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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Richtige und erbauliche Cap. 4. v. 13-15.
[Spaltenumbruch] stalt gebe, und eine gantz andere Einrichtung
erfordere.
e. Daß sich in allen solchen Dingen eine uner-
meßliche Providentz GOttes, theils in der
Zulassung, theils in der Verhinderung, theils
auch in der Einschrenckung und in der Rich-
tung zu diesem und jenem Zweck hervor-
thue.
f. Daß man hierbey unterschiedliche Sprüche
heiliger Schrift zu conferiren habe, sonder-
lich folgende:

Job. 7, 6. 7. Meine Tage sind leichter
dahin geflogen, wie ein Weberspul, und
sind vergangen, daß kein Aufhalten da ge-
wesen ist. Gedencke, daß mein Leben ein
Wind ist.

Job. 14, 2. Der Mensch vom Weibe ge-
boren, lebt kurtze Zeit, und ist voll Unruhe:
gehet auf, wie eine Blume und fällt abe,
fleucht wie ein Schatten und bleibet
nicht.

Ps. 102, 4. Meine Tage sind vergan-
gen, wie ein Rauch
v. 12. Meine Tage sind
dahin, wie ein Schatten, und ich verdorre
wie Graß.

Ps. 109, 23. Jch fahre dahin, wie ein
Schatte, der vertrieben wird, und werde
verjaget, wie die Heuschrecken.
Siehe auch
Ps. 39, 7. Ps. 144, 4.

Jes. 40, 6. Es spricht eine Stimme:
Predige, und er sprach: was soll ich predi-
gen? Alles Fleisch ist Heu, und alle seine
Güte, wie eine
Blume auf dem Felde. Das
Heu verdorret, die Blume verwelcket
u. f.
Siehe deßgleichen 1 Pet. 1, 14. Jac. 1, 10. Son-
derlich gehöret hierher die Vorstellung unsers
Heylandes von dem Geitzigen, der, da seine Fel-
der wohl getragen hatten, und er nicht hatte, wo-
hin er seine Früchte sammlete, ohne GOttes Wil-
len diesen und jenen Vorsatz machte; zu dem aber
GOtt in der That selbst sprach: Du Narre,
diese Nacht wird man deine Seele von dir
fordern, und wes wirds seyn, das du berei-
tet hast
Luc. 12, 15. u. f.

4. Wie aber alles verbessert und wie es da-
mit gehalten werden solle, zeiget der Apostel da-
mit an, wenn er spricht: Dafür ihr sagen sol-
tet: So der HErr will und wir leben, so
wollen wir diß oder das thun.
Dabey zu
erwegen ist:

a. Daß bey dieser gedoppelten Bedingung die
erste, von dem Willen GOttes, die Haupt-
Sache sey, und davon die andere, die auf un-
ser Leben gehet, dependire.
b. Daß der Wille GOttes heilig, gerecht und
heylsam, und allemal auf des Menschen sein
bestes gerichtet sey, und deßwegen wohl beob-
achtet werden müsse.
c. Daß der Wille GOttes sich in seiner weisen
und gütigen Providentz hervorthue; als nach
welcher unter der wunderbaren Regierung
GOttes bald dieses befördert, bald jenes ge-
hindert, bald etwas geändert, bald etwas gar
vernichtet und rückgängig gemachet wird: und
denen, die GOtt lieben unter der Direction
[Spaltenumbruch] GOTTES alles zum besten dienen muß.
Röm. 8, 28.
d. Daß dieser Wille GOttes eines theils keine
absolute Nothwendigkeit einführe; sintemal
dadurch den Menschen, als den mit einem frey-
en Willen erschaffnen Creaturen, ihre Frey-
heit, dieses und jenes zu thun, oder zu lassen,
es so, oder anders zu machen, nicht benommen
wird: andern theils aber, daß er dem blinden
Glücke oder Zufalle, nach welchem man alles,
was geschiehet, ansiehet, als geschehe es von
ohngefehr, entgegen gesetzet sey.
e. Daß der Mensch, um diesen Willen GOttes
zu prüfen und zu erkennen, eines theils von al-
lem eigenwilligen Vornehmen und besteifeten
Vorsatze müsse ablassen, hingegen aber, oder
andern theils, alles mit gläubigem Hertzen und
mit Gebet in Gelassenheit und in der Furcht
GOttes anfangen und fortsetzen, und allewe-
ge auf solche Umstände sehen, daraus er könne
Spuren des Willens GOttes nehmen, und
erkennen, was zu thun, oder zu lassen sey.
f. Daß das Sagen, so der HErr will, und
wir leben,
nicht eben allemal ausdrücklich
mit Worten geschehen dürfe, sondern daß es
genug sey, wenn der GOtt gelassene Wille
in allen Dingen wircklich darauf gerichtet
ist.
g. Daß wir das vollkommneste Exempel, alles
nach dem Willen GOttes zu richten, an Chri-
sto selbst haben, und es demnach auch hiervon
billig heissen müsse: Ein ieglicher sey gesin-
net, wie JEsus Christus auch war
Phil.
2, 6. Man sehe Joh. 4, 34. da er spricht:
Meine Speise ist die, daß ich thue den
Willen deß, der mich gesandt hat, und
vollende sein Werck.
c. 5, 30. Jch suche
nicht meinen Willen, sondern des Vaters,
der mich gesandt hat.
c. 6, 38. Jch bin
vom Himmel kommen, nicht daß ich mei-
nen Willen thue, sondern deß, der mich
gesandt hat.
Siehe auch Ps. 40, 19.
Matth. 26, 39. Luc. 22, 42.
h. Daß wir darinnen sonderlich Paulum zum
getreuen Nachfolger Christi haben, als von
dem es Ap. Gesch. 18, 21. heißt: Jch muß al-
lerdinges das künftige Fest zu Jerusalem
halten. Wills GOtt, so will ich wieder
zu euch kommen.
1 Cor. 4, 19. Jch will
kürtzlich zu euch kommen, so der HErr
will.
Hebr. 6, 3. Das wollen wir thun,
so es der HErr zuläßt.
Siehe auch Röm.
1, 10. Jch flehe allezeit in meinem Ge-
bete, ob sichs einmal zutragen wolte,
daß ich zu euch käme durch den Willen
GOttes:
deßgleichen c. 15, 23, 32. 1 Cor 16,
1 Thess. 3, 11. Also auch die Gläubigen zu Ce-
sarea Ap. Gesch. 21, 1-14. Da sich aber Pau-
lus nicht überreden ließ
(der verkündigten
Bande wegen von Jerusalem weg zu bleiben)
schwiegen wir und sprachen: des HErrn
Wille geschehe!
als welchem sie Pauli Willen
gemäß zu seyn erkanten. Es war auch vom Eli
wohlgethan, daß er, bey der vom Samuel ge-
schehenen Ankündigung der Gerichte GOttes,
sagte:
Richtige und erbauliche Cap. 4. v. 13-15.
[Spaltenumbruch] ſtalt gebe, und eine gantz andere Einrichtung
erfordere.
e. Daß ſich in allen ſolchen Dingen eine uner-
meßliche Providentz GOttes, theils in der
Zulaſſung, theils in der Verhinderung, theils
auch in der Einſchrenckung und in der Rich-
tung zu dieſem und jenem Zweck hervor-
thue.
f. Daß man hierbey unterſchiedliche Spruͤche
heiliger Schrift zu conferiren habe, ſonder-
lich folgende:

Job. 7, 6. 7. Meine Tage ſind leichter
dahin geflogen, wie ein Weberſpul, und
ſind vergangen, daß kein Aufhalten da ge-
weſen iſt. Gedencke, daß mein Leben ein
Wind iſt.

Job. 14, 2. Der Menſch vom Weibe ge-
boren, lebt kurtze Zeit, und iſt voll Unruhe:
gehet auf, wie eine Blume und faͤllt abe,
fleucht wie ein Schatten und bleibet
nicht.

Pſ. 102, 4. Meine Tage ſind vergan-
gen, wie ein Rauch
v. 12. Meine Tage ſind
dahin, wie ein Schatten, und ich verdorre
wie Graß.

Pſ. 109, 23. Jch fahre dahin, wie ein
Schatte, der vertrieben wird, und werde
verjaget, wie die Heuſchrecken.
Siehe auch
Pſ. 39, 7. Pſ. 144, 4.

Jeſ. 40, 6. Es ſpricht eine Stimme:
Predige, und er ſprach: was ſoll ich predi-
gen? Alles Fleiſch iſt Heu, und alle ſeine
Guͤte, wie eine
Blume auf dem Felde. Das
Heu verdorret, die Blume verwelcket
u. f.
Siehe deßgleichen 1 Pet. 1, 14. Jac. 1, 10. Son-
derlich gehoͤret hierher die Vorſtellung unſers
Heylandes von dem Geitzigen, der, da ſeine Fel-
der wohl getragen hatten, und er nicht hatte, wo-
hin er ſeine Fruͤchte ſammlete, ohne GOttes Wil-
len dieſen und jenen Vorſatz machte; zu dem aber
GOtt in der That ſelbſt ſprach: Du Narre,
dieſe Nacht wird man deine Seele von dir
fordern, und wes wirds ſeyn, das du berei-
tet haſt
Luc. 12, 15. u. f.

4. Wie aber alles verbeſſert und wie es da-
mit gehalten werden ſolle, zeiget der Apoſtel da-
mit an, wenn er ſpricht: Dafuͤr ihr ſagen ſol-
tet: So der HErr will und wir leben, ſo
wollen wir diß oder das thun.
Dabey zu
erwegen iſt:

a. Daß bey dieſer gedoppelten Bedingung die
erſte, von dem Willen GOttes, die Haupt-
Sache ſey, und davon die andere, die auf un-
ſer Leben gehet, dependire.
b. Daß der Wille GOttes heilig, gerecht und
heylſam, und allemal auf des Menſchen ſein
beſtes gerichtet ſey, und deßwegen wohl beob-
achtet werden muͤſſe.
c. Daß der Wille GOttes ſich in ſeiner weiſen
und guͤtigen Providentz hervorthue; als nach
welcher unter der wunderbaren Regierung
GOttes bald dieſes befoͤrdert, bald jenes ge-
hindert, bald etwas geaͤndert, bald etwas gar
vernichtet und ruͤckgaͤngig gemachet wird: und
denen, die GOtt lieben unter der Direction
[Spaltenumbruch] GOTTES alles zum beſten dienen muß.
Roͤm. 8, 28.
d. Daß dieſer Wille GOttes eines theils keine
abſolute Nothwendigkeit einfuͤhre; ſintemal
dadurch den Menſchen, als den mit einem frey-
en Willen erſchaffnen Creaturen, ihre Frey-
heit, dieſes und jenes zu thun, oder zu laſſen,
es ſo, oder anders zu machen, nicht benommen
wird: andern theils aber, daß er dem blinden
Gluͤcke oder Zufalle, nach welchem man alles,
was geſchiehet, anſiehet, als geſchehe es von
ohngefehr, entgegen geſetzet ſey.
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zu pruͤfen und zu erkennen, eines theils von al-
lem eigenwilligen Vornehmen und beſteifeten
Vorſatze muͤſſe ablaſſen, hingegen aber, oder
andern theils, alles mit glaͤubigem Hertzen und
mit Gebet in Gelaſſenheit und in der Furcht
GOttes anfangen und fortſetzen, und allewe-
ge auf ſolche Umſtaͤnde ſehen, daraus er koͤnne
Spuren des Willens GOttes nehmen, und
erkennen, was zu thun, oder zu laſſen ſey.
f. Daß das Sagen, ſo der HErr will, und
wir leben,
nicht eben allemal ausdruͤcklich
mit Worten geſchehen duͤrfe, ſondern daß es
genug ſey, wenn der GOtt gelaſſene Wille
in allen Dingen wircklich darauf gerichtet
iſt.
g. Daß wir das vollkommneſte Exempel, alles
nach dem Willen GOttes zu richten, an Chri-
ſto ſelbſt haben, und es demnach auch hiervon
billig heiſſen muͤſſe: Ein ieglicher ſey geſin-
net, wie JEſus Chriſtus auch war
Phil.
2, 6. Man ſehe Joh. 4, 34. da er ſpricht:
Meine Speiſe iſt die, daß ich thue den
Willen deß, der mich geſandt hat, und
vollende ſein Werck.
c. 5, 30. Jch ſuche
nicht meinen Willen, ſondern des Vaters,
der mich geſandt hat.
c. 6, 38. Jch bin
vom Himmel kommen, nicht daß ich mei-
nen Willen thue, ſondern deß, der mich
geſandt hat.
Siehe auch Pſ. 40, 19.
Matth. 26, 39. Luc. 22, 42.
h. Daß wir darinnen ſonderlich Paulum zum
getreuen Nachfolger Chriſti haben, als von
dem es Ap. Geſch. 18, 21. heißt: Jch muß al-
lerdinges das kuͤnftige Feſt zu Jeruſalem
halten. Wills GOtt, ſo will ich wieder
zu euch kommen.
1 Cor. 4, 19. Jch will
kuͤrtzlich zu euch kommen, ſo der HErr
will.
Hebr. 6, 3. Das wollen wir thun,
ſo es der HErr zulaͤßt.
Siehe auch Roͤm.
1, 10. Jch flehe allezeit in meinem Ge-
bete, ob ſichs einmal zutragen wolte,
daß ich zu euch kaͤme durch den Willen
GOttes:
deßgleichen c. 15, 23, 32. 1 Cor 16,
1 Theſſ. 3, 11. Alſo auch die Glaͤubigen zu Ce-
ſarea Ap. Geſch. 21, 1-14. Da ſich aber Pau-
lus nicht uͤberreden ließ
(der verkuͤndigten
Bande wegen von Jeruſalem weg zu bleiben)
ſchwiegen wir und ſprachen: des HErrn
Wille geſchehe!
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[480/0482] Richtige und erbauliche Cap. 4. v. 13-15. ſtalt gebe, und eine gantz andere Einrichtung erfordere. e. Daß ſich in allen ſolchen Dingen eine uner- meßliche Providentz GOttes, theils in der Zulaſſung, theils in der Verhinderung, theils auch in der Einſchrenckung und in der Rich- tung zu dieſem und jenem Zweck hervor- thue. f. Daß man hierbey unterſchiedliche Spruͤche heiliger Schrift zu conferiren habe, ſonder- lich folgende: Job. 7, 6. 7. Meine Tage ſind leichter dahin geflogen, wie ein Weberſpul, und ſind vergangen, daß kein Aufhalten da ge- weſen iſt. Gedencke, daß mein Leben ein Wind iſt. Job. 14, 2. Der Menſch vom Weibe ge- boren, lebt kurtze Zeit, und iſt voll Unruhe: gehet auf, wie eine Blume und faͤllt abe, fleucht wie ein Schatten und bleibet nicht. Pſ. 102, 4. Meine Tage ſind vergan- gen, wie ein Rauch v. 12. Meine Tage ſind dahin, wie ein Schatten, und ich verdorre wie Graß. Pſ. 109, 23. Jch fahre dahin, wie ein Schatte, der vertrieben wird, und werde verjaget, wie die Heuſchrecken. Siehe auch Pſ. 39, 7. Pſ. 144, 4. Jeſ. 40, 6. Es ſpricht eine Stimme: Predige, und er ſprach: was ſoll ich predi- gen? Alles Fleiſch iſt Heu, und alle ſeine Guͤte, wie eine Blume auf dem Felde. Das Heu verdorret, die Blume verwelcket u. f. Siehe deßgleichen 1 Pet. 1, 14. Jac. 1, 10. Son- derlich gehoͤret hierher die Vorſtellung unſers Heylandes von dem Geitzigen, der, da ſeine Fel- der wohl getragen hatten, und er nicht hatte, wo- hin er ſeine Fruͤchte ſammlete, ohne GOttes Wil- len dieſen und jenen Vorſatz machte; zu dem aber GOtt in der That ſelbſt ſprach: Du Narre, dieſe Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und wes wirds ſeyn, das du berei- tet haſt Luc. 12, 15. u. f. 4. Wie aber alles verbeſſert und wie es da- mit gehalten werden ſolle, zeiget der Apoſtel da- mit an, wenn er ſpricht: Dafuͤr ihr ſagen ſol- tet: So der HErr will und wir leben, ſo wollen wir diß oder das thun. Dabey zu erwegen iſt: a. Daß bey dieſer gedoppelten Bedingung die erſte, von dem Willen GOttes, die Haupt- Sache ſey, und davon die andere, die auf un- ſer Leben gehet, dependire. b. Daß der Wille GOttes heilig, gerecht und heylſam, und allemal auf des Menſchen ſein beſtes gerichtet ſey, und deßwegen wohl beob- achtet werden muͤſſe. c. Daß der Wille GOttes ſich in ſeiner weiſen und guͤtigen Providentz hervorthue; als nach welcher unter der wunderbaren Regierung GOttes bald dieſes befoͤrdert, bald jenes ge- hindert, bald etwas geaͤndert, bald etwas gar vernichtet und ruͤckgaͤngig gemachet wird: und denen, die GOtt lieben unter der Direction GOTTES alles zum beſten dienen muß. Roͤm. 8, 28. d. Daß dieſer Wille GOttes eines theils keine abſolute Nothwendigkeit einfuͤhre; ſintemal dadurch den Menſchen, als den mit einem frey- en Willen erſchaffnen Creaturen, ihre Frey- heit, dieſes und jenes zu thun, oder zu laſſen, es ſo, oder anders zu machen, nicht benommen wird: andern theils aber, daß er dem blinden Gluͤcke oder Zufalle, nach welchem man alles, was geſchiehet, anſiehet, als geſchehe es von ohngefehr, entgegen geſetzet ſey. e. Daß der Menſch, um dieſen Willen GOttes zu pruͤfen und zu erkennen, eines theils von al- lem eigenwilligen Vornehmen und beſteifeten Vorſatze muͤſſe ablaſſen, hingegen aber, oder andern theils, alles mit glaͤubigem Hertzen und mit Gebet in Gelaſſenheit und in der Furcht GOttes anfangen und fortſetzen, und allewe- ge auf ſolche Umſtaͤnde ſehen, daraus er koͤnne Spuren des Willens GOttes nehmen, und erkennen, was zu thun, oder zu laſſen ſey. f. Daß das Sagen, ſo der HErr will, und wir leben, nicht eben allemal ausdruͤcklich mit Worten geſchehen duͤrfe, ſondern daß es genug ſey, wenn der GOtt gelaſſene Wille in allen Dingen wircklich darauf gerichtet iſt. g. Daß wir das vollkommneſte Exempel, alles nach dem Willen GOttes zu richten, an Chri- ſto ſelbſt haben, und es demnach auch hiervon billig heiſſen muͤſſe: Ein ieglicher ſey geſin- net, wie JEſus Chriſtus auch war Phil. 2, 6. Man ſehe Joh. 4, 34. da er ſpricht: Meine Speiſe iſt die, daß ich thue den Willen deß, der mich geſandt hat, und vollende ſein Werck. c. 5, 30. Jch ſuche nicht meinen Willen, ſondern des Vaters, der mich geſandt hat. c. 6, 38. Jch bin vom Himmel kommen, nicht daß ich mei- nen Willen thue, ſondern deß, der mich geſandt hat. Siehe auch Pſ. 40, 19. Matth. 26, 39. Luc. 22, 42. h. Daß wir darinnen ſonderlich Paulum zum getreuen Nachfolger Chriſti haben, als von dem es Ap. Geſch. 18, 21. heißt: Jch muß al- lerdinges das kuͤnftige Feſt zu Jeruſalem halten. Wills GOtt, ſo will ich wieder zu euch kommen. 1 Cor. 4, 19. Jch will kuͤrtzlich zu euch kommen, ſo der HErr will. Hebr. 6, 3. Das wollen wir thun, ſo es der HErr zulaͤßt. Siehe auch Roͤm. 1, 10. Jch flehe allezeit in meinem Ge- bete, ob ſichs einmal zutragen wolte, daß ich zu euch kaͤme durch den Willen GOttes: deßgleichen c. 15, 23, 32. 1 Cor 16, 1 Theſſ. 3, 11. Alſo auch die Glaͤubigen zu Ce- ſarea Ap. Geſch. 21, 1-14. Da ſich aber Pau- lus nicht uͤberreden ließ (der verkuͤndigten Bande wegen von Jeruſalem weg zu bleiben) ſchwiegen wir und ſprachen: des HErrn Wille geſchehe! als welchem ſie Pauli Willen gemaͤß zu ſeyn erkanten. Es war auch vom Eli wohlgethan, daß er, bey der vom Samuel ge- ſchehenen Ankuͤndigung der Gerichte GOttes, ſagte:

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/482>, abgerufen am 22.11.2024.