner an,
daß die Bestimmung A, deren Terminum in-
finitum
Nicht - A wir hier betrachten, jede
beliebige, individuale oder allgemeine Bestim-
mung seyn könne, daß sie aber nebst ihrem Ter-
mino infinito
unmittelbar auf Indiuidua ange-
wandt werden müsse.
4°. Jst nun A individual, so geht diese Bestim-
mung an sich schon nur auf dasjenige Indiui-
duum,
welchem es zukömmt, und Nicht - A,
begreift sodann sowohl einzeln als zusammen ge-
nommen alle die Bestimmungen, welche in allen
andern Indiuiduis, und in jedem besonders hin-
dern, daß A nicht darinn seyn kann.
5°. Jst aber A eine allgemeine Bestimmung, so
kömmt A in mehrern Indiuiduis vor, welche zu-
sammen genommen, in Absicht auf diese Be-
stimmung, als eine besondere Classe können an-
gesehen werden. Alle übrigen Indiuidua haben,
jedes
VIII. Hauptſtuͤck.
1°. Wiederholen wir die bereits (§. 259. 261. N°. 5.)
gemachte Anmerkung, daß dieſe Saͤtze, wie
uͤberhaupt auch die Theorie des Termini infiniti
eigentlich nur bey Indiuiduis angewandt werden
koͤnnen.
2°. Eben ſo wiederholen wir die oben (§. 242.) ge-
machte Anmerkung, daß auch in dieſen Saͤtzen,
wie in jeden andern, das Bindwoͤrtchen iſt oder
iſt nicht ſich einfoͤrmig uͤber den ganzen Satz
ausbreite, und wo dieſes in vorkommenden Faͤl-
len nicht waͤre, die daſelbſt angezeigte Aenderung
vorerſt vorgenommen werden muͤſſe, wenn man
anders Verwirrung, Unrichtigkeit und Mis-
verſtand vermeiden will.
3°. Dieſes vorausgeſetzt, ſo merken wir ferner an,
daß die Beſtimmung A, deren Terminum in-
finitum
NichtA wir hier betrachten, jede
beliebige, individuale oder allgemeine Beſtim-
mung ſeyn koͤnne, daß ſie aber nebſt ihrem Ter-
mino infinito
unmittelbar auf Indiuidua ange-
wandt werden muͤſſe.
4°. Jſt nun A individual, ſo geht dieſe Beſtim-
mung an ſich ſchon nur auf dasjenige Indiui-
duum,
welchem es zukoͤmmt, und NichtA,
begreift ſodann ſowohl einzeln als zuſammen ge-
nommen alle die Beſtimmungen, welche in allen
andern Indiuiduis, und in jedem beſonders hin-
dern, daß A nicht darinn ſeyn kann.
5°. Jſt aber A eine allgemeine Beſtimmung, ſo
koͤmmt A in mehrern Indiuiduis vor, welche zu-
ſammen genommen, in Abſicht auf dieſe Be-
ſtimmung, als eine beſondere Claſſe koͤnnen an-
geſehen werden. Alle uͤbrigen Indiuidua haben,
jedes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0274" n="238"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VIII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
            <list>
              <item>1°. Wiederholen wir die bereits (§. 259. 261. <hi rendition="#aq">N°.</hi> 5.)<lb/>
gemachte Anmerkung, daß die&#x017F;e Sa&#x0364;tze, wie<lb/>
u&#x0364;berhaupt auch die Theorie des <hi rendition="#aq">Termini infiniti</hi><lb/>
eigentlich nur bey <hi rendition="#aq">Indiuiduis</hi> angewandt werden<lb/>
ko&#x0364;nnen.</item><lb/>
              <item>2°. Eben &#x017F;o wiederholen wir die oben (§. 242.) ge-<lb/>
machte Anmerkung, daß auch in die&#x017F;en Sa&#x0364;tzen,<lb/>
wie in jeden andern, das Bindwo&#x0364;rtchen <hi rendition="#fr">i&#x017F;t</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">i&#x017F;t nicht</hi> &#x017F;ich einfo&#x0364;rmig u&#x0364;ber den ganzen Satz<lb/>
ausbreite, und wo die&#x017F;es in vorkommenden Fa&#x0364;l-<lb/>
len nicht wa&#x0364;re, die da&#x017F;elb&#x017F;t angezeigte Aenderung<lb/>
vorer&#x017F;t vorgenommen werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, wenn man<lb/>
anders Verwirrung, Unrichtigkeit und Mis-<lb/>
ver&#x017F;tand vermeiden will.</item><lb/>
              <item>3°. Die&#x017F;es vorausge&#x017F;etzt, &#x017F;o merken wir ferner an,<lb/>
daß die Be&#x017F;timmung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>,</hi> deren <hi rendition="#aq">Terminum in-<lb/>
finitum</hi> <hi rendition="#fr">Nicht</hi> &#x2012; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> wir hier betrachten, jede<lb/>
beliebige, individuale oder allgemeine Be&#x017F;tim-<lb/>
mung &#x017F;eyn ko&#x0364;nne, daß &#x017F;ie aber neb&#x017F;t ihrem <hi rendition="#aq">Ter-<lb/>
mino infinito</hi> unmittelbar auf <hi rendition="#aq">Indiuidua</hi> ange-<lb/>
wandt werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</item><lb/>
              <item>4°. J&#x017F;t nun <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> individual, &#x017F;o geht die&#x017F;e Be&#x017F;tim-<lb/>
mung an &#x017F;ich &#x017F;chon nur auf dasjenige <hi rendition="#aq">Indiui-<lb/>
duum,</hi> welchem es zuko&#x0364;mmt, und <hi rendition="#fr">Nicht</hi> &#x2012; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>,</hi><lb/>
begreift &#x017F;odann &#x017F;owohl einzeln als zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
nommen alle die Be&#x017F;timmungen, welche in allen<lb/>
andern <hi rendition="#aq">Indiuiduis,</hi> und in jedem be&#x017F;onders hin-<lb/>
dern, daß <hi rendition="#aq">A</hi> nicht darinn &#x017F;eyn kann.</item><lb/>
              <item>5°. J&#x017F;t aber <hi rendition="#aq">A</hi> eine allgemeine Be&#x017F;timmung, &#x017F;o<lb/>
ko&#x0364;mmt <hi rendition="#aq">A</hi> in mehrern <hi rendition="#aq">Indiuiduis</hi> vor, welche zu-<lb/>
&#x017F;ammen genommen, in Ab&#x017F;icht auf die&#x017F;e Be-<lb/>
&#x017F;timmung, als eine be&#x017F;ondere Cla&#x017F;&#x017F;e ko&#x0364;nnen an-<lb/>
ge&#x017F;ehen werden. Alle u&#x0364;brigen <hi rendition="#aq">Indiuidua</hi> haben,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">jedes</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0274] VIII. Hauptſtuͤck. 1°. Wiederholen wir die bereits (§. 259. 261. N°. 5.) gemachte Anmerkung, daß dieſe Saͤtze, wie uͤberhaupt auch die Theorie des Termini infiniti eigentlich nur bey Indiuiduis angewandt werden koͤnnen. 2°. Eben ſo wiederholen wir die oben (§. 242.) ge- machte Anmerkung, daß auch in dieſen Saͤtzen, wie in jeden andern, das Bindwoͤrtchen iſt oder iſt nicht ſich einfoͤrmig uͤber den ganzen Satz ausbreite, und wo dieſes in vorkommenden Faͤl- len nicht waͤre, die daſelbſt angezeigte Aenderung vorerſt vorgenommen werden muͤſſe, wenn man anders Verwirrung, Unrichtigkeit und Mis- verſtand vermeiden will. 3°. Dieſes vorausgeſetzt, ſo merken wir ferner an, daß die Beſtimmung A, deren Terminum in- finitum Nicht ‒ A wir hier betrachten, jede beliebige, individuale oder allgemeine Beſtim- mung ſeyn koͤnne, daß ſie aber nebſt ihrem Ter- mino infinito unmittelbar auf Indiuidua ange- wandt werden muͤſſe. 4°. Jſt nun A individual, ſo geht dieſe Beſtim- mung an ſich ſchon nur auf dasjenige Indiui- duum, welchem es zukoͤmmt, und Nicht ‒ A, begreift ſodann ſowohl einzeln als zuſammen ge- nommen alle die Beſtimmungen, welche in allen andern Indiuiduis, und in jedem beſonders hin- dern, daß A nicht darinn ſeyn kann. 5°. Jſt aber A eine allgemeine Beſtimmung, ſo koͤmmt A in mehrern Indiuiduis vor, welche zu- ſammen genommen, in Abſicht auf dieſe Be- ſtimmung, als eine beſondere Claſſe koͤnnen an- geſehen werden. Alle uͤbrigen Indiuidua haben, jedes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/274
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/274>, abgerufen am 22.11.2024.