Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.XXVI. Hauptstück. ßem Raume gleich viel Materie ist. Da muß nunschon Raum und Materie mit einander verglichen werden, und zur Vergleichung der Menge der Ma- terie müssen wir entweder die Schwere oder die Be- wegung gebrauchen. So werden bey dem oben (§. 475. 488.) betrachteten archimedischen Satze von der Gleichheit zweyer Gewichte bey instehender Wage, oder umgekehrt von der instehenden Wage bey glei- chen Gewichten, Schlüsse erfordert (§. §. cit.), und wenn man ihn auch will als für sich klar gelten las- sen, so kommen dennoch dabey mehrere Umstände zugleich in Betrachtung, und besonders wird dabey vorausgesetzt, daß die Schwere aller Orten gleich sey, welches zwar von der Wahrheit nicht merklich abgeht, aber abgehen würde, wenn die Erde sich schneller um ihre Axe drehete etc. Uebrigens läßt er sich allgemeiner und ohne Rücksicht auf die Umstände der wirklichen Welt vortragen. Man wird aus dem §. 692. sehen, daß die Sätze von der Vergleichung der Klarheiten und der Erleuchtung noch von mehrern Umständen abhängen, und aus dem §. 140. daß auch da noch die Vergleichung nicht einfach ist, wo man es auf die Empfindung will ankommen lassen. Jn solchen Fällen kömmt nun allerdings die Schwierig- keit mehr auf das Aufsuchen aller Umstände an, von welchen die Größe der Sache abhängt. Denn weiß man diese sämmtlich, so ist der vorhin erwähnte Satz des §. 139. schlechthin dabey anwendbar, (§. 768.). Uebrigens ist hiebey für sich klar, daß man leichter damit fortkömmt, wo man von den bestimmenden Umständen einige in einen Begriff zusammen nimmt, so viel nämlich für sich betrachtet ein Ganzes ausma- chen können, und zu einer vorhabenden Absicht die- nen. So z. E. um den Grad der Durchsichtigkeit, oder
XXVI. Hauptſtuͤck. ßem Raume gleich viel Materie iſt. Da muß nunſchon Raum und Materie mit einander verglichen werden, und zur Vergleichung der Menge der Ma- terie muͤſſen wir entweder die Schwere oder die Be- wegung gebrauchen. So werden bey dem oben (§. 475. 488.) betrachteten archimediſchen Satze von der Gleichheit zweyer Gewichte bey inſtehender Wage, oder umgekehrt von der inſtehenden Wage bey glei- chen Gewichten, Schluͤſſe erfordert (§. §. cit.), und wenn man ihn auch will als fuͤr ſich klar gelten laſ- ſen, ſo kommen dennoch dabey mehrere Umſtaͤnde zugleich in Betrachtung, und beſonders wird dabey vorausgeſetzt, daß die Schwere aller Orten gleich ſey, welches zwar von der Wahrheit nicht merklich abgeht, aber abgehen wuͤrde, wenn die Erde ſich ſchneller um ihre Axe drehete ꝛc. Uebrigens laͤßt er ſich allgemeiner und ohne Ruͤckſicht auf die Umſtaͤnde der wirklichen Welt vortragen. Man wird aus dem §. 692. ſehen, daß die Saͤtze von der Vergleichung der Klarheiten und der Erleuchtung noch von mehrern Umſtaͤnden abhaͤngen, und aus dem §. 140. daß auch da noch die Vergleichung nicht einfach iſt, wo man es auf die Empfindung will ankommen laſſen. Jn ſolchen Faͤllen koͤmmt nun allerdings die Schwierig- keit mehr auf das Aufſuchen aller Umſtaͤnde an, von welchen die Groͤße der Sache abhaͤngt. Denn weiß man dieſe ſaͤmmtlich, ſo iſt der vorhin erwaͤhnte Satz des §. 139. ſchlechthin dabey anwendbar, (§. 768.). Uebrigens iſt hiebey fuͤr ſich klar, daß man leichter damit fortkoͤmmt, wo man von den beſtimmenden Umſtaͤnden einige in einen Begriff zuſammen nimmt, ſo viel naͤmlich fuͤr ſich betrachtet ein Ganzes ausma- chen koͤnnen, und zu einer vorhabenden Abſicht die- nen. So z. E. um den Grad der Durchſichtigkeit, oder
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XXVI. Hauptſtuͤck.
ßem Raume gleich viel Materie iſt. Da muß nun
ſchon Raum und Materie mit einander verglichen
werden, und zur Vergleichung der Menge der Ma-
terie muͤſſen wir entweder die Schwere oder die Be-
wegung gebrauchen. So werden bey dem oben
(§. 475. 488.) betrachteten archimediſchen Satze von
der Gleichheit zweyer Gewichte bey inſtehender Wage,
oder umgekehrt von der inſtehenden Wage bey glei-
chen Gewichten, Schluͤſſe erfordert (§. §. cit.), und
wenn man ihn auch will als fuͤr ſich klar gelten laſ-
ſen, ſo kommen dennoch dabey mehrere Umſtaͤnde
zugleich in Betrachtung, und beſonders wird dabey
vorausgeſetzt, daß die Schwere aller Orten gleich
ſey, welches zwar von der Wahrheit nicht merklich
abgeht, aber abgehen wuͤrde, wenn die Erde ſich
ſchneller um ihre Axe drehete ꝛc. Uebrigens laͤßt er
ſich allgemeiner und ohne Ruͤckſicht auf die Umſtaͤnde
der wirklichen Welt vortragen. Man wird aus dem
§. 692. ſehen, daß die Saͤtze von der Vergleichung
der Klarheiten und der Erleuchtung noch von mehrern
Umſtaͤnden abhaͤngen, und aus dem §. 140. daß auch
da noch die Vergleichung nicht einfach iſt, wo man
es auf die Empfindung will ankommen laſſen. Jn
ſolchen Faͤllen koͤmmt nun allerdings die Schwierig-
keit mehr auf das Aufſuchen aller Umſtaͤnde an, von
welchen die Groͤße der Sache abhaͤngt. Denn weiß
man dieſe ſaͤmmtlich, ſo iſt der vorhin erwaͤhnte Satz
des §. 139. ſchlechthin dabey anwendbar, (§. 768.).
Uebrigens iſt hiebey fuͤr ſich klar, daß man leichter
damit fortkoͤmmt, wo man von den beſtimmenden
Umſtaͤnden einige in einen Begriff zuſammen nimmt,
ſo viel naͤmlich fuͤr ſich betrachtet ein Ganzes ausma-
chen koͤnnen, und zu einer vorhabenden Abſicht die-
nen. So z. E. um den Grad der Durchſichtigkeit,
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