Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 1. v. 20. 21. des andern Briefes Petri. [Spaltenumbruch]
daß er sie mit einander wohl conciliiren möge.Dazu denn unterschiedliche hermenevtische Regeln dienen; z. E. daß man etliche wenige und schwere Oerter nach vielen andern, welche von eben derselben Materie handeln, und sehr leichte sind, erklären müsse. Welches sich in- sonderheit auf die Oerter von der allgemeinen und von der nur auf einige wenige eingeschrenck- ten Gnade GOttes gar wohl appliciren läßt. V. 21. Denn es ist noch nie keine Weissagung Anmerckungen. 1. Der Apostel redet von denjenigen Weis- 2. Wahre Weissagungen, davon die 3. Da der Ausgang uns bereits so viele 4. Ein ieglicher Mensch ist zwar ein 5. GOTT gebrauchet zu seinem öffentli- 6. Der Heilige Geist ist wahrer GOtt: 7. Da das Geschäfte des Vaters und des 8. Der Trieb des Heiligen Geistes ist 9. Was alhier von der Rede der Propheten 10. Da die Propheten aus Antriebe des Das G g g g 3
Cap. 1. v. 20. 21. des andern Briefes Petri. [Spaltenumbruch]
daß er ſie mit einander wohl conciliiren moͤge.Dazu denn unterſchiedliche hermenevtiſche Regeln dienen; z. E. daß man etliche wenige und ſchwere Oerter nach vielen andern, welche von eben derſelben Materie handeln, und ſehr leichte ſind, erklaͤren muͤſſe. Welches ſich in- ſonderheit auf die Oerter von der allgemeinen und von der nur auf einige wenige eingeſchrenck- ten Gnade GOttes gar wohl appliciren laͤßt. V. 21. Denn es iſt noch nie keine Weiſſagung Anmerckungen. 1. Der Apoſtel redet von denjenigen Weiſ- 2. Wahre Weiſſagungen, davon die 3. Da der Ausgang uns bereits ſo viele 4. Ein ieglicher Menſch iſt zwar ein 5. GOTT gebrauchet zu ſeinem oͤffentli- 6. Der Heilige Geiſt iſt wahrer GOtt: 7. Da das Geſchaͤfte des Vaters und des 8. Der Trieb des Heiligen Geiſtes iſt 9. Was alhier von der Rede der Propheten 10. Da die Propheten aus Antriebe des Das G g g g 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0607" n="605"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Cap. 1. v. 20. 21. des andern Briefes Petri.</hi></fw><lb/><cb/> daß er ſie mit einander wohl <hi rendition="#aq">conciliir</hi>en moͤge.<lb/> Dazu denn unterſchiedliche <hi rendition="#aq">hermenevti</hi>ſche<lb/> Regeln dienen; z. E. daß man etliche wenige<lb/> und ſchwere Oerter nach vielen andern, welche<lb/> von eben derſelben Materie handeln, und ſehr<lb/> leichte ſind, erklaͤren muͤſſe. Welches ſich in-<lb/> ſonderheit auf die Oerter von der allgemeinen<lb/> und von der nur auf einige wenige eingeſchrenck-<lb/> ten Gnade GOttes gar wohl <hi rendition="#aq">applicir</hi>en laͤßt.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">V. 21.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#fr">Denn es iſt noch nie keine Weiſſagung<lb/> aus menſchlichem Willen hervorgebracht,<lb/> ſondern die heiligen Menſchen GOttes ha-<lb/> ben geredet,</hi> (und alſo auch geſchrieben) <hi rendition="#fr">ge-<lb/> trieben von dem Heiligen Geiſt.</hi></p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Der Apoſtel redet von denjenigen Weiſ-<lb/> ſagungen, welche in den Schriften der Prophe-<lb/> ten enthalten waren: als von welchen dieſes in<lb/> Wahrheit geſaget werden konte: davon ſich<lb/> auch die gantze judiſche Kirche uͤberzeuget hielte,<lb/> und es auſſer allem Zweifel ſetzte. Denn ſonſt<lb/> ſind auſſer denſelben freylich viele Weiſſagun-<lb/> gen aus menſchlichem Willen hervorgebracht,<lb/> aber auch bald als ſolche erkannt worden. Wie<lb/> denn der Apoſtel unmittelbar hierauf der fal-<lb/> ſchen Propheten unter dem Volcke GOttes ge-<lb/> dencket.</p><lb/> <p>2. Wahre Weiſſagungen, davon die<lb/> Schriften Moſis und der Propheten angefuͤllet<lb/> ſind, da ſich ihre Wahrheit durch Erfuͤllung ſat-<lb/> ſam erwieſen hat, ſind ein unfehlbarer Erweis<lb/> von der goͤttlichen <hi rendition="#aq">Auctorit</hi>aͤt der heiligen<lb/> Schrift. Denn ſo wenig der menſchliche Ver-<lb/> ſtand zukuͤnftige Dinge, welche ſonderlich bey<lb/> dem menſchlichen Geſchlecht in der Kirche Got-<lb/> tes und dabey in den Reichen dieſer Welt vor-<lb/> gehen, vorherſehen kan; ſo wenig koͤnnen ſie<lb/> auch vorher verkuͤndiget werden, da die Ver-<lb/> kuͤndigung die Allwiſſenheit, die allein GOttes<lb/> Werck iſt, zum Grunde hat. Menget ſich aber<lb/> der menſchliche Wille mit ſeinem Fuͤrwitze dar-<lb/> ein, ſo wird er daruͤber zu ſchanden.</p><lb/> <p>3. Da der Ausgang uns bereits ſo viele<lb/> Weiſſagungen des alten Teſtaments in ihrer<lb/> Wahrheit dargeſtellet hat, ſo haben wir an de-<lb/> nen, welche noch ſollen erfuͤllet werden, ſo viel<lb/> weniger zu zweifeln. Und ſolcher geſtalt haben<lb/> wir auch hierinn zur Zeit des neuen Teſtaments<lb/> einen groſſen Vorzug vor den Juden der alten<lb/><hi rendition="#aq">Oeconomi</hi>e: als welche ſonſt in allen auf das<lb/> damals noch zukuͤnftige gewieſen waren, und<lb/> doch nicht daran zweifelten.</p><lb/> <p>4. Ein ieglicher Menſch iſt zwar ein<lb/><hi rendition="#fr">Menſch GOttes</hi> nach dem Grunde der Schoͤpf-<lb/> fung, Erhaltung und Erloͤſung: doch iſt im ei-<lb/> gentlichen Verſtande allein ein Glaͤubiger und<lb/> Geheiligter ein ſolcher: ſonderlich aber ein oͤf-<lb/> fentlicher Lehrer. 2 Tim. 3, 17. Siehe auch<lb/> 1 Tim. 6, 11. desgleichen 1 Tim. 2, 27. 1 Koͤn. 17,<lb/> 18. u. ſ. w.</p><lb/> <p>5. GOTT gebrauchet zu ſeinem oͤffentli-<lb/> chen Dienſte eigentlich <hi rendition="#fr">geheiligte Menſchen,</hi><lb/><cb/> alſo daß die; welche ſeine <hi rendition="#fr">Werckzeuge</hi> ſeyn<lb/> wollen, auch ſeine <hi rendition="#fr">Tempel</hi> und <hi rendition="#fr">Werckſtaͤtte</hi><lb/> ſeyn muͤſſen. Denn ob es gleich im Wercke un-<lb/> ſerer Seligkeit nicht auf Menſchen, ſondern<lb/> allein auf GOTT ankoͤmmt: ſo gehoͤret doch<lb/> dieſes zu der rechten Ordnung, daß GOTT zu<lb/> Werckzeugen ſich ſolche Gevaͤſſe nimmt, welche<lb/> ſich heiligen, reinigen und auf dieſe Art auch<lb/> recht tuͤchtig und brauchbar machen laſſen.<lb/> Was mit <hi rendition="#aq">Bileam</hi> vorging, war etwas auſſer-<lb/> ordentliches, und beſtunde auch nur in einigen<lb/> wenigen Handlungen.</p><lb/> <p>6. Der <hi rendition="#fr">Heilige Geiſt iſt wahrer GOtt:</hi><lb/> ſintemal er nach ſeiner Allwiſſenheit durch die<lb/> Propheten von ſolchen zukuͤnftigen Dingen ge-<lb/> redet hat, welche durch den Ausgang als wahr-<lb/> haftig ſind erſunden worden. So iſt es auch<lb/> aus ſo vielen Oertern der Propheten offenbar,<lb/> daß der, welcher durch die Propheten geredet hat,<lb/> der groſſe Jehovah geweſen iſt; daher denn der<lb/> Heilige Geiſt, aus deſſen Antrieb und Einge-<lb/> bung ſie geredet haben, der Jehovah und alſo<lb/> wahrer GOtt ſeyn muß.</p><lb/> <p>7. Da das Geſchaͤfte des <hi rendition="#fr">Vaters</hi> und des<lb/><hi rendition="#fr">Sohnes</hi> im Wercke unſerer Seligkeit eigentlich<lb/> auf deſſelben <hi rendition="#fr">Gruͤndung</hi> gerichtet iſt: ſo gehet<lb/> das Werck, oder das <hi rendition="#fr">Amt des Heiligen Gei-<lb/> ſtes</hi> mit einer beſondern Zueignung auf die Ord-<lb/> nung des Heyls, und gereichet zur Verklaͤrung<lb/> Chriſti in ſeinem Prophetiſchen Amte.</p><lb/> <p>8. Der <hi rendition="#fr">Trieb des Heiligen Geiſtes</hi> iſt<lb/> beſtanden in einer ſolchen Eingebung, welche<lb/> nicht allein auf die Sachen, ſondern auch auf die<lb/> Worte, auch auf die Art und Weiſe, wie etwas<lb/> geredet und geſchrieben werden ſolte, gegangen<lb/> iſt: als welches allerdinge mit zu der vorher ge-<lb/> dachten Veſtigkeit des Prophetiſchen Worts, zu<lb/> deren Bekraͤftigung dieſes angefuͤhret wird, ge-<lb/> hoͤret. Daher denn auch die γράμματα, die<lb/><hi rendition="#fr">Schriften,</hi> oder Sachen, wie ſie in Schriften<lb/> verfaſſet ſind, ἱερὰ, <hi rendition="#fr">heilige,</hi> genennet werden<lb/> 2 Tim. 3, 15. Man <hi rendition="#aq">conferir</hi>e hierbey Matth.<lb/> 10, 19. 20. da unſer Heyland ſpricht: <hi rendition="#fr">Wenn ſie<lb/> euch uͤber antworten werden ſo ſorget nicht</hi><lb/> πῶς ἤ τί wie, oder was ihr reden ſollt: <hi rendition="#fr">Denn es<lb/> ſoll euch zu der Stunde gegeben werden,<lb/> was</hi> (und alſo auch wie) <hi rendition="#fr">ihr reden ſollet. Denn<lb/> ihr ſeyd es nicht die da reden, ſondern eures<lb/> Vaters Geiſt iſt es, der durch euch redet.</hi></p><lb/> <p>9. Was alhier von der Rede der Propheten<lb/> geſaget wird, das gilt auch von ihren Schriften.<lb/> Wie denn daher dasjenige, was David Pſ. 16.<lb/> von der Auferſtehung Chriſti geſchrieben hat,<lb/> Ap. Geſ. 2, 31. ſeine <hi rendition="#fr">Rede</hi> genennet wird. Siehe<lb/> auch c. 3, 24. Matth. 15, 7. Daher die geſchrie-<lb/> bene Sachen heiſſen λόγια τοῦ Θεοῦ, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dei eloquia,</hi></hi><lb/> was GOtt geredet hat.</p><lb/> <p>10. Da die Propheten aus Antriebe des<lb/> Heiligen Geiſtes geredet und geſchrieben haben,<lb/> ſo iſt dieſes, <hi rendition="#fr">daß man ſich,</hi> um ihre Schriften<lb/> recht zu verſtehen und anzuwenden, von <hi rendition="#fr">dem hei-<lb/> ligen Geiſte regieren, und in dieſer Ord-<lb/> nung auch heiligen laſſe,</hi> billig eine der fuͤr-<lb/> nehmſten <hi rendition="#aq">hermenevti</hi>ſchen Regeln.</p> </div> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g g g 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [605/0607]
Cap. 1. v. 20. 21. des andern Briefes Petri.
daß er ſie mit einander wohl conciliiren moͤge.
Dazu denn unterſchiedliche hermenevtiſche
Regeln dienen; z. E. daß man etliche wenige
und ſchwere Oerter nach vielen andern, welche
von eben derſelben Materie handeln, und ſehr
leichte ſind, erklaͤren muͤſſe. Welches ſich in-
ſonderheit auf die Oerter von der allgemeinen
und von der nur auf einige wenige eingeſchrenck-
ten Gnade GOttes gar wohl appliciren laͤßt.
V. 21.
Denn es iſt noch nie keine Weiſſagung
aus menſchlichem Willen hervorgebracht,
ſondern die heiligen Menſchen GOttes ha-
ben geredet, (und alſo auch geſchrieben) ge-
trieben von dem Heiligen Geiſt.
Anmerckungen.
1. Der Apoſtel redet von denjenigen Weiſ-
ſagungen, welche in den Schriften der Prophe-
ten enthalten waren: als von welchen dieſes in
Wahrheit geſaget werden konte: davon ſich
auch die gantze judiſche Kirche uͤberzeuget hielte,
und es auſſer allem Zweifel ſetzte. Denn ſonſt
ſind auſſer denſelben freylich viele Weiſſagun-
gen aus menſchlichem Willen hervorgebracht,
aber auch bald als ſolche erkannt worden. Wie
denn der Apoſtel unmittelbar hierauf der fal-
ſchen Propheten unter dem Volcke GOttes ge-
dencket.
2. Wahre Weiſſagungen, davon die
Schriften Moſis und der Propheten angefuͤllet
ſind, da ſich ihre Wahrheit durch Erfuͤllung ſat-
ſam erwieſen hat, ſind ein unfehlbarer Erweis
von der goͤttlichen Auctoritaͤt der heiligen
Schrift. Denn ſo wenig der menſchliche Ver-
ſtand zukuͤnftige Dinge, welche ſonderlich bey
dem menſchlichen Geſchlecht in der Kirche Got-
tes und dabey in den Reichen dieſer Welt vor-
gehen, vorherſehen kan; ſo wenig koͤnnen ſie
auch vorher verkuͤndiget werden, da die Ver-
kuͤndigung die Allwiſſenheit, die allein GOttes
Werck iſt, zum Grunde hat. Menget ſich aber
der menſchliche Wille mit ſeinem Fuͤrwitze dar-
ein, ſo wird er daruͤber zu ſchanden.
3. Da der Ausgang uns bereits ſo viele
Weiſſagungen des alten Teſtaments in ihrer
Wahrheit dargeſtellet hat, ſo haben wir an de-
nen, welche noch ſollen erfuͤllet werden, ſo viel
weniger zu zweifeln. Und ſolcher geſtalt haben
wir auch hierinn zur Zeit des neuen Teſtaments
einen groſſen Vorzug vor den Juden der alten
Oeconomie: als welche ſonſt in allen auf das
damals noch zukuͤnftige gewieſen waren, und
doch nicht daran zweifelten.
4. Ein ieglicher Menſch iſt zwar ein
Menſch GOttes nach dem Grunde der Schoͤpf-
fung, Erhaltung und Erloͤſung: doch iſt im ei-
gentlichen Verſtande allein ein Glaͤubiger und
Geheiligter ein ſolcher: ſonderlich aber ein oͤf-
fentlicher Lehrer. 2 Tim. 3, 17. Siehe auch
1 Tim. 6, 11. desgleichen 1 Tim. 2, 27. 1 Koͤn. 17,
18. u. ſ. w.
5. GOTT gebrauchet zu ſeinem oͤffentli-
chen Dienſte eigentlich geheiligte Menſchen,
alſo daß die; welche ſeine Werckzeuge ſeyn
wollen, auch ſeine Tempel und Werckſtaͤtte
ſeyn muͤſſen. Denn ob es gleich im Wercke un-
ſerer Seligkeit nicht auf Menſchen, ſondern
allein auf GOTT ankoͤmmt: ſo gehoͤret doch
dieſes zu der rechten Ordnung, daß GOTT zu
Werckzeugen ſich ſolche Gevaͤſſe nimmt, welche
ſich heiligen, reinigen und auf dieſe Art auch
recht tuͤchtig und brauchbar machen laſſen.
Was mit Bileam vorging, war etwas auſſer-
ordentliches, und beſtunde auch nur in einigen
wenigen Handlungen.
6. Der Heilige Geiſt iſt wahrer GOtt:
ſintemal er nach ſeiner Allwiſſenheit durch die
Propheten von ſolchen zukuͤnftigen Dingen ge-
redet hat, welche durch den Ausgang als wahr-
haftig ſind erſunden worden. So iſt es auch
aus ſo vielen Oertern der Propheten offenbar,
daß der, welcher durch die Propheten geredet hat,
der groſſe Jehovah geweſen iſt; daher denn der
Heilige Geiſt, aus deſſen Antrieb und Einge-
bung ſie geredet haben, der Jehovah und alſo
wahrer GOtt ſeyn muß.
7. Da das Geſchaͤfte des Vaters und des
Sohnes im Wercke unſerer Seligkeit eigentlich
auf deſſelben Gruͤndung gerichtet iſt: ſo gehet
das Werck, oder das Amt des Heiligen Gei-
ſtes mit einer beſondern Zueignung auf die Ord-
nung des Heyls, und gereichet zur Verklaͤrung
Chriſti in ſeinem Prophetiſchen Amte.
8. Der Trieb des Heiligen Geiſtes iſt
beſtanden in einer ſolchen Eingebung, welche
nicht allein auf die Sachen, ſondern auch auf die
Worte, auch auf die Art und Weiſe, wie etwas
geredet und geſchrieben werden ſolte, gegangen
iſt: als welches allerdinge mit zu der vorher ge-
dachten Veſtigkeit des Prophetiſchen Worts, zu
deren Bekraͤftigung dieſes angefuͤhret wird, ge-
hoͤret. Daher denn auch die γράμματα, die
Schriften, oder Sachen, wie ſie in Schriften
verfaſſet ſind, ἱερὰ, heilige, genennet werden
2 Tim. 3, 15. Man conferire hierbey Matth.
10, 19. 20. da unſer Heyland ſpricht: Wenn ſie
euch uͤber antworten werden ſo ſorget nicht
πῶς ἤ τί wie, oder was ihr reden ſollt: Denn es
ſoll euch zu der Stunde gegeben werden,
was (und alſo auch wie) ihr reden ſollet. Denn
ihr ſeyd es nicht die da reden, ſondern eures
Vaters Geiſt iſt es, der durch euch redet.
9. Was alhier von der Rede der Propheten
geſaget wird, das gilt auch von ihren Schriften.
Wie denn daher dasjenige, was David Pſ. 16.
von der Auferſtehung Chriſti geſchrieben hat,
Ap. Geſ. 2, 31. ſeine Rede genennet wird. Siehe
auch c. 3, 24. Matth. 15, 7. Daher die geſchrie-
bene Sachen heiſſen λόγια τοῦ Θεοῦ, Dei eloquia,
was GOtt geredet hat.
10. Da die Propheten aus Antriebe des
Heiligen Geiſtes geredet und geſchrieben haben,
ſo iſt dieſes, daß man ſich, um ihre Schriften
recht zu verſtehen und anzuwenden, von dem hei-
ligen Geiſte regieren, und in dieſer Ord-
nung auch heiligen laſſe, billig eine der fuͤr-
nehmſten hermenevtiſchen Regeln.
Das
G g g g 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |