Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.des feindlichen Läufers abwehren, und Weiss könnte dann §. 45. Wenn bei einem aufgedeckten Schach beide §. 46. Das letzte Beispiel führt uns von selbst zur des feindlichen Läufers abwehren, und Weiss könnte dann §. 45. Wenn bei einem aufgedeckten Schach beide §. 46. Das letzte Beispiel führt uns von selbst zur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0043" n="31"/> des feindlichen Läufers abwehren, und Weiss könnte dann<lb/> bei seinem nächsten Zuge durch den Thurm auf <hi rendition="#i">g</hi> 4 die<lb/> feindliche Dame erobern. Man nennt solchen Zug, durch<lb/> welchen zu gleicher Zeit mehrere Hauptfiguren des Gegners<lb/> bedroht werden, einen Doppelangriff, das Schach aber, wel-<lb/> ches wie in dem vorliegenden Falle durch Wegziehen einer<lb/> Figur von einer andern gegeben wird, ein aufgedecktes<lb/> Schach.</p><lb/> <p>§. 45. Wenn bei einem aufgedeckten Schach beide<lb/> Figuren (d. h. diejenige, welche gezogen ist und diejenige,<lb/> deren Angriff dadurch aufgedeckt ist), zu gleicher Zeit den<lb/> feindlichen König bedrohen, so entsteht ein Doppelschach.<lb/> Man stelle den weissen König auf <hi rendition="#i">a</hi> 4, einen weissen Thurm<lb/> auf <hi rendition="#i">d</hi> 4, einen Laufer aber auf <hi rendition="#i">e</hi> 3 und einen Bauer auf <hi rendition="#i">a</hi> 3;<lb/> sodann von Schwarz den König auf <hi rendition="#i">b</hi> 6, einen Thurm auf<lb/><hi rendition="#i">c</hi> 3, einen Springer auf <hi rendition="#i">b</hi> 7 und Bauern auf <hi rendition="#i">c</hi> 7 und <hi rendition="#i">f</hi> 4.<lb/> Wenn Weiss hier am Zuge ist, kann er auf zweifache Weise<lb/> ein doppeltes Schach geben, indem er entweder den Thurm<lb/> auf <hi rendition="#i">b</hi> 4 oder <hi rendition="#i">d</hi> 6 stellt und in beiden Fallen durch Thurm,<lb/> wie Laufer zugleich den feindlichen König bedroht. Schwarz<lb/> darf dann keine von beiden schachbietenden Figuren schla-<lb/> gen, noch den Angriff der einen durch Zwischensetzen decken.<lb/> Der König kann vielmehr einem Doppelschach nur dadurch<lb/> entgehen, dass er selbst seinen zwiefach angegriffenen Platz<lb/> verlässt. Der Anfänger frage sich nun, welcher von den<lb/> beiden vorher angegebenen Zügen des Thurmes in der vor-<lb/> geführten Stellung der stärkste ist. Die Antwort lautet:<lb/> T <hi rendition="#i">d</hi> 4—<hi rendition="#i">d</hi> 6, denn hierdurch wird der schwarze König<lb/> sofort Matt gesetzt, da er dem Doppelangriff nicht mehr<lb/> auszuweichen vermag, wie der Anfänger bei genauer Prü-<lb/> fung bald erkennen wird.</p><lb/> <p>§. 46. Das letzte Beispiel führt uns von selbst zur<lb/> Uebung der in §. 28 gegebenen Lehren über den Begriff<lb/> und die Erklärung der Mattstellung. Wir wollen nun dem<lb/> Anfänger einige weitere Stellungen vorführen, an die wir die<lb/> Aufgabe knüpfen, den Mattzug, d. h. denjenigen Zug zu<lb/> finden, durch welchen die eine Partei die andere sofort<lb/> Matt zu setzen vermag. Wir bedienen uns, um die Stellung<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0043]
des feindlichen Läufers abwehren, und Weiss könnte dann
bei seinem nächsten Zuge durch den Thurm auf g 4 die
feindliche Dame erobern. Man nennt solchen Zug, durch
welchen zu gleicher Zeit mehrere Hauptfiguren des Gegners
bedroht werden, einen Doppelangriff, das Schach aber, wel-
ches wie in dem vorliegenden Falle durch Wegziehen einer
Figur von einer andern gegeben wird, ein aufgedecktes
Schach.
§. 45. Wenn bei einem aufgedeckten Schach beide
Figuren (d. h. diejenige, welche gezogen ist und diejenige,
deren Angriff dadurch aufgedeckt ist), zu gleicher Zeit den
feindlichen König bedrohen, so entsteht ein Doppelschach.
Man stelle den weissen König auf a 4, einen weissen Thurm
auf d 4, einen Laufer aber auf e 3 und einen Bauer auf a 3;
sodann von Schwarz den König auf b 6, einen Thurm auf
c 3, einen Springer auf b 7 und Bauern auf c 7 und f 4.
Wenn Weiss hier am Zuge ist, kann er auf zweifache Weise
ein doppeltes Schach geben, indem er entweder den Thurm
auf b 4 oder d 6 stellt und in beiden Fallen durch Thurm,
wie Laufer zugleich den feindlichen König bedroht. Schwarz
darf dann keine von beiden schachbietenden Figuren schla-
gen, noch den Angriff der einen durch Zwischensetzen decken.
Der König kann vielmehr einem Doppelschach nur dadurch
entgehen, dass er selbst seinen zwiefach angegriffenen Platz
verlässt. Der Anfänger frage sich nun, welcher von den
beiden vorher angegebenen Zügen des Thurmes in der vor-
geführten Stellung der stärkste ist. Die Antwort lautet:
T d 4—d 6, denn hierdurch wird der schwarze König
sofort Matt gesetzt, da er dem Doppelangriff nicht mehr
auszuweichen vermag, wie der Anfänger bei genauer Prü-
fung bald erkennen wird.
§. 46. Das letzte Beispiel führt uns von selbst zur
Uebung der in §. 28 gegebenen Lehren über den Begriff
und die Erklärung der Mattstellung. Wir wollen nun dem
Anfänger einige weitere Stellungen vorführen, an die wir die
Aufgabe knüpfen, den Mattzug, d. h. denjenigen Zug zu
finden, durch welchen die eine Partei die andere sofort
Matt zu setzen vermag. Wir bedienen uns, um die Stellung
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