Wo in der ersten Columne jedesmal der Obersatz, in der andern aber der Untersatz durch die folgende Schlußrede bewiesen wird, weil der andre Vordersatz als eines Beweises unbedürftig angenommen worden. Die Anzahl der Schlußreden wird dadurch nicht ver- mindert, weil wir hier ebenfalls sieben haben, wie in dem ersten Veweise (§. 371.) Man sieht aber daraus, daß ein Beweis, in welchem jedesmal beyde Vordersätze müssen bewiesen werden, sich in einen solchen verwandeln läßt, wobey in je- der Schlußrede nur ein Vordersatz zu bewei- sen ist.
§. 319.
Vergleicht man diesen dreyfachen Vortrag eines gleichen Beweises, so sieht man, daß ihr Unter- schied vornehmlich auf die Auswahl des Mit- telgliedes ankömmt. Nimmt man dieses so an, daß der eine Vordersatz nicht ferner darf bewiesen werden, so wird der Beweis des andern um desto
länger,
IV. M iſt B
IV. M iſt S
R iſt M
A iſt M
R iſt B
A iſt S
V. S iſt B
V. R iſt M
M iſt S
A iſt R
M iſt B
A iſt M
VI. P iſt B
VI. N iſt R
S iſt P
A iſt N
S iſt B
A iſt R
VII. T iſt B
VII. Q iſt N
P iſt T
A iſt Q
P iſt B
A iſt N
Wo in der erſten Columne jedesmal der Oberſatz, in der andern aber der Unterſatz durch die folgende Schlußrede bewieſen wird, weil der andre Vorderſatz als eines Beweiſes unbeduͤrftig angenommen worden. Die Anzahl der Schlußreden wird dadurch nicht ver- mindert, weil wir hier ebenfalls ſieben haben, wie in dem erſten Veweiſe (§. 371.) Man ſieht aber daraus, daß ein Beweis, in welchem jedesmal beyde Vorderſaͤtze muͤſſen bewieſen werden, ſich in einen ſolchen verwandeln laͤßt, wobey in je- der Schlußrede nur ein Vorderſatz zu bewei- ſen iſt.
§. 319.
Vergleicht man dieſen dreyfachen Vortrag eines gleichen Beweiſes, ſo ſieht man, daß ihr Unter- ſchied vornehmlich auf die Auswahl des Mit- telgliedes ankoͤmmt. Nimmt man dieſes ſo an, daß der eine Vorderſatz nicht ferner darf bewieſen werden, ſo wird der Beweis des andern um deſto
laͤnger,
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VI. Hauptſtuͤck,
IV. M iſt B IV. M iſt S
R iſt M A iſt M
R iſt B A iſt S
V. S iſt B V. R iſt M
M iſt S A iſt R
M iſt B A iſt M
VI. P iſt B VI. N iſt R
S iſt P A iſt N
S iſt B A iſt R
VII. T iſt B VII. Q iſt N
P iſt T A iſt Q
P iſt B A iſt N
Wo in der erſten Columne jedesmal der Oberſatz, in
der andern aber der Unterſatz durch die folgende
Schlußrede bewieſen wird, weil der andre Vorderſatz
als eines Beweiſes unbeduͤrftig angenommen worden.
Die Anzahl der Schlußreden wird dadurch nicht ver-
mindert, weil wir hier ebenfalls ſieben haben, wie in
dem erſten Veweiſe (§. 371.) Man ſieht aber daraus,
daß ein Beweis, in welchem jedesmal beyde
Vorderſaͤtze muͤſſen bewieſen werden, ſich in
einen ſolchen verwandeln laͤßt, wobey in je-
der Schlußrede nur ein Vorderſatz zu bewei-
ſen iſt.
§. 319.
Vergleicht man dieſen dreyfachen Vortrag eines
gleichen Beweiſes, ſo ſieht man, daß ihr Unter-
ſchied vornehmlich auf die Auswahl des Mit-
telgliedes ankoͤmmt. Nimmt man dieſes ſo an,
daß der eine Vorderſatz nicht ferner darf bewieſen
werden, ſo wird der Beweis des andern um deſto
laͤnger,
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/234>, abgerufen am 21.11.2024.
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