Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.VIII. Hauptstück. Sache nach identisch, weil das Nicht - Anicht das bloße Wegseyn der Bestimmung A, sondern das Daseyn anderer Bestimmungen an- zeiget, mit welchen A nicht zugleich seyn kann. Daß man aber aus dem bloßen Wegseyn des A auf das Daseyn dieser andern Be- stimmungen, und hinwiederum aus dem bloßen Wegseyn dieser Bestimmungen auf das Daseyn des A schließen könne, geht eigentlich nur bey den Indiuiduis an, und es muß folglich, weil es diese Einschränkung hat, erwiesen werden, daß es bey den Indiuiduis angehe, bey allgemeinen Begriffen aber nicht angehe. §. 263. Der Umstand, daß man bey einem Indiuiduo aus des
VIII. Hauptſtuͤck. Sache nach identiſch, weil das Nicht ‒ Anicht das bloße Wegſeyn der Beſtimmung A, ſondern das Daſeyn anderer Beſtimmungen an- zeiget, mit welchen A nicht zugleich ſeyn kann. Daß man aber aus dem bloßen Wegſeyn des A auf das Daſeyn dieſer andern Be- ſtimmungen, und hinwiederum aus dem bloßen Wegſeyn dieſer Beſtimmungen auf das Daſeyn des A ſchließen koͤnne, geht eigentlich nur bey den Indiuiduis an, und es muß folglich, weil es dieſe Einſchraͤnkung hat, erwieſen werden, daß es bey den Indiuiduis angehe, bey allgemeinen Begriffen aber nicht angehe. §. 263. Der Umſtand, daß man bey einem Indiuiduo aus des
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VIII. Hauptſtuͤck.
Sache nach identiſch, weil das Nicht ‒ A
nicht das bloße Wegſeyn der Beſtimmung A,
ſondern das Daſeyn anderer Beſtimmungen an-
zeiget, mit welchen A nicht zugleich ſeyn kann.
Daß man aber aus dem bloßen Wegſeyn
des A auf das Daſeyn dieſer andern Be-
ſtimmungen, und hinwiederum aus dem
bloßen Wegſeyn dieſer Beſtimmungen auf
das Daſeyn des A ſchließen koͤnne, geht
eigentlich nur bey den Indiuiduis an, und
es muß folglich, weil es dieſe Einſchraͤnkung
hat, erwieſen werden, daß es bey den Indiuiduis
angehe, bey allgemeinen Begriffen aber nicht
angehe.
§. 263.
Der Umſtand, daß man bey einem Indiuiduo aus
dem bloßen Wegſeyn des Nicht ‒ A auf das Da-
ſeyn des A einen Schluß machen koͤnne, iſt an ſich
allerdings erheblich, und verdient durch die Anzeige
der Methode, beſonders zum Behufe der Naturlehre,
und des vielfachen Nutzens, den man ſelbſt im gemei-
nen Leben daraus ziehen kann, durchaus brauchbar
gemacht zu werden. Wir werden uns hier begnuͤgen,
theils dieſen Umſtand naͤher zu betrachten, theils ſeine
Verhaͤltniß zu andern Methoden anzuzeigen, welche
zu der hier verlangten, Abkuͤrzungen angeben oder da-
bey vorkommen koͤnnen. Der Terminus infinitus
Nicht ‒ A ſtellet, wie wir bereits (§. 262. N°. 10.)
angemerket haben, faſt immer mehrere Claſſen oder
Arten von Beſtimmungen M, N, P, Q ꝛc. vor, und
dieſe muͤſſen ſaͤmmtlich in dem fuͤrgegebenen Indiuiduo
wegſeyn, oder ſchlechthin darinn nicht vorkommen,
wenn wir bloß aus dieſem Grunde auf das Daſeyn
des
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