Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 4, v. 18-24. [Spaltenumbruch]
deren eines das andere bekräftiget und erläutert.Wie denn dem, der die Schöpfung gläubet, auch die Auferstehung der Todten zu glauben so schwer nicht ist. 4. Jn dem nachfolgenden wird der Glaube Abrahams nach seiner besondern Grösse und Kraft beschrieben, um damit so viel mehr zu zei- gen, wie er des Nachruhms, ein Vater der Gläubigen zu heissen, wohl wehrt sey. V. 18. Und der hat geglaubet auf Hoffnung Anmerckung. Diese grosse Verheissung gehet ihrer Erfül- V. 19. Und (ob gleich die Verheissung sich in der Anmerckungen. 1. Da Abraham schon 86 Jahr alt war, wurde ihm Jsmael von der Hagar gebohren: von welcher Zeit an bis an das 99 Jahr er seine Natur dergestalt entkräftet gefunden, daß er zum Kin- derzeugen keine Hoffnung mehr hatte. Da er aber gegen das hundertste Jahr die gantz speciale Verheissung von dem Jsaac empfing, und er der- selben völligen Glauben zustellete; so wurde von der Zeit an seine Natur dermassen von GOTT gestärcket, und gleichsam verjüngert, daß er nicht allein noch 75 Jahr über das hundertste lebte, son- dern auch nach der Sara Tod die Kethura zum Weibe nahm, und mit ihr noch sechs Söhne zeu- gete, 1 B. 25, 1. seqq. 2. Bey der Sara kam zu der natürlichen Unfruchtbarkeit auch das Alter: und war also natürlicher weise so viel weniger Hoffnung von Erzeugung eines Sohns übrig. 3. Wenn man diesen Ort Pauli mit dem 1 B. Mos. 17, 17. zusammen hält, da es heißt: Soll mir hundert Jahr alt ein Kind ge- bohren werden, und Sara neunzig Jahr [Spaltenumbruch] gebähren? so siehet man wohl, daß diese Wor- te mehr eine Verwunderung, als Schwachgläu- bigkeit, bey Abraham anzeigen. V. 20. 21. 22. Denn er zweifelte (Gr. Er zweifelte aber, V. 23. 24. Das ist aber nicht geschrieben allein Anmerckungen. 1. Jn den Worten: Es ist geschrieben nicht allein um seinet willen, sondern auch um
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 4, v. 18-24. [Spaltenumbruch]
deren eines das andere bekraͤftiget und erlaͤutert.Wie denn dem, der die Schoͤpfung glaͤubet, auch die Auferſtehung der Todten zu glauben ſo ſchwer nicht iſt. 4. Jn dem nachfolgenden wird der Glaube Abrahams nach ſeiner beſondern Groͤſſe und Kraft beſchrieben, um damit ſo viel mehr zu zei- gen, wie er des Nachruhms, ein Vater der Glaͤubigen zu heiſſen, wohl wehrt ſey. V. 18. Und der hat geglaubet auf Hoffnung Anmerckung. Dieſe groſſe Verheiſſung gehet ihrer Erfuͤl- V. 19. Und (ob gleich die Verheiſſung ſich in der Anmerckungen. 1. Da Abraham ſchon 86 Jahr alt war, wurde ihm Jſmael von der Hagar gebohren: von welcher Zeit an bis an das 99 Jahr er ſeine Natur dergeſtalt entkraͤftet gefunden, daß er zum Kin- derzeugen keine Hoffnung mehr hatte. Da er aber gegen das hundertſte Jahr die gantz ſpeciale Verheiſſung von dem Jſaac empfing, und er der- ſelben voͤlligen Glauben zuſtellete; ſo wurde von der Zeit an ſeine Natur dermaſſen von GOTT geſtaͤrcket, und gleichſam verjuͤngert, daß er nicht allein noch 75 Jahr uͤber das hundertſte lebte, ſon- dern auch nach der Sara Tod die Kethura zum Weibe nahm, und mit ihr noch ſechs Soͤhne zeu- gete, 1 B. 25, 1. ſeqq. 2. Bey der Sara kam zu der natuͤrlichen Unfruchtbarkeit auch das Alter: und war alſo natuͤrlicher weiſe ſo viel weniger Hoffnung von Erzeugung eines Sohns uͤbrig. 3. Wenn man dieſen Ort Pauli mit dem 1 B. Moſ. 17, 17. zuſammen haͤlt, da es heißt: Soll mir hundert Jahr alt ein Kind ge- bohren werden, und Sara neunzig Jahr [Spaltenumbruch] gebaͤhren? ſo ſiehet man wohl, daß dieſe Wor- te mehr eine Verwunderung, als Schwachglaͤu- bigkeit, bey Abraham anzeigen. V. 20. 21. 22. Denn er zweifelte (Gr. Er zweifelte aber, V. 23. 24. Das iſt aber nicht geſchrieben allein Anmerckungen. 1. Jn den Worten: Es iſt geſchrieben nicht allein um ſeinet willen, ſondern auch um
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Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 4, v. 18-24.
deren eines das andere bekraͤftiget und erlaͤutert.
Wie denn dem, der die Schoͤpfung glaͤubet,
auch die Auferſtehung der Todten zu glauben ſo
ſchwer nicht iſt.
4. Jn dem nachfolgenden wird der Glaube
Abrahams nach ſeiner beſondern Groͤſſe und
Kraft beſchrieben, um damit ſo viel mehr zu zei-
gen, wie er des Nachruhms, ein Vater der
Glaͤubigen zu heiſſen, wohl wehrt ſey.
V. 18.
Und der hat geglaubet auf Hoffnung
(der gewiſſen Erfuͤllung) da (zur Erzeugung ei-
nes Sohnes natuͤrlicher weiſe) nichts zu hof-
fen war, auf daß er wuͤrde (daher denn ge-
ſchehen iſt, daß er worden) ein Vater vieler
Heiden: wie denn zu ihm geſaget iſt: Alſo
(nemlich wie die Sternen am Himmel 1B. Moſ.
15, 5. 6.) ſoll dein Saame ſeyn, (welches er
bey ſeinen Umſtaͤnden wider alle natuͤrliche Hoff-
nung geglaubet hat.)
Anmerckung.
Dieſe groſſe Verheiſſung gehet ihrer Erfuͤl-
lung nach auf alle Periodos der Zeiten des neuen
Teſtaments; und alſo auch auf die allerletzte, da
nebſt der ietzo noch unglaͤubigen Judenſchaft auch
die Fuͤlle der ietzo noch abgoͤttiſchen Heiden in
das Reich CHriſti eingehen wird. Davon her-
nach Cap. 11, 25. wie auch in der Erklaͤrung der
Offenbahrung Johannis mit mehrern wird ge-
handelt werden.
V. 19.
Und (ob gleich die Verheiſſung ſich in der
Erfuͤllung ſo bald noch nicht einſtellete, und es
ihm daher auch an Verſuchungen nicht wird ge-
fehlet haben, ſo) ward er (doch) nicht ſchwach
im Glauben, ſahe auch nicht an ſeinen eige-
nen Leib, welcher ſchon erſtorben war,
weil er faſt hundertjaͤhrig war, auch nicht
den erſtorbenen Leib der Sara.
Anmerckungen.
1. Da Abraham ſchon 86 Jahr alt war,
wurde ihm Jſmael von der Hagar gebohren: von
welcher Zeit an bis an das 99 Jahr er ſeine Natur
dergeſtalt entkraͤftet gefunden, daß er zum Kin-
derzeugen keine Hoffnung mehr hatte. Da er
aber gegen das hundertſte Jahr die gantz ſpeciale
Verheiſſung von dem Jſaac empfing, und er der-
ſelben voͤlligen Glauben zuſtellete; ſo wurde von
der Zeit an ſeine Natur dermaſſen von GOTT
geſtaͤrcket, und gleichſam verjuͤngert, daß er nicht
allein noch 75 Jahr uͤber das hundertſte lebte, ſon-
dern auch nach der Sara Tod die Kethura zum
Weibe nahm, und mit ihr noch ſechs Soͤhne zeu-
gete, 1 B. 25, 1. ſeqq.
2. Bey der Sara kam zu der natuͤrlichen
Unfruchtbarkeit auch das Alter: und war alſo
natuͤrlicher weiſe ſo viel weniger Hoffnung von
Erzeugung eines Sohns uͤbrig.
3. Wenn man dieſen Ort Pauli mit dem
1 B. Moſ. 17, 17. zuſammen haͤlt, da es heißt:
Soll mir hundert Jahr alt ein Kind ge-
bohren werden, und Sara neunzig Jahr
gebaͤhren? ſo ſiehet man wohl, daß dieſe Wor-
te mehr eine Verwunderung, als Schwachglaͤu-
bigkeit, bey Abraham anzeigen.
V. 20. 21. 22.
Denn er zweifelte (Gr. Er zweifelte aber,
nemlich bey ſolcher Beſchaffenheit) nicht an der
Verheiſſung (von dem Sohne, welche die von
CHriſto, und dem von ihm uͤber alle Voͤlcker ſich
auszubreitenden geiſtlichen und himmliſchen Se-
gen mit in ſich faſſete) durch Unglauben ſon-
dern er ward ſtarck im Glauben, (alſo, daß
ſein Glaube, auſſer der gemeinen Eigenſchaft,
nach welcher er den neuen Menſchen naͤhret und
ſtaͤrcket, wie oben bey c. 3. gedacht, recht heroi-
ſcher Art wurde) und gab GOTT die Ehre,
(wie die Ehre der Wahrheit in ſeinen Verheiſſun-
gen, alſo auch die Ehre der groſſen Gnade gegen
das menſchliche Geſchlecht; und nicht weniger
die Ehre der Weisheit und der Allmacht, alles
aufs beſte und gewiſſeſte zu ſeiner Zeit auszufuͤh-
ren. Wie denn uͤberhaupt des Glaubens Ei-
genſchaft iſt, GOTT uͤber alles zu erheben und
zu verehren; da hingegen GOTT durch nichts
mehr verunehret wird, als durch den Unglauben.)
V. 21. Und wuſte aufs allergewiſſeſte,
(πληροφορηϑεὶς war gleichſam wie ein Schiff,
das unter gutem Winde mit ausgeſpanneten
Segeln gluͤcklich vor allen Klippen vorbey in den
Hafen einlaͤuft) daß, was GOTT verheiſſet,
das kan er auch thun. (Siehe auch Pſ. 115, 3.
Luc. 1, 37. Eph. 3, 20.) V. 22. Darum (da-
her es denn geſchehen iſt, daß ꝛc. ſiehe bey eben
dieſer Materie in dieſer Bedeutung die particulas
διὸ καὶ Hebr. 11, 12. conf. Phil. 2, 9.) iſt es (nem-
lich das, was verheiſſen war v. 21. als er darin-
nen ſonderlich auf den Kern, auf den Meßiam, ſa-
he) ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
V. 23. 24.
Das iſt aber nicht geſchrieben allein
um ſeinet willen, daß es ihm zugerechnet
iſt: V. 24. ſondern auch um unſert willen,
welchen es ſoll zugerechnet werden, ſo wir
glaͤuben an den, der unſern HErrn JE-
ſum auferwecket hat von den Todten; (an
GOTT, den himmliſchen Vater, nicht weniger
aber auch, wie aus ſo vielen andern Schrift-
Stellen, und aus der GOttheit CHriſti, erhel-
let, an JESUM CHriſtum ſeinen Sohn, der,
gleichwie er durch die herrliche Macht des Va-
ters von den Todten erwecket iſt, Rom. 6, 4.
alſo hat er ſich auch in Anſehung ſeiner goͤttli-
chen Natur, die er mit dem Vater und Heiligen
Geiſte gemein hat, ſelbſt auferwecket, wie er denn
auch daher ſich ſelbſt nennet die Auferſtehung
und das Leben Joh. 11, 25. und bezeuget, daß
er den Tempel ſeines Leibes am dritten Ta-
ge ſelbſt wieder aufrichten wolle Joh. 2, 19.
21. 22. als der die Macht haͤtte, wie das Leben
zu laſſen, es alſo auch wieder zu nehmen
Joh. 10, 18.
Anmerckungen.
1. Jn den Worten: Es iſt geſchrieben
nicht allein um ſeinet willen, ſondern auch
um
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