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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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IX. Hauptst. Das Nothwendig seyn
3°. Wenn B eine Bestimmung von den
in
C vorkommenden einfachen Be-
griffen ist,
(N°. 9.).
12°. Diese drey Sätze geben nun die einfachen Quel-
len zu den bedingten Nothwendigkeiten an. Denn
es lassen sich daraus allerdings noch andere zu-
sammensetzen. Z. E. da die Nothwendigkeit der
Folge darauf beruht, daß B ohne C nirgends
vorkommen oder gedacht werden könne; so ist
es wohl möglich, daß dieses selbst noch erst muß
bewiesen werden: Und da kömmt der Satz:
Weil C, D ist, so muß es B seyn, in eben
der Form wiederum vor, dessen Beweis dem-
nach ebenfalls aus einer der drey angezeigten
Quellen fließen muß, dafern dieser Satz nicht
noch weiter muß zergliedert werden.
13°. Eigentlich aber giebt nur der dritte Satz
(N°. 11.) eine schlechthin categorische Nothwen-
digkeit der Folge, weil die Folge von beyden er-
stern sich auf Bedingungengründet, die wir zum
Behufe der wissenschaftlichen Erkenntniß auf eine
größtentheils willkührliche Art annehmen, um
die Begriffe und ihre Verhältnisse zu bilden,
(N°. 6°.). So fern wir aber dabey regelmäßig
und systematisch verfahren, werden diese Be-
dingungen nicht zu den Bedingungen des Sub-
jectes gerechnet, welche in allen drey Fällen
einerley bleiben, (N°. 10. 11.). Sie sind auch
nur auf Abkürzungen gegründet, die einge-
führet sind, damit wir, wenn wir es auch
immer thun könnten, nicht immer zu den ersten
Grundbegriffen zurück, oder die Sache weit
herholen müssen.
§. 277.
IX. Hauptſt. Das Nothwendig ſeyn
3°. Wenn B eine Beſtimmung von den
in
C vorkommenden einfachen Be-
griffen iſt,
(N°. 9.).
12°. Dieſe drey Saͤtze geben nun die einfachen Quel-
len zu den bedingten Nothwendigkeiten an. Denn
es laſſen ſich daraus allerdings noch andere zu-
ſammenſetzen. Z. E. da die Nothwendigkeit der
Folge darauf beruht, daß B ohne C nirgends
vorkommen oder gedacht werden koͤnne; ſo iſt
es wohl moͤglich, daß dieſes ſelbſt noch erſt muß
bewieſen werden: Und da koͤmmt der Satz:
Weil C, D iſt, ſo muß es B ſeyn, in eben
der Form wiederum vor, deſſen Beweis dem-
nach ebenfalls aus einer der drey angezeigten
Quellen fließen muß, dafern dieſer Satz nicht
noch weiter muß zergliedert werden.
13°. Eigentlich aber giebt nur der dritte Satz
(N°. 11.) eine ſchlechthin categoriſche Nothwen-
digkeit der Folge, weil die Folge von beyden er-
ſtern ſich auf Bedingungengruͤndet, die wir zum
Behufe der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß auf eine
groͤßtentheils willkuͤhrliche Art annehmen, um
die Begriffe und ihre Verhaͤltniſſe zu bilden,
(N°. 6°.). So fern wir aber dabey regelmaͤßig
und ſyſtematiſch verfahren, werden dieſe Be-
dingungen nicht zu den Bedingungen des Sub-
jectes gerechnet, welche in allen drey Faͤllen
einerley bleiben, (N°. 10. 11.). Sie ſind auch
nur auf Abkuͤrzungen gegruͤndet, die einge-
fuͤhret ſind, damit wir, wenn wir es auch
immer thun koͤnnten, nicht immer zu den erſten
Grundbegriffen zuruͤck, oder die Sache weit
herholen muͤſſen.
§. 277.
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[266/0302] IX. Hauptſt. Das Nothwendig ſeyn 3°. Wenn B eine Beſtimmung von den in C vorkommenden einfachen Be- griffen iſt, (N°. 9.). 12°. Dieſe drey Saͤtze geben nun die einfachen Quel- len zu den bedingten Nothwendigkeiten an. Denn es laſſen ſich daraus allerdings noch andere zu- ſammenſetzen. Z. E. da die Nothwendigkeit der Folge darauf beruht, daß B ohne C nirgends vorkommen oder gedacht werden koͤnne; ſo iſt es wohl moͤglich, daß dieſes ſelbſt noch erſt muß bewieſen werden: Und da koͤmmt der Satz: Weil C, D iſt, ſo muß es B ſeyn, in eben der Form wiederum vor, deſſen Beweis dem- nach ebenfalls aus einer der drey angezeigten Quellen fließen muß, dafern dieſer Satz nicht noch weiter muß zergliedert werden. 13°. Eigentlich aber giebt nur der dritte Satz (N°. 11.) eine ſchlechthin categoriſche Nothwen- digkeit der Folge, weil die Folge von beyden er- ſtern ſich auf Bedingungengruͤndet, die wir zum Behufe der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß auf eine groͤßtentheils willkuͤhrliche Art annehmen, um die Begriffe und ihre Verhaͤltniſſe zu bilden, (N°. 6°.). So fern wir aber dabey regelmaͤßig und ſyſtematiſch verfahren, werden dieſe Be- dingungen nicht zu den Bedingungen des Sub- jectes gerechnet, welche in allen drey Faͤllen einerley bleiben, (N°. 10. 11.). Sie ſind auch nur auf Abkuͤrzungen gegruͤndet, die einge- fuͤhret ſind, damit wir, wenn wir es auch immer thun koͤnnten, nicht immer zu den erſten Grundbegriffen zuruͤck, oder die Sache weit herholen muͤſſen. §. 277.

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/302>, abgerufen am 22.11.2024.