überhaupt betrachtet kann beydes seyn, weil das Ver- hältniß der Ausdehnung beyder Begriffe unbestimmt, und noch durchaus unbekannt ist.
§. 186.
Man sieht aus dieser Zeichnungsart, daß sie die Sätze nicht nur nothwendig von einander unterschei- det, sondern selbst das Unbestimmte in denselben an- giebt, und zugleich zeigt, ob und wiefern ein Satz auch umgekehrt nothwendig wahr bleibt, und wiefern er in besondern Fällen noch allgemeiner wahr seyn kann, ungeachtet überhaupt betrachtet die Schranken enger gesetzt werden.
§. 187.
Wird demnach ein Satz nach diesen Regeln ge- zeichnet, so ist es nachgehends, überhaupt betrachtet, gleich viel, welchen von beyden Begriffen man zum Subject oder zum Prädicat mache. Denn die Zeich- nung giebt an, ob man ihn allgemein oder particular, bejahend oder verneinend als wahr ansehen könne, und in dem Fall des (§. 185.) zeigt sich auch, daß ein par- ticular verneinender Satz umgekehrt völlig unbestimmt bleibe.
§. 188.
Es wird ferner nicht schwer seyn, die Arten einer Gattung zu zeichnen. Denn der Begriff der Gattung dehnt sich weder mehr noch minder als auf seine Ar- ten aus. Diese sind sämmtlich unter demselben ent- halten, und keine Art läßt sich von der andern beja- hen. Zu diesen Sätzen fehlt demnach weiter nichts, als die Anzahl der Arten, und das Verhältniß ihrer Ausdehnung. Letzteres ist, wie überhaupt alle sol- che Verhältnisse, unbekannt. Daher wird die Länge der Linien, so die Arten vorstellen, zwar willkührlich, jedoch mit dem Bedinge angenommen, daß man sie
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von den Urtheilen und Fragen.
uͤberhaupt betrachtet kann beydes ſeyn, weil das Ver- haͤltniß der Ausdehnung beyder Begriffe unbeſtimmt, und noch durchaus unbekannt iſt.
§. 186.
Man ſieht aus dieſer Zeichnungsart, daß ſie die Saͤtze nicht nur nothwendig von einander unterſchei- det, ſondern ſelbſt das Unbeſtimmte in denſelben an- giebt, und zugleich zeigt, ob und wiefern ein Satz auch umgekehrt nothwendig wahr bleibt, und wiefern er in beſondern Faͤllen noch allgemeiner wahr ſeyn kann, ungeachtet uͤberhaupt betrachtet die Schranken enger geſetzt werden.
§. 187.
Wird demnach ein Satz nach dieſen Regeln ge- zeichnet, ſo iſt es nachgehends, uͤberhaupt betrachtet, gleich viel, welchen von beyden Begriffen man zum Subject oder zum Praͤdicat mache. Denn die Zeich- nung giebt an, ob man ihn allgemein oder particular, bejahend oder verneinend als wahr anſehen koͤnne, und in dem Fall des (§. 185.) zeigt ſich auch, daß ein par- ticular verneinender Satz umgekehrt voͤllig unbeſtimmt bleibe.
§. 188.
Es wird ferner nicht ſchwer ſeyn, die Arten einer Gattung zu zeichnen. Denn der Begriff der Gattung dehnt ſich weder mehr noch minder als auf ſeine Ar- ten aus. Dieſe ſind ſaͤmmtlich unter demſelben ent- halten, und keine Art laͤßt ſich von der andern beja- hen. Zu dieſen Saͤtzen fehlt demnach weiter nichts, als die Anzahl der Arten, und das Verhaͤltniß ihrer Ausdehnung. Letzteres iſt, wie uͤberhaupt alle ſol- che Verhaͤltniſſe, unbekannt. Daher wird die Laͤnge der Linien, ſo die Arten vorſtellen, zwar willkuͤhrlich, jedoch mit dem Bedinge angenommen, daß man ſie
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von den Urtheilen und Fragen.
uͤberhaupt betrachtet kann beydes ſeyn, weil das Ver-
haͤltniß der Ausdehnung beyder Begriffe unbeſtimmt,
und noch durchaus unbekannt iſt.
§. 186.
Man ſieht aus dieſer Zeichnungsart, daß ſie die
Saͤtze nicht nur nothwendig von einander unterſchei-
det, ſondern ſelbſt das Unbeſtimmte in denſelben an-
giebt, und zugleich zeigt, ob und wiefern ein Satz
auch umgekehrt nothwendig wahr bleibt, und wiefern
er in beſondern Faͤllen noch allgemeiner wahr ſeyn
kann, ungeachtet uͤberhaupt betrachtet die Schranken
enger geſetzt werden.
§. 187.
Wird demnach ein Satz nach dieſen Regeln ge-
zeichnet, ſo iſt es nachgehends, uͤberhaupt betrachtet,
gleich viel, welchen von beyden Begriffen man zum
Subject oder zum Praͤdicat mache. Denn die Zeich-
nung giebt an, ob man ihn allgemein oder particular,
bejahend oder verneinend als wahr anſehen koͤnne, und
in dem Fall des (§. 185.) zeigt ſich auch, daß ein par-
ticular verneinender Satz umgekehrt voͤllig unbeſtimmt
bleibe.
§. 188.
Es wird ferner nicht ſchwer ſeyn, die Arten einer
Gattung zu zeichnen. Denn der Begriff der Gattung
dehnt ſich weder mehr noch minder als auf ſeine Ar-
ten aus. Dieſe ſind ſaͤmmtlich unter demſelben ent-
halten, und keine Art laͤßt ſich von der andern beja-
hen. Zu dieſen Saͤtzen fehlt demnach weiter nichts,
als die Anzahl der Arten, und das Verhaͤltniß ihrer
Ausdehnung. Letzteres iſt, wie uͤberhaupt alle ſol-
che Verhaͤltniſſe, unbekannt. Daher wird die Laͤnge
der Linien, ſo die Arten vorſtellen, zwar willkuͤhrlich,
jedoch mit dem Bedinge angenommen, daß man ſie
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/137>, abgerufen am 27.11.2024.
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