Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Erklärung des Briefs Paulian die Colosser. Cap. 4, 17. 18. [Spaltenumbruch]
V. 17. Und saget dem Archippo: Siehe auf Anmerckungen. 1. Dieser ist eben der Archippus, dessen der Apostel in dem Briefe an den Philemonem v. 2. also gedencket, daß er ihn seinen Streit- Genossen nennet. Er ist ohne Zweifel ein öf- fentlicher Lehrer der Gemeine zu Colossen gewe- sen. 2. Wie er aber solches sein Lehr-Amt (welches mit dem gemeinen Worte diakonia be- nennet wird,) empfangen habe, wird nicht gemeldet. Er ist wol allem Ansehen nach vom Epaphra, mit Zuziehung der Gemeine, dazu be- stellet worden. 3. Er hatte sein Amt empfangen, nach der gewöhnlichen Paulinischen Redens-Art en Kurio, in dem HErrn, nemlich JEsu CHri- sto, das ist, also, daß er zuvoderst selbst in CHri- sto, als sein wahres Glied, war erfunden wor- den, (sintemal niemand ein rechter Hirte seyn kan, der nicht selbst ein Schaf CHristi ist;) und in solcher Ordnung das Amt als von CHristo selbst angenommen hatte, mit der Verbindung und mit dem Vorsatze, es in der Gemeinschaft mit CHristo recht zu verwalten. 4. Das Amt ausrichten, oder erfüllen, wie es im Griechischen heißt, ist demselben also vorstehen, das ihm in allen Stücken ein Genü- ge geschehe, ohne hie und da eine Lücke, oder Mangel verspüren zu lassen. Paulus nennet es 2 Tim. 4, 6. das Werck eines Evangelischen Predigers thun, und sein Amt redlich aus- richten, plerophorei~n, mit aller Glaubens- Freudigkeit verrichten. 5. Daß die Gemeine dieses dem Archippo sagen solte, hat der Apostel wol größten theils zu dem Ende also gesetzet, um ihme damit bey der Gemeine selbst so viel mehrere Autorität zu ma- chen, damit er sich auch selbst darauf berufen könte, wenn ihm etwa dieses und jenes von ei- [Spaltenumbruch] nigen wolte ungleich gedeutet werden. Es kan auch wol seyn, daß er sich bey seiner Aufrichtig- keit und Treue etwas furchtsam erwiesen hat, und also auch von der Gemeine, oder ihren übri- gen Aeltesten, der Aufmunterung benöthiget ge- wesen ist. 6. Man siehet hieraus, daß die Lehrer nicht haben über die Gemeine herrschen dürfen und sollen, sondern daß die Gemeinen in gewis- sen Stücken auch auf die Lehrer zu sehen, und sie ihres Amtes zu erinnern haben, wenn es nöthig ist. V. 18. Mein Gruß mit meiner Paulus Hand. Anmerckungen. 1. Da Paulus seine Briefe nicht eigenhän- dig geschrieben hat, ausser dem an die Galater c. 6, 11. so hat er zur Versicherung dessen, daß sie von ihm kämen, zum Beschluß den Gruß und Segens-Wunsch mit seiner eignen Hand dazu gesetzet. Siehe Rom. 16, 22. u. f. 1 Cor. 16, 21. Jch Paulus grüsse euch mit meiner Hand u. s. w. 2 Thess. 3, 17. Der Gruß mit meiner, Pauli, Hand, das ist das Zeichen in allen Briefen, also schreibe ich. 2. Der Bande Pauli solten die Colosser also gedencken, daß sie GOTT anrufeten, er möchte doch dieselbe ferner zu immer mehrer Ver- herrlichung seines Namens gereichen, und ihn davon, um die Gemeine in Orient und Griechen- Land, nach seinem Wunsche, noch einmal wie- der besuchen zu können, wiederum befreyet wer- den lassen. 3. Gleichwie sich die Colosser die ange- wünschte Gnade GOttes ohne Zweifel mit gläu- bigen Hertzen auch wircklich werden zugeeignet haben: so thue ein ieglicher Christlicher Leser desgleichen, und sage: Die Gnade sey auch mir mir! Amen. Erklaͤrung des Briefs Paulian die Coloſſer. Cap. 4, 17. 18. [Spaltenumbruch]
V. 17. Und ſaget dem Archippo: Siehe auf Anmerckungen. 1. Dieſer iſt eben der Archippus, deſſen der Apoſtel in dem Briefe an den Philemonem v. 2. alſo gedencket, daß er ihn ſeinen Streit- Genoſſen nennet. Er iſt ohne Zweifel ein oͤf- fentlicher Lehrer der Gemeine zu Coloſſen gewe- ſen. 2. Wie er aber ſolches ſein Lehr-Amt (welches mit dem gemeinen Worte διακονία be- nennet wird,) empfangen habe, wird nicht gemeldet. Er iſt wol allem Anſehen nach vom Epaphra, mit Zuziehung der Gemeine, dazu be- ſtellet worden. 3. Er hatte ſein Amt empfangen, nach der gewoͤhnlichen Pauliniſchen Redens-Art ἐν Κύριῳ, in dem HErrn, nemlich JEſu CHri- ſto, das iſt, alſo, daß er zuvoderſt ſelbſt in CHri- ſto, als ſein wahres Glied, war erfunden wor- den, (ſintemal niemand ein rechter Hirte ſeyn kan, der nicht ſelbſt ein Schaf CHriſti iſt;) und in ſolcher Ordnung das Amt als von CHriſto ſelbſt angenommen hatte, mit der Verbindung und mit dem Vorſatze, es in der Gemeinſchaft mit CHriſto recht zu verwalten. 4. Das Amt ausrichten, oder erfuͤllen, wie es im Griechiſchen heißt, iſt demſelben alſo vorſtehen, das ihm in allen Stuͤcken ein Genuͤ- ge geſchehe, ohne hie und da eine Luͤcke, oder Mangel verſpuͤren zu laſſen. Paulus nennet es 2 Tim. 4, 6. das Werck eines Evangeliſchen Predigers thun, und ſein Amt redlich aus- richten, πληροφορει῀ν, mit aller Glaubens- Freudigkeit verrichten. 5. Daß die Gemeine dieſes dem Archippo ſagen ſolte, hat der Apoſtel wol groͤßten theils zu dem Ende alſo geſetzet, um ihme damit bey der Gemeine ſelbſt ſo viel mehrere Autoritaͤt zu ma- chen, damit er ſich auch ſelbſt darauf berufen koͤnte, wenn ihm etwa dieſes und jenes von ei- [Spaltenumbruch] nigen wolte ungleich gedeutet werden. Es kan auch wol ſeyn, daß er ſich bey ſeiner Aufrichtig- keit und Treue etwas furchtſam erwieſen hat, und alſo auch von der Gemeine, oder ihren uͤbri- gen Aelteſten, der Aufmunterung benoͤthiget ge- weſen iſt. 6. Man ſiehet hieraus, daß die Lehrer nicht haben uͤber die Gemeine herrſchen duͤrfen und ſollen, ſondern daß die Gemeinen in gewiſ- ſen Stuͤcken auch auf die Lehrer zu ſehen, und ſie ihres Amtes zu erinnern haben, wenn es noͤthig iſt. V. 18. Mein Gruß mit meiner Paulus Hand. Anmerckungen. 1. Da Paulus ſeine Briefe nicht eigenhaͤn- dig geſchrieben hat, auſſer dem an die Galater c. 6, 11. ſo hat er zur Verſicherung deſſen, daß ſie von ihm kaͤmen, zum Beſchluß den Gruß und Segens-Wunſch mit ſeiner eignen Hand dazu geſetzet. Siehe Rom. 16, 22. u. f. 1 Cor. 16, 21. Jch Paulus gruͤſſe euch mit meiner Hand u. ſ. w. 2 Theſſ. 3, 17. Der Gruß mit meiner, Pauli, Hand, das iſt das Zeichen in allen Briefen, alſo ſchreibe ich. 2. Der Bande Pauli ſolten die Coloſſer alſo gedencken, daß ſie GOTT anrufeten, er moͤchte doch dieſelbe ferner zu immer mehrer Ver- herrlichung ſeines Namens gereichen, und ihn davon, um die Gemeine in Orient und Griechen- Land, nach ſeinem Wunſche, noch einmal wie- der beſuchen zu koͤnnen, wiederum befreyet wer- den laſſen. 3. Gleichwie ſich die Coloſſer die ange- wuͤnſchte Gnade GOttes ohne Zweifel mit glaͤu- bigen Hertzen auch wircklich werden zugeeignet haben: ſo thue ein ieglicher Chriſtlicher Leſer desgleichen, und ſage: Die Gnade ſey auch mir mir! 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Erklaͤrung des Briefs Paulian die Coloſſer. Cap. 4, 17. 18.
V. 17.
Und ſaget dem Archippo: Siehe auf
das Amt, das du empfangen haſt in dem
HErrn, daß du daſſelbige ausrichteſt.
Anmerckungen.
1. Dieſer iſt eben der Archippus, deſſen
der Apoſtel in dem Briefe an den Philemonem
v. 2. alſo gedencket, daß er ihn ſeinen Streit-
Genoſſen nennet. Er iſt ohne Zweifel ein oͤf-
fentlicher Lehrer der Gemeine zu Coloſſen gewe-
ſen.
2. Wie er aber ſolches ſein Lehr-Amt
(welches mit dem gemeinen Worte διακονία be-
nennet wird,) empfangen habe, wird nicht
gemeldet. Er iſt wol allem Anſehen nach vom
Epaphra, mit Zuziehung der Gemeine, dazu be-
ſtellet worden.
3. Er hatte ſein Amt empfangen, nach
der gewoͤhnlichen Pauliniſchen Redens-Art ἐν
Κύριῳ, in dem HErrn, nemlich JEſu CHri-
ſto, das iſt, alſo, daß er zuvoderſt ſelbſt in CHri-
ſto, als ſein wahres Glied, war erfunden wor-
den, (ſintemal niemand ein rechter Hirte ſeyn
kan, der nicht ſelbſt ein Schaf CHriſti iſt;) und
in ſolcher Ordnung das Amt als von CHriſto
ſelbſt angenommen hatte, mit der Verbindung
und mit dem Vorſatze, es in der Gemeinſchaft
mit CHriſto recht zu verwalten.
4. Das Amt ausrichten, oder erfuͤllen,
wie es im Griechiſchen heißt, iſt demſelben alſo
vorſtehen, das ihm in allen Stuͤcken ein Genuͤ-
ge geſchehe, ohne hie und da eine Luͤcke, oder
Mangel verſpuͤren zu laſſen. Paulus nennet es
2 Tim. 4, 6. das Werck eines Evangeliſchen
Predigers thun, und ſein Amt redlich aus-
richten, πληροφορει῀ν, mit aller Glaubens-
Freudigkeit verrichten.
5. Daß die Gemeine dieſes dem Archippo
ſagen ſolte, hat der Apoſtel wol groͤßten theils zu
dem Ende alſo geſetzet, um ihme damit bey der
Gemeine ſelbſt ſo viel mehrere Autoritaͤt zu ma-
chen, damit er ſich auch ſelbſt darauf berufen
koͤnte, wenn ihm etwa dieſes und jenes von ei-
nigen wolte ungleich gedeutet werden. Es kan
auch wol ſeyn, daß er ſich bey ſeiner Aufrichtig-
keit und Treue etwas furchtſam erwieſen hat,
und alſo auch von der Gemeine, oder ihren uͤbri-
gen Aelteſten, der Aufmunterung benoͤthiget ge-
weſen iſt.
6. Man ſiehet hieraus, daß die Lehrer
nicht haben uͤber die Gemeine herrſchen duͤrfen
und ſollen, ſondern daß die Gemeinen in gewiſ-
ſen Stuͤcken auch auf die Lehrer zu ſehen, und ſie
ihres Amtes zu erinnern haben, wenn es noͤthig
iſt.
V. 18.
Mein Gruß mit meiner Paulus Hand.
Gedencket meiner Bande. Die Gnade ſey
mit euch. Amen!
Anmerckungen.
1. Da Paulus ſeine Briefe nicht eigenhaͤn-
dig geſchrieben hat, auſſer dem an die Galater
c. 6, 11. ſo hat er zur Verſicherung deſſen, daß ſie
von ihm kaͤmen, zum Beſchluß den Gruß und
Segens-Wunſch mit ſeiner eignen Hand dazu
geſetzet. Siehe Rom. 16, 22. u. f. 1 Cor. 16, 21.
Jch Paulus gruͤſſe euch mit meiner Hand
u. ſ. w. 2 Theſſ. 3, 17. Der Gruß mit meiner,
Pauli, Hand, das iſt das Zeichen in allen
Briefen, alſo ſchreibe ich.
2. Der Bande Pauli ſolten die Coloſſer
alſo gedencken, daß ſie GOTT anrufeten, er
moͤchte doch dieſelbe ferner zu immer mehrer Ver-
herrlichung ſeines Namens gereichen, und ihn
davon, um die Gemeine in Orient und Griechen-
Land, nach ſeinem Wunſche, noch einmal wie-
der beſuchen zu koͤnnen, wiederum befreyet wer-
den laſſen.
3. Gleichwie ſich die Coloſſer die ange-
wuͤnſchte Gnade GOttes ohne Zweifel mit glaͤu-
bigen Hertzen auch wircklich werden zugeeignet
haben: ſo thue ein ieglicher Chriſtlicher Leſer
desgleichen, und ſage: Die Gnade
ſey auch mir mir!
Amen.
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