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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des ersten Briefs Pauli Cap. 3, v. 4-9.
[Spaltenumbruch] die sich allein von CHristo benennet haben,
wird hier und v. 6. auch nicht gedacht, weil
sie daran recht gethan; wie oben c. 1, 12. gezei-
get ist.)

V. 5.

Wer ist nun Paulus? Wer ist Apol-
lo? Diener sind sie,
(eures Glaubens, nicht
aber Herren, daß es bey dem Glauben auf ihre
Autorität ankäme,) durch welche ihr seyd
gläubig worden,
(nach Joh. 17, 20.) und
dasselbige, wie der HERR einem iegli-
chen gegeben hat,
(da zwar ein ieder seine
besondere Gaben von GOtt empfangen hat; die
aber doch zusammen auf einen Zweck gerichtet
sind: daher ihr Unrecht gethan, daß ihr mehr
auf die Gaben, als auf den Geber sehet, und
daß der eine mehr auf diese, der andere mehr auf
jene Gabe fällt, mit einer theils heimlichen,
theils offenbaren Anhänglichkeit an die Perso-
nen; da hingegen das Hertz allein an CHristo
hangen und eines ieglichen Gabe dazu anwen-
den soll.)

Anmerckung.

Es findet sich solche Corinthische Anhäng-
lichkeit an Menschen noch heute zu Tage unter
vielen sonst wohl gesinneten Seelen. Zwar
wenn es auf einen solchen Unterscheid ankömmt,
da an dem einen Lehrer der fleischliche Sinn mit
dem damit gemeiniglich verknüpften unlautern
und kaltsinnigen Vortrag, an dem andern aber
das Leben aus GOtt mit der lautern und kräf-
tigen Verkündigung des Worts GOttes ist,
da ist es einem Schäflein CHristi keines weges
zn verdencken, wenn es sich zu dem rechten Hir-
ten hält, zumal wenn es in seiner freyen Wahl
stehet, diesen oder jenen zu hören. Denn da
heißt es nicht: sie predigen alle GOTTes
Wort;
sondern es ist ein solcher Unterscheid un-
ter ihnen, als da ist unter zweyen, davon der
eine saget: Wach auf, o Mensch, vom
Sünden-Schlaf, ermuntre dich, verlohr-
nes Schaf, und bessere bald dein Leben
etc.
der andere aber stimmet jenes Wiegen-Lied
an: Schlaf ein, du liebes Kindelein, und
thu dein' Aeugelein zu etc.
Hingegen aber
wo man mehrere solche Lehrer hören kan, die
mit einander treue Knechte GOttes sind, und
darunter der eine so wol, als der andere, den
gantzen Rath GOttes in aller Lauterkeit ver-
kündiget, sie aber nur in den äusserlichen, aber
auch geheiligten, Natur-Gaben unterschieden
sind; so kan man sich zwar bey sich selbst die ei-
ne mehr gefallen lassen, als die andere: allein
es soll geschehen, ohne Anhänglichkeit an den
einen, und ohne Geringschätzung des andern.
Beydes aber wird hingegen dadurch deutlich ge-
nug an den Tag geleget, wenn man den einen
höret, den andern aber nicht, oder doch nicht
gern, und selten. Welches gewiß ein in ge-
wisser Masse noch fleischlicher Sinn ist, da-
durch man sich nicht allein an den Knechten Got-
tes, sondern auch an GOTT selbst und seinem
Worte versündiget, und deutlich genug zu er-
kennen giebt, daß man an der göttlichen Wahr-
[Spaltenumbruch] heit noch den rechten Geschmack nicht habe, und
man mehr das Ohr, als das Hertz zur Predigt
bringe.

V. 6.

Jch habe gepflantzet (den Garten der
Corinthischen Kirche angeleget, da ich andert-
halb Jahr mich zu Corintho aufgehalten, Act.
18, 11. und mich als einen verständigen, erfahr-
nen und arbeitsamen Gärtner, welches Bild
einen getreuen Lehrer vieles lehren kan, erwie-
sen. Man sehe Jacobi 1, 21. da des in die See-
le eingepflantzten Worts gedacht wird: Man
conferire auch hiebey Jerem. 4, 3. Hos. 10, 12.
Matth. 3, 10. 7, 17. seqq. 13. 21, 19. 20. Joh. 15,
1. seqq. Rom. 11, 17.) Apollo hat begossen,
(da er nach Pauli Abzuge nach Corinthen ge-
kommen, und daselbst denen, die da gläubig wa-
ren worden, durch die Gnade viel geholfen, auch
die Juden beständiglich überwunden, und öf-
fentlich durch die Schriften des Alten Testa-
ments erwiesen, daß JESUS der CHrist
sey: Wie Lucas Actor. 18, 27. 28. 29, 1. be-
zeuget.)

V. 7.

So ist nun weder der da pflantzet,
noch der da begeusset, etwas,
(nemlich
mehrers, als ein blosser Diener GOTTes v. 5.
4, 1. der seine Tüchtigkeit nicht von sich selbst,
sondern allein von GOTT hat,) sondern
GOTT
(alles in allen,) der das Gedeyen
giebt,
(sein Wort läßt recht ins Hertze ein-
dringen und darinnen recht Wurtzel fassen: da-
her man denn nicht dem Lehrer auf ungeziemen-
de Art, sondern allein GOtt anhangen muß.)

V. 8.

Der aber pflantzet, und der da begeus-
set, ist einer wie der ander,
(ein blosses
Werckzeug GOttes.) Ein ieglicher aber
wird seinen Lohn empfahen nach seiner
Arbeit,
(daß, ob sie schon nach ihrer Schul-
digkeit, in aller Willigkeit arbeiten, und den
Gnaden-Lohn nicht eigentlich zu ihrem Zweck
haben, sondern vielmehr die durch das Heil der
Seelen zu befordernde Ehre GOttes: so wird
er ihnen doch reichlich wiederfahren, nach den
theuren Verheissungen Dan. 12, 3. Matth. 25,
20. seqq. 2 Tim. 4, 8. Siehe auch Psalm 62,
13. Jer. 17, 10. 32, 19. Matth. 16, 27. Rom. 2,
6. seqq. 14, 12. 2 Cor. 5, 10. Gal. 6, 5. Apoc.
2, 23. 22, 12. Wo aber hingegen, was der eine
gepflantzet und gebauet hat, der andere wieder
aus- und niederreisset, theils mit falscher und
zum breiten Wege führender Lehre, theils mit
Aergernissen des Lebens, da wird ein solcher
auch seinen gerechten Lohn dafür empfangen,
wenn er nicht in Zeiten sich zu GOTT wen-
det.)

V. 9.

Denn (um anzuzeigen, warum GOtt die
Arbeit seiner getreuen Knechte so reichlich aus
Gnaden belohnen wolle, so wisset, daß ob ihr
gleich nicht an Menschen, sondern an GOTT

han-

Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 3, v. 4-9.
[Spaltenumbruch] die ſich allein von CHriſto benennet haben,
wird hier und v. 6. auch nicht gedacht, weil
ſie daran recht gethan; wie oben c. 1, 12. gezei-
get iſt.)

V. 5.

Wer iſt nun Paulus? Wer iſt Apol-
lo? Diener ſind ſie,
(eures Glaubens, nicht
aber Herren, daß es bey dem Glauben auf ihre
Autoritaͤt ankaͤme,) durch welche ihr ſeyd
glaͤubig worden,
(nach Joh. 17, 20.) und
daſſelbige, wie der HERR einem iegli-
chen gegeben hat,
(da zwar ein ieder ſeine
beſondere Gaben von GOtt empfangen hat; die
aber doch zuſammen auf einen Zweck gerichtet
ſind: daher ihr Unrecht gethan, daß ihr mehr
auf die Gaben, als auf den Geber ſehet, und
daß der eine mehr auf dieſe, der andere mehr auf
jene Gabe faͤllt, mit einer theils heimlichen,
theils offenbaren Anhaͤnglichkeit an die Perſo-
nen; da hingegen das Hertz allein an CHriſto
hangen und eines ieglichen Gabe dazu anwen-
den ſoll.)

Anmerckung.

Es findet ſich ſolche Corinthiſche Anhaͤng-
lichkeit an Menſchen noch heute zu Tage unter
vielen ſonſt wohl geſinneten Seelen. Zwar
wenn es auf einen ſolchen Unterſcheid ankoͤmmt,
da an dem einen Lehrer der fleiſchliche Sinn mit
dem damit gemeiniglich verknuͤpften unlautern
und kaltſinnigen Vortrag, an dem andern aber
das Leben aus GOtt mit der lautern und kraͤf-
tigen Verkuͤndigung des Worts GOttes iſt,
da iſt es einem Schaͤflein CHriſti keines weges
zn verdencken, wenn es ſich zu dem rechten Hir-
ten haͤlt, zumal wenn es in ſeiner freyen Wahl
ſtehet, dieſen oder jenen zu hoͤren. Denn da
heißt es nicht: ſie predigen alle GOTTes
Wort;
ſondern es iſt ein ſolcher Unterſcheid un-
ter ihnen, als da iſt unter zweyen, davon der
eine ſaget: Wach auf, o Menſch, vom
Suͤnden-Schlaf, ermuntre dich, verlohr-
nes Schaf, und beſſere bald dein Leben
ꝛc.
der andere aber ſtimmet jenes Wiegen-Lied
an: Schlaf ein, du liebes Kindelein, und
thu dein’ Aeugelein zu ꝛc.
Hingegen aber
wo man mehrere ſolche Lehrer hoͤren kan, die
mit einander treue Knechte GOttes ſind, und
darunter der eine ſo wol, als der andere, den
gantzen Rath GOttes in aller Lauterkeit ver-
kuͤndiget, ſie aber nur in den aͤuſſerlichen, aber
auch geheiligten, Natur-Gaben unterſchieden
ſind; ſo kan man ſich zwar bey ſich ſelbſt die ei-
ne mehr gefallen laſſen, als die andere: allein
es ſoll geſchehen, ohne Anhaͤnglichkeit an den
einen, und ohne Geringſchaͤtzung des andern.
Beydes aber wird hingegen dadurch deutlich ge-
nug an den Tag geleget, wenn man den einen
hoͤret, den andern aber nicht, oder doch nicht
gern, und ſelten. Welches gewiß ein in ge-
wiſſer Maſſe noch fleiſchlicher Sinn iſt, da-
durch man ſich nicht allein an den Knechten Got-
tes, ſondern auch an GOTT ſelbſt und ſeinem
Worte verſuͤndiget, und deutlich genug zu er-
kennen giebt, daß man an der goͤttlichen Wahr-
[Spaltenumbruch] heit noch den rechten Geſchmack nicht habe, und
man mehr das Ohr, als das Hertz zur Predigt
bringe.

V. 6.

Jch habe gepflantzet (den Garten der
Corinthiſchen Kirche angeleget, da ich andert-
halb Jahr mich zu Corintho aufgehalten, Act.
18, 11. und mich als einen verſtaͤndigen, erfahr-
nen und arbeitſamen Gaͤrtner, welches Bild
einen getreuen Lehrer vieles lehren kan, erwie-
ſen. Man ſehe Jacobi 1, 21. da des in die See-
le eingepflantzten Worts gedacht wird: Man
conferire auch hiebey Jerem. 4, 3. Hoſ. 10, 12.
Matth. 3, 10. 7, 17. ſeqq. 13. 21, 19. 20. Joh. 15,
1. ſeqq. Rom. 11, 17.) Apollo hat begoſſen,
(da er nach Pauli Abzuge nach Corinthen ge-
kommen, und daſelbſt denen, die da glaͤubig wa-
ren worden, durch die Gnade viel geholfen, auch
die Juden beſtaͤndiglich uͤberwunden, und oͤf-
fentlich durch die Schriften des Alten Teſta-
ments erwieſen, daß JESUS der CHriſt
ſey: Wie Lucas Actor. 18, 27. 28. 29, 1. be-
zeuget.)

V. 7.

So iſt nun weder der da pflantzet,
noch der da begeuſſet, etwas,
(nemlich
mehrers, als ein bloſſer Diener GOTTes v. 5.
4, 1. der ſeine Tuͤchtigkeit nicht von ſich ſelbſt,
ſondern allein von GOTT hat,) ſondern
GOTT
(alles in allen,) der das Gedeyen
giebt,
(ſein Wort laͤßt recht ins Hertze ein-
dringen und darinnen recht Wurtzel faſſen: da-
her man denn nicht dem Lehrer auf ungeziemen-
de Art, ſondern allein GOtt anhangen muß.)

V. 8.

Der aber pflantzet, und der da begeuſ-
ſet, iſt einer wie der ander,
(ein bloſſes
Werckzeug GOttes.) Ein ieglicher aber
wird ſeinen Lohn empfahen nach ſeiner
Arbeit,
(daß, ob ſie ſchon nach ihrer Schul-
digkeit, in aller Willigkeit arbeiten, und den
Gnaden-Lohn nicht eigentlich zu ihrem Zweck
haben, ſondern vielmehr die durch das Heil der
Seelen zu befordernde Ehre GOttes: ſo wird
er ihnen doch reichlich wiederfahren, nach den
theuren Verheiſſungen Dan. 12, 3. Matth. 25,
20. ſeqq. 2 Tim. 4, 8. Siehe auch Pſalm 62,
13. Jer. 17, 10. 32, 19. Matth. 16, 27. Rom. 2,
6. ſeqq. 14, 12. 2 Cor. 5, 10. Gal. 6, 5. Apoc.
2, 23. 22, 12. Wo aber hingegen, was der eine
gepflantzet und gebauet hat, der andere wieder
aus- und niederreiſſet, theils mit falſcher und
zum breiten Wege fuͤhrender Lehre, theils mit
Aergerniſſen des Lebens, da wird ein ſolcher
auch ſeinen gerechten Lohn dafuͤr empfangen,
wenn er nicht in Zeiten ſich zu GOTT wen-
det.)

V. 9.

Denn (um anzuzeigen, warum GOtt die
Arbeit ſeiner getreuen Knechte ſo reichlich aus
Gnaden belohnen wolle, ſo wiſſet, daß ob ihr
gleich nicht an Menſchen, ſondern an GOTT

han-
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[194/0222] Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 3, v. 4-9. die ſich allein von CHriſto benennet haben, wird hier und v. 6. auch nicht gedacht, weil ſie daran recht gethan; wie oben c. 1, 12. gezei- get iſt.) V. 5. Wer iſt nun Paulus? Wer iſt Apol- lo? Diener ſind ſie, (eures Glaubens, nicht aber Herren, daß es bey dem Glauben auf ihre Autoritaͤt ankaͤme,) durch welche ihr ſeyd glaͤubig worden, (nach Joh. 17, 20.) und daſſelbige, wie der HERR einem iegli- chen gegeben hat, (da zwar ein ieder ſeine beſondere Gaben von GOtt empfangen hat; die aber doch zuſammen auf einen Zweck gerichtet ſind: daher ihr Unrecht gethan, daß ihr mehr auf die Gaben, als auf den Geber ſehet, und daß der eine mehr auf dieſe, der andere mehr auf jene Gabe faͤllt, mit einer theils heimlichen, theils offenbaren Anhaͤnglichkeit an die Perſo- nen; da hingegen das Hertz allein an CHriſto hangen und eines ieglichen Gabe dazu anwen- den ſoll.) Anmerckung. Es findet ſich ſolche Corinthiſche Anhaͤng- lichkeit an Menſchen noch heute zu Tage unter vielen ſonſt wohl geſinneten Seelen. Zwar wenn es auf einen ſolchen Unterſcheid ankoͤmmt, da an dem einen Lehrer der fleiſchliche Sinn mit dem damit gemeiniglich verknuͤpften unlautern und kaltſinnigen Vortrag, an dem andern aber das Leben aus GOtt mit der lautern und kraͤf- tigen Verkuͤndigung des Worts GOttes iſt, da iſt es einem Schaͤflein CHriſti keines weges zn verdencken, wenn es ſich zu dem rechten Hir- ten haͤlt, zumal wenn es in ſeiner freyen Wahl ſtehet, dieſen oder jenen zu hoͤren. Denn da heißt es nicht: ſie predigen alle GOTTes Wort; ſondern es iſt ein ſolcher Unterſcheid un- ter ihnen, als da iſt unter zweyen, davon der eine ſaget: Wach auf, o Menſch, vom Suͤnden-Schlaf, ermuntre dich, verlohr- nes Schaf, und beſſere bald dein Leben ꝛc. der andere aber ſtimmet jenes Wiegen-Lied an: Schlaf ein, du liebes Kindelein, und thu dein’ Aeugelein zu ꝛc. Hingegen aber wo man mehrere ſolche Lehrer hoͤren kan, die mit einander treue Knechte GOttes ſind, und darunter der eine ſo wol, als der andere, den gantzen Rath GOttes in aller Lauterkeit ver- kuͤndiget, ſie aber nur in den aͤuſſerlichen, aber auch geheiligten, Natur-Gaben unterſchieden ſind; ſo kan man ſich zwar bey ſich ſelbſt die ei- ne mehr gefallen laſſen, als die andere: allein es ſoll geſchehen, ohne Anhaͤnglichkeit an den einen, und ohne Geringſchaͤtzung des andern. Beydes aber wird hingegen dadurch deutlich ge- nug an den Tag geleget, wenn man den einen hoͤret, den andern aber nicht, oder doch nicht gern, und ſelten. Welches gewiß ein in ge- wiſſer Maſſe noch fleiſchlicher Sinn iſt, da- durch man ſich nicht allein an den Knechten Got- tes, ſondern auch an GOTT ſelbſt und ſeinem Worte verſuͤndiget, und deutlich genug zu er- kennen giebt, daß man an der goͤttlichen Wahr- heit noch den rechten Geſchmack nicht habe, und man mehr das Ohr, als das Hertz zur Predigt bringe. V. 6. Jch habe gepflantzet (den Garten der Corinthiſchen Kirche angeleget, da ich andert- halb Jahr mich zu Corintho aufgehalten, Act. 18, 11. und mich als einen verſtaͤndigen, erfahr- nen und arbeitſamen Gaͤrtner, welches Bild einen getreuen Lehrer vieles lehren kan, erwie- ſen. Man ſehe Jacobi 1, 21. da des in die See- le eingepflantzten Worts gedacht wird: Man conferire auch hiebey Jerem. 4, 3. Hoſ. 10, 12. Matth. 3, 10. 7, 17. ſeqq. 13. 21, 19. 20. Joh. 15, 1. ſeqq. Rom. 11, 17.) Apollo hat begoſſen, (da er nach Pauli Abzuge nach Corinthen ge- kommen, und daſelbſt denen, die da glaͤubig wa- ren worden, durch die Gnade viel geholfen, auch die Juden beſtaͤndiglich uͤberwunden, und oͤf- fentlich durch die Schriften des Alten Teſta- ments erwieſen, daß JESUS der CHriſt ſey: Wie Lucas Actor. 18, 27. 28. 29, 1. be- zeuget.) V. 7. So iſt nun weder der da pflantzet, noch der da begeuſſet, etwas, (nemlich mehrers, als ein bloſſer Diener GOTTes v. 5. 4, 1. der ſeine Tuͤchtigkeit nicht von ſich ſelbſt, ſondern allein von GOTT hat,) ſondern GOTT (alles in allen,) der das Gedeyen giebt, (ſein Wort laͤßt recht ins Hertze ein- dringen und darinnen recht Wurtzel faſſen: da- her man denn nicht dem Lehrer auf ungeziemen- de Art, ſondern allein GOtt anhangen muß.) V. 8. Der aber pflantzet, und der da begeuſ- ſet, iſt einer wie der ander, (ein bloſſes Werckzeug GOttes.) Ein ieglicher aber wird ſeinen Lohn empfahen nach ſeiner Arbeit, (daß, ob ſie ſchon nach ihrer Schul- digkeit, in aller Willigkeit arbeiten, und den Gnaden-Lohn nicht eigentlich zu ihrem Zweck haben, ſondern vielmehr die durch das Heil der Seelen zu befordernde Ehre GOttes: ſo wird er ihnen doch reichlich wiederfahren, nach den theuren Verheiſſungen Dan. 12, 3. Matth. 25, 20. ſeqq. 2 Tim. 4, 8. Siehe auch Pſalm 62, 13. Jer. 17, 10. 32, 19. Matth. 16, 27. Rom. 2, 6. ſeqq. 14, 12. 2 Cor. 5, 10. Gal. 6, 5. Apoc. 2, 23. 22, 12. Wo aber hingegen, was der eine gepflantzet und gebauet hat, der andere wieder aus- und niederreiſſet, theils mit falſcher und zum breiten Wege fuͤhrender Lehre, theils mit Aergerniſſen des Lebens, da wird ein ſolcher auch ſeinen gerechten Lohn dafuͤr empfangen, wenn er nicht in Zeiten ſich zu GOTT wen- det.) V. 9. Denn (um anzuzeigen, warum GOtt die Arbeit ſeiner getreuen Knechte ſo reichlich aus Gnaden belohnen wolle, ſo wiſſet, daß ob ihr gleich nicht an Menſchen, ſondern an GOTT han-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/222>, abgerufen am 24.11.2024.