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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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von den Aufgaben.
Wörtern ausgedrückt. Das Quaesitum ist, eben
diese Frage mit logischen Wörtern oder durch logische
Begriffe dergestalt vorzustellen, daß man vermittelst
derselben die Methode zur Auflösung der Frage fin-
den, und folglich dieselbe wirklich auflösen könne.

§. 447.

Es geschieht demnach hier eine doppelte Ueber-
setzung,
nämlich erstlich die Uebersetzung der Fra-
ge aus der gemeinen Sprache in die logische, und
sodann die Uebersetzung und Anwendung der logischen
Auflösung in die gemeine Sprache. Letzteres ist die
Absicht, warum man ersteres thut, und diese Redu-
ction ist eben so wenig ein Umweg, als wenn man eine
Aufgabe der angewandten Mathematik auf eine bloß
geometrische oder algebraische reducirt, und zwar so,
daß mit dieser zugleich jene aufgelöst wird.

§. 448.

Soll nun dieser Vortheil hier auch erhalten wer-
den, so ist klar, daß man bey der Verwandlung
der vorgegebenen Frage oder Aufgabe in eine
bloß logische, so viele
Data und Umstände
mitnehmen müsse, daß die nunmehr logische
Aufgabe zur Auflösung zureichend determinirt
sey.
(§. 163.) Man muß folglich nicht nur darinn
ausdrücken, was man sucht, sondern auch, woraus
es könne gefunden werden.

§. 449.

Diese Bedingung bestimmt nun näher, wie die
Vernunftlehre aussehen solle.
Denn hat man
die Frage auf erstbemeldte Art logisch ausgedrückt;
so ist sie entweder ganz einfach, und da soll sie nebst
der Auflösung in der Vernunftlehre bereits vorkom-
men; oder wenn sie zusammengesetzter ist, so sollen
dennoch die einfachen, worein sie sich auflösen läßt,

in
Lamb. Org. I. Band. T

von den Aufgaben.
Woͤrtern ausgedruͤckt. Das Quaeſitum iſt, eben
dieſe Frage mit logiſchen Woͤrtern oder durch logiſche
Begriffe dergeſtalt vorzuſtellen, daß man vermittelſt
derſelben die Methode zur Aufloͤſung der Frage fin-
den, und folglich dieſelbe wirklich aufloͤſen koͤnne.

§. 447.

Es geſchieht demnach hier eine doppelte Ueber-
ſetzung,
naͤmlich erſtlich die Ueberſetzung der Fra-
ge aus der gemeinen Sprache in die logiſche, und
ſodann die Ueberſetzung und Anwendung der logiſchen
Aufloͤſung in die gemeine Sprache. Letzteres iſt die
Abſicht, warum man erſteres thut, und dieſe Redu-
ction iſt eben ſo wenig ein Umweg, als wenn man eine
Aufgabe der angewandten Mathematik auf eine bloß
geometriſche oder algebraiſche reducirt, und zwar ſo,
daß mit dieſer zugleich jene aufgeloͤſt wird.

§. 448.

Soll nun dieſer Vortheil hier auch erhalten wer-
den, ſo iſt klar, daß man bey der Verwandlung
der vorgegebenen Frage oder Aufgabe in eine
bloß logiſche, ſo viele
Data und Umſtaͤnde
mitnehmen muͤſſe, daß die nunmehr logiſche
Aufgabe zur Aufloͤſung zureichend determinirt
ſey.
(§. 163.) Man muß folglich nicht nur darinn
ausdruͤcken, was man ſucht, ſondern auch, woraus
es koͤnne gefunden werden.

§. 449.

Dieſe Bedingung beſtimmt nun naͤher, wie die
Vernunftlehre ausſehen ſolle.
Denn hat man
die Frage auf erſtbemeldte Art logiſch ausgedruͤckt;
ſo iſt ſie entweder ganz einfach, und da ſoll ſie nebſt
der Aufloͤſung in der Vernunftlehre bereits vorkom-
men; oder wenn ſie zuſammengeſetzter iſt, ſo ſollen
dennoch die einfachen, worein ſie ſich aufloͤſen laͤßt,

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Lamb. Org. I. Band. T
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[289/0311] von den Aufgaben. Woͤrtern ausgedruͤckt. Das Quaeſitum iſt, eben dieſe Frage mit logiſchen Woͤrtern oder durch logiſche Begriffe dergeſtalt vorzuſtellen, daß man vermittelſt derſelben die Methode zur Aufloͤſung der Frage fin- den, und folglich dieſelbe wirklich aufloͤſen koͤnne. §. 447. Es geſchieht demnach hier eine doppelte Ueber- ſetzung, naͤmlich erſtlich die Ueberſetzung der Fra- ge aus der gemeinen Sprache in die logiſche, und ſodann die Ueberſetzung und Anwendung der logiſchen Aufloͤſung in die gemeine Sprache. Letzteres iſt die Abſicht, warum man erſteres thut, und dieſe Redu- ction iſt eben ſo wenig ein Umweg, als wenn man eine Aufgabe der angewandten Mathematik auf eine bloß geometriſche oder algebraiſche reducirt, und zwar ſo, daß mit dieſer zugleich jene aufgeloͤſt wird. §. 448. Soll nun dieſer Vortheil hier auch erhalten wer- den, ſo iſt klar, daß man bey der Verwandlung der vorgegebenen Frage oder Aufgabe in eine bloß logiſche, ſo viele Data und Umſtaͤnde mitnehmen muͤſſe, daß die nunmehr logiſche Aufgabe zur Aufloͤſung zureichend determinirt ſey. (§. 163.) Man muß folglich nicht nur darinn ausdruͤcken, was man ſucht, ſondern auch, woraus es koͤnne gefunden werden. §. 449. Dieſe Bedingung beſtimmt nun naͤher, wie die Vernunftlehre ausſehen ſolle. Denn hat man die Frage auf erſtbemeldte Art logiſch ausgedruͤckt; ſo iſt ſie entweder ganz einfach, und da ſoll ſie nebſt der Aufloͤſung in der Vernunftlehre bereits vorkom- men; oder wenn ſie zuſammengeſetzter iſt, ſo ſollen dennoch die einfachen, worein ſie ſich aufloͤſen laͤßt, in Lamb. Org. I. Band. T

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/311>, abgerufen am 22.11.2024.