Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Richtige und erbauliche Erklärung Cap. 1. v. 16. 17. [Spaltenumbruch]
Himmelfahrt Christi sehen: als davon dieFrucht diese war, daß die Wahrheit den Zuhö- rern durchs Hertze ging, und sie sagten: Jhr Männer, lieben Brüder, was sollen wir thun? Gewiß die Kraft Christi und seines Ev- angelii will auch einen Kraft-vollen Vortrag haben: dazu eine Glaubens-Freudigkeit und eine Fülle des Hertzens gehöret. 12. Mit den Worten: Wir haben seine 13. Wer Christum bey und in andern ver- V. 17. Da er (Gr. Denn er) empfing von Anmerckungen. 1. Mit dem Wörtlein gar, denn, wel- 2. Die Meldung des Vaters und des Soh- 3. Die Worte, doxan kai timen, Herrlich- 4. Wir lesen, daß der Vater den Sohn 5. Die grosse Herrlichkeit, von welcher 6. Sind gleich alle Gläubigen Gnaden- 7. Und dieser wesentliche Sohn GOttes 8. Bey den Worten: an welchem ich a. Sie sind hergenommen aus Jes. 42, 1. alwo der Vater vom Meßia saget: Siehe! das ist mein Knecht, ich erhalte ihn, und mein auserwehlter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: gleichwie die Worte: Diß ist mein lieber Sohn, aus Ps. 2, 7. genommen sind. b. Es
Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 1. v. 16. 17. [Spaltenumbruch]
Himmelfahrt Chriſti ſehen: als davon dieFrucht dieſe war, daß die Wahrheit den Zuhoͤ- rern durchs Hertze ging, und ſie ſagten: Jhr Maͤnner, lieben Bruͤder, was ſollen wir thun? Gewiß die Kraft Chriſti und ſeines Ev- angelii will auch einen Kraft-vollen Vortrag haben: dazu eine Glaubens-Freudigkeit und eine Fuͤlle des Hertzens gehoͤret. 12. Mit den Worten: Wir haben ſeine 13. Wer Chriſtum bey und in andern ver- V. 17. Da er (Gr. Denn er) empfing von Anmerckungen. 1. Mit dem Woͤrtlein γὰρ, denn, wel- 2. Die Meldung des Vaters und des Soh- 3. Die Worte, δόξαν καὶ τιμὴν, Herrlich- 4. Wir leſen, daß der Vater den Sohn 5. Die groſſe Herrlichkeit, von welcher 6. Sind gleich alle Glaͤubigen Gnaden- 7. Und dieſer weſentliche Sohn GOttes 8. Bey den Worten: an welchem ich a. Sie ſind hergenommen aus Jeſ. 42, 1. alwo der Vater vom Meßia ſaget: Siehe! das iſt mein Knecht, ich erhalte ihn, und mein auserwehlter, an welchem meine Seele Wohlgefallen hat: gleichwie die Worte: Diß iſt mein lieber Sohn, aus Pſ. 2, 7. genommen ſind. b. Es
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Richtige und erbauliche Erklaͤrung Cap. 1. v. 16. 17.
Himmelfahrt Chriſti ſehen: als davon die
Frucht dieſe war, daß die Wahrheit den Zuhoͤ-
rern durchs Hertze ging, und ſie ſagten: Jhr
Maͤnner, lieben Bruͤder, was ſollen wir
thun? Gewiß die Kraft Chriſti und ſeines Ev-
angelii will auch einen Kraft-vollen Vortrag
haben: dazu eine Glaubens-Freudigkeit und eine
Fuͤlle des Hertzens gehoͤret.
12. Mit den Worten: Wir haben ſeine
Herrlichkeit (μεγαλειότητος, Majeſtaͤt,) ſelber
geſehen, beziehet ſich der Apoſtel auf die Ver-
klaͤrung Chriſti auf dem Berge: welcher er bey-
zuwohnen mit Jacobo und Johanne iſt gewuͤrdi-
get worden, Matth. 17, 1. u. f. daher Johannes
C. 1, 14. alſo davon zeuget: Wir ſahen ſeine
Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des
eingebornen Sohnes GOttes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit. Hatten
nun gleich die uͤbrigen Apoſtel ſolche Verklaͤrung
nicht geſehen, ſo war ihnen doch die Herrlichkeit
Chriſti, wie vor der Auferſtehung in den Wun-
derwirckungen, alſo nach derſelben in der Auf-
erſtehung ſelbſt, in den Erſcheinungen und in
der Himmelfahrt ſo nachdruͤcklich vor Augen ge-
leget, daß ſie davon den tiefſten Eindruck be-
hielten.
13. Wer Chriſtum bey und in andern ver-
klaͤren, und alſo ein rechter Diener des neuen
Teſtaments ſeyn, und das Verklaͤrungs-Amt
des Heiligen Geiſtes wuͤrdig fuͤhren will, der
muß mit Petro, obgleich in einem viel geringern
Grad und auf eine andere Art, doch wahrhaftig,
die Kraft und Herrlichkeit Chriſti ſelbſt in ſich er-
fahren haben, und nach der heiligen Schrift
aus eigener Erfahrung reden koͤnnen.
V. 17.
Da er (Gr. Denn er) empfing von
GOtt dem Vater Ehre und Preis, durch
eine Stimme, die zu ihm geſchah von
der groſſen Herrlichkeit, (Gr. von der der
Majeſtaͤt gemaͤſſen Herrlichkeit,) dermaſſen:
Diß iſt mein lieber Sohn, an dem ich
Wohlgefallen habe. Und dieſe Stimme
haben wir gehoͤret vom Himmel bracht,
da wir mit ihm waren auf dem heiligen
Berge.
Anmerckungen.
1. Mit dem Woͤrtlein γὰρ, denn, wel-
ches der ſelige Lutherus durch da gegeben hat,
zeiget der Apoſtel an, daß er anfuͤhren wolle,
was es fuͤr eine groſſe Herrlichkeit ſey, welcher
er vorher gedacht habe.
2. Die Meldung des Vaters und des Soh-
nes gehet, ohne Nachtheil des Heiligen Geiſtes,
auf das Geheimniß des Vaters und Chri-
ſti, Col. 2, 2. in der Gruͤndung unſers Heyls:
da hingegen, wenn des Heiligen Geiſtes gedacht
wird, nicht ſowol von der Gruͤndung, als Zu-
eignung des Heyls die Rede iſt.
3. Die Worte, δόξαν καὶ τιμὴν, Herrlich-
keit und Preis, (wie jene eigentlich koͤnnen gege-
ben werden,) kan man gar fuͤglich alſo verſtehen,
daß die Herrlichkeit auf die Verklaͤrung des
Leibes, (welche auch ſo gar durch die Kleider
drang und dieſe mit Glantz erfuͤllete,) der Preiß
aber auf das mit der Stimme vom Himmel ge-
gebene Zeugniß gehe.
4. Wir leſen, daß der Vater den Sohn
dreymal mit einer Stimme aus dem Himmel
verklaͤret habe. Erſtlich, im Anfange ſeines
Lehr-Amts bey der Taufe am Jordan, da es
heißt: Und ſiehe, eine Stimme vom Him-
mel ſprach: Diß iſt mein lieber Sohn, an
welchem ich Wohlgefallen habe! Hernach
nach der Mitte ſeines Amts auf einem Berge in
Galilaͤa, davon alhier die Rede iſt. Und drit-
tens kurtz vor ſeinem Leiden im Gebet zu ſeinem
Vater, da er ſprach: Jetzt iſt meine Seele
betruͤbt. Und was ſoll ich ſagen: Vater
hilf mir aus dieſer Stunde. Doch dar-
um bin ich in dieſe Stunde kommen. Va-
ter verklaͤre deinen Namen. Hierauf heißt
es: Da kam eine Stimme vom Himmel:
Jch habe ihn verklaͤret, und will ihn aber-
mal verklaͤren. Da ſprach das Volck, das
dabey ſtund: Es donnert. Die andern
ſprachen: Es redet ein Engel mit ihm.
JESUS antwortete und ſprach: Dieſe
Stimme iſt nicht um meinet willen ge-
ſchehen, ſondern um eurent willen, u. ſ. w.
5. Die groſſe Herrlichkeit, von welcher
die Stimme kam, war des Vaters, oder der
Thron ſeiner Majeſtaͤt, welchen der Sohn mit
dem Vater gemein, aber in den Tagen ſeiner
Erniedrigung dem Gebrauche nach verlaſſen
hatte; davon er aber nicht allein das Recht,
ſondern auch den Beſitz behielte, und dazu er
ſeine menſchliche Natur mit einfuͤhrete: Darum
er in ſeinem Gebete Joh. 17, 5. ſprach: Nun
verklaͤre mich, du Vater, bey dir ſelbſt,
mit der Klarheit, die ich bey dir hatte,
ehe die Welt war.
6. Sind gleich alle Glaͤubigen Gnaden-
Soͤhne und Toͤchter GOttes: ſo iſt doch Chri-
ſtus nur allein der weſentliche, ewige und einge-
borne Sohn GOttes: und haben wir es ihm
zu dancken, daß wir zu der hohen Wuͤrde der
Kindſchaft GOttes gelangen. Wie Johannes
der Evangeliſt c. 1, 12. ſpricht: Wie viel ihn
aufnahmen, denen gab er Macht GOttes
Kinder zu werden, die an ſeinen Namen
glaͤuben.
7. Und dieſer weſentliche Sohn GOttes
iſt ὁ ἀγαπητὸς, der Geliebte, durch den geliebten
und eingebornen Jſaac vorgebildet 1 B. Moſ.
22, 1. Der Sohn der Liebe Col. 1, 13. in wel-
chem er die Welt geliebet hat Joh. 3, 16. in wel-
chem er alle Glaͤubigen angenehm gemacht hat.
Eph. 1, 6.
8. Bey den Worten: an welchem ich
Wohlgefallen habe, iſt folgendes zu mercken:
a. Sie ſind hergenommen aus Jeſ. 42, 1. alwo
der Vater vom Meßia ſaget: Siehe! das
iſt mein Knecht, ich erhalte ihn, und
mein auserwehlter, an welchem meine
Seele Wohlgefallen hat: gleichwie die
Worte: Diß iſt mein lieber Sohn, aus
Pſ. 2, 7. genommen ſind.
b. Es
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