Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.Frauen leisten, was Männer nicht können, hier würden Der auch zu den mütterlichen Berufen zu rechnende Frauen leisten, was Männer nicht können, hier würden Der auch zu den mütterlichen Berufen zu rechnende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0133" n="131"/> Frauen leisten, was Männer nicht können, hier würden<lb/> Tausende von unverheirateten Frauen Persönlichkeiten<lb/> werden, hier könnte neben den Müttern unserem Volke<lb/> eine Schar von mütterlichen Frauen erwachsen, ein Reichtum,<lb/> den kein anderes Volk der Erde hätte. Aber das sind<lb/> Utopien, unsere Frauenrechtlerinnen wollen es anders;<lb/> denn es ist ihnen ja nicht um die Arbeit zu tun, sondern<lb/> um den Lohn, nicht um die Pflicht, sondern um das<lb/> Recht. Gebt uns Sitz und Stimme in euern Par-<lb/> lamenten, und wir werden soziale Gesetze machen! Für<lb/> die Kriegsarbeit, die sie jetzt im „Nationalen Frauen-<lb/> dienst“ leisten, werden sie sicherlich sehr bald im Frieden<lb/> die Quittung einreichen, dabei fehlt es ihnen selbst jetzt<lb/> (wie stets im Frieden!) in ihren sozialen Veranstaltungen<lb/> an Helferinnen, die die untergeordneten Arbeiten tun<lb/> wollen, die Kreise, die <hi rendition="#g">ihnen</hi> nahe stehen, haben eben<lb/> das Dienen verlernt! – – – –</p><lb/> <p>Der auch zu den mütterlichen Berufen zu rechnende<lb/> Lehrerinnenberuf könnte zu einer Vertiefung und Er-<lb/> weiterung der weiblichen Kulturarbeit führen, wenn er<lb/> nicht zu der großen Versorgungsanstalt der ledigen<lb/> Mädchen des Mittelstandes geworden wäre. Zu viele<lb/> werden Lehrerin, ohne dazu berufen zu sein; so kommt<lb/> es, daß der größte Teil des Unterrichts an weiblichen<lb/> Lehranstalten zwar in den Händen von Frauen liegt, daß<lb/> aber neue Jdeen, Bereicherungen der pädagogischen<lb/> Wissenschaft etc. im allgemeinen von Männern ausgehen.<lb/> Auch bei der praktischen Prüfung und Einführung neuer<lb/> Jdeen durch die Schule–z.B. die Verbindung von Schule<lb/> und Haus, Werkunterricht etc. – sollen unsere jungen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0133]
Frauen leisten, was Männer nicht können, hier würden
Tausende von unverheirateten Frauen Persönlichkeiten
werden, hier könnte neben den Müttern unserem Volke
eine Schar von mütterlichen Frauen erwachsen, ein Reichtum,
den kein anderes Volk der Erde hätte. Aber das sind
Utopien, unsere Frauenrechtlerinnen wollen es anders;
denn es ist ihnen ja nicht um die Arbeit zu tun, sondern
um den Lohn, nicht um die Pflicht, sondern um das
Recht. Gebt uns Sitz und Stimme in euern Par-
lamenten, und wir werden soziale Gesetze machen! Für
die Kriegsarbeit, die sie jetzt im „Nationalen Frauen-
dienst“ leisten, werden sie sicherlich sehr bald im Frieden
die Quittung einreichen, dabei fehlt es ihnen selbst jetzt
(wie stets im Frieden!) in ihren sozialen Veranstaltungen
an Helferinnen, die die untergeordneten Arbeiten tun
wollen, die Kreise, die ihnen nahe stehen, haben eben
das Dienen verlernt! – – – –
Der auch zu den mütterlichen Berufen zu rechnende
Lehrerinnenberuf könnte zu einer Vertiefung und Er-
weiterung der weiblichen Kulturarbeit führen, wenn er
nicht zu der großen Versorgungsanstalt der ledigen
Mädchen des Mittelstandes geworden wäre. Zu viele
werden Lehrerin, ohne dazu berufen zu sein; so kommt
es, daß der größte Teil des Unterrichts an weiblichen
Lehranstalten zwar in den Händen von Frauen liegt, daß
aber neue Jdeen, Bereicherungen der pädagogischen
Wissenschaft etc. im allgemeinen von Männern ausgehen.
Auch bei der praktischen Prüfung und Einführung neuer
Jdeen durch die Schule–z.B. die Verbindung von Schule
und Haus, Werkunterricht etc. – sollen unsere jungen
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(2017-04-13T13:51:38Z)
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