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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Cap. 12. v. 22. 23. 24. an die Hebräer.
[Spaltenumbruch]
V. 22. 23. 24.

Sondern ihr seyd kommen zu dem
Berge Zion,
(zu dem Reiche des Meßiä,
welches der Berg Zion, als die Residentz Da-
vids und Salomonis, der Vorbilder Christi,
mit dem Judischen Reiche repraesentiret hat,
im Gegensatze auf den Berg Sinai, und die von
demselben promulgirte alte Oeconomie, oder
das Gesetze,) und zu der Stadt des leben-
digen GOttes,
(davon die Stadt Davids ein
Vorbild war, die ihre veste Gründe hat, und
dero Baumeister GOtt ist, darauf auch Abra-
ham schon durch den Glauben in lebendiger Hoff-
nung gewartet hat, c. 11, 10. welche ist die blei-
bende Stadt, die wir suchen, c. 13, 14. darinnen
wir das Bürgerrecht haben. Phil. 3, 20. Diß
ist die Stadt GOttes, die fein lustig bleiben
wird mit ihren Brünnlein; da die heiligen Woh-
nungen des Höchsten sind, da GOTT bey ihr
drinnen ist, und die darum wol bleiben wird,
Ps. 46, 5. 6.) zu dem himmlischen Jerusa-
lem,
(davon das irdische, als ein Heerlager um
den Tempel, ein Vorbild war: welches unser al-
ler Mutter ist; sintemal aller geistliche Segen
zur Wiedergeburt von dannen kömmt; Gal. 4,
26. das neue Jerusalem, das vom Himmel
kömmt, dessen Name auf die gläubigen Uber-
winder, als Himmels-Bürger, soll geschrieben
werden, Offenb. 3, 12. Welches neue Jerusalem,
da es die Gemeine der Auserwehlten im Himmel
vorstellet, von GOtt aus dem Himmel herab
fähret, zubereitet, als eine geschmückte Braut
ihrem Bräutigam, und die Herrlichkeit GOt-
tes in sich hat, Offenb. 21, 2. 10. 11. u. f.) und zu
der Menge
(Gr. allgemeinen Versammlung)
vieler tausend Engel, (als welchen die Gläu-
bigen gleich werden, Luc. 20, 36. mit welchen
sie daher als GOtt Lobende vor dem Throne
GOttes praesentiret werden, Offenb. 5, 11.
u. s. w.) und der Gemeine der Erstgebor-
nen,
(welche durch ihren siegreichen Glaubens-
Kampf das Recht der durch die von Esau so
leichtsinniger Weise verkauften ersten Geburt, v.
16. vorgebildete erste und neue Geburt aus GOtt
erlanget haben, und daher zum Königlichen
Priesterthum und zu einem so herrlichen Erbe
gekommen, und der Auferstehung, welche da die
bessere und erste ist c. 11, 35. theilhaftig worden
sind,) die im Himmel angeschrieben sind,
(und dadurch viel höher geadelt und gewürdiget
worden sind, als das Jsrael nach dem Fleische, wel-
ches GOtt vor allen Völckern, die er doch auch
nicht hassete, zum eigenthümlichen Volcke er-
wehlete, und von dem er durch Mosen zu Pha-
rao sagte: Jsrael ist mein erstgeborner
Sohn,
und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn
ziehen lassest, daß er mir diene; wirst du dich
deßen wegern, so will ich deinen erstgebornen
Sohn erwürgen: welches Jsrael er namentlich
und von Haupt zu Haupt in sein Buch schreiben
ließ, und ihnen das gelobte Land bestimmete.
4 B. Mos. 1, 16. 17. 18. Da ihrer denn, von 20.
Jahren und drüber, an solchen, die ins Heer zu
ziehen tüchtig waren, und also ohne Weiber
und Kinder, und ohne die abgelebte Personen,
[Spaltenumbruch] auch ohne das viele Gesinde, ingleichen ohne die
Leviten, sechsmal hundert tausend, und drey-
tausend, fünfhundert und funfzig erfunden wur-
den. v. 45. 46. 47. Siehe auch die besondere
Anzahl der Erstgebornen an zwey und zwantzig
tausend zweyhundert und drey und siebenzig:
dafür sich GOtt den gantzen Stamm Levi zum
Dienste erwehlete c. 3, 40. u. f.) und zu GOtt
dem Richter über alle
(der zwar der Exse-
cutor
seines Gesetzes seyn wird, aber in Chri-
sto unser versöhnter Vater ist, und das Blut sei-
ner Heiligen an seinen und ihren Feinden rächen
wird,) und zu den Geistern der vollkomm-
nen Gerechten,
(welche durch das vollkomme-
ne Versöhnopfer Christi zu ihrer rechten Voll-
endung gekommen sind, aber als abgeschiedene
Geister in der seligen Hand GOttes noch auf die
Auferstehung und Verklärung ihrer Leiber war-
ten:) und zu dem Mittler des neuen Testa-
ments JEsu,
(der, so viel höher er ist, als Moses,
soviel vortreflicher ist die neue oeconomie vor der
in bloßen Vorbildern bestehenden alten; die neue,
dazu ihr durch ihn gebracht seyd, und darinn ihr
bereits einen so herrlichen Antheil an dem Rei-
che der Herrlichkeit habet, daß ihr euch schon itzo
der Gemeinschaft mit den Auserwehlten im
Himmel rühmen könnet,) und zu dem Blut
der Besprengung,
(zu dem neuen Gnaden-
Bunde, welches durch den Tod, darinnen Chri-
stus sein durch das gesprengete Opfer-Blut vor-
gebildete Blut vergossen hat, ist bevestiget wor-
den,) das da besser redet, denn Habels,
(denn da dieses gleichsam um Rache schreyet,
1 B. Mos. 4, 10. Hebr. 11, 4. so preiset uns die-
ses die Versöhnung und Vergebung der Sün-
den an. c. 9, 14. c. 10, 22. 1 Joh. 1, 7. Offenb.
1. v. 5.)

Anmerckungen.

1. Es findet sich in dieser Vorstellung
Pauli eine genaue Verbindung des Reichs
der Gnaden
mit dem Reiche der Herrlich-
keit.
Denn zum Reiche der Gnaden gehö-
ret, daß er saget, die gläubigen Hebräer wären
bereits gekommen, und zwar zu dem Mittler
des neuen Testaments, JESU, und zu dem
Blute der Besprengung, das da besser redet,
denn das Blut Habels. Das Reich der Herr-
lichkeit,
wenn man die Worte in ihrem völli-
gen Verstande nimmt, wird vorgestellet in den
Worten von der Stadt des lebendigen GOttes,
von dem himmlischen Jerusalem, u. s. w.

2. Das Reich der Herrlichkeit wird
auf eine dreyfache Art beschrieben: erstlich als
ein Ort der himmlischen Wohnung unter
dem Namen des Berges Zion, der Stadt des
lebendigen GOttes,
und des himmlischen
Jerusalems:
hernach nach seinen Einwoh-
nern,
die da sind theils Engel, theils Men-
schen:
da denn jene benennet werden von ihrer
grossen Anzahl der vielen tausenden; diese von
ihrer ersten Geburt, und von dem Buche des
Lebens, darinnen sie angeschrieben stehen, wie
auch von ihrer Vollkommenheit, welche sie in

der
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Cap. 12. v. 22. 23. 24. an die Hebraͤer.
[Spaltenumbruch]
V. 22. 23. 24.

Sondern ihr ſeyd kommen zu dem
Berge Zion,
(zu dem Reiche des Meßiaͤ,
welches der Berg Zion, als die Reſidentz Da-
vids und Salomonis, der Vorbilder Chriſti,
mit dem Judiſchen Reiche repræſentiret hat,
im Gegenſatze auf den Berg Sinai, und die von
demſelben promulgirte alte Oeconomie, oder
das Geſetze,) und zu der Stadt des leben-
digen GOttes,
(davon die Stadt Davids ein
Vorbild war, die ihre veſte Gruͤnde hat, und
dero Baumeiſter GOtt iſt, darauf auch Abra-
ham ſchon durch den Glauben in lebendiger Hoff-
nung gewartet hat, c. 11, 10. welche iſt die blei-
bende Stadt, die wir ſuchen, c. 13, 14. darinnen
wir das Buͤrgerrecht haben. Phil. 3, 20. Diß
iſt die Stadt GOttes, die fein luſtig bleiben
wird mit ihren Bruͤnnlein; da die heiligen Woh-
nungen des Hoͤchſten ſind, da GOTT bey ihr
drinnen iſt, und die darum wol bleiben wird,
Pſ. 46, 5. 6.) zu dem himmliſchen Jeruſa-
lem,
(davon das irdiſche, als ein Heerlager um
den Tempel, ein Vorbild war: welches unſer al-
ler Mutter iſt; ſintemal aller geiſtliche Segen
zur Wiedergeburt von dannen koͤmmt; Gal. 4,
26. das neue Jeruſalem, das vom Himmel
koͤmmt, deſſen Name auf die glaͤubigen Uber-
winder, als Himmels-Buͤrger, ſoll geſchrieben
werden, Offenb. 3, 12. Welches neue Jeruſalem,
da es die Gemeine der Auserwehlten im Himmel
vorſtellet, von GOtt aus dem Himmel herab
faͤhret, zubereitet, als eine geſchmuͤckte Braut
ihrem Braͤutigam, und die Herrlichkeit GOt-
tes in ſich hat, Offenb. 21, 2. 10. 11. u. f.) und zu
der Menge
(Gr. allgemeinen Verſammlung)
vieler tauſend Engel, (als welchen die Glaͤu-
bigen gleich werden, Luc. 20, 36. mit welchen
ſie daher als GOtt Lobende vor dem Throne
GOttes præſentiret werden, Offenb. 5, 11.
u. ſ. w.) und der Gemeine der Erſtgebor-
nen,
(welche durch ihren ſiegreichen Glaubens-
Kampf das Recht der durch die von Eſau ſo
leichtſinniger Weiſe verkauften erſten Geburt, v.
16. vorgebildete erſte und neue Geburt aus GOtt
erlanget haben, und daher zum Koͤniglichen
Prieſterthum und zu einem ſo herrlichen Erbe
gekommen, und der Auferſtehung, welche da die
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(und dadurch viel hoͤher geadelt und gewuͤrdiget
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Sohn,
und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn
ziehen laſſeſt, daß er mir diene; wirſt du dich
deßen wegern, ſo will ich deinen erſtgebornen
Sohn erwuͤrgen: welches Jſrael er namentlich
und von Haupt zu Haupt in ſein Buch ſchreiben
ließ, und ihnen das gelobte Land beſtimmete.
4 B. Moſ. 1, 16. 17. 18. Da ihrer denn, von 20.
Jahren und druͤber, an ſolchen, die ins Heer zu
ziehen tuͤchtig waren, und alſo ohne Weiber
und Kinder, und ohne die abgelebte Perſonen,
[Spaltenumbruch] auch ohne das viele Geſinde, ingleichen ohne die
Leviten, ſechsmal hundert tauſend, und drey-
tauſend, fuͤnfhundert und funfzig erfunden wur-
den. v. 45. 46. 47. Siehe auch die beſondere
Anzahl der Erſtgebornen an zwey und zwantzig
tauſend zweyhundert und drey und ſiebenzig:
dafuͤr ſich GOtt den gantzen Stamm Levi zum
Dienſte erwehlete c. 3, 40. u. f.) und zu GOtt
dem Richter uͤber alle
(der zwar der Exſe-
cutor
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ſto unſer verſoͤhnter Vater iſt, und das Blut ſei-
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nen Gerechten,
(welche durch das vollkomme-
ne Verſoͤhnopfer Chriſti zu ihrer rechten Voll-
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Geiſter in der ſeligen Hand GOttes noch auf die
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ten:) und zu dem Mittler des neuen Teſta-
ments JEſu,
(der, ſo viel hoͤher er iſt, als Moſes,
ſoviel voꝛtreflicher iſt die neue œconomie vor deꝛ
in bloßen Vorbildern beſtehenden alten; die neue,
dazu ihr durch ihn gebracht ſeyd, und darinn ihr
bereits einen ſo herrlichen Antheil an dem Rei-
che der Herrlichkeit habet, daß ihr euch ſchon itzo
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der Beſprengung,
(zu dem neuen Gnaden-
Bunde, welches durch den Tod, darinnen Chri-
ſtus ſein durch das geſprengete Opfer-Blut vor-
gebildete Blut vergoſſen hat, iſt beveſtiget wor-
den,) das da beſſer redet, denn Habels,
(denn da dieſes gleichſam um Rache ſchreyet,
1 B. Moſ. 4, 10. Hebr. 11, 4. ſo preiſet uns die-
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den an. c. 9, 14. c. 10, 22. 1 Joh. 1, 7. Offenb.
1. v. 5.)

Anmerckungen.

1. Es findet ſich in dieſer Vorſtellung
Pauli eine genaue Verbindung des Reichs
der Gnaden
mit dem Reiche der Herrlich-
keit.
Denn zum Reiche der Gnaden gehoͤ-
ret, daß er ſaget, die glaͤubigen Hebraͤer waͤren
bereits gekommen, und zwar zu dem Mittler
des neuen Teſtaments, JESU, und zu dem
Blute der Beſprengung, das da beſſer redet,
denn das Blut Habels. Das Reich der Herr-
lichkeit,
wenn man die Worte in ihrem voͤlli-
gen Verſtande nimmt, wird vorgeſtellet in den
Worten von der Stadt des lebendigen GOttes,
von dem himmliſchen Jeruſalem, u. ſ. w.

2. Das Reich der Herrlichkeit wird
auf eine dreyfache Art beſchrieben: erſtlich als
ein Ort der himmliſchen Wohnung unter
dem Namen des Berges Zion, der Stadt des
lebendigen GOttes,
und des himmliſchen
Jeruſalems:
hernach nach ſeinen Einwoh-
nern,
die da ſind theils Engel, theils Men-
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da denn jene benennet werden von ihrer
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[403/0405] Cap. 12. v. 22. 23. 24. an die Hebraͤer. V. 22. 23. 24. Sondern ihr ſeyd kommen zu dem Berge Zion, (zu dem Reiche des Meßiaͤ, welches der Berg Zion, als die Reſidentz Da- vids und Salomonis, der Vorbilder Chriſti, mit dem Judiſchen Reiche repræſentiret hat, im Gegenſatze auf den Berg Sinai, und die von demſelben promulgirte alte Oeconomie, oder das Geſetze,) und zu der Stadt des leben- digen GOttes, (davon die Stadt Davids ein Vorbild war, die ihre veſte Gruͤnde hat, und dero Baumeiſter GOtt iſt, darauf auch Abra- ham ſchon durch den Glauben in lebendiger Hoff- nung gewartet hat, c. 11, 10. welche iſt die blei- bende Stadt, die wir ſuchen, c. 13, 14. darinnen wir das Buͤrgerrecht haben. Phil. 3, 20. Diß iſt die Stadt GOttes, die fein luſtig bleiben wird mit ihren Bruͤnnlein; da die heiligen Woh- nungen des Hoͤchſten ſind, da GOTT bey ihr drinnen iſt, und die darum wol bleiben wird, Pſ. 46, 5. 6.) zu dem himmliſchen Jeruſa- lem, (davon das irdiſche, als ein Heerlager um den Tempel, ein Vorbild war: welches unſer al- ler Mutter iſt; ſintemal aller geiſtliche Segen zur Wiedergeburt von dannen koͤmmt; Gal. 4, 26. das neue Jeruſalem, das vom Himmel koͤmmt, deſſen Name auf die glaͤubigen Uber- winder, als Himmels-Buͤrger, ſoll geſchrieben werden, Offenb. 3, 12. Welches neue Jeruſalem, da es die Gemeine der Auserwehlten im Himmel vorſtellet, von GOtt aus dem Himmel herab faͤhret, zubereitet, als eine geſchmuͤckte Braut ihrem Braͤutigam, und die Herrlichkeit GOt- tes in ſich hat, Offenb. 21, 2. 10. 11. u. f.) und zu der Menge (Gr. allgemeinen Verſammlung) vieler tauſend Engel, (als welchen die Glaͤu- bigen gleich werden, Luc. 20, 36. mit welchen ſie daher als GOtt Lobende vor dem Throne GOttes præſentiret werden, Offenb. 5, 11. u. ſ. w.) und der Gemeine der Erſtgebor- nen, (welche durch ihren ſiegreichen Glaubens- Kampf das Recht der durch die von Eſau ſo leichtſinniger Weiſe verkauften erſten Geburt, v. 16. vorgebildete erſte und neue Geburt aus GOtt erlanget haben, und daher zum Koͤniglichen Prieſterthum und zu einem ſo herrlichen Erbe gekommen, und der Auferſtehung, welche da die beſſere und erſte iſt c. 11, 35. theilhaftig worden ſind,) die im Himmel angeſchrieben ſind, (und dadurch viel hoͤher geadelt und gewuͤrdiget woꝛden ſind, als das Jſꝛael nach dem Fleiſche, wel- ches GOtt vor allen Voͤlckern, die er doch auch nicht haſſete, zum eigenthuͤmlichen Volcke er- wehlete, und von dem er durch Moſen zu Pha- rao ſagte: Jſrael iſt mein erſtgeborner Sohn, und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen laſſeſt, daß er mir diene; wirſt du dich deßen wegern, ſo will ich deinen erſtgebornen Sohn erwuͤrgen: welches Jſrael er namentlich und von Haupt zu Haupt in ſein Buch ſchreiben ließ, und ihnen das gelobte Land beſtimmete. 4 B. Moſ. 1, 16. 17. 18. Da ihrer denn, von 20. Jahren und druͤber, an ſolchen, die ins Heer zu ziehen tuͤchtig waren, und alſo ohne Weiber und Kinder, und ohne die abgelebte Perſonen, auch ohne das viele Geſinde, ingleichen ohne die Leviten, ſechsmal hundert tauſend, und drey- tauſend, fuͤnfhundert und funfzig erfunden wur- den. v. 45. 46. 47. Siehe auch die beſondere Anzahl der Erſtgebornen an zwey und zwantzig tauſend zweyhundert und drey und ſiebenzig: dafuͤr ſich GOtt den gantzen Stamm Levi zum Dienſte erwehlete c. 3, 40. u. f.) und zu GOtt dem Richter uͤber alle (der zwar der Exſe- cutor ſeines Geſetzes ſeyn wird, aber in Chri- ſto unſer verſoͤhnter Vater iſt, und das Blut ſei- ner Heiligen an ſeinen und ihren Feinden raͤchen wird,) und zu den Geiſtern der vollkomm- nen Gerechten, (welche durch das vollkomme- ne Verſoͤhnopfer Chriſti zu ihrer rechten Voll- endung gekommen ſind, aber als abgeſchiedene Geiſter in der ſeligen Hand GOttes noch auf die Auferſtehung und Verklaͤrung ihrer Leiber war- ten:) und zu dem Mittler des neuen Teſta- ments JEſu, (der, ſo viel hoͤher er iſt, als Moſes, ſoviel voꝛtreflicher iſt die neue œconomie vor deꝛ in bloßen Vorbildern beſtehenden alten; die neue, dazu ihr durch ihn gebracht ſeyd, und darinn ihr bereits einen ſo herrlichen Antheil an dem Rei- che der Herrlichkeit habet, daß ihr euch ſchon itzo der Gemeinſchaft mit den Auserwehlten im Himmel ruͤhmen koͤnnet,) und zu dem Blut der Beſprengung, (zu dem neuen Gnaden- Bunde, welches durch den Tod, darinnen Chri- ſtus ſein durch das geſprengete Opfer-Blut vor- gebildete Blut vergoſſen hat, iſt beveſtiget wor- den,) das da beſſer redet, denn Habels, (denn da dieſes gleichſam um Rache ſchreyet, 1 B. Moſ. 4, 10. Hebr. 11, 4. ſo preiſet uns die- ſes die Verſoͤhnung und Vergebung der Suͤn- den an. c. 9, 14. c. 10, 22. 1 Joh. 1, 7. Offenb. 1. v. 5.) Anmerckungen. 1. Es findet ſich in dieſer Vorſtellung Pauli eine genaue Verbindung des Reichs der Gnaden mit dem Reiche der Herrlich- keit. Denn zum Reiche der Gnaden gehoͤ- ret, daß er ſaget, die glaͤubigen Hebraͤer waͤren bereits gekommen, und zwar zu dem Mittler des neuen Teſtaments, JESU, und zu dem Blute der Beſprengung, das da beſſer redet, denn das Blut Habels. Das Reich der Herr- lichkeit, wenn man die Worte in ihrem voͤlli- gen Verſtande nimmt, wird vorgeſtellet in den Worten von der Stadt des lebendigen GOttes, von dem himmliſchen Jeruſalem, u. ſ. w. 2. Das Reich der Herrlichkeit wird auf eine dreyfache Art beſchrieben: erſtlich als ein Ort der himmliſchen Wohnung unter dem Namen des Berges Zion, der Stadt des lebendigen GOttes, und des himmliſchen Jeruſalems: hernach nach ſeinen Einwoh- nern, die da ſind theils Engel, theils Men- ſchen: da denn jene benennet werden von ihrer groſſen Anzahl der vielen tauſenden; dieſe von ihrer erſten Geburt, und von dem Buche des Lebens, darinnen ſie angeſchrieben ſtehen, wie auch von ihrer Vollkommenheit, welche ſie in der E e e 2

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/405>, abgerufen am 22.11.2024.