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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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XXV. Hauptstück.


Fünf und zwanzigstes Hauptstück.
Die einfache Gestalt der Größe.
§. 740.

Außer den Einheiten und Dimensionen haben wir
noch zween andere Begriffe zu betrachten, wel-
che bey der allgemeinen Theorie der Größe vorkom-
men müssen, und in der Anwendung ihren Nutzen
haben, und diese sind wir ebenfalls, wo nicht ganz,
doch wenigstens die deutlichsten Beyspiele davon der
Geometrie schuldig. Sie beziehen sich beyde auf die
Ausmessung der Größe, und haben daher theils mit
der Einheit, theils mit den Dimensionen eine genaue
Verbindung, ungeachtet sie auch wesentlich davon ver-
schieden sind. Um dieses in sein behöriges Licht zu
setzen, wollen wir die Beyspiele, so uns die Geome-
trie giebt, gleich anfangs vornehmen, und diese bey-
den Begriffe aus denselben zu bilden suchen. Wir
bemerken demnach, daß, da der Raum uns Linien,
Winkel, Flächen, körperliche Räume zu messen, an-
beut, jedes von diesen Stücken Einheiten von der
ihm eigenen Art, und eine ihm eigene Anzahl von
Dimensionen angebe. Nämlich die Einheiten sind
ebenfalls Linien, Winkel, Flächen und körperliche
Räume, und haben daher an sich auch eben die An-
zahl von Dimensionen. Man nimmt daher, um Li-
nien, Winkel, Flächen und körperliche Räume aus-
zumessen, eine Einheit von gleicher Art an, und be-
stimmt, wie vielmal sie genommen wird. Dieses
geht nun bey den Linien und Winkeln für sich an, weil
sie nur eine Dimension haben, und die Einheit ist

eben-
XXV. Hauptſtuͤck.


Fuͤnf und zwanzigſtes Hauptſtuͤck.
Die einfache Geſtalt der Groͤße.
§. 740.

Außer den Einheiten und Dimenſionen haben wir
noch zween andere Begriffe zu betrachten, wel-
che bey der allgemeinen Theorie der Groͤße vorkom-
men muͤſſen, und in der Anwendung ihren Nutzen
haben, und dieſe ſind wir ebenfalls, wo nicht ganz,
doch wenigſtens die deutlichſten Beyſpiele davon der
Geometrie ſchuldig. Sie beziehen ſich beyde auf die
Ausmeſſung der Groͤße, und haben daher theils mit
der Einheit, theils mit den Dimenſionen eine genaue
Verbindung, ungeachtet ſie auch weſentlich davon ver-
ſchieden ſind. Um dieſes in ſein behoͤriges Licht zu
ſetzen, wollen wir die Beyſpiele, ſo uns die Geome-
trie giebt, gleich anfangs vornehmen, und dieſe bey-
den Begriffe aus denſelben zu bilden ſuchen. Wir
bemerken demnach, daß, da der Raum uns Linien,
Winkel, Flaͤchen, koͤrperliche Raͤume zu meſſen, an-
beut, jedes von dieſen Stuͤcken Einheiten von der
ihm eigenen Art, und eine ihm eigene Anzahl von
Dimenſionen angebe. Naͤmlich die Einheiten ſind
ebenfalls Linien, Winkel, Flaͤchen und koͤrperliche
Raͤume, und haben daher an ſich auch eben die An-
zahl von Dimenſionen. Man nimmt daher, um Li-
nien, Winkel, Flaͤchen und koͤrperliche Raͤume aus-
zumeſſen, eine Einheit von gleicher Art an, und be-
ſtimmt, wie vielmal ſie genommen wird. Dieſes
geht nun bey den Linien und Winkeln fuͤr ſich an, weil
ſie nur eine Dimenſion haben, und die Einheit iſt

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[362/0370] XXV. Hauptſtuͤck. Fuͤnf und zwanzigſtes Hauptſtuͤck. Die einfache Geſtalt der Groͤße. §. 740. Außer den Einheiten und Dimenſionen haben wir noch zween andere Begriffe zu betrachten, wel- che bey der allgemeinen Theorie der Groͤße vorkom- men muͤſſen, und in der Anwendung ihren Nutzen haben, und dieſe ſind wir ebenfalls, wo nicht ganz, doch wenigſtens die deutlichſten Beyſpiele davon der Geometrie ſchuldig. Sie beziehen ſich beyde auf die Ausmeſſung der Groͤße, und haben daher theils mit der Einheit, theils mit den Dimenſionen eine genaue Verbindung, ungeachtet ſie auch weſentlich davon ver- ſchieden ſind. Um dieſes in ſein behoͤriges Licht zu ſetzen, wollen wir die Beyſpiele, ſo uns die Geome- trie giebt, gleich anfangs vornehmen, und dieſe bey- den Begriffe aus denſelben zu bilden ſuchen. Wir bemerken demnach, daß, da der Raum uns Linien, Winkel, Flaͤchen, koͤrperliche Raͤume zu meſſen, an- beut, jedes von dieſen Stuͤcken Einheiten von der ihm eigenen Art, und eine ihm eigene Anzahl von Dimenſionen angebe. Naͤmlich die Einheiten ſind ebenfalls Linien, Winkel, Flaͤchen und koͤrperliche Raͤume, und haben daher an ſich auch eben die An- zahl von Dimenſionen. Man nimmt daher, um Li- nien, Winkel, Flaͤchen und koͤrperliche Raͤume aus- zumeſſen, eine Einheit von gleicher Art an, und be- ſtimmt, wie vielmal ſie genommen wird. Dieſes geht nun bey den Linien und Winkeln fuͤr ſich an, weil ſie nur eine Dimenſion haben, und die Einheit iſt eben-

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/370>, abgerufen am 22.11.2024.