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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Das Zusammensetzen.
ser Lage seyn sie durch Kräfte verbunden, die
sie schlechthin zusammendrücken. Soll nun ein
solcher Körper getrennet werden, so sieht man
leicht, daß alle die Kräfte, welche nach einer
durch den Körper gehenden Fläche die Theilchen
zusammendrücken, mit einem male überwältigt
werden müssen, und daher lange nicht jedem
Eindrucke nachgeben.
2°. Liegen die Theilchen nach ihren Flächen an ein-
ander, ohne daß sie eben den Raum ganz aus-
füllen, so hat zwar eben dieses statt, doch wird
der Körper gebrüchlicher seyn, oder leichter ge-
trennet werden können. Dieser Körper wird
demnach hart seyn.
3°. Haben die Theilchen sehr viele Flächen oder sie
sind ganz abgeründet, so liegen sie auch nicht
nach allen Flächen an einander, oder falls sie
rund sind, so berühren sie sich nur in Puncten.
Daher ungeachtet sie durch Kräfte verbunden
sind oder zusammengedrückt werden, so geben sie
jedem Eindrucke leichter nach, und ändern auch
ihre Lage, und mit dieser die Figur des Körpers
leichter. Demnach ist derselbe weich.
4°. Sind aber die verbindenden Kräfte sehr stark,
so werden die Theilchen dennoch mühsamer ganz
getrennet, und da sie immer zusammengedrückt
werden, so folgen sie zwar der Direction, nach
welcher man sie zieht, hingegen weichen sie da-
von seitwärts ab, um sich an die nebenliegenden
Theilchen anzulegen. Der Körper wird dem-
nach zähe und ziehbar seyn, oder eine Zieh-
barkeit
(Ductilitas) haben.
5°. Setzet
L 5
Das Zuſammenſetzen.
ſer Lage ſeyn ſie durch Kraͤfte verbunden, die
ſie ſchlechthin zuſammendruͤcken. Soll nun ein
ſolcher Koͤrper getrennet werden, ſo ſieht man
leicht, daß alle die Kraͤfte, welche nach einer
durch den Koͤrper gehenden Flaͤche die Theilchen
zuſammendruͤcken, mit einem male uͤberwaͤltigt
werden muͤſſen, und daher lange nicht jedem
Eindrucke nachgeben.
2°. Liegen die Theilchen nach ihren Flaͤchen an ein-
ander, ohne daß ſie eben den Raum ganz aus-
fuͤllen, ſo hat zwar eben dieſes ſtatt, doch wird
der Koͤrper gebruͤchlicher ſeyn, oder leichter ge-
trennet werden koͤnnen. Dieſer Koͤrper wird
demnach hart ſeyn.
3°. Haben die Theilchen ſehr viele Flaͤchen oder ſie
ſind ganz abgeruͤndet, ſo liegen ſie auch nicht
nach allen Flaͤchen an einander, oder falls ſie
rund ſind, ſo beruͤhren ſie ſich nur in Puncten.
Daher ungeachtet ſie durch Kraͤfte verbunden
ſind oder zuſammengedruͤckt werden, ſo geben ſie
jedem Eindrucke leichter nach, und aͤndern auch
ihre Lage, und mit dieſer die Figur des Koͤrpers
leichter. Demnach iſt derſelbe weich.
4°. Sind aber die verbindenden Kraͤfte ſehr ſtark,
ſo werden die Theilchen dennoch muͤhſamer ganz
getrennet, und da ſie immer zuſammengedruͤckt
werden, ſo folgen ſie zwar der Direction, nach
welcher man ſie zieht, hingegen weichen ſie da-
von ſeitwaͤrts ab, um ſich an die nebenliegenden
Theilchen anzulegen. Der Koͤrper wird dem-
nach zaͤhe und ziehbar ſeyn, oder eine Zieh-
barkeit
(Ductilitas) haben.
5°. Setzet
L 5
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[169/0177] Das Zuſammenſetzen. ſer Lage ſeyn ſie durch Kraͤfte verbunden, die ſie ſchlechthin zuſammendruͤcken. Soll nun ein ſolcher Koͤrper getrennet werden, ſo ſieht man leicht, daß alle die Kraͤfte, welche nach einer durch den Koͤrper gehenden Flaͤche die Theilchen zuſammendruͤcken, mit einem male uͤberwaͤltigt werden muͤſſen, und daher lange nicht jedem Eindrucke nachgeben. 2°. Liegen die Theilchen nach ihren Flaͤchen an ein- ander, ohne daß ſie eben den Raum ganz aus- fuͤllen, ſo hat zwar eben dieſes ſtatt, doch wird der Koͤrper gebruͤchlicher ſeyn, oder leichter ge- trennet werden koͤnnen. Dieſer Koͤrper wird demnach hart ſeyn. 3°. Haben die Theilchen ſehr viele Flaͤchen oder ſie ſind ganz abgeruͤndet, ſo liegen ſie auch nicht nach allen Flaͤchen an einander, oder falls ſie rund ſind, ſo beruͤhren ſie ſich nur in Puncten. Daher ungeachtet ſie durch Kraͤfte verbunden ſind oder zuſammengedruͤckt werden, ſo geben ſie jedem Eindrucke leichter nach, und aͤndern auch ihre Lage, und mit dieſer die Figur des Koͤrpers leichter. Demnach iſt derſelbe weich. 4°. Sind aber die verbindenden Kraͤfte ſehr ſtark, ſo werden die Theilchen dennoch muͤhſamer ganz getrennet, und da ſie immer zuſammengedruͤckt werden, ſo folgen ſie zwar der Direction, nach welcher man ſie zieht, hingegen weichen ſie da- von ſeitwaͤrts ab, um ſich an die nebenliegenden Theilchen anzulegen. Der Koͤrper wird dem- nach zaͤhe und ziehbar ſeyn, oder eine Zieh- barkeit (Ductilitas) haben. 5°. Setzet L 5

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/177>, abgerufen am 27.11.2024.