Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.die Mütterlichkeit und Fürsorge, die das Frauenstimm- Gerade in der heutigen Lage ist es nicht schwer, das die Mütterlichkeit und Fürsorge, die das Frauenstimm- Gerade in der heutigen Lage ist es nicht schwer, das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0020" n="18"/> die Mütterlichkeit und Fürsorge, die das Frauenstimm-<lb/> recht in das Staatsleben hineinzutragen geeignet sei, in<lb/> den Vordergrund zu schieben. Aber auch mit dieser Be-<lb/> gründung der feministischen Bestrebungen ist es nichts.<lb/> Gerade unser Deutsches Reich, das Musterland der sozialen<lb/> Fürsorge, der organisierten Wohlfahrtspflege, bedarf ab-<lb/> solut nicht einer solchen verstärkten Mütterlichkeit von seiten<lb/> der „bewegten“ Frauen, die geradezu in Verlegenheit<lb/> geraten, wenn sie angeben sollen, in welcher Richtung<lb/> denn unsere Gesetzgebung eine wesentliche Umgestaltung<lb/> im Sinne der Mütterlichkeit und Staatsfürsorge bedürfe.<lb/><hi rendition="#g">Die Männer haben</hi> – das beweist die heutige Kriegs-<lb/> zeit auf das schlagendste – im Frieden derartig <hi rendition="#g">auf<lb/> allen Gebieten vorgesorgt</hi>, daß es für die Frauen<lb/> nicht leicht sein würde, sie auf diesem Felde zu übertreffen<lb/> oder nur ihnen gleichzukommen. Die heute zutage tretende<lb/> moralische, physische und intellektuelle Kraft unseres Staats-<lb/> lebens ist aber nicht <hi rendition="#g">allein</hi> das Werk der Männer;<lb/> nein, <hi rendition="#g">unsere echten mütterlichen Frauen</hi> die im<lb/> häuslichen Kreise walten und nicht nach politischem Rechten<lb/> streben, <hi rendition="#g">haben in selbstloser Hingabe an ihre<lb/> Gatten- und Mutterpflichten den deutschen<lb/> Männern die Kraft gegeben, den stolzen Bau<lb/> zu errichten</hi>, den heute kein Sturm von außen ver-<lb/> nichten kann. Dieser starke Männerstaat schirmt heute<lb/> auch diejenigen, die in Friedenszeiten kein höheres Ziel<lb/> kannten, als ihn seines starken männlichen Charakters zu<lb/> entkleiden und dem Niedergänge zu überliefern.</p><lb/> <p>Gerade in der heutigen Lage ist es nicht schwer, das<lb/> von der Frauenbewegung immer wieder vorgetragene<lb/>   </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0020]
die Mütterlichkeit und Fürsorge, die das Frauenstimm-
recht in das Staatsleben hineinzutragen geeignet sei, in
den Vordergrund zu schieben. Aber auch mit dieser Be-
gründung der feministischen Bestrebungen ist es nichts.
Gerade unser Deutsches Reich, das Musterland der sozialen
Fürsorge, der organisierten Wohlfahrtspflege, bedarf ab-
solut nicht einer solchen verstärkten Mütterlichkeit von seiten
der „bewegten“ Frauen, die geradezu in Verlegenheit
geraten, wenn sie angeben sollen, in welcher Richtung
denn unsere Gesetzgebung eine wesentliche Umgestaltung
im Sinne der Mütterlichkeit und Staatsfürsorge bedürfe.
Die Männer haben – das beweist die heutige Kriegs-
zeit auf das schlagendste – im Frieden derartig auf
allen Gebieten vorgesorgt, daß es für die Frauen
nicht leicht sein würde, sie auf diesem Felde zu übertreffen
oder nur ihnen gleichzukommen. Die heute zutage tretende
moralische, physische und intellektuelle Kraft unseres Staats-
lebens ist aber nicht allein das Werk der Männer;
nein, unsere echten mütterlichen Frauen die im
häuslichen Kreise walten und nicht nach politischem Rechten
streben, haben in selbstloser Hingabe an ihre
Gatten- und Mutterpflichten den deutschen
Männern die Kraft gegeben, den stolzen Bau
zu errichten, den heute kein Sturm von außen ver-
nichten kann. Dieser starke Männerstaat schirmt heute
auch diejenigen, die in Friedenszeiten kein höheres Ziel
kannten, als ihn seines starken männlichen Charakters zu
entkleiden und dem Niedergänge zu überliefern.
Gerade in der heutigen Lage ist es nicht schwer, das
von der Frauenbewegung immer wieder vorgetragene
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |