Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.stellung der Figuren ausgehen, abwechselnd je einen Zug §. 28. Der König ist Matt, wenn seine Partei den §. 29. Der im vorigen Paragraphen zur Anschauung stellung der Figuren ausgehen, abwechselnd je einen Zug §. 28. Der König ist Matt, wenn seine Partei den §. 29. Der im vorigen Paragraphen zur Anschauung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0030" n="18"/> stellung der Figuren ausgehen, abwechselnd je einen Zug<lb/> thun und dahin streben, den Endzweck des Spieles zu<lb/> erreichen, d. h. den feindlichen König Matt zu setzen.</p><lb/> <p>§. 28. Der König ist Matt, wenn seine Partei den<lb/> Angriff einer feindlichen Figur auf ihn nicht mehr abzu-<lb/> wehren vermag. Man stelle z. B. den schwarzen König auf<lb/> sein Standfeld <hi rendition="#i">e</hi> 8, die weissen Thürme aber auf <hi rendition="#i">a</hi> 7 und<lb/><hi rendition="#i">h</hi> 8 und man hat das einfachste Beispiel einer Mattstellung.<lb/> Denn der König wird vom Thurme auf <hi rendition="#i">h</hi> 8 angegriffen, vermag<lb/> aber nicht diesem Angriffe zu entgehen, da er überall, d. h. auf<lb/> irgend einem der fünf Felder <hi rendition="#i">d</hi> 8, <hi rendition="#i">f</hi> 8, <hi rendition="#i">d</hi> 7, <hi rendition="#i">e</hi> 7, <hi rendition="#i">f</hi> 7 dem An-<lb/> griffe eines der beiden feindlichen Thürme begegnen würde.<lb/> Stünde aber ein schwarzer Thurm auf dem Felde <hi rendition="#i">f</hi> 1, so<lb/> könnte nun der Angriff des weissen Thurmes von <hi rendition="#i">h</hi> 8 durch<lb/> den Zug des schwarzen Thurmes von <hi rendition="#i">f</hi> 1 bis auf <hi rendition="#i">f</hi> 8 unter-<lb/> brochen werden, d. h. dieser schwarze Thurm würde durch<lb/> seinen Zug von <hi rendition="#i">f</hi> 1 nach <hi rendition="#i">f</hi> 8 sich an seinen eigenen König<lb/> stellen und diesen gegen den Angriff des weissen Thurmes<lb/> schützen. Ein anderes Beispiel des Matt, um diesen Begriff<lb/> noch mehr zu veranschaulichen, entsteht durch die Stellung<lb/> des weissen Königs auf <hi rendition="#i">e</hi> 6, der weissen Dame auf <hi rendition="#i">e</hi> 7 und<lb/> des schwarzen Königs auf <hi rendition="#i">e</hi> 8. In diesem Stande vermag<lb/> der schwarze König dem Angriff der weissen Dame nicht<lb/> zu entgehen, und er ist desshalb ebenfalls Matt. Zur Uebung<lb/> möge sich der Anfänger noch folgende Fragen beantworten.<lb/> Wesshalb ist der schwarze König auf dem Felde <hi rendition="#i">d</hi> 8 Matt,<lb/> wenn der weisse König auf dem Felde <hi rendition="#i">c</hi> 6, die weisse Dame<lb/> aber auf <hi rendition="#i">f</hi> 8 steht? Warum setzt der weisse Laufer auf<lb/><hi rendition="#i">d</hi> 5 den schwarzen König auf <hi rendition="#i">f</hi> 3 Matt, wenn der weisse Kö-<lb/> nig auf seinem Standfelde <hi rendition="#i">e</hi> 1 sich befindet, der andere Lau-<lb/> fer der Weissen aber auf <hi rendition="#i">e</hi> 3 so wie ein schwarzer Springer<lb/> auf <hi rendition="#i">g</hi> 4 und ein weisser Bauer auf <hi rendition="#i">f</hi> 2 steht?</p><lb/> <p>§. 29. Der im vorigen Paragraphen zur Anschauung<lb/> gebrachte Begriff des Matt bildet stets den Endzweck des<lb/> Spieles oder der Partie und muss daher in allen Stadien<lb/> derselben mehr oder weniger berücksichtigt werden. Nur<lb/> im Anfange der Partie leuchtet es schon aus der im §. 6<lb/> erkannten Aufstellung der Figuren von selbst ein, dass<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0030]
stellung der Figuren ausgehen, abwechselnd je einen Zug
thun und dahin streben, den Endzweck des Spieles zu
erreichen, d. h. den feindlichen König Matt zu setzen.
§. 28. Der König ist Matt, wenn seine Partei den
Angriff einer feindlichen Figur auf ihn nicht mehr abzu-
wehren vermag. Man stelle z. B. den schwarzen König auf
sein Standfeld e 8, die weissen Thürme aber auf a 7 und
h 8 und man hat das einfachste Beispiel einer Mattstellung.
Denn der König wird vom Thurme auf h 8 angegriffen, vermag
aber nicht diesem Angriffe zu entgehen, da er überall, d. h. auf
irgend einem der fünf Felder d 8, f 8, d 7, e 7, f 7 dem An-
griffe eines der beiden feindlichen Thürme begegnen würde.
Stünde aber ein schwarzer Thurm auf dem Felde f 1, so
könnte nun der Angriff des weissen Thurmes von h 8 durch
den Zug des schwarzen Thurmes von f 1 bis auf f 8 unter-
brochen werden, d. h. dieser schwarze Thurm würde durch
seinen Zug von f 1 nach f 8 sich an seinen eigenen König
stellen und diesen gegen den Angriff des weissen Thurmes
schützen. Ein anderes Beispiel des Matt, um diesen Begriff
noch mehr zu veranschaulichen, entsteht durch die Stellung
des weissen Königs auf e 6, der weissen Dame auf e 7 und
des schwarzen Königs auf e 8. In diesem Stande vermag
der schwarze König dem Angriff der weissen Dame nicht
zu entgehen, und er ist desshalb ebenfalls Matt. Zur Uebung
möge sich der Anfänger noch folgende Fragen beantworten.
Wesshalb ist der schwarze König auf dem Felde d 8 Matt,
wenn der weisse König auf dem Felde c 6, die weisse Dame
aber auf f 8 steht? Warum setzt der weisse Laufer auf
d 5 den schwarzen König auf f 3 Matt, wenn der weisse Kö-
nig auf seinem Standfelde e 1 sich befindet, der andere Lau-
fer der Weissen aber auf e 3 so wie ein schwarzer Springer
auf g 4 und ein weisser Bauer auf f 2 steht?
§. 29. Der im vorigen Paragraphen zur Anschauung
gebrachte Begriff des Matt bildet stets den Endzweck des
Spieles oder der Partie und muss daher in allen Stadien
derselben mehr oder weniger berücksichtigt werden. Nur
im Anfange der Partie leuchtet es schon aus der im §. 6
erkannten Aufstellung der Figuren von selbst ein, dass
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