werden, so werden wir sie sodann auch im folgenden zu Abkürzung vieler Beweise gebrauchen. Die Grün- de sind folgende:
§. 174.
Jeder allgemeine Begriff erstreckt sich auf alle Indiuidua, bey welcher er vorkömmt. Er hat dem- nach eine gewisse Ausdehnung. Man stelle sich alle diese Indiuidua in einer Reihe oder Linie vor, so wird die Länge dieser Linie die Ausdehnung des all- gmeinen Begriffes figürlich vorstellen.
§. 175.
Wird diese Linie gezogen, und alle Indiuidua durch eine Reihe von Punkten, welche sie vorstellen, darun- ter gesetzt, so thut man hiedurch nichts anders, als was der Ausdruck: Alle dieseIndiuiduagehören unter diesen allgemeinen Begriff, von Wort zu Wort anzeigt. Da nun dieser Ausdruck genau richtig ist, so ist auch die figürliche Vorstellung genau richtig. Wir können es noch auf folgende Art beweisen.
§. 176.
Da wir dem allgemeinen Begriffe deswegen eine Ausdehnung geben, weil er sich auf mehrere Indiui- duaerstreckt, so hat ein Indiuiduum nothwendig keine Ausdehnung, weil es in allewege determinirt ist, und folglich sich nicht weiter erstrecken kann. Daher muß es nothwendig durch einen Punkt vorgestellt werden, weil ein Punkt ebenfalls keine Ausdeh- nung hat.
§. 177.
Ferner sind die Indiuidua, so unter einen allge- meinen Begriff gehören, nicht nur in besondern Eigen- schaften, sondern vornehmlich auch den Graden nach verschieden, folglich sind sie der Zahl nach eben so gut unendlich als die Punkte, einer Linie. Demnach kann
der
III. Hauptſtuͤck,
werden, ſo werden wir ſie ſodann auch im folgenden zu Abkuͤrzung vieler Beweiſe gebrauchen. Die Gruͤn- de ſind folgende:
§. 174.
Jeder allgemeine Begriff erſtreckt ſich auf alle Indiuidua, bey welcher er vorkoͤmmt. Er hat dem- nach eine gewiſſe Ausdehnung. Man ſtelle ſich alle dieſe Indiuidua in einer Reihe oder Linie vor, ſo wird die Laͤnge dieſer Linie die Ausdehnung des all- gmeinen Begriffes figuͤrlich vorſtellen.
§. 175.
Wird dieſe Linie gezogen, und alle Indiuidua durch eine Reihe von Punkten, welche ſie vorſtellen, darun- ter geſetzt, ſo thut man hiedurch nichts anders, als was der Ausdruck: Alle dieſeIndiuiduagehoͤren unter dieſen allgemeinen Begriff, von Wort zu Wort anzeigt. Da nun dieſer Ausdruck genau richtig iſt, ſo iſt auch die figuͤrliche Vorſtellung genau richtig. Wir koͤnnen es noch auf folgende Art beweiſen.
§. 176.
Da wir dem allgemeinen Begriffe deswegen eine Ausdehnung geben, weil er ſich auf mehrere Indiui- duaerſtreckt, ſo hat ein Indiuiduum nothwendig keine Ausdehnung, weil es in allewege determinirt iſt, und folglich ſich nicht weiter erſtrecken kann. Daher muß es nothwendig durch einen Punkt vorgeſtellt werden, weil ein Punkt ebenfalls keine Ausdeh- nung hat.
§. 177.
Ferner ſind die Indiuidua, ſo unter einen allge- meinen Begriff gehoͤren, nicht nur in beſondern Eigen- ſchaften, ſondern vornehmlich auch den Graden nach verſchieden, folglich ſind ſie der Zahl nach eben ſo gut unendlich als die Punkte, einer Linie. Demnach kann
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III. Hauptſtuͤck,
werden, ſo werden wir ſie ſodann auch im folgenden
zu Abkuͤrzung vieler Beweiſe gebrauchen. Die Gruͤn-
de ſind folgende:
§. 174.
Jeder allgemeine Begriff erſtreckt ſich auf alle
Indiuidua, bey welcher er vorkoͤmmt. Er hat dem-
nach eine gewiſſe Ausdehnung. Man ſtelle ſich alle
dieſe Indiuidua in einer Reihe oder Linie vor, ſo
wird die Laͤnge dieſer Linie die Ausdehnung des all-
gmeinen Begriffes figuͤrlich vorſtellen.
§. 175.
Wird dieſe Linie gezogen, und alle Indiuidua durch
eine Reihe von Punkten, welche ſie vorſtellen, darun-
ter geſetzt, ſo thut man hiedurch nichts anders, als
was der Ausdruck: Alle dieſe Indiuidua gehoͤren
unter dieſen allgemeinen Begriff, von Wort zu
Wort anzeigt. Da nun dieſer Ausdruck genau richtig
iſt, ſo iſt auch die figuͤrliche Vorſtellung genau richtig.
Wir koͤnnen es noch auf folgende Art beweiſen.
§. 176.
Da wir dem allgemeinen Begriffe deswegen eine
Ausdehnung geben, weil er ſich auf mehrere Indiui-
dua erſtreckt, ſo hat ein Indiuiduum nothwendig
keine Ausdehnung, weil es in allewege determinirt iſt,
und folglich ſich nicht weiter erſtrecken kann. Daher
muß es nothwendig durch einen Punkt vorgeſtellt
werden, weil ein Punkt ebenfalls keine Ausdeh-
nung hat.
§. 177.
Ferner ſind die Indiuidua, ſo unter einen allge-
meinen Begriff gehoͤren, nicht nur in beſondern Eigen-
ſchaften, ſondern vornehmlich auch den Graden nach
verſchieden, folglich ſind ſie der Zahl nach eben ſo gut
unendlich als die Punkte, einer Linie. Demnach kann
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/132>, abgerufen am 26.11.2024.
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