gewöhnet, daß es schwer fällt, zu dem Raume, als eine Substanz betrachtet, nicht noch einen Raum anzunehmen, in welchem diese Substanz befindlich ist, und welchen wir als deren Receptackel ansehen.
§. 625.
Ohne uns aber bey solchen Untersuchungen länger aufzuhalten, werden wir vielmehr auf den Gebrauch sehen, den man von der Eintheilung der Dinge in Substanzen und Accidenzen machen könnte, wenn sie richtig getroffen und durchaus bestimmt wäre. Dieser kömmt nun vornehmlich darauf an, daß, da die Accidenzen ohne die Substanz, deren sie anhängig sind, nirgends vorkommen, man von dem Daseyn eines Accidens auf das Da- seyn der Substanz den Schluß soll machen können. Und dieses ist nun der oben (§. 15.) an- gegebenen Erforderniß einer wissenschaftlichen Grund- lehre allerdings gemäß. Denn da Substanzen und Accidenzen in einer gewissen Abhänglichkeit von ein- ander sind, so giebt die umständlichere Entwickelung dieser Abhänglichkeit Sätze an, welche zeigen, was mit einigen gegebenen Stücken noch mehr gegeben ist.
§. 626.
Zu dem erstgedachten Schlusse, den man von dem Accidens auf das Daseyn der Substanz machen kann, wird nun allerdings erfordert, daß man das Acci- dens auf eine dreyfache Art kenne. Einmal muß man wissen, daß es ein Accidens sey, und folglich irgend eine Substanz voraus setze. Weiß man nur dieses, so giebt es Anlaß, die Substanz aufzusuchen. Kennet man aber zweytens diese Substanz selbst, wenigstens unter einem allgemeinen Namen, so ist
es
XX. Hauptſtuͤck.
gewoͤhnet, daß es ſchwer faͤllt, zu dem Raume, als eine Subſtanz betrachtet, nicht noch einen Raum anzunehmen, in welchem dieſe Subſtanz befindlich iſt, und welchen wir als deren Receptackel anſehen.
§. 625.
Ohne uns aber bey ſolchen Unterſuchungen laͤnger aufzuhalten, werden wir vielmehr auf den Gebrauch ſehen, den man von der Eintheilung der Dinge in Subſtanzen und Accidenzen machen koͤnnte, wenn ſie richtig getroffen und durchaus beſtimmt waͤre. Dieſer koͤmmt nun vornehmlich darauf an, daß, da die Accidenzen ohne die Subſtanz, deren ſie anhaͤngig ſind, nirgends vorkommen, man von dem Daſeyn eines Accidens auf das Da- ſeyn der Subſtanz den Schluß ſoll machen koͤnnen. Und dieſes iſt nun der oben (§. 15.) an- gegebenen Erforderniß einer wiſſenſchaftlichen Grund- lehre allerdings gemaͤß. Denn da Subſtanzen und Accidenzen in einer gewiſſen Abhaͤnglichkeit von ein- ander ſind, ſo giebt die umſtaͤndlichere Entwickelung dieſer Abhaͤnglichkeit Saͤtze an, welche zeigen, was mit einigen gegebenen Stuͤcken noch mehr gegeben iſt.
§. 626.
Zu dem erſtgedachten Schluſſe, den man von dem Accidens auf das Daſeyn der Subſtanz machen kann, wird nun allerdings erfordert, daß man das Acci- dens auf eine dreyfache Art kenne. Einmal muß man wiſſen, daß es ein Accidens ſey, und folglich irgend eine Subſtanz voraus ſetze. Weiß man nur dieſes, ſo giebt es Anlaß, die Subſtanz aufzuſuchen. Kennet man aber zweytens dieſe Subſtanz ſelbſt, wenigſtens unter einem allgemeinen Namen, ſo iſt
es
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XX. Hauptſtuͤck.
gewoͤhnet, daß es ſchwer faͤllt, zu dem Raume, als
eine Subſtanz betrachtet, nicht noch einen Raum
anzunehmen, in welchem dieſe Subſtanz befindlich
iſt, und welchen wir als deren Receptackel anſehen.
§. 625.
Ohne uns aber bey ſolchen Unterſuchungen laͤnger
aufzuhalten, werden wir vielmehr auf den Gebrauch
ſehen, den man von der Eintheilung der Dinge in
Subſtanzen und Accidenzen machen koͤnnte, wenn
ſie richtig getroffen und durchaus beſtimmt waͤre.
Dieſer koͤmmt nun vornehmlich darauf an, daß, da
die Accidenzen ohne die Subſtanz, deren ſie
anhaͤngig ſind, nirgends vorkommen, man
von dem Daſeyn eines Accidens auf das Da-
ſeyn der Subſtanz den Schluß ſoll machen
koͤnnen. Und dieſes iſt nun der oben (§. 15.) an-
gegebenen Erforderniß einer wiſſenſchaftlichen Grund-
lehre allerdings gemaͤß. Denn da Subſtanzen und
Accidenzen in einer gewiſſen Abhaͤnglichkeit von ein-
ander ſind, ſo giebt die umſtaͤndlichere Entwickelung
dieſer Abhaͤnglichkeit Saͤtze an, welche zeigen, was
mit einigen gegebenen Stuͤcken noch mehr gegeben iſt.
§. 626.
Zu dem erſtgedachten Schluſſe, den man von dem
Accidens auf das Daſeyn der Subſtanz machen kann,
wird nun allerdings erfordert, daß man das Acci-
dens auf eine dreyfache Art kenne. Einmal muß
man wiſſen, daß es ein Accidens ſey, und folglich
irgend eine Subſtanz voraus ſetze. Weiß man nur
dieſes, ſo giebt es Anlaß, die Subſtanz aufzuſuchen.
Kennet man aber zweytens dieſe Subſtanz ſelbſt,
wenigſtens unter einem allgemeinen Namen, ſo iſt
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/270>, abgerufen am 21.11.2024.
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