[Spaltenumbruch]
von dem Orte, der Zeit, der Ver- anlassung, dem Zweck und Jnnhalt, wo/ wenn/ u. s. w. eine jede sey ge- schrieben worden; nicht weniger auch eine exegetische Eintheilung, darinnen ihr Jnnhalt/ nach seinen Haupt- und Neben-Stücken or- dentlich gleichsam zergliedert und zerleget wird/ um sich schon zum voraus von dem gantzen Briefe ei- nen richtigen Begriff machen zu kön- nen. Jn der Abhandlung selbst habe ich diejenige Ordnung erweh- let/ welche mir bey der Kürtze/ der ich mich/ üm alles in einen Band zu bringen/ habe befleißigen müssen/ geschienen ist die natürlichste und für den Leser die leichteste und deut- lichste/ auch erbaulichste zu seyn.
§. IV.
Erstlich setze ich einen/ oder auch/ wo es der Zusammenhang mit sich bringet/ mehrere Verse des Textes also hin/ daß ich/ wenn es die Sache selbst also erfordert hat/ eine kurtze parenthetische, oder zwi- schen zwey Häckgen eingeschlossene und mit andern Buchstaben ge- druckte Erklärung darzwischen ge- be: damit man auf solche Art so fort auf einmal den gantzen Wort- Verstand sehe. Und damit lasse ich es bey einigen an sich selbst schon sehr leichten Versen bewenden; da ich Bedencken getragen habe/ den Leser unnöthiger weise aufzuhal- ten/ und zu verursachen/ daß her- nach den schwerern und wichtigern materien zuviel hätte müssen abge- brochen werden. Dieweil aber die allermeisten Verse ihrer materie und ihren Worten nach von einem solchen Nachdrucke und Gewichte sind/ daß die in Parenthesi gegebe- ne Erläuterung dazu noch nicht hinlänglich ist/ und noch vielweni- ger die Application schon hat mit in sich fassen können/ sondern nur den Grund zur völligen Erklärung [Spaltenumbruch]
geleget hat; so folget diese darauf in den Anmerckungen. Und in die- sen zeige ich zuvörderst/ wo es nö- thig ist/ die Connexion, in welcher ein Vers mit dem andern stehet; wo solche nicht schon am Ende der über den vorhergehenden Vers gegebe- nen Anmerckungen angezeiget ist. Hernach gehe ich den Text Stück für Stück durch/ und erkläre da- von alle diejenigen Theile/ auch Worte/ welche vor andern sonder- lich eine mehrere Auslegung er- fordert haben. Und da ein jeder Text eine gedoppelte structur hat/ eine nach der Grammatica, oder dem Syntaxi der Worte/ die ande- re nach der Logica, oder Herme- nevtica, da es auf den Verstand selbst ankömmt/ und nach dieser oft ein Wort/ oder Stück der Rede/ welches in der Mitte/ oder hinten/ stehet/ von der Beschaf- fenheit ist/ daß es/ der natürlichen Ordnung nach/ den übrigen/ wel- che davon dependiren/ ein Licht giebet; so hat es die Natur einer gesunden und deutlichen Herme- nevtic erfordert/ daß ich in den Anmerckungen mich nach der stru- ctura nicht verborum grammatica, sondern sensus logica habe richten müssen.
§. V.
Den Verstand selbst lege ich nach der emphasi, oder dem Nach- drucke der Worte/ und der Sache selbst/ dar/ in aller natürlichen/ oder richtigen/ Einfalt/ also daß ich zwar allewege nach dem Grund- Texte gehe/ und aus demselben ei- ne jede Sache nach ihrem eigentli- chen Gewichte/ so viel ich solches eingesehen habe/ abhandele/ mich aber dabey des controvertirens und disputirens enthalte; sondern dahin sehe/ daß der Leser/ ohne al- len Aufenthalt auf einmal so gleich finde/ was er suchet. Jch miß-
billige
a 2
an den Leſer.
[Spaltenumbruch]
von dem Orte, der Zeit, der Ver- anlaſſung, dem Zweck und Jnnhalt, wo/ wenn/ u. ſ. w. eine jede ſey ge- ſchrieben worden; nicht weniger auch eine exegetiſche Eintheilung, darinnen ihr Jnnhalt/ nach ſeinen Haupt- und Neben-Stuͤcken or- dentlich gleichſam zergliedert und zerleget wird/ um ſich ſchon zum voraus von dem gantzen Briefe ei- nen richtigen Begriff machen zu koͤn- nen. Jn der Abhandlung ſelbſt habe ich diejenige Ordnung erweh- let/ welche mir bey der Kuͤrtze/ der ich mich/ uͤm alles in einen Band zu bringen/ habe befleißigen muͤſſen/ geſchienen iſt die natuͤrlichſte und fuͤr den Leſer die leichteſte und deut- lichſte/ auch erbaulichſte zu ſeyn.
§. IV.
Erſtlich ſetze ich einen/ oder auch/ wo es der Zuſammenhang mit ſich bringet/ mehrere Verſe des Textes alſo hin/ daß ich/ wenn es die Sache ſelbſt alſo erfordert hat/ eine kurtze parenthetiſche, oder zwi- ſchen zwey Haͤckgen eingeſchloſſene und mit andern Buchſtaben ge- druckte Erklaͤrung darzwiſchen ge- be: damit man auf ſolche Art ſo fort auf einmal den gantzen Wort- Verſtand ſehe. Und damit laſſe ich es bey einigen an ſich ſelbſt ſchon ſehr leichten Verſen bewenden; da ich Bedencken getragen habe/ den Leſer unnoͤthiger weiſe aufzuhal- ten/ und zu verurſachen/ daß her- nach den ſchwerern und wichtigern materien zuviel haͤtte muͤſſen abge- brochen werden. Dieweil aber die allermeiſten Verſe ihrer materie und ihren Worten nach von einem ſolchen Nachdrucke und Gewichte ſind/ daß die in Parentheſi gegebe- ne Erlaͤuterung dazu noch nicht hinlaͤnglich iſt/ und noch vielweni- ger die Application ſchon hat mit in ſich faſſen koͤnnen/ ſondern nur den Grund zur voͤlligen Erklaͤrung [Spaltenumbruch]
geleget hat; ſo folget dieſe darauf in den Anmerckungen. Und in die- ſen zeige ich zuvoͤrderſt/ wo es noͤ- thig iſt/ die Connexion, in welcher ein Vers mit dem andern ſtehet; wo ſolche nicht ſchon am Ende der uͤber den vorhergehenden Vers gegebe- nen Anmerckungen angezeiget iſt. Hernach gehe ich den Text Stuͤck fuͤr Stuͤck durch/ und erklaͤre da- von alle diejenigen Theile/ auch Worte/ welche vor andern ſonder- lich eine mehrere Auslegung er- fordert haben. Und da ein jeder Text eine gedoppelte ſtructur hat/ eine nach der Grammatica, oder dem Syntaxi der Worte/ die ande- re nach der Logica, oder Herme- nevtica, da es auf den Verſtand ſelbſt ankoͤmmt/ und nach dieſer oft ein Wort/ oder Stuͤck der Rede/ welches in der Mitte/ oder hinten/ ſtehet/ von der Beſchaf- fenheit iſt/ daß es/ der natuͤrlichen Ordnung nach/ den uͤbrigen/ wel- che davon dependiren/ ein Licht giebet; ſo hat es die Natur einer geſunden und deutlichen Herme- nevtic erfordert/ daß ich in den Anmerckungen mich nach der ſtru- ctura nicht verborum grammatica, ſondern ſenſus logica habe richten muͤſſen.
§. V.
Den Verſtand ſelbſt lege ich nach der emphaſi, oder dem Nach- drucke der Worte/ und der Sache ſelbſt/ dar/ in aller natuͤrlichen/ oder richtigen/ Einfalt/ alſo daß ich zwar allewege nach dem Grund- Texte gehe/ und aus demſelben ei- ne jede Sache nach ihrem eigentli- chen Gewichte/ ſo viel ich ſolches eingeſehen habe/ abhandele/ mich aber dabey des controvertirens und diſputirens enthalte; ſondern dahin ſehe/ daß der Leſer/ ohne al- len Aufenthalt auf einmal ſo gleich finde/ was er ſuchet. Jch miß-
billige
a 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0015"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">an den Leſer.</hi></fw><lb/><cb/>
von dem <hirendition="#fr">Orte,</hi> der <hirendition="#fr">Zeit,</hi> der <hirendition="#fr">Ver-<lb/>
anlaſſung,</hi> dem <hirendition="#fr">Zweck</hi> und <hirendition="#fr">Jnnhalt,</hi><lb/>
wo/ wenn/ u. ſ. w. eine jede ſey ge-<lb/>ſchrieben worden; nicht weniger<lb/>
auch eine <hirendition="#aq"><hirendition="#i">exegeti</hi></hi><hirendition="#fr">ſche Eintheilung,</hi><lb/>
darinnen ihr Jnnhalt/ nach ſeinen<lb/>
Haupt- und Neben-Stuͤcken or-<lb/>
dentlich gleichſam zergliedert und<lb/>
zerleget wird/ um ſich ſchon zum<lb/>
voraus von dem gantzen Briefe ei-<lb/>
nen richtigen Begriff machen zu koͤn-<lb/>
nen. Jn der Abhandlung ſelbſt<lb/>
habe ich diejenige Ordnung erweh-<lb/>
let/ welche mir bey der Kuͤrtze/ der<lb/>
ich mich/ uͤm alles in einen Band<lb/>
zu bringen/ habe befleißigen muͤſſen/<lb/>
geſchienen iſt die natuͤrlichſte und<lb/>
fuͤr den Leſer die leichteſte und deut-<lb/>
lichſte/ auch erbaulichſte zu ſeyn.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. <hirendition="#aq">IV.</hi></head><lb/><p>Erſtlich ſetze ich einen/ oder<lb/>
auch/ wo es der Zuſammenhang<lb/>
mit ſich bringet/ mehrere Verſe des<lb/>
Textes alſo hin/ daß ich/ wenn es<lb/>
die Sache ſelbſt alſo erfordert hat/<lb/>
eine kurtze <hirendition="#aq"><hirendition="#i">parentheti</hi></hi><hirendition="#fr">ſche,</hi> oder zwi-<lb/>ſchen zwey Haͤckgen eingeſchloſſene<lb/>
und mit andern Buchſtaben ge-<lb/>
druckte <hirendition="#fr">Erklaͤrung</hi> darzwiſchen ge-<lb/>
be: damit man auf ſolche Art ſo<lb/>
fort auf einmal den gantzen Wort-<lb/>
Verſtand ſehe. Und damit laſſe<lb/>
ich es bey einigen an ſich ſelbſt ſchon<lb/>ſehr leichten Verſen bewenden; da<lb/>
ich Bedencken getragen habe/ den<lb/>
Leſer unnoͤthiger weiſe aufzuhal-<lb/>
ten/ und zu verurſachen/ daß her-<lb/>
nach den ſchwerern und wichtigern<lb/><hirendition="#aq">materi</hi>en zuviel haͤtte muͤſſen abge-<lb/>
brochen werden. Dieweil aber<lb/>
die allermeiſten Verſe ihrer <hirendition="#aq">materie</hi><lb/>
und ihren Worten nach von einem<lb/>ſolchen Nachdrucke und Gewichte<lb/>ſind/ daß die in <hirendition="#aq">Parentheſi</hi> gegebe-<lb/>
ne Erlaͤuterung dazu noch nicht<lb/>
hinlaͤnglich iſt/ und noch vielweni-<lb/>
ger die <hirendition="#aq">Application</hi>ſchon hat mit<lb/>
in ſich faſſen koͤnnen/ ſondern nur<lb/>
den Grund zur voͤlligen Erklaͤrung<lb/><cb/>
geleget hat; ſo folget dieſe darauf<lb/>
in den <hirendition="#fr">Anmerckungen.</hi> Und in die-<lb/>ſen zeige ich zuvoͤrderſt/ wo es noͤ-<lb/>
thig iſt/ die <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Connexion,</hi></hi> in welcher ein<lb/>
Vers mit dem andern ſtehet; wo<lb/>ſolche nicht ſchon am Ende der uͤber<lb/>
den vorhergehenden Vers gegebe-<lb/>
nen Anmerckungen angezeiget iſt.<lb/>
Hernach gehe ich den Text Stuͤck<lb/>
fuͤr Stuͤck durch/ und erklaͤre da-<lb/>
von alle diejenigen Theile/ auch<lb/>
Worte/ welche vor andern ſonder-<lb/>
lich eine mehrere Auslegung er-<lb/>
fordert haben. Und da ein jeder<lb/>
Text eine gedoppelte <hirendition="#aq">ſtructur</hi> hat/<lb/>
eine nach der <hirendition="#aq">Grammatica,</hi> oder<lb/>
dem <hirendition="#aq">Syntaxi</hi> der Worte/ die ande-<lb/>
re nach der <hirendition="#aq">Logica,</hi> oder <hirendition="#aq">Herme-<lb/>
nevtica,</hi> da es auf den Verſtand<lb/>ſelbſt ankoͤmmt/ und nach dieſer<lb/>
oft ein Wort/ oder Stuͤck der<lb/>
Rede/ welches in der Mitte/ oder<lb/>
hinten/ ſtehet/ von der Beſchaf-<lb/>
fenheit iſt/ daß es/ der natuͤrlichen<lb/>
Ordnung nach/ den uͤbrigen/ wel-<lb/>
che davon <hirendition="#aq">dependir</hi>en/ ein Licht<lb/>
giebet; ſo hat es die Natur einer<lb/>
geſunden und deutlichen <hirendition="#aq">Herme-<lb/>
nevtic</hi> erfordert/ daß ich in den<lb/>
Anmerckungen mich nach der <hirendition="#aq">ſtru-<lb/>
ctura</hi> nicht <hirendition="#aq">verborum grammatica,</hi><lb/>ſondern <hirendition="#aq">ſenſus logica</hi> habe richten<lb/>
muͤſſen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. <hirendition="#aq">V.</hi></head><lb/><p>Den <hirendition="#fr">Verſtand</hi>ſelbſt lege ich<lb/>
nach der <hirendition="#aq">emphaſi,</hi> oder dem Nach-<lb/>
drucke der Worte/ und der Sache<lb/>ſelbſt/ dar/ in aller natuͤrlichen/<lb/>
oder richtigen/ Einfalt/ alſo daß<lb/>
ich zwar allewege nach dem <hirendition="#fr">Grund-<lb/>
Texte</hi> gehe/ und aus demſelben ei-<lb/>
ne jede Sache nach ihrem eigentli-<lb/>
chen Gewichte/ ſo viel ich ſolches<lb/>
eingeſehen habe/ abhandele/ mich<lb/>
aber dabey des <hirendition="#aq">controvertir</hi>ens<lb/>
und <hirendition="#aq">diſputir</hi>ens enthalte; ſondern<lb/>
dahin ſehe/ daß der Leſer/ ohne al-<lb/>
len Aufenthalt auf einmal ſo gleich<lb/>
finde/ was er ſuchet. Jch miß-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">a 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">billige</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[0015]
an den Leſer.
von dem Orte, der Zeit, der Ver-
anlaſſung, dem Zweck und Jnnhalt,
wo/ wenn/ u. ſ. w. eine jede ſey ge-
ſchrieben worden; nicht weniger
auch eine exegetiſche Eintheilung,
darinnen ihr Jnnhalt/ nach ſeinen
Haupt- und Neben-Stuͤcken or-
dentlich gleichſam zergliedert und
zerleget wird/ um ſich ſchon zum
voraus von dem gantzen Briefe ei-
nen richtigen Begriff machen zu koͤn-
nen. Jn der Abhandlung ſelbſt
habe ich diejenige Ordnung erweh-
let/ welche mir bey der Kuͤrtze/ der
ich mich/ uͤm alles in einen Band
zu bringen/ habe befleißigen muͤſſen/
geſchienen iſt die natuͤrlichſte und
fuͤr den Leſer die leichteſte und deut-
lichſte/ auch erbaulichſte zu ſeyn.
§. IV.
Erſtlich ſetze ich einen/ oder
auch/ wo es der Zuſammenhang
mit ſich bringet/ mehrere Verſe des
Textes alſo hin/ daß ich/ wenn es
die Sache ſelbſt alſo erfordert hat/
eine kurtze parenthetiſche, oder zwi-
ſchen zwey Haͤckgen eingeſchloſſene
und mit andern Buchſtaben ge-
druckte Erklaͤrung darzwiſchen ge-
be: damit man auf ſolche Art ſo
fort auf einmal den gantzen Wort-
Verſtand ſehe. Und damit laſſe
ich es bey einigen an ſich ſelbſt ſchon
ſehr leichten Verſen bewenden; da
ich Bedencken getragen habe/ den
Leſer unnoͤthiger weiſe aufzuhal-
ten/ und zu verurſachen/ daß her-
nach den ſchwerern und wichtigern
materien zuviel haͤtte muͤſſen abge-
brochen werden. Dieweil aber
die allermeiſten Verſe ihrer materie
und ihren Worten nach von einem
ſolchen Nachdrucke und Gewichte
ſind/ daß die in Parentheſi gegebe-
ne Erlaͤuterung dazu noch nicht
hinlaͤnglich iſt/ und noch vielweni-
ger die Application ſchon hat mit
in ſich faſſen koͤnnen/ ſondern nur
den Grund zur voͤlligen Erklaͤrung
geleget hat; ſo folget dieſe darauf
in den Anmerckungen. Und in die-
ſen zeige ich zuvoͤrderſt/ wo es noͤ-
thig iſt/ die Connexion, in welcher ein
Vers mit dem andern ſtehet; wo
ſolche nicht ſchon am Ende der uͤber
den vorhergehenden Vers gegebe-
nen Anmerckungen angezeiget iſt.
Hernach gehe ich den Text Stuͤck
fuͤr Stuͤck durch/ und erklaͤre da-
von alle diejenigen Theile/ auch
Worte/ welche vor andern ſonder-
lich eine mehrere Auslegung er-
fordert haben. Und da ein jeder
Text eine gedoppelte ſtructur hat/
eine nach der Grammatica, oder
dem Syntaxi der Worte/ die ande-
re nach der Logica, oder Herme-
nevtica, da es auf den Verſtand
ſelbſt ankoͤmmt/ und nach dieſer
oft ein Wort/ oder Stuͤck der
Rede/ welches in der Mitte/ oder
hinten/ ſtehet/ von der Beſchaf-
fenheit iſt/ daß es/ der natuͤrlichen
Ordnung nach/ den uͤbrigen/ wel-
che davon dependiren/ ein Licht
giebet; ſo hat es die Natur einer
geſunden und deutlichen Herme-
nevtic erfordert/ daß ich in den
Anmerckungen mich nach der ſtru-
ctura nicht verborum grammatica,
ſondern ſenſus logica habe richten
muͤſſen.
§. V.
Den Verſtand ſelbſt lege ich
nach der emphaſi, oder dem Nach-
drucke der Worte/ und der Sache
ſelbſt/ dar/ in aller natuͤrlichen/
oder richtigen/ Einfalt/ alſo daß
ich zwar allewege nach dem Grund-
Texte gehe/ und aus demſelben ei-
ne jede Sache nach ihrem eigentli-
chen Gewichte/ ſo viel ich ſolches
eingeſehen habe/ abhandele/ mich
aber dabey des controvertirens
und diſputirens enthalte; ſondern
dahin ſehe/ daß der Leſer/ ohne al-
len Aufenthalt auf einmal ſo gleich
finde/ was er ſuchet. Jch miß-
billige
a 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/15>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.