Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.C. 2. v. 15-20. an die Thessalonicher. [Spaltenumbruch]
deren eben so arge Vorfahren so feindselig mitden Propheten umgegangen, als mit dem Meßia, JEsu, und seinen Aposteln. Man sehe davon Matth. 23, 34. 37. aus welchem Orte erhellet, daß durch die getödteten Propheten, davon Paulus redet, auch solche Zeugen der Wahrheit verstan- den werden, welche GOtt in den letztern Zeiten zu ihnen gesandt hat. Jmgleichen Apost. Gesch. 7, 51. 52. Jhr halsstarrigen und unbeschnit- tenen an Hertzen und Ohren! Jhr wider- strebet allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, also auch ihr! welche Pro- pheten haben eure Väter nicht verfolget und sie getödtet, die zuvor verkündiget die Zukunft dieses Gerechten, welches ihr nun Verräther und Mörder worden seyd? 3. Jn der heiligen Schrift wird etwas zu- 4. Man hüte sich, daß man ja keinem Men- V. 16. Wehren uns zu sagen (das Evangeli- Anmerckungen. 1. Der höchste Grad der Sünde ist, wenn 2. Die Juden haben es den Cananitern, ih- V. 17. 18. Wir aber, lieben Brüder, nachdem Anmerckungen. 1. Daß der Apostel seiner selbst namentlich 2. Hat ein Apostel Christi im Wercke des V. 19. 20. Denn (um den Grund unsers Verlangens der C 2
C. 2. v. 15-20. an die Theſſalonicher. [Spaltenumbruch]
deren eben ſo arge Vorfahren ſo feindſelig mitden Propheten umgegangen, als mit dem Meßia, JEſu, und ſeinen Apoſteln. Man ſehe davon Matth. 23, 34. 37. aus welchem Orte erhellet, daß durch die getoͤdteten Propheten, davon Paulus redet, auch ſolche Zeugen der Wahrheit verſtan- den werden, welche GOtt in den letztern Zeiten zu ihnen geſandt hat. Jmgleichen Apoſt. Geſch. 7, 51. 52. Jhr halsſtarrigen und unbeſchnit- tenen an Hertzen und Ohren! Jhr wider- ſtrebet allezeit dem Heiligen Geiſt, wie eure Vaͤter, alſo auch ihr! welche Pro- pheten haben eure Vaͤter nicht verfolget und ſie getoͤdtet, die zuvor verkuͤndiget die Zukunft dieſes Gerechten, welches ihr nun Verraͤther und Moͤrder worden ſeyd? 3. Jn der heiligen Schrift wird etwas zu- 4. Man huͤte ſich, daß man ja keinem Men- V. 16. Wehren uns zu ſagen (das Evangeli- Anmerckungen. 1. Der hoͤchſte Grad der Suͤnde iſt, wenn 2. Die Juden haben es den Cananitern, ih- V. 17. 18. Wir aber, lieben Bruͤder, nachdem Anmerckungen. 1. Daß der Apoſtel ſeiner ſelbſt namentlich 2. Hat ein Apoſtel Chriſti im Wercke des V. 19. 20. Denn (um den Grund unſers Verlangens der C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0021" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">C. 2. v. 15-20. an die Theſſalonicher.</hi></fw><lb/><cb/> deren eben ſo arge Vorfahren ſo feindſelig mit<lb/> den Propheten umgegangen, als mit dem Meßia,<lb/> JEſu, und ſeinen Apoſteln. Man ſehe davon<lb/> Matth. 23, 34. 37. aus welchem Orte erhellet, daß<lb/> durch die getoͤdteten Propheten, davon Paulus<lb/> redet, auch ſolche Zeugen der Wahrheit verſtan-<lb/> den werden, welche GOtt in den letztern Zeiten zu<lb/> ihnen geſandt hat. Jmgleichen Apoſt. Geſch. 7,<lb/> 51. 52. <hi rendition="#fr">Jhr halsſtarrigen und unbeſchnit-<lb/> tenen an Hertzen und Ohren! Jhr wider-<lb/> ſtrebet allezeit dem Heiligen Geiſt, wie<lb/> eure Vaͤter, alſo auch ihr! welche Pro-<lb/> pheten haben eure Vaͤter nicht verfolget<lb/> und ſie getoͤdtet, die zuvor verkuͤndiget<lb/> die Zukunft dieſes Gerechten, welches ihr<lb/> nun Verraͤther und Moͤrder worden<lb/> ſeyd?</hi></p><lb/> <p>3. Jn der heiligen Schrift wird etwas zu-<lb/> weilen viel gelinder ausgedrucket, als es ſich in<lb/> der That ſelbſt verhaͤlt; welches denn in einem<lb/> beſondern Abſehen auf die Menſchen, davon die<lb/> Rede iſt, geſchiehet. Alſo ſtehet alhie, daß die<lb/> Juden, welche JEſum und die Propheten getoͤd-<lb/> tet, <hi rendition="#fr">GOTT nicht gefallen haben:</hi> da der<lb/> Verſtand iſt, daß ſie, als ſolche, welche des Hoͤch-<lb/> ſten Verbrechens der beleidigten goͤttlichen Ma-<lb/> jeſtaͤt ſchuldig waren, ϑεοςυγει῀ς, GOttes Feinde<lb/> und ein Greuel im hoͤchſten Grad geweſen ſind.<lb/> Weil ſie aber dabey ſo verblendet waren, daß ſie<lb/> meyneten, ſie thaͤten GOtt einen Dienſt daran<lb/> Joh. 16, 2. ſo ſpricht Paulus dagegen, <hi rendition="#fr">daß ſie<lb/> GOtt nicht gefallen haben.</hi></p><lb/> <p>4. Man huͤte ſich, daß man ja keinem Men-<lb/> ſchen zuwider ſey, und ihn haſſe, am wenigſten<lb/> GOtt ergebne Seelen. Denn man wird da-<lb/> durch recht zum Satan, und haͤufet uͤber ſich ſol-<lb/> che Schuld, welche die groͤßten Straf-Gerichte<lb/> GOttes nach ſich ziehet: zumal wenn dabey, wie<lb/> es wol oft geſchehen mag, und man von den Ju-<lb/> den weiß, die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt<lb/> mit begangen wird: gleichwie der Apoſtel mit<lb/> folgenden Worten deutlich gnug anzeiget, wenn<lb/> er alſo fortfaͤhret:</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 16.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Wehren uns zu ſagen</hi> (das Evangeli-<lb/> um zu verkuͤndigen) <hi rendition="#fr">den Heyden, damit ſie ſe-<lb/> lig wuͤrden,</hi> (wie es denn eine Kraft GOttes iſt<lb/> zur Seligkeit allen Glaͤubigen Roͤm. 1, 16.) <hi rendition="#fr">auf-<lb/> daß ſie</hi> (daraus denn erfolget, daß ſie) <hi rendition="#fr">ihre<lb/> Suͤnde erfuͤllen alle wege</hi> (wie vor zeiten,<lb/> alſo auch itzo) <hi rendition="#fr">denn der Zorn</hi> (GOttes in den<lb/> Straf-Gerichten) <hi rendition="#fr">iſt ſchon endlich uͤber ſie<lb/> kommen</hi> (da ihnen die gaͤntzliche Zerſtoͤrung und<lb/> Aufhebung ihres Gottesdienſtes und ihrer <hi rendition="#aq">Re-<lb/> public</hi> bevorſtehet.)</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Der hoͤchſte Grad der Suͤnde iſt, wenn<lb/> man unter der falſchen Einbildung, daß man<lb/> GOtt recht diene, nicht allein ſeine eigene Selig-<lb/> keit nicht ſuchet, ſondern auch noch dazu andere<lb/> verhindert, daß ſie ſelig werden. Welches eben<lb/> die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt iſt; als die<lb/> wider das Lehr- und Straf-Amt des Heiligen<lb/><cb/> Geiſtes laͤuft; zumal wenn bey der falſchen Mey-<lb/> nung ſich eine beſſere Uberzeugung mit kraͤftiger<lb/> Beſtrafung des Gewiſſens gefunden hat, aber<lb/> nicht iſt angenommen worden.</p><lb/> <p>2. Die Juden haben es den Cananitern, ih-<lb/> ren Vorfahren im gelobten Lande, nach gethan.<lb/> Denn gleichwie dieſe, als das Maaß ihrer Suͤn-<lb/> den erfuͤllet war 1 Buch Moſ. 15, 16. guten<lb/> theils ausgerottet wurden: alſo iſt es den Juden<lb/> auch ergangen durch die Zerſtoͤrung Jeruſalems<lb/> und die Zerſtreuung unter alle Voͤlcter: wie es<lb/> ihnen unſer Heyland vorher geſaget hatte. Und<lb/> darauf ſiehet alhier Paulus. Denn da iſt der<lb/> Zorn, das iſt die Straf-Gerechtigkeit GOttes<lb/> gegangen ἐις τέλος zum Ende, und hat es mit<lb/> der Juͤdiſchen Kirche und <hi rendition="#aq">Republic</hi> ein detruͤbtes<lb/> Ende gemacht. Und weil ſolche Zeit immer naͤ-<lb/> her heran ruckte, ſo ſpricht Paulus, ſie ſey<lb/> ſchon gekommen Siehe auch Dan. 9, 27.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 17. 18.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Wir aber, lieben Bruͤder, nachdem<lb/> wir eurer eine weile beraubet geweſen ſind</hi><lb/> (ἀϖορϕανισϑένυες, da gleichſam der Vater von<lb/> den Kindern geſchieden iſt) <hi rendition="#fr">nach dem Ange-<lb/> ſicht, nicht nach dem Hertzen, haben wir<lb/> deſto mehr geeilet euer Angeſicht zu ſehen,</hi><lb/> (um uns an der innern Geſtalt eures Gemuͤths<lb/> zu erqvicken) <hi rendition="#fr">mit groſſem Verlangen.</hi> Siehe<lb/> auch Roͤm. 1, 9. <hi rendition="#aq">ſeqq.</hi> 1 Cor. 16, 7. <hi rendition="#fr">Darum<lb/> haben wir wollen zu euch kommen (ich<lb/> Paulus) zweymal</hi> (<supplied>ἃ</supplied>παξ καὶ δις, ein und das<lb/> andere mal, etliche mal wie Phil. 4, 16.) <hi rendition="#fr">und<lb/> Satanas hat uns</hi> (auf GOttes Zulaſſung)<lb/><hi rendition="#fr">verhindert</hi> (indem er hie und da durch die, welche<lb/> er beherrſchet, ſolche Unruhe und Gefahr bey vie-<lb/> len erweckten Seelen erreget hat, um welcher<lb/> willen meine Gegenwart iſt noͤthig geweſen.<lb/> Siehe auch Roͤm. 1, 13. 15, 22.)</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Daß der Apoſtel ſeiner ſelbſt namentlich<lb/> gedencket, daß koͤmmt daher, weil, da das Verlan-<lb/> gen in ſo weit erfuͤllet worden, daß er Timothe-<lb/> um, wie wir in der Einleitung geſehen haben, und<lb/> auch bey dem Anfange des dritten Capitels ſehen<lb/> werden, zu ihnen ſenden koͤnnen, er fuͤr ſich hat<lb/> muͤſſen zuruͤck bleiben.</p><lb/> <p>2. Hat ein Apoſtel Chriſti im Wercke des<lb/> HErrn koͤnnen verhindert werden; ſo duͤrfen ſich<lb/> getreue Knechte GOttes daruͤber nicht verwun-<lb/> dern, wenn ihnen dergleichen in manchen Stuͤ-<lb/> cken ihres Amts auch widerfaͤhret, alſo daß ſie ih-<lb/> ren guten Zweck nicht erreichen koͤnnen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 19. 20.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Denn</hi> (um den Grund unſers Verlangens<lb/> nach euch zu bezeugen) <hi rendition="#fr">wer iſt unſere Hoffnung</hi><lb/> (des im Segen mit gutem Erfolg gefuͤhrten Amts<lb/> und des von GOtt zu empfangenden Gnaden-<lb/> Lohns) <hi rendition="#fr">oder Freude</hi> (die Urſache, deswegen ich<lb/> mich in GOtt zu freuen habe) <hi rendition="#fr">oder Crone des<lb/> Ruhms</hi> (eine ſolche Zierde meines Amts, als<lb/> eine Crone einem Koͤniglichen Haupte iſt: und<lb/> daher eine Crone τῆς καυχησεως des Ruhms und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0021]
C. 2. v. 15-20. an die Theſſalonicher.
deren eben ſo arge Vorfahren ſo feindſelig mit
den Propheten umgegangen, als mit dem Meßia,
JEſu, und ſeinen Apoſteln. Man ſehe davon
Matth. 23, 34. 37. aus welchem Orte erhellet, daß
durch die getoͤdteten Propheten, davon Paulus
redet, auch ſolche Zeugen der Wahrheit verſtan-
den werden, welche GOtt in den letztern Zeiten zu
ihnen geſandt hat. Jmgleichen Apoſt. Geſch. 7,
51. 52. Jhr halsſtarrigen und unbeſchnit-
tenen an Hertzen und Ohren! Jhr wider-
ſtrebet allezeit dem Heiligen Geiſt, wie
eure Vaͤter, alſo auch ihr! welche Pro-
pheten haben eure Vaͤter nicht verfolget
und ſie getoͤdtet, die zuvor verkuͤndiget
die Zukunft dieſes Gerechten, welches ihr
nun Verraͤther und Moͤrder worden
ſeyd?
3. Jn der heiligen Schrift wird etwas zu-
weilen viel gelinder ausgedrucket, als es ſich in
der That ſelbſt verhaͤlt; welches denn in einem
beſondern Abſehen auf die Menſchen, davon die
Rede iſt, geſchiehet. Alſo ſtehet alhie, daß die
Juden, welche JEſum und die Propheten getoͤd-
tet, GOTT nicht gefallen haben: da der
Verſtand iſt, daß ſie, als ſolche, welche des Hoͤch-
ſten Verbrechens der beleidigten goͤttlichen Ma-
jeſtaͤt ſchuldig waren, ϑεοςυγει῀ς, GOttes Feinde
und ein Greuel im hoͤchſten Grad geweſen ſind.
Weil ſie aber dabey ſo verblendet waren, daß ſie
meyneten, ſie thaͤten GOtt einen Dienſt daran
Joh. 16, 2. ſo ſpricht Paulus dagegen, daß ſie
GOtt nicht gefallen haben.
4. Man huͤte ſich, daß man ja keinem Men-
ſchen zuwider ſey, und ihn haſſe, am wenigſten
GOtt ergebne Seelen. Denn man wird da-
durch recht zum Satan, und haͤufet uͤber ſich ſol-
che Schuld, welche die groͤßten Straf-Gerichte
GOttes nach ſich ziehet: zumal wenn dabey, wie
es wol oft geſchehen mag, und man von den Ju-
den weiß, die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt
mit begangen wird: gleichwie der Apoſtel mit
folgenden Worten deutlich gnug anzeiget, wenn
er alſo fortfaͤhret:
V. 16.
Wehren uns zu ſagen (das Evangeli-
um zu verkuͤndigen) den Heyden, damit ſie ſe-
lig wuͤrden, (wie es denn eine Kraft GOttes iſt
zur Seligkeit allen Glaͤubigen Roͤm. 1, 16.) auf-
daß ſie (daraus denn erfolget, daß ſie) ihre
Suͤnde erfuͤllen alle wege (wie vor zeiten,
alſo auch itzo) denn der Zorn (GOttes in den
Straf-Gerichten) iſt ſchon endlich uͤber ſie
kommen (da ihnen die gaͤntzliche Zerſtoͤrung und
Aufhebung ihres Gottesdienſtes und ihrer Re-
public bevorſtehet.)
Anmerckungen.
1. Der hoͤchſte Grad der Suͤnde iſt, wenn
man unter der falſchen Einbildung, daß man
GOtt recht diene, nicht allein ſeine eigene Selig-
keit nicht ſuchet, ſondern auch noch dazu andere
verhindert, daß ſie ſelig werden. Welches eben
die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt iſt; als die
wider das Lehr- und Straf-Amt des Heiligen
Geiſtes laͤuft; zumal wenn bey der falſchen Mey-
nung ſich eine beſſere Uberzeugung mit kraͤftiger
Beſtrafung des Gewiſſens gefunden hat, aber
nicht iſt angenommen worden.
2. Die Juden haben es den Cananitern, ih-
ren Vorfahren im gelobten Lande, nach gethan.
Denn gleichwie dieſe, als das Maaß ihrer Suͤn-
den erfuͤllet war 1 Buch Moſ. 15, 16. guten
theils ausgerottet wurden: alſo iſt es den Juden
auch ergangen durch die Zerſtoͤrung Jeruſalems
und die Zerſtreuung unter alle Voͤlcter: wie es
ihnen unſer Heyland vorher geſaget hatte. Und
darauf ſiehet alhier Paulus. Denn da iſt der
Zorn, das iſt die Straf-Gerechtigkeit GOttes
gegangen ἐις τέλος zum Ende, und hat es mit
der Juͤdiſchen Kirche und Republic ein detruͤbtes
Ende gemacht. Und weil ſolche Zeit immer naͤ-
her heran ruckte, ſo ſpricht Paulus, ſie ſey
ſchon gekommen Siehe auch Dan. 9, 27.
V. 17. 18.
Wir aber, lieben Bruͤder, nachdem
wir eurer eine weile beraubet geweſen ſind
(ἀϖορϕανισϑένυες, da gleichſam der Vater von
den Kindern geſchieden iſt) nach dem Ange-
ſicht, nicht nach dem Hertzen, haben wir
deſto mehr geeilet euer Angeſicht zu ſehen,
(um uns an der innern Geſtalt eures Gemuͤths
zu erqvicken) mit groſſem Verlangen. Siehe
auch Roͤm. 1, 9. ſeqq. 1 Cor. 16, 7. Darum
haben wir wollen zu euch kommen (ich
Paulus) zweymal (ἃπαξ καὶ δις, ein und das
andere mal, etliche mal wie Phil. 4, 16.) und
Satanas hat uns (auf GOttes Zulaſſung)
verhindert (indem er hie und da durch die, welche
er beherrſchet, ſolche Unruhe und Gefahr bey vie-
len erweckten Seelen erreget hat, um welcher
willen meine Gegenwart iſt noͤthig geweſen.
Siehe auch Roͤm. 1, 13. 15, 22.)
Anmerckungen.
1. Daß der Apoſtel ſeiner ſelbſt namentlich
gedencket, daß koͤmmt daher, weil, da das Verlan-
gen in ſo weit erfuͤllet worden, daß er Timothe-
um, wie wir in der Einleitung geſehen haben, und
auch bey dem Anfange des dritten Capitels ſehen
werden, zu ihnen ſenden koͤnnen, er fuͤr ſich hat
muͤſſen zuruͤck bleiben.
2. Hat ein Apoſtel Chriſti im Wercke des
HErrn koͤnnen verhindert werden; ſo duͤrfen ſich
getreue Knechte GOttes daruͤber nicht verwun-
dern, wenn ihnen dergleichen in manchen Stuͤ-
cken ihres Amts auch widerfaͤhret, alſo daß ſie ih-
ren guten Zweck nicht erreichen koͤnnen.
V. 19. 20.
Denn (um den Grund unſers Verlangens
nach euch zu bezeugen) wer iſt unſere Hoffnung
(des im Segen mit gutem Erfolg gefuͤhrten Amts
und des von GOtt zu empfangenden Gnaden-
Lohns) oder Freude (die Urſache, deswegen ich
mich in GOtt zu freuen habe) oder Crone des
Ruhms (eine ſolche Zierde meines Amts, als
eine Crone einem Koͤniglichen Haupte iſt: und
daher eine Crone τῆς καυχησεως des Ruhms und
der
C 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |