Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Erklärung des ersten Briefs Pauli Cap. 12, v. 4-10. [Spaltenumbruch]
der Heilige Geist ihn verklären werde, dasist, er werde die Menschen dergestalt erleuchten, daß sie ihn im Glauben für ihren HErrn und Heyland erkennen und annehmen würden. 6. Jm übrigen ist auch nicht vorbeyzuge- hen, daß sich in diesem Verse ein schönes Zeug- niß von den dreyen Personen in dem göttlichen Wesen befindet; nemlich in den Worten JE- sus und der Geist GOttes; da denn GOtt, von JEsu und dem Heiligen Geist unterschie- den ist der Vater. V. 4. 5. 6. Es sind mancherley Gaben, aber es Anmerckungen. 1. Es können zwar die drey Worte, der 2. Daß aber der Sohn und der Heilige V. 7. Jn einem jeglichen erzeigen sich die V. 8. Einem wird gegeben durch den Geist Anmerckungen. 1. Da Weisheit und Erkäntniß zusam- 2. Der Apostel gebrauchet von dem Hei- V. 9. Einem andern der Glaube (Wunder V. 10. Einem andern Wunder zu thun nem
Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 12, v. 4-10. [Spaltenumbruch]
der Heilige Geiſt ihn verklaͤren werde, dasiſt, er werde die Menſchen dergeſtalt erleuchten, daß ſie ihn im Glauben fuͤr ihren HErrn und Heyland erkennen und annehmen wuͤrden. 6. Jm uͤbrigen iſt auch nicht vorbeyzuge- hen, daß ſich in dieſem Verſe ein ſchoͤnes Zeug- niß von den dreyen Perſonen in dem goͤttlichen Weſen befindet; nemlich in den Worten JE- ſus und der Geiſt GOttes; da denn GOtt, von JEſu und dem Heiligen Geiſt unterſchie- den iſt der Vater. V. 4. 5. 6. Es ſind mancherley Gaben, aber es Anmerckungen. 1. Es koͤnnen zwar die drey Worte, der 2. Daß aber der Sohn und der Heilige V. 7. Jn einem jeglichen erzeigen ſich die V. 8. Einem wird gegeben durch den Geiſt Anmerckungen. 1. Da Weisheit und Erkaͤntniß zuſam- 2. Der Apoſtel gebrauchet von dem Hei- V. 9. Einem andern der Glaube (Wunder V. 10. Einem andern Wunder zu thun nem
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Erklaͤrung des erſten Briefs Pauli Cap. 12, v. 4-10.
der Heilige Geiſt ihn verklaͤren werde, das
iſt, er werde die Menſchen dergeſtalt erleuchten,
daß ſie ihn im Glauben fuͤr ihren HErrn und
Heyland erkennen und annehmen wuͤrden.
6. Jm uͤbrigen iſt auch nicht vorbeyzuge-
hen, daß ſich in dieſem Verſe ein ſchoͤnes Zeug-
niß von den dreyen Perſonen in dem goͤttlichen
Weſen befindet; nemlich in den Worten JE-
ſus und der Geiſt GOttes; da denn GOtt,
von JEſu und dem Heiligen Geiſt unterſchie-
den iſt der Vater.
V. 4. 5. 6.
Es ſind mancherley Gaben, aber es
iſt ein Geiſt (der ſie allen auf eine unterſchied-
liche Art mittheilet: darum man denn auch nicht
ſo wol auf die Gaben, als auf den Geber ſehen,
und ein jeder mit ſeiner Gabe ohne Mißgunſt
und ohne Verachtung gegen andere, zufrieden
ſeyn ſoll.) v. 5. Es ſind mancherley Aem-
ter (in der Kirchen, zu deren jedem auch eine be-
ſondere Gabe gehoͤret; von welchen ſiehe unten
v. 28. 29. und Roͤm. 12, 7. 8. und Eph. 4, 11.)
aber es iſt ein HErr, (JEſus Chriſtus, der,
als der Grund und auch zugleich der Baumeiſter
ſeiner Kirche, ſolche Aemter zur Fortſetzung und
Vollfuͤhrung ſeines prophetiſchen Amts, wie
Eph. 4, 10. 11. verordnet hat.) v. 6. Es ſind
mancherley Kraͤfte, (Wunder zu thun, nach
v. 9. 10.) aber es iſt ein GOtt (der Vater)
der wircket alles in allen.
Anmerckungen.
1. Es koͤnnen zwar die drey Worte, der
Geiſt, der HErr und GOtt, gar wohl alle
zuſammen von dem H. Geiſte verſtanden wer-
den: dieweil aber das Geheimniß von der hei-
ligen Dreyeinigkeit in ſehr vielen andern
Schrift-Stellen des Alten und Neuen Teſta-
ments aufs allerdeutlichſte zu erkennen iſt, und,
obgleich dem H. Geiſte die auſſerordentlichen
Gnaden-Gaben als Urheber, ſonderlich zuge-
ſchrieben werden; dennoch aber dieſelbe auch
von dem Vater und Sohne, vermoͤge der Einig-
keit des goͤttlichen Weſens, dependiren, ihnen
auch oft beygeleget werden: ſo laſſen ſich dieſe
drey Worte am allerfuͤglichſten von den dreyen
Perſonen in der hochgelobten Gottheit verſtehen;
zumal, da der Apoſtel auch unmittelbar vorher
gantz klaͤrlich darauf gewieſen hat. Da denn
das Wort HErr, welches, wie bekant, ſo viel
iſt, als Jehovah, von dem Sohne, und das
Wort GOtt von dem Vater, aus dem vor-
hergehenden dritten Vers wiederholet wird.
2. Daß aber der Sohn und der Heilige
Geiſt nicht weniger der einige wahre GOTT
ſind, ſiehet man alhier auch aus der goͤttlichen
Autoritaͤt, Allmacht und Wirckungen, welche
ihnen in den Wunder-Gaben und Wunder-
Kraͤften ſo wohl, als dem Vater, zugeeignet
werden.
V. 7.
Jn einem jeglichen erzeigen ſich die
Gaben des Geiſtes (φανέρωσις του῀ πνέυματος,
die Offenbarung, oder die Wirckung, wodurch
ſich der H. Geiſt in ihnen, und durch ſie offenba-
ret) zum gemeinen Nutz (und alſo ſoll ſie nie-
mand, als ein ſolches Eigenthum anſehen, wel-
ches er gebrauchen koͤnne, wie er ſelbſt wolle, und
darinnen er ſich mit einer Gefaͤlligkeit an ſich
ſelbſt ſpiegele; ſondern er hat ſie zur Erbauung
anderer in der Liebe anzuwenden: wie wir denn
dem nachzuſtreben haben, das zum Frieden und
zur Beſſerung dienet. Rom. 14, 19.)
V. 8.
Einem wird gegeben durch den Geiſt
zu reden von der Weisheit: dem andern
wird gegeben zu reden von der Erkaͤntniß
nach demſelben Geiſt.
Anmerckungen.
1. Da Weisheit und Erkaͤntniß zuſam-
men ſtehen, und doch eines von dem andern un-
terſchieden wird, Weisheit aber mehr iſt als
Erkaͤntniß; ſo gehet λ_ γος σοφίας, die Rede
der Weisheit, oder von der Weisheit, allem
Anſehen nach auf eine tiefere Einſicht und ge-
nauern Vortrag der Glaubens-Geheimniſſe;
wie ſich ſonderlich bey den Apoſteln und Apo-
ſtoliſchen Maͤnnern funde; λόγος γνωσεως,
die Rede von der Erkaͤntniß aber auf alle
uͤbrige von GOtt erlangte Wiſſenſchaft goͤttli-
cher Dinge; wie ſolche ſonderlich aus den pro-
phetiſchen Schriften des Alten Teſtaments durch
goͤttlichen Aufſchluß geſchoͤpfet war.
2. Der Apoſtel gebrauchet von dem Hei-
ligen Geiſt unterſchiedliche particulas, als: διὰ,
κατὰ, ἐν v. 8. 9. damit denn angezeiget wird,
daß der Heilige Geiſt allewege die cauſſa effici-
ens, oder der Urheber von den Gnaden-Gaben
ſey: wie denn auch zur Bekraͤftigung deſſen von
demſelben ausdruͤcklich geſaget wird, daß er ſie
wircket.
V. 9.
Einem andern der Glaube (Wunder
zu thun, nach c. 13, 2. Matth. 17, 19. 20. da
hingegen der ſeligmachende Glaube allen wah-
ren Chriſten gemein iſt) in demſelbigen Geiſt:
Einem andern die Gabe geſund zu machen
(in einem Augenblick, mit einem Worte, nach
dem Exempel unſers Heilandes und der Apoſtel
Marc. 16, 18. Act. 3, 6. 14, 3. 19, 11. 12. 28, 8.
Jac. 5, 14. 15.) in demſelbigen Geiſte (welche
Worte wol zu dem Ende ſo oft wiederhohlet
werden, damit man bey allen Gaben vor allen
Dingen auf den Urheber ſehen moͤchte.
V. 10.
Einem andern Wunder zu thun
(ἐνεργήματα δ_ νάμεων, kraͤftige Wirckungen
maͤchtiger Thaten, als da waren die Austrei-
bungen der boͤſen Geiſter, und alles uͤbrige, dar-
innen GOttes ſonderbare Hand mit Erſtaunen
zu ſehen war) einem andern Weiſſagung (die
Gabe kuͤnftige Dinge vorher zu ſehen und zu
verkuͤndigen; wie an Agabo Act. 11, 28. und
andern zu ſehen: oder auch die Schriften des
Alten Teſtaments nach der Glaubens-Aehnlich-
keit wohl auszulegen. c. 14, 3. Rom. 12, 7.) Ei-
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