Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite
Erklärung des andern Briefs Pauli Cap 6, 10.
[Spaltenumbruch] oder von sich gegebnen Scheines wegen, mit ih-
ren Aergernissen wider das rechtschaffne Wesen
des Christenthum lästernd machen, und also das
letztere mit ihnen schlimmer wird, als das erste-
re 2 Pet. 2, 19. seqq. Dieses, und was noch
sonst hieher gehöret, sind die äusserlichen Ursa-
chen solcher Betrübniß bey gottseligen Seelen,
welche sie würcklich empfinden. Dazu denn ei-
gentlich solche widrige Zufälle, die das Reich
der Natur mit sich bringet, und welche die From-
men mit den Gottlosen gemein haben, als
Kranckheit, Verlust zeitlicher Güter, welcher
durch Brand und andere äusserliche Unglücks-
Fälle verursachet wird, nicht gehören, ob wol
ein Gottseliger sie viel anders ansiehet, und an-
wendet, als ein Gottloser.
4. Nechst dem haben wir zu mercken, wenn
und worüber denn die rechtschaffnen Christen ei-
gentlich nicht traurig sind,
aber doch für
Traurige angesehen werden.
Denn davon
redet eigentlich der Apostel. Die Welt-Kinder
wissen von keiner andern Freude, als von der,
die irdisch und unrein ist, und zwar ihr gantzes
Hertz einnimmt, aber doch nur meistentheils
sinnlich ist, durch die Sinne erwecket wird, die
Sinne rühret, und durch die Sinne empfunden
wird. Eine solche Freude ists, die sie haben an
der unreinen Wohllust des Fleisches, an dem äus-
serlichen Wohlleben, an kostbaren und den Leib
zierenden Kleidern, an dem, was der Kehlen
süsse und angenehm eingehet, an irdischen Gü-
tern, als an der Weide ihrer Augen, an lusti-
gen und eitelen Gesellschaften, auch allerhand
sündlichen und eiteln Gewohnheiten, sonderlich
der Spiel- und Tantz-Lüste, auch des leichtsinni-
gen Schertzens und Zeitvertreibens. Hierin-
nen stehet die eitle und vergängliche Welt-Freu-
de. Wenn nun wahre Kinder GOttes alle die-
se Dinge, als einen Unflath, verleugnen, und
als eine schwere Last abwerfen, also daß sie dar-
aus nicht allein nichts mehr machen, sondern
auch, um die Lüstlinge von ihren Jrwegen gleich-
fals zu überzeugen, sie ihnen in ihrer Sündlich-
keit vorstellen: Siehe! da heißt es denn: sol-
len wir denn keine Freude in der Welt mehr ha-
ben? soll ich denn nur immer den Kopf hängen
und traurig seyn? Darum gleichwie sie erach-
ten, daß, wofern sie ihre Welt-Freude würden
fahren lassen, sie nichts als beständige Traurig-
keit haben würden, so urtheilen sie denn also von
den Kindern GOttes, wenn sie sehen, daß sie al-
le ihre, der Welt-Kinder, Lust und Freude, ver-
leugnet haben. Und also wurde denn auch Pau-
lus mit Timotheo beurtheileit. Darum er sa-
get: Als die Traurigen, aber allezeit frö-
lich.
5. Welche Blindheit ist es aber nicht, aus
dem äusserlichen von dem innern zu urtheilen,
oder daher, daß wahre Kinder GOOTTES
sich der thörichten, unvernünftigen und eit-
len Welt-Freude willigst entschlagen, einen
Schluß machen, als hätten sie gar keine Freude,
und nichts als nur Traurigkeit. Da heißt es
wohl recht: Der natürliche Mensch ver-
nimmt nicht was des Geistes GOttes ist:
es ist ihm eine Thorheit und kan es nicht be-
[Spaltenumbruch] greifen.
1 Cor. 2, 14. Und welch ein verkehr-
tes Urtheil ist es nicht hingegen von der Welt-
Freude, als wäre sie ächt und recht, und schicke
sich für einen an sich unsterblichen und zur Ewig-
keit erschaffnen Geist! Man siehet daraus, wie
tief die menschliche Natur durch die Sünde ver-
fallen sey.
6. Wie es nun aber um die Freude der
Kinder GOttes stehe, ist schon guten Theils zu
erkennen aus dem, was von ihrer Traurigkeit
gesaget ist. Jhre Freude ist geistlich und rein:
sie ist schon ein Vorschmack von der ewigen Freu-
de; und also ist sie auch beständig. Geistlich
ist sie, da sie vom Heiligen Geiste in einem von
der Schuld und Herrschaft der Sünde gereinig-
ten Hertzen gewircket und über geistliche Güter
zum Vorschmack des ewigen Lebens empfunden
wird. Und ist sie gleich nicht von der Welt, so
ist sie doch schon in der Welt. Jhre vornehmste
Eigenschaft drucket Paulus damit aus, wenn er
Rom. 14, 17. saget: Das Reich GOttes ist
Gerechtigkeit, Friede und Freude im Hei-
ligen Geist:
als womit er anzeiget, nicht allein
daß sie vom Heiligen Geist gewircket werde; son-
dern auch in welcher Ordnung man dazu gelan-
ge, und was sie sonderlich bey sich habe. Die
Ordnung ist die wahre Bekehrung zu GOTT,
und die damit verknüpfte Rechtfertigung, da ei-
ne über ihre Sünde erschrockne Seele die Ge-
rechtigkeit
CHristi zu derselben Vergebung em-
pfähet, und darüber, als ein rechtes Haupt-
Gut, erfreuet wird, also daß sie sagen kan: Jch
freue mich im HErrn, und meine Seel ist
frölich in meinem GOtt. Denn er hat
mich angezogen mit den Kleidern des Heils,
und mit dem Rock der Gerechtigkeit geklei-
det.
Jes. 61, 10. So hat sie denn nebst der Ge-
rechtigkeit auch den innerlichen Frieden bey
sich; und also ist sie so viel lauterer und reiner.
Und wenn sich denn auch die geistliche Freude
auf sichtbare Dinge extendiret, so ruhet sie doch
darinnen nicht, sondern führet sie auf GOTT:
daher denn derselben geheiligter Gebrauch ent-
stehet. Und was von Unlauterkeit sich einmen-
get, das wird demüthig erkant, und dadurch
auch in mehrere Heiligung eingeführet.
7. Das aber scheint bey der geistlichen
Freude fast unglaublich zu seyn, daß sie bestän-
dig
seyn soll, also daß Paulus sagen können:
allezeit frölich. Da doch, wie zuvor gedacht,
sowol ihme, als andern Christen, so viel Dinge
innerlich und äusserlich vorgekommen, durch wel-
che die Freude gar mercklicher unterbrochen wird.
Wie denn auch Paulus selbst von sich saget
Rom. 9, 1. 2. Jch sage die Wahrheit in
CHristo und lüge nicht - - daß ich grosse
Traurigkeit und Schmertzen ohn Unter-
laß in meinem Hertzen habe:
nemlich des
Jsraelitischen Volcks wegen, daß sie durch die
Verwerfung des Meßiä sich bey GOtt verwerf-
lich gemachet hatten. Wie kan denn nun Freu-
de
und Traurigkeit beysammen stehen? Gar
wohl. Man muß die Freude nur unterscheiden
in eine lautere oder blosse, und in eine mit Trau-
rigkeit untermengete. Wenn ein wahrer
Christ der Gnade GOttes in CHristo, und da-
her
Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap 6, 10.
[Spaltenumbruch] oder von ſich gegebnen Scheines wegen, mit ih-
ren Aergerniſſen wider das rechtſchaffne Weſen
des Chriſtenthum laͤſternd machen, und alſo das
letztere mit ihnen ſchlimmer wird, als das erſte-
re 2 Pet. 2, 19. ſeqq. Dieſes, und was noch
ſonſt hieher gehoͤret, ſind die aͤuſſerlichen Urſa-
chen ſolcher Betruͤbniß bey gottſeligen Seelen,
welche ſie wuͤrcklich empfinden. Dazu denn ei-
gentlich ſolche widrige Zufaͤlle, die das Reich
der Natur mit ſich bringet, und welche die From-
men mit den Gottloſen gemein haben, als
Kranckheit, Verluſt zeitlicher Guͤter, welcher
durch Brand und andere aͤuſſerliche Ungluͤcks-
Faͤlle verurſachet wird, nicht gehoͤren, ob wol
ein Gottſeliger ſie viel anders anſiehet, und an-
wendet, als ein Gottloſer.
4. Nechſt dem haben wir zu mercken, wenn
und woruͤber denn die rechtſchaffnen Chriſten ei-
gentlich nicht traurig ſind,
aber doch fuͤr
Traurige angeſehen werden.
Denn davon
redet eigentlich der Apoſtel. Die Welt-Kinder
wiſſen von keiner andern Freude, als von der,
die irdiſch und unrein iſt, und zwar ihr gantzes
Hertz einnimmt, aber doch nur meiſtentheils
ſinnlich iſt, durch die Sinne erwecket wird, die
Sinne ruͤhret, und durch die Sinne empfunden
wird. Eine ſolche Freude iſts, die ſie haben an
der unreinen Wohlluſt des Fleiſches, an dem aͤuſ-
ſerlichen Wohlleben, an koſtbaren und den Leib
zierenden Kleidern, an dem, was der Kehlen
ſuͤſſe und angenehm eingehet, an irdiſchen Guͤ-
tern, als an der Weide ihrer Augen, an luſti-
gen und eitelen Geſellſchaften, auch allerhand
ſuͤndlichen und eiteln Gewohnheiten, ſonderlich
der Spiel- und Tantz-Luͤſte, auch des leichtſinni-
gen Schertzens und Zeitvertreibens. Hierin-
nen ſtehet die eitle und vergaͤngliche Welt-Freu-
de. Wenn nun wahre Kinder GOttes alle die-
ſe Dinge, als einen Unflath, verleugnen, und
als eine ſchwere Laſt abwerfen, alſo daß ſie dar-
aus nicht allein nichts mehr machen, ſondern
auch, um die Luͤſtlinge von ihren Jrwegen gleich-
fals zu uͤberzeugen, ſie ihnen in ihrer Suͤndlich-
keit vorſtellen: Siehe! da heißt es denn: ſol-
len wir denn keine Freude in der Welt mehr ha-
ben? ſoll ich denn nur immer den Kopf haͤngen
und traurig ſeyn? Darum gleichwie ſie erach-
ten, daß, wofern ſie ihre Welt-Freude wuͤrden
fahren laſſen, ſie nichts als beſtaͤndige Traurig-
keit haben wuͤrden, ſo urtheilen ſie denn alſo von
den Kindern GOttes, wenn ſie ſehen, daß ſie al-
le ihre, der Welt-Kinder, Luſt und Freude, ver-
leugnet haben. Und alſo wurde denn auch Pau-
lus mit Timotheo beurtheileit. Darum er ſa-
get: Als die Traurigen, aber allezeit froͤ-
lich.
5. Welche Blindheit iſt es aber nicht, aus
dem aͤuſſerlichen von dem innern zu urtheilen,
oder daher, daß wahre Kinder GOOTTES
ſich der thoͤrichten, unvernuͤnftigen und eit-
len Welt-Freude willigſt entſchlagen, einen
Schluß machen, als haͤtten ſie gar keine Freude,
und nichts als nur Traurigkeit. Da heißt es
wohl recht: Der natuͤrliche Menſch ver-
nimmt nicht was des Geiſtes GOttes iſt:
es iſt ihm eine Thorheit und kan es nicht be-
[Spaltenumbruch] greifen.
1 Cor. 2, 14. Und welch ein verkehr-
tes Urtheil iſt es nicht hingegen von der Welt-
Freude, als waͤre ſie aͤcht und recht, und ſchicke
ſich fuͤr einen an ſich unſterblichen und zur Ewig-
keit erſchaffnen Geiſt! Man ſiehet daraus, wie
tief die menſchliche Natur durch die Suͤnde ver-
fallen ſey.
6. Wie es nun aber um die Freude der
Kinder GOttes ſtehe, iſt ſchon guten Theils zu
erkennen aus dem, was von ihrer Traurigkeit
geſaget iſt. Jhre Freude iſt geiſtlich und rein:
ſie iſt ſchon ein Vorſchmack von der ewigen Freu-
de; und alſo iſt ſie auch beſtaͤndig. Geiſtlich
iſt ſie, da ſie vom Heiligen Geiſte in einem von
der Schuld und Herrſchaft der Suͤnde gereinig-
ten Hertzen gewircket und uͤber geiſtliche Guͤter
zum Vorſchmack des ewigen Lebens empfunden
wird. Und iſt ſie gleich nicht von der Welt, ſo
iſt ſie doch ſchon in der Welt. Jhre vornehmſte
Eigenſchaft drucket Paulus damit aus, wenn er
Rom. 14, 17. ſaget: Das Reich GOttes iſt
Gerechtigkeit, Friede und Freude im Hei-
ligen Geiſt:
als womit er anzeiget, nicht allein
daß ſie vom Heiligen Geiſt gewircket werde; ſon-
dern auch in welcher Ordnung man dazu gelan-
ge, und was ſie ſonderlich bey ſich habe. Die
Ordnung iſt die wahre Bekehrung zu GOTT,
und die damit verknuͤpfte Rechtfertigung, da ei-
ne uͤber ihre Suͤnde erſchrockne Seele die Ge-
rechtigkeit
CHriſti zu derſelben Vergebung em-
pfaͤhet, und daruͤber, als ein rechtes Haupt-
Gut, erfreuet wird, alſo daß ſie ſagen kan: Jch
freue mich im HErrn, und meine Seel iſt
froͤlich in meinem GOtt. Denn er hat
mich angezogen mit den Kleidern des Heils,
und mit dem Rock der Gerechtigkeit geklei-
det.
Jeſ. 61, 10. So hat ſie denn nebſt der Ge-
rechtigkeit auch den innerlichen Frieden bey
ſich; und alſo iſt ſie ſo viel lauterer und reiner.
Und wenn ſich denn auch die geiſtliche Freude
auf ſichtbare Dinge extendiret, ſo ruhet ſie doch
darinnen nicht, ſondern fuͤhret ſie auf GOTT:
daher denn derſelben geheiligter Gebrauch ent-
ſtehet. Und was von Unlauterkeit ſich einmen-
get, das wird demuͤthig erkant, und dadurch
auch in mehrere Heiligung eingefuͤhret.
7. Das aber ſcheint bey der geiſtlichen
Freude faſt unglaublich zu ſeyn, daß ſie beſtaͤn-
dig
ſeyn ſoll, alſo daß Paulus ſagen koͤnnen:
allezeit froͤlich. Da doch, wie zuvor gedacht,
ſowol ihme, als andern Chriſten, ſo viel Dinge
innerlich und aͤuſſerlich vorgekommen, durch wel-
che die Freude gar mercklicher unterbrochen wird.
Wie denn auch Paulus ſelbſt von ſich ſaget
Rom. 9, 1. 2. Jch ſage die Wahrheit in
CHriſto und luͤge nicht ‒ ‒ daß ich groſſe
Traurigkeit und Schmertzen ohn Unter-
laß in meinem Hertzen habe:
nemlich des
Jſraelitiſchen Volcks wegen, daß ſie durch die
Verwerfung des Meßiaͤ ſich bey GOtt verwerf-
lich gemachet hatten. Wie kan denn nun Freu-
de
und Traurigkeit beyſammen ſtehen? Gar
wohl. Man muß die Freude nur unterſcheiden
in eine lautere oder bloſſe, und in eine mit Trau-
rigkeit untermengete. Wenn ein wahrer
Chriſt der Gnade GOttes in CHriſto, und da-
her
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0438" n="410"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erkla&#x0364;rung des andern Briefs Pauli <hi rendition="#et">Cap 6, 10.</hi></hi></fw><lb/><cb/>
oder von &#x017F;ich gegebnen Scheines wegen, mit ih-<lb/>
ren Aergerni&#x017F;&#x017F;en wider das recht&#x017F;chaffne We&#x017F;en<lb/>
des Chri&#x017F;tenthum la&#x0364;&#x017F;ternd machen, und al&#x017F;o das<lb/>
letztere mit ihnen &#x017F;chlimmer wird, als das er&#x017F;te-<lb/>
re 2 Pet. 2, 19. <hi rendition="#aq">&#x017F;eqq.</hi> Die&#x017F;es, und was noch<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t hieher geho&#x0364;ret, &#x017F;ind die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Ur&#x017F;a-<lb/>
chen &#x017F;olcher Betru&#x0364;bniß bey gott&#x017F;eligen Seelen,<lb/>
welche &#x017F;ie wu&#x0364;rcklich empfinden. Dazu denn ei-<lb/>
gentlich &#x017F;olche widrige Zufa&#x0364;lle, die das Reich<lb/>
der Natur mit &#x017F;ich bringet, und welche die From-<lb/>
men mit den Gottlo&#x017F;en gemein haben, als<lb/>
Kranckheit, Verlu&#x017F;t zeitlicher Gu&#x0364;ter, welcher<lb/>
durch Brand und andere a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erliche Unglu&#x0364;cks-<lb/>
Fa&#x0364;lle verur&#x017F;achet wird, nicht geho&#x0364;ren, ob wol<lb/>
ein Gott&#x017F;eliger &#x017F;ie viel anders an&#x017F;iehet, und an-<lb/>
wendet, als ein Gottlo&#x017F;er.</item><lb/>
                <item>4. Nech&#x017F;t dem haben wir zu mercken, wenn<lb/>
und woru&#x0364;ber denn die recht&#x017F;chaffnen Chri&#x017F;ten <hi rendition="#fr">ei-<lb/>
gentlich nicht traurig &#x017F;ind,</hi> aber doch <hi rendition="#fr">fu&#x0364;r<lb/>
Traurige ange&#x017F;ehen werden.</hi> Denn davon<lb/>
redet eigentlich der Apo&#x017F;tel. Die Welt-Kinder<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en von keiner andern Freude, als von der,<lb/>
die irdi&#x017F;ch und unrein i&#x017F;t, und zwar ihr gantzes<lb/>
Hertz einnimmt, aber doch nur mei&#x017F;tentheils<lb/>
&#x017F;innlich i&#x017F;t, durch die Sinne erwecket wird, die<lb/>
Sinne ru&#x0364;hret, und durch die Sinne empfunden<lb/>
wird. Eine &#x017F;olche Freude i&#x017F;ts, die &#x017F;ie haben an<lb/>
der unreinen Wohllu&#x017F;t des Flei&#x017F;ches, an dem a&#x0364;u&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erlichen Wohlleben, an ko&#x017F;tbaren und den Leib<lb/>
zierenden Kleidern, an dem, was der Kehlen<lb/>
&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und angenehm eingehet, an irdi&#x017F;chen Gu&#x0364;-<lb/>
tern, als an der Weide ihrer Augen, an lu&#x017F;ti-<lb/>
gen und eitelen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaften, auch allerhand<lb/>
&#x017F;u&#x0364;ndlichen und eiteln Gewohnheiten, &#x017F;onderlich<lb/>
der Spiel- und Tantz-Lu&#x0364;&#x017F;te, auch des leicht&#x017F;inni-<lb/>
gen Schertzens und Zeitvertreibens. Hierin-<lb/>
nen &#x017F;tehet die eitle und verga&#x0364;ngliche Welt-Freu-<lb/>
de. Wenn nun wahre Kinder GOttes alle die-<lb/>
&#x017F;e Dinge, als einen Unflath, verleugnen, und<lb/>
als eine &#x017F;chwere La&#x017F;t abwerfen, al&#x017F;o daß &#x017F;ie dar-<lb/>
aus nicht allein nichts mehr machen, &#x017F;ondern<lb/>
auch, um die Lu&#x0364;&#x017F;tlinge von ihren Jrwegen gleich-<lb/>
fals zu u&#x0364;berzeugen, &#x017F;ie ihnen in ihrer Su&#x0364;ndlich-<lb/>
keit vor&#x017F;tellen: Siehe! da heißt es denn: &#x017F;ol-<lb/>
len wir denn keine Freude in der Welt mehr ha-<lb/>
ben? &#x017F;oll ich denn nur immer den Kopf ha&#x0364;ngen<lb/>
und traurig &#x017F;eyn? Darum gleichwie &#x017F;ie erach-<lb/>
ten, daß, wofern &#x017F;ie ihre Welt-Freude wu&#x0364;rden<lb/>
fahren la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ie nichts als be&#x017F;ta&#x0364;ndige Traurig-<lb/>
keit haben wu&#x0364;rden, &#x017F;o urtheilen &#x017F;ie denn al&#x017F;o von<lb/>
den Kindern GOttes, wenn &#x017F;ie &#x017F;ehen, daß &#x017F;ie al-<lb/>
le ihre, der Welt-Kinder, Lu&#x017F;t und Freude, ver-<lb/>
leugnet haben. Und al&#x017F;o wurde denn auch Pau-<lb/>
lus mit Timotheo beurtheileit. Darum er &#x017F;a-<lb/>
get: <hi rendition="#fr">Als die Traurigen, aber allezeit fro&#x0364;-<lb/>
lich.</hi></item><lb/>
                <item>5. Welche Blindheit i&#x017F;t es aber nicht, aus<lb/>
dem a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen von dem innern zu urtheilen,<lb/>
oder daher, daß wahre Kinder GOOTTES<lb/>
&#x017F;ich der tho&#x0364;richten, unvernu&#x0364;nftigen und eit-<lb/>
len Welt-Freude willig&#x017F;t ent&#x017F;chlagen, einen<lb/>
Schluß machen, als ha&#x0364;tten &#x017F;ie gar keine Freude,<lb/>
und nichts als nur Traurigkeit. Da heißt es<lb/>
wohl recht: <hi rendition="#fr">Der natu&#x0364;rliche Men&#x017F;ch ver-<lb/>
nimmt nicht was des Gei&#x017F;tes GOttes i&#x017F;t:<lb/>
es i&#x017F;t ihm eine Thorheit und kan es nicht be-<lb/><cb/>
greifen.</hi> 1 Cor. 2, 14. Und welch ein verkehr-<lb/>
tes Urtheil i&#x017F;t es nicht hingegen von der Welt-<lb/>
Freude, als wa&#x0364;re &#x017F;ie a&#x0364;cht und recht, und &#x017F;chicke<lb/>
&#x017F;ich fu&#x0364;r einen an &#x017F;ich un&#x017F;terblichen und zur Ewig-<lb/>
keit er&#x017F;chaffnen Gei&#x017F;t! Man &#x017F;iehet daraus, wie<lb/>
tief die men&#x017F;chliche Natur durch die Su&#x0364;nde ver-<lb/>
fallen &#x017F;ey.</item><lb/>
                <item>6. Wie es nun aber um die <hi rendition="#fr">Freude</hi> der<lb/>
Kinder GOttes &#x017F;tehe, i&#x017F;t &#x017F;chon guten Theils zu<lb/>
erkennen aus dem, was von ihrer Traurigkeit<lb/>
ge&#x017F;aget i&#x017F;t. Jhre Freude i&#x017F;t <hi rendition="#fr">gei&#x017F;tlich</hi> und <hi rendition="#fr">rein:</hi><lb/>
&#x017F;ie i&#x017F;t &#x017F;chon ein Vor&#x017F;chmack von der ewigen Freu-<lb/>
de; und al&#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie auch be&#x017F;ta&#x0364;ndig. <hi rendition="#fr">Gei&#x017F;tlich</hi><lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ie, da &#x017F;ie vom Heiligen Gei&#x017F;te in einem von<lb/>
der Schuld und Herr&#x017F;chaft der Su&#x0364;nde gereinig-<lb/>
ten Hertzen gewircket und u&#x0364;ber gei&#x017F;tliche Gu&#x0364;ter<lb/>
zum Vor&#x017F;chmack des ewigen Lebens empfunden<lb/>
wird. Und i&#x017F;t &#x017F;ie gleich nicht von der Welt, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ie doch &#x017F;chon in der Welt. Jhre vornehm&#x017F;te<lb/>
Eigen&#x017F;chaft drucket Paulus damit aus, wenn er<lb/>
Rom. 14, 17. &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Das Reich GOttes i&#x017F;t<lb/>
Gerechtigkeit, Friede und Freude im Hei-<lb/>
ligen Gei&#x017F;t:</hi> als womit er anzeiget, nicht allein<lb/>
daß &#x017F;ie vom Heiligen Gei&#x017F;t gewircket werde; &#x017F;on-<lb/>
dern auch in welcher Ordnung man dazu gelan-<lb/>
ge, und was &#x017F;ie &#x017F;onderlich bey &#x017F;ich habe. Die<lb/><hi rendition="#fr">Ordnung</hi> i&#x017F;t die wahre Bekehrung zu GOTT,<lb/>
und die damit verknu&#x0364;pfte Rechtfertigung, da ei-<lb/>
ne u&#x0364;ber ihre Su&#x0364;nde er&#x017F;chrockne Seele die <hi rendition="#fr">Ge-<lb/>
rechtigkeit</hi> CHri&#x017F;ti zu der&#x017F;elben Vergebung em-<lb/>
pfa&#x0364;het, und daru&#x0364;ber, als ein rechtes Haupt-<lb/>
Gut, erfreuet wird, al&#x017F;o daß &#x017F;ie &#x017F;agen kan: <hi rendition="#fr">Jch<lb/>
freue mich im HErrn, und meine Seel i&#x017F;t<lb/>
fro&#x0364;lich in meinem GOtt. Denn er hat<lb/>
mich angezogen mit den Kleidern des Heils,<lb/>
und mit dem Rock der Gerechtigkeit geklei-<lb/>
det.</hi> Je&#x017F;. 61, 10. So hat &#x017F;ie denn neb&#x017F;t der Ge-<lb/>
rechtigkeit auch den <hi rendition="#fr">innerlichen Frieden</hi> bey<lb/>
&#x017F;ich; und al&#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie &#x017F;o viel lauterer und reiner.<lb/>
Und wenn &#x017F;ich denn auch die gei&#x017F;tliche Freude<lb/>
auf &#x017F;ichtbare Dinge <hi rendition="#aq">extendi</hi>ret, &#x017F;o ruhet &#x017F;ie doch<lb/>
darinnen nicht, &#x017F;ondern fu&#x0364;hret &#x017F;ie auf GOTT:<lb/>
daher denn der&#x017F;elben geheiligter Gebrauch ent-<lb/>
&#x017F;tehet. Und was von Unlauterkeit &#x017F;ich einmen-<lb/>
get, das wird demu&#x0364;thig erkant, und dadurch<lb/>
auch in mehrere Heiligung eingefu&#x0364;hret.</item><lb/>
                <item>7. Das aber &#x017F;cheint bey der gei&#x017F;tlichen<lb/>
Freude fa&#x017F;t unglaublich zu &#x017F;eyn, daß &#x017F;ie <hi rendition="#fr">be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig</hi> &#x017F;eyn &#x017F;oll, al&#x017F;o daß Paulus &#x017F;agen ko&#x0364;nnen:<lb/><hi rendition="#fr">allezeit fro&#x0364;lich.</hi> Da doch, wie zuvor gedacht,<lb/>
&#x017F;owol ihme, als andern Chri&#x017F;ten, &#x017F;o viel Dinge<lb/>
innerlich und a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich vorgekommen, durch wel-<lb/>
che die Freude gar mercklicher unterbrochen wird.<lb/>
Wie denn auch Paulus &#x017F;elb&#x017F;t von &#x017F;ich &#x017F;aget<lb/>
Rom. 9, 1. 2. <hi rendition="#fr">Jch &#x017F;age die Wahrheit in<lb/>
CHri&#x017F;to und lu&#x0364;ge nicht &#x2012; &#x2012; daß ich gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Traurigkeit und Schmertzen ohn Unter-<lb/>
laß in meinem Hertzen habe:</hi> nemlich des<lb/>
J&#x017F;raeliti&#x017F;chen Volcks wegen, daß &#x017F;ie durch die<lb/>
Verwerfung des Meßia&#x0364; &#x017F;ich bey GOtt verwerf-<lb/>
lich gemachet hatten. Wie kan denn nun <hi rendition="#fr">Freu-<lb/>
de</hi> und <hi rendition="#fr">Traurigkeit</hi> bey&#x017F;ammen &#x017F;tehen? Gar<lb/>
wohl. Man muß die Freude nur unter&#x017F;cheiden<lb/>
in eine <hi rendition="#fr">lautere</hi> oder blo&#x017F;&#x017F;e, und in eine mit Trau-<lb/>
rigkeit <hi rendition="#fr">untermengete.</hi> Wenn ein wahrer<lb/>
Chri&#x017F;t der Gnade GOttes in CHri&#x017F;to, und da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">her</fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0438] Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap 6, 10. oder von ſich gegebnen Scheines wegen, mit ih- ren Aergerniſſen wider das rechtſchaffne Weſen des Chriſtenthum laͤſternd machen, und alſo das letztere mit ihnen ſchlimmer wird, als das erſte- re 2 Pet. 2, 19. ſeqq. Dieſes, und was noch ſonſt hieher gehoͤret, ſind die aͤuſſerlichen Urſa- chen ſolcher Betruͤbniß bey gottſeligen Seelen, welche ſie wuͤrcklich empfinden. Dazu denn ei- gentlich ſolche widrige Zufaͤlle, die das Reich der Natur mit ſich bringet, und welche die From- men mit den Gottloſen gemein haben, als Kranckheit, Verluſt zeitlicher Guͤter, welcher durch Brand und andere aͤuſſerliche Ungluͤcks- Faͤlle verurſachet wird, nicht gehoͤren, ob wol ein Gottſeliger ſie viel anders anſiehet, und an- wendet, als ein Gottloſer. 4. Nechſt dem haben wir zu mercken, wenn und woruͤber denn die rechtſchaffnen Chriſten ei- gentlich nicht traurig ſind, aber doch fuͤr Traurige angeſehen werden. Denn davon redet eigentlich der Apoſtel. Die Welt-Kinder wiſſen von keiner andern Freude, als von der, die irdiſch und unrein iſt, und zwar ihr gantzes Hertz einnimmt, aber doch nur meiſtentheils ſinnlich iſt, durch die Sinne erwecket wird, die Sinne ruͤhret, und durch die Sinne empfunden wird. Eine ſolche Freude iſts, die ſie haben an der unreinen Wohlluſt des Fleiſches, an dem aͤuſ- ſerlichen Wohlleben, an koſtbaren und den Leib zierenden Kleidern, an dem, was der Kehlen ſuͤſſe und angenehm eingehet, an irdiſchen Guͤ- tern, als an der Weide ihrer Augen, an luſti- gen und eitelen Geſellſchaften, auch allerhand ſuͤndlichen und eiteln Gewohnheiten, ſonderlich der Spiel- und Tantz-Luͤſte, auch des leichtſinni- gen Schertzens und Zeitvertreibens. Hierin- nen ſtehet die eitle und vergaͤngliche Welt-Freu- de. Wenn nun wahre Kinder GOttes alle die- ſe Dinge, als einen Unflath, verleugnen, und als eine ſchwere Laſt abwerfen, alſo daß ſie dar- aus nicht allein nichts mehr machen, ſondern auch, um die Luͤſtlinge von ihren Jrwegen gleich- fals zu uͤberzeugen, ſie ihnen in ihrer Suͤndlich- keit vorſtellen: Siehe! da heißt es denn: ſol- len wir denn keine Freude in der Welt mehr ha- ben? ſoll ich denn nur immer den Kopf haͤngen und traurig ſeyn? Darum gleichwie ſie erach- ten, daß, wofern ſie ihre Welt-Freude wuͤrden fahren laſſen, ſie nichts als beſtaͤndige Traurig- keit haben wuͤrden, ſo urtheilen ſie denn alſo von den Kindern GOttes, wenn ſie ſehen, daß ſie al- le ihre, der Welt-Kinder, Luſt und Freude, ver- leugnet haben. Und alſo wurde denn auch Pau- lus mit Timotheo beurtheileit. Darum er ſa- get: Als die Traurigen, aber allezeit froͤ- lich. 5. Welche Blindheit iſt es aber nicht, aus dem aͤuſſerlichen von dem innern zu urtheilen, oder daher, daß wahre Kinder GOOTTES ſich der thoͤrichten, unvernuͤnftigen und eit- len Welt-Freude willigſt entſchlagen, einen Schluß machen, als haͤtten ſie gar keine Freude, und nichts als nur Traurigkeit. Da heißt es wohl recht: Der natuͤrliche Menſch ver- nimmt nicht was des Geiſtes GOttes iſt: es iſt ihm eine Thorheit und kan es nicht be- greifen. 1 Cor. 2, 14. Und welch ein verkehr- tes Urtheil iſt es nicht hingegen von der Welt- Freude, als waͤre ſie aͤcht und recht, und ſchicke ſich fuͤr einen an ſich unſterblichen und zur Ewig- keit erſchaffnen Geiſt! Man ſiehet daraus, wie tief die menſchliche Natur durch die Suͤnde ver- fallen ſey. 6. Wie es nun aber um die Freude der Kinder GOttes ſtehe, iſt ſchon guten Theils zu erkennen aus dem, was von ihrer Traurigkeit geſaget iſt. Jhre Freude iſt geiſtlich und rein: ſie iſt ſchon ein Vorſchmack von der ewigen Freu- de; und alſo iſt ſie auch beſtaͤndig. Geiſtlich iſt ſie, da ſie vom Heiligen Geiſte in einem von der Schuld und Herrſchaft der Suͤnde gereinig- ten Hertzen gewircket und uͤber geiſtliche Guͤter zum Vorſchmack des ewigen Lebens empfunden wird. Und iſt ſie gleich nicht von der Welt, ſo iſt ſie doch ſchon in der Welt. Jhre vornehmſte Eigenſchaft drucket Paulus damit aus, wenn er Rom. 14, 17. ſaget: Das Reich GOttes iſt Gerechtigkeit, Friede und Freude im Hei- ligen Geiſt: als womit er anzeiget, nicht allein daß ſie vom Heiligen Geiſt gewircket werde; ſon- dern auch in welcher Ordnung man dazu gelan- ge, und was ſie ſonderlich bey ſich habe. Die Ordnung iſt die wahre Bekehrung zu GOTT, und die damit verknuͤpfte Rechtfertigung, da ei- ne uͤber ihre Suͤnde erſchrockne Seele die Ge- rechtigkeit CHriſti zu derſelben Vergebung em- pfaͤhet, und daruͤber, als ein rechtes Haupt- Gut, erfreuet wird, alſo daß ſie ſagen kan: Jch freue mich im HErrn, und meine Seel iſt froͤlich in meinem GOtt. Denn er hat mich angezogen mit den Kleidern des Heils, und mit dem Rock der Gerechtigkeit geklei- det. Jeſ. 61, 10. So hat ſie denn nebſt der Ge- rechtigkeit auch den innerlichen Frieden bey ſich; und alſo iſt ſie ſo viel lauterer und reiner. Und wenn ſich denn auch die geiſtliche Freude auf ſichtbare Dinge extendiret, ſo ruhet ſie doch darinnen nicht, ſondern fuͤhret ſie auf GOTT: daher denn derſelben geheiligter Gebrauch ent- ſtehet. Und was von Unlauterkeit ſich einmen- get, das wird demuͤthig erkant, und dadurch auch in mehrere Heiligung eingefuͤhret. 7. Das aber ſcheint bey der geiſtlichen Freude faſt unglaublich zu ſeyn, daß ſie beſtaͤn- dig ſeyn ſoll, alſo daß Paulus ſagen koͤnnen: allezeit froͤlich. Da doch, wie zuvor gedacht, ſowol ihme, als andern Chriſten, ſo viel Dinge innerlich und aͤuſſerlich vorgekommen, durch wel- che die Freude gar mercklicher unterbrochen wird. Wie denn auch Paulus ſelbſt von ſich ſaget Rom. 9, 1. 2. Jch ſage die Wahrheit in CHriſto und luͤge nicht ‒ ‒ daß ich groſſe Traurigkeit und Schmertzen ohn Unter- laß in meinem Hertzen habe: nemlich des Jſraelitiſchen Volcks wegen, daß ſie durch die Verwerfung des Meßiaͤ ſich bey GOtt verwerf- lich gemachet hatten. Wie kan denn nun Freu- de und Traurigkeit beyſammen ſtehen? Gar wohl. Man muß die Freude nur unterſcheiden in eine lautere oder bloſſe, und in eine mit Trau- rigkeit untermengete. Wenn ein wahrer Chriſt der Gnade GOttes in CHriſto, und da- her

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/438
Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/438>, abgerufen am 24.11.2024.