Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Etwas seyn und das Nichts seyn. 16°. Nichts oder was Nichts ist, ist auch nicht entweder A oder Nicht - A. Auch dieses geht in Absicht auf das Nichts, welches in allgemeinen Dingen vorkömmt (N°. 3.), or- dentlich an, weil die Aussage nur privativ ist, (§. 257.). V°. Ein positiver Satz. 17°. A ist A und Nicht - A ist Nicht - A. Dieses hat auch bey den allgemeinen Dingen durchaus statt. §. 266. Aus diesen Sätzen erhellet nun überhaupt, welcher §. 267.
Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn. 16°. Nichts oder was Nichts iſt, iſt auch nicht entweder A oder Nicht ‒ A. Auch dieſes geht in Abſicht auf das Nichts, welches in allgemeinen Dingen vorkoͤmmt (N°. 3.), or- dentlich an, weil die Ausſage nur privativ iſt, (§. 257.). V°. Ein poſitiver Satz. 17°. A iſt A und Nicht ‒ A iſt Nicht ‒ A. Dieſes hat auch bey den allgemeinen Dingen durchaus ſtatt. §. 266. Aus dieſen Saͤtzen erhellet nun uͤberhaupt, welcher §. 267.
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Das Etwas ſeyn und das Nichts ſeyn.
16°. Nichts oder was Nichts iſt, iſt auch
nicht entweder A oder Nicht ‒ A. Auch
dieſes geht in Abſicht auf das Nichts, welches
in allgemeinen Dingen vorkoͤmmt (N°. 3.), or-
dentlich an, weil die Ausſage nur privativ iſt,
(§. 257.).
V°. Ein poſitiver Satz.
17°. A iſt A und Nicht ‒ A iſt Nicht ‒ A.
Dieſes hat auch bey den allgemeinen Dingen
durchaus ſtatt.
§. 266.
Aus dieſen Saͤtzen erhellet nun uͤberhaupt, welcher
Unterſchied ſich zwiſchen den einzeln und allgemeinen
Dingen in Abſicht auf die Beſtimmungen A und
Nicht ‒ A findet, und wie viel denen im §. 261.
vorgetragenen ſiebenzehen Saͤtzen abgeht, wenn ſie
bey allgemeinen Dingen angewandt werden. Denn in
Abſicht auf die einzeln Dinge laſſen ſie ſich nicht nur
bey jedem beſonders anwenden, ſondern, welche Be-
ſtimmung man auch immer fuͤr A ſetzet, ſo ſind ſie bey
jedem Indiuiduo anwendbar. Dieſe ſo ganz unein-
geſchraͤnkte Moͤglichkeit und Allgemeinheit, welche
bey den allgemeinen Dingen zum Theil wegfaͤllt, ver-
diente demnach in Abſicht auf die Indiuidua, beſon-
ders vorgetragen zu werden, weil die wiſſenſchaft-
liche Erkenntniß fuͤrnehmlich das Allgemeine genau
beſtimmen, und von dem Nicht allgemeinen unter-
ſcheiden ſoll, (§. 38.). Aus eben dieſem Grunde ha-
ben wir auch das gegenwaͤrtige Hauptſtuͤck von dem
vorhergehenden getrennet, weil das bloße iſt und iſt
nicht, welches wir darinn betrachteten, allgemeiner
betrachtet werden konnte, (§. 241. 245.).
§. 267.
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