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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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V. Hauptſt. von zuſammengeſ. Schluͤſſen
verſchieden annehmen; und da haben wir folgende
Arten:

1. Wenn A, B iſt; ſo iſt A, C.
2. Wenn A, B iſt; ſo iſt B, C.
3. Wenn A, B iſt; ſo iſt C, A.
4. Wenn A, B iſt; ſo iſt auch C, B.
5. Wenn A, B iſt; ſo iſt C, D.

Jn die Bedingung muͤſſen naͤmlich zween verſchie-
dene Begriffe genommen werden, weil ſie ſonſt ein
leerer Satz waͤre, und folglich auch die Ausſage ein
leerer oder identiſcher Satz werden wuͤrde, falls an-
ders die Bedingung dieſen Namen haben, und nicht
bloß ein Ausdruck der Gewißheit der Ausſage ſeyn
ſolle; wie z E. wenn man ſagte: So lange Wahr-
heit Wahrheit iſt, wird auch zweymal zwey,
vier bleiben
ꝛc. Da demnach die beyden Begriffe
der Bedingung verſchieden ſeyn muͤſſen, ſo koͤmmt in
den vier erſten Arten nur einer derſelben in der Ausſa-
ge vor; und zwar, entweder der Begriff des Sub-
jectes, oder der Begriff des Praͤdicats der Bedin-
gung: Und welcher von beyden es ſey, ſo kann er
auch in der Ausſage entweder das Subject, oder das
Praͤdicat ſeyn. Demnach giebt es nur vier Arten
hypothetiſcher Saͤtze, in welchen nur drey verſchiede-
ne Begriffe vorkommen. Sind aber alle vier Be-
griffe verſchieden, ſo laͤßt ſich in der bloßen Form des
hypothetiſchen Satzes keine Berwechslung der Be-
griffe vornehmen, weil die Form nichts anders, als
die Verſchiedenheit der vier Begriffe anzeigt. Dem-
nach iſt die fuͤnfte Art allein.

§. 265.

Dieſe fuͤnf Arten aber verwandeln ſich in zwanzig,
wenn wir auf den Unterſchied ſehen, ob die Bedin-
gung, oder die Ausſage, oder beyde bejahen oder ver-

neinen,

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/188>, abgerufen am 23.02.2025.