Hier kann wiederum B kein Prädicat seyn, weil es kleiner als M würde, und daher ungewiß bliebe, ob C unter B kommen würde oder nicht. Daher, weil C bis außerhalb M punktirt werden muß, wenn etli- che C nicht M sind, so bleibt auch ungewiß, ob diese Punkte nicht erst außerhalb M anfangen. Hier bleibt also nur ein Schluß für die dritte Figur, nämlich:
Etliche M sind nicht C
Alle M sind B
Etliche B sind nicht C.
§. 217.
Dies sind nun alle Fälle, und in allem 19, wo- von die erste Figur 4, die zweyte ebenfalls 4, die dritte 6, die vierte 5 hat; wobey man einen Schluß ziehen kann, ohne weiter nichts als die Form der Vor- dersätze zu wissen.
§. 218.
Um sich diese Fälle, oder wie man sie nennt, Schlußarten, (Modos,) leichter vorstellen zu kön- nen, hat man die Vocalen, A, E, I, O (§. 199.) mit Einmengung gewisser Consonanten zu Wörtern gemacht, welche durch die Vocalen die Beschaffenheit der Vordersätze und des Schlußsatzes anzeigen, und zugleich als Namen der Schlüsse angesehen werden können, wie wir es oben (§. 105.) in einer andern Absicht schon angemerkt haben. Es sind folgende:
Hier kann wiederum B kein Praͤdicat ſeyn, weil es kleiner als M wuͤrde, und daher ungewiß bliebe, ob C unter B kommen wuͤrde oder nicht. Daher, weil C bis außerhalb M punktirt werden muß, wenn etli- che C nicht M ſind, ſo bleibt auch ungewiß, ob dieſe Punkte nicht erſt außerhalb M anfangen. Hier bleibt alſo nur ein Schluß fuͤr die dritte Figur, naͤmlich:
Etliche M ſind nicht C
Alle M ſind B
Etliche B ſind nicht C.
§. 217.
Dies ſind nun alle Faͤlle, und in allem 19, wo- von die erſte Figur 4, die zweyte ebenfalls 4, die dritte 6, die vierte 5 hat; wobey man einen Schluß ziehen kann, ohne weiter nichts als die Form der Vor- derſaͤtze zu wiſſen.
§. 218.
Um ſich dieſe Faͤlle, oder wie man ſie nennt, Schlußarten, (Modos,) leichter vorſtellen zu koͤn- nen, hat man die Vocalen, A, E, I, O (§. 199.) mit Einmengung gewiſſer Conſonanten zu Woͤrtern gemacht, welche durch die Vocalen die Beſchaffenheit der Vorderſaͤtze und des Schlußſatzes anzeigen, und zugleich als Namen der Schluͤſſe angeſehen werden koͤnnen, wie wir es oben (§. 105.) in einer andern Abſicht ſchon angemerkt haben. Es ſind folgende:
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von den einfachen Schluͤſſen.
Hier kann wiederum B kein Praͤdicat ſeyn, weil es
kleiner als M wuͤrde, und daher ungewiß bliebe, ob
C unter B kommen wuͤrde oder nicht. Daher, weil
C bis außerhalb M punktirt werden muß, wenn etli-
che C nicht M ſind, ſo bleibt auch ungewiß, ob dieſe
Punkte nicht erſt außerhalb M anfangen. Hier bleibt
alſo nur ein Schluß fuͤr die dritte Figur, naͤmlich:
Etliche M ſind nicht C
Alle M ſind B
Etliche B ſind nicht C.
§. 217.
Dies ſind nun alle Faͤlle, und in allem 19, wo-
von die erſte Figur 4, die zweyte ebenfalls 4, die
dritte 6, die vierte 5 hat; wobey man einen Schluß
ziehen kann, ohne weiter nichts als die Form der Vor-
derſaͤtze zu wiſſen.
§. 218.
Um ſich dieſe Faͤlle, oder wie man ſie nennt,
Schlußarten, (Modos,) leichter vorſtellen zu koͤn-
nen, hat man die Vocalen, A, E, I, O (§. 199.)
mit Einmengung gewiſſer Conſonanten zu Woͤrtern
gemacht, welche durch die Vocalen die Beſchaffenheit
der Vorderſaͤtze und des Schlußſatzes anzeigen, und
zugleich als Namen der Schluͤſſe angeſehen werden
koͤnnen, wie wir es oben (§. 105.) in einer andern
Abſicht ſchon angemerkt haben. Es ſind folgende:
1. Figur. Barbara, Celarent, Darii, Ferio.
2. Figur. Ceſare, Cameſtres, Feſtino, Barocco.
3. Figur. Darapti, Felapton, Diſamis, Datiſi,
Bocardo, Feriſon.
4. Figur. Baralip, Calentes, Dibatis, Feſapo,
Freſiſon.
§. 219.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/153>, abgerufen am 28.11.2024.
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