Ungeachtet wir also die Verhältnisse der Linien ver- schiedener Begriffe nicht auf Zahlen bringen können, so geben uns die Sätze dennoch etwas davon an, und zwar so viel als zureichend ist, jede Art von Sätzen zu zeichnen. Zu diesem Ende dörfen wir nur das, was wir von denselben wissen, in die hier angenom- mene Sprache übersetzen. Dieses geschieht nun fol- gender maaßen, gleichsam von selbsten.
§. 181.
Ein allgemein bejahender Satz: AlleAsind B, will sagen, daß alle Indiuidua A unter den Be- griff B gehören. Dieser Begriff dehnt sich demnach auf alle aus. Hingegegen läßt der Satz unbestimmt, ob nicht noch andre Indiuidua unter B gehören, es sey denn, daß man wisse, daß der Satz identisch sey. (§. 124.) Wird demnach die Linie für den Begriff A zum Maaßstabe angenommen, so zeigt der Satz an, daß die Linie für B nicht kürzer, wohl aber län- ger seyn könne. Ferner fordert der Ausdruck, daß alleAunterBgehören, von Wort zu Wort ge- nommen, daß man die Linie A unter B setzen müsse. Demnach ist die Zeichnung eines allgemein bejahenden Satzes folgende:
[Abbildung]
oder wo es nichts auf sich hat:
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§. 182.
Die Umkehrung eines allgemein bejahenden Sa- tzes ergiebt sich nun von selbsten, weil man nur die Obere Linie unter die andre setzen darf.
[Abbildung]
Die-
III. Hauptſtuͤck,
§. 180.
Ungeachtet wir alſo die Verhaͤltniſſe der Linien ver- ſchiedener Begriffe nicht auf Zahlen bringen koͤnnen, ſo geben uns die Saͤtze dennoch etwas davon an, und zwar ſo viel als zureichend iſt, jede Art von Saͤtzen zu zeichnen. Zu dieſem Ende doͤrfen wir nur das, was wir von denſelben wiſſen, in die hier angenom- mene Sprache uͤberſetzen. Dieſes geſchieht nun fol- gender maaßen, gleichſam von ſelbſten.
§. 181.
Ein allgemein bejahender Satz: AlleAſind B, will ſagen, daß alle Indiuidua A unter den Be- griff B gehoͤren. Dieſer Begriff dehnt ſich demnach auf alle aus. Hingegegen laͤßt der Satz unbeſtimmt, ob nicht noch andre Indiuidua unter B gehoͤren, es ſey denn, daß man wiſſe, daß der Satz identiſch ſey. (§. 124.) Wird demnach die Linie fuͤr den Begriff A zum Maaßſtabe angenommen, ſo zeigt der Satz an, daß die Linie fuͤr B nicht kuͤrzer, wohl aber laͤn- ger ſeyn koͤnne. Ferner fordert der Ausdruck, daß alleAunterBgehoͤren, von Wort zu Wort ge- nommen, daß man die Linie A unter B ſetzen muͤſſe. Demnach iſt die Zeichnung eines allgemein bejahenden Satzes folgende:
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oder wo es nichts auf ſich hat:
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§. 182.
Die Umkehrung eines allgemein bejahenden Sa- tzes ergiebt ſich nun von ſelbſten, weil man nur die Obere Linie unter die andre ſetzen darf.
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Die-
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III. Hauptſtuͤck,
§. 180.
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ſchiedener Begriffe nicht auf Zahlen bringen koͤnnen,
ſo geben uns die Saͤtze dennoch etwas davon an, und
zwar ſo viel als zureichend iſt, jede Art von Saͤtzen
zu zeichnen. Zu dieſem Ende doͤrfen wir nur das,
was wir von denſelben wiſſen, in die hier angenom-
mene Sprache uͤberſetzen. Dieſes geſchieht nun fol-
gender maaßen, gleichſam von ſelbſten.
§. 181.
Ein allgemein bejahender Satz: Alle A ſind
B, will ſagen, daß alle Indiuidua A unter den Be-
griff B gehoͤren. Dieſer Begriff dehnt ſich demnach
auf alle aus. Hingegegen laͤßt der Satz unbeſtimmt,
ob nicht noch andre Indiuidua unter B gehoͤren, es
ſey denn, daß man wiſſe, daß der Satz identiſch ſey.
(§. 124.) Wird demnach die Linie fuͤr den Begriff
A zum Maaßſtabe angenommen, ſo zeigt der Satz
an, daß die Linie fuͤr B nicht kuͤrzer, wohl aber laͤn-
ger ſeyn koͤnne. Ferner fordert der Ausdruck, daß
alle A unter B gehoͤren, von Wort zu Wort ge-
nommen, daß man die Linie A unter B ſetzen muͤſſe.
Demnach iſt die Zeichnung eines allgemein bejahenden
Satzes folgende:
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oder wo es nichts auf ſich hat:
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§. 182.
Die Umkehrung eines allgemein bejahenden Sa-
tzes ergiebt ſich nun von ſelbſten, weil man nur die
Obere Linie unter die andre ſetzen darf.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/134>, abgerufen am 26.11.2024.
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