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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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Zweite Abtheilung.
Die Lehre von den Eröffnungen.

Einundzwanzigstes Kapitel.
Vorerörterungen.

§. 95. Die Lehre von den Eröffnungen betrachtet den
Anfang der Partie und lehrt die verschiedenen mehr oder
weniger correcten Methoden, für Angriff und Vertheidigung
das Spiel zu entwickeln. Sie bildet den eigentlichen Haupt-
theil der Theorie, indem sie auf analytische Weise sämmt-
liche Angriffsprincipien veranschaulicht und dem Spieler durch
die Betrachtung aller Arten von Combinationen im Anfang
ein formelles Bildungsmittel für seine Geschicklichkeit im
Allgemeinen und für sein Verständniss aller nur denkbaren
Schachpositionen gewährt.

§. 96. In der zuletzt angedeuteten Beziehung giebt
vorzüglich die sogenannte Königsbaueröffnung das reichste
Material. Sie entsteht durch die Bewegung der Königs-
bauern beider Parteien um zwei Schritt im ersten Zuge und
ist durch den Kunstausdruck debut royal ausgezeichnet
worden. Die bei weitem überwiegende Anzahl sämmtlicher
theoretischen Schacharbeiten geht von diesem Anfange aus,
und der Anfänger kann aus diesem Studium allein den Rang
völliger Meisterschaft erringen. Wir wollen daher diesen
Anfang, also 1. e 2--e 4, e 7--e 5 dem gegenwärtigen Ab-
riss der Lehre von den Eröffnungen vorzüglich zu Grunde
legen und nur im folgenden Paragraphen die Möglichkeit
anderer Anfänge kurz andeuten.

§. 97. Wenn der Anziehende den Königsbauer zwei
Schritt gezogen hat und der Gegner seinerseits den gleichen
Anzug vermeiden will, so stehen diesem als Antworten von
Wichtigkeit nur die drei Anfänge des Königsbauers einen
Schritt, also 1. e 2--e 4, e 7--e 6, des Damenbauers zwei
Schritt, also 1. e 2--e 4, d 7--d 5, endlich des Damen-

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Zweite Abtheilung.
Die Lehre von den Eröffnungen.

Einundzwanzigstes Kapitel.
Vorerörterungen.

§. 95. Die Lehre von den Eröffnungen betrachtet den
Anfang der Partie und lehrt die verschiedenen mehr oder
weniger correcten Methoden, für Angriff und Vertheidigung
das Spiel zu entwickeln. Sie bildet den eigentlichen Haupt-
theil der Theorie, indem sie auf analytische Weise sämmt-
liche Angriffsprincipien veranschaulicht und dem Spieler durch
die Betrachtung aller Arten von Combinationen im Anfang
ein formelles Bildungsmittel für seine Geschicklichkeit im
Allgemeinen und für sein Verständniss aller nur denkbaren
Schachpositionen gewährt.

§. 96. In der zuletzt angedeuteten Beziehung giebt
vorzüglich die sogenannte Königsbaueröffnung das reichste
Material. Sie entsteht durch die Bewegung der Königs-
bauern beider Parteien um zwei Schritt im ersten Zuge und
ist durch den Kunstausdruck début royal ausgezeichnet
worden. Die bei weitem überwiegende Anzahl sämmtlicher
theoretischen Schacharbeiten geht von diesem Anfange aus,
und der Anfänger kann aus diesem Studium allein den Rang
völliger Meisterschaft erringen. Wir wollen daher diesen
Anfang, also 1. e 2—e 4, e 7—e 5 dem gegenwärtigen Ab-
riss der Lehre von den Eröffnungen vorzüglich zu Grunde
legen und nur im folgenden Paragraphen die Möglichkeit
anderer Anfänge kurz andeuten.

§. 97. Wenn der Anziehende den Königsbauer zwei
Schritt gezogen hat und der Gegner seinerseits den gleichen
Anzug vermeiden will, so stehen diesem als Antworten von
Wichtigkeit nur die drei Anfänge des Königsbauers einen
Schritt, also 1. e 2—e 4, e 7—e 6, des Damenbauers zwei
Schritt, also 1. e 2—e 4, d 7—d 5, endlich des Damen-

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[67/0079] Zweite Abtheilung. Die Lehre von den Eröffnungen. Einundzwanzigstes Kapitel. Vorerörterungen. §. 95. Die Lehre von den Eröffnungen betrachtet den Anfang der Partie und lehrt die verschiedenen mehr oder weniger correcten Methoden, für Angriff und Vertheidigung das Spiel zu entwickeln. Sie bildet den eigentlichen Haupt- theil der Theorie, indem sie auf analytische Weise sämmt- liche Angriffsprincipien veranschaulicht und dem Spieler durch die Betrachtung aller Arten von Combinationen im Anfang ein formelles Bildungsmittel für seine Geschicklichkeit im Allgemeinen und für sein Verständniss aller nur denkbaren Schachpositionen gewährt. §. 96. In der zuletzt angedeuteten Beziehung giebt vorzüglich die sogenannte Königsbaueröffnung das reichste Material. Sie entsteht durch die Bewegung der Königs- bauern beider Parteien um zwei Schritt im ersten Zuge und ist durch den Kunstausdruck début royal ausgezeichnet worden. Die bei weitem überwiegende Anzahl sämmtlicher theoretischen Schacharbeiten geht von diesem Anfange aus, und der Anfänger kann aus diesem Studium allein den Rang völliger Meisterschaft erringen. Wir wollen daher diesen Anfang, also 1. e 2—e 4, e 7—e 5 dem gegenwärtigen Ab- riss der Lehre von den Eröffnungen vorzüglich zu Grunde legen und nur im folgenden Paragraphen die Möglichkeit anderer Anfänge kurz andeuten. §. 97. Wenn der Anziehende den Königsbauer zwei Schritt gezogen hat und der Gegner seinerseits den gleichen Anzug vermeiden will, so stehen diesem als Antworten von Wichtigkeit nur die drei Anfänge des Königsbauers einen Schritt, also 1. e 2—e 4, e 7—e 6, des Damenbauers zwei Schritt, also 1. e 2—e 4, d 7—d 5, endlich des Damen- 5*

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/79>, abgerufen am 26.11.2024.