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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764.

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VI. Hauptstück.
Classen einzutheilen, und den Grund zu der Einthei-
lung von ihrer Bedeutung hergenommen. Daher sind
die verknüpfende, zuwiderlaufende, verursa-
chende, ausschließende, entgegensetzende, be-
dingende, fortsetzende, abzwackende, zugeben-
de, folgernde, aufklärende, ordnende etc. Bind-
wörter
mit diesen besondern Namen benennt worden.
Sie lassen sich aber noch in mehrern andern Absichten
eintheilen, und besonders kommen hiebey die Grade
vor, wie weit sie den Zusammenhang und Verbindung
über die Rede ausdehnen. Denn da giebt es solche,
die bey einzeln Wörtern anfangen, und ebenfalls auch
auf Sätze und ganze Perioden gehen. Dergleichen
sind die Bindwörter und, auch, imgleichen, eben-
falls, oder, entweder, sowohl, als,
etc. Andere ge-
hen nicht auf einzelne Wörter, sondern nur auf Sätze,
und Perioden. Z. E. weil, demnach, so, denn,
auf daß, damit, ferner, folglich, daher, obschon,
daferne etc.

§. 232. Ferner lassen sie sich in Absicht auf die
Structur der Rede eintheilen. Denn einige dienen
zum Anfange, und diese fordern fast nothwendig ande-
re zum Zusammenhängen und Schließen. Z. E. auf:
da, da nun, demnach, weil, wenn etc. folgt: so;
auf zwar folgt aber; auf obschon, obwohl etc. folgt
doch, dennoch, etc. Andere können zur Förtsetzung
gebraucht werden, dergleichen sind: denn, damit,
auf daß, weil, nämlich etc.
Man sieht leicht, daß
sich hiebey ganze Formeln von Redensarten und Pe-
rioden gedenken lassen, dergleichen man auch wirklich
in verschiedenen Anweisungen zur Redekunst vorge-
schrieben findet. Sie dienen aber daselbst weiter nicht,
als daß sie den Anfängern die Mannichfaltigkeit in dem
Schwunge der Perioden als bloße Möglichkeiten zei-
gen, weil man nicht die Gedanken nach den Perioden

richten,

VI. Hauptſtuͤck.
Claſſen einzutheilen, und den Grund zu der Einthei-
lung von ihrer Bedeutung hergenommen. Daher ſind
die verknuͤpfende, zuwiderlaufende, verurſa-
chende, ausſchließende, entgegenſetzende, be-
dingende, fortſetzende, abzwackende, zugeben-
de, folgernde, aufklaͤrende, ordnende ꝛc. Bind-
woͤrter
mit dieſen beſondern Namen benennt worden.
Sie laſſen ſich aber noch in mehrern andern Abſichten
eintheilen, und beſonders kommen hiebey die Grade
vor, wie weit ſie den Zuſammenhang und Verbindung
uͤber die Rede ausdehnen. Denn da giebt es ſolche,
die bey einzeln Woͤrtern anfangen, und ebenfalls auch
auf Saͤtze und ganze Perioden gehen. Dergleichen
ſind die Bindwoͤrter und, auch, imgleichen, eben-
falls, oder, entweder, ſowohl, als,
ꝛc. Andere ge-
hen nicht auf einzelne Woͤrter, ſondern nur auf Saͤtze,
und Perioden. Z. E. weil, demnach, ſo, denn,
auf daß, damit, ferner, folglich, daher, obſchon,
daferne ꝛc.

§. 232. Ferner laſſen ſie ſich in Abſicht auf die
Structur der Rede eintheilen. Denn einige dienen
zum Anfange, und dieſe fordern faſt nothwendig ande-
re zum Zuſammenhaͤngen und Schließen. Z. E. auf:
da, da nun, demnach, weil, wenn ꝛc. folgt: ſo;
auf zwar folgt aber; auf obſchon, obwohl ꝛc. folgt
doch, dennoch, ꝛc. Andere koͤnnen zur Foͤrtſetzung
gebraucht werden, dergleichen ſind: denn, damit,
auf daß, weil, naͤmlich ꝛc.
Man ſieht leicht, daß
ſich hiebey ganze Formeln von Redensarten und Pe-
rioden gedenken laſſen, dergleichen man auch wirklich
in verſchiedenen Anweiſungen zur Redekunſt vorge-
ſchrieben findet. Sie dienen aber daſelbſt weiter nicht,
als daß ſie den Anfaͤngern die Mannichfaltigkeit in dem
Schwunge der Perioden als bloße Moͤglichkeiten zei-
gen, weil man nicht die Gedanken nach den Perioden

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[138/0144] VI. Hauptſtuͤck. Claſſen einzutheilen, und den Grund zu der Einthei- lung von ihrer Bedeutung hergenommen. Daher ſind die verknuͤpfende, zuwiderlaufende, verurſa- chende, ausſchließende, entgegenſetzende, be- dingende, fortſetzende, abzwackende, zugeben- de, folgernde, aufklaͤrende, ordnende ꝛc. Bind- woͤrter mit dieſen beſondern Namen benennt worden. Sie laſſen ſich aber noch in mehrern andern Abſichten eintheilen, und beſonders kommen hiebey die Grade vor, wie weit ſie den Zuſammenhang und Verbindung uͤber die Rede ausdehnen. Denn da giebt es ſolche, die bey einzeln Woͤrtern anfangen, und ebenfalls auch auf Saͤtze und ganze Perioden gehen. Dergleichen ſind die Bindwoͤrter und, auch, imgleichen, eben- falls, oder, entweder, ſowohl, als, ꝛc. Andere ge- hen nicht auf einzelne Woͤrter, ſondern nur auf Saͤtze, und Perioden. Z. E. weil, demnach, ſo, denn, auf daß, damit, ferner, folglich, daher, obſchon, daferne ꝛc. §. 232. Ferner laſſen ſie ſich in Abſicht auf die Structur der Rede eintheilen. Denn einige dienen zum Anfange, und dieſe fordern faſt nothwendig ande- re zum Zuſammenhaͤngen und Schließen. Z. E. auf: da, da nun, demnach, weil, wenn ꝛc. folgt: ſo; auf zwar folgt aber; auf obſchon, obwohl ꝛc. folgt doch, dennoch, ꝛc. Andere koͤnnen zur Foͤrtſetzung gebraucht werden, dergleichen ſind: denn, damit, auf daß, weil, naͤmlich ꝛc. Man ſieht leicht, daß ſich hiebey ganze Formeln von Redensarten und Pe- rioden gedenken laſſen, dergleichen man auch wirklich in verſchiedenen Anweiſungen zur Redekunſt vorge- ſchrieben findet. Sie dienen aber daſelbſt weiter nicht, als daß ſie den Anfaͤngern die Mannichfaltigkeit in dem Schwunge der Perioden als bloße Moͤglichkeiten zei- gen, weil man nicht die Gedanken nach den Perioden richten,

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/144>, abgerufen am 24.11.2024.