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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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stes, sind zu Ausführung dieses Vorha-
bens bestimmt.

Mit triumphirendem Gesichte eilte ich
zur Gesellschaft, nachdem ich Willen
verboten, keiner Seele nichts von seiner
Entdeckung zu sagen, und ihm noch hun-
dert Guineen für sein Schweigen verspro-
chen hatte. Du wirst fodern, daß ich
meine Entdeckung zum Besten des Fräu-
leins hätte mittheilen sollen. Dann,
meynst du, wäre mein Triumph edel ge-
wesen! Sachte, mein guter Herr! sachte!
Jch konnte auf dem Weg der guten Hand-
lungen nicht so eilend fortwandern, noch
weniger gleich mein ganzes Vergnügen
aufopfern. Und wozu hätte meine Ent-
deckung gedient, als des Fürsten und
meine Beschwerlichkeiten zu vergrößern?
Wie vielen Spaßes hätte ich mich beraubt,
wenn ich die Unterredungen des vorigen
Stoffs unterbrochen hätte? Denn indeß
ich weg war, hatte eine mißverstandne
Antwort des Fürsten die ganze Sache ins
Reine gebracht. Denn da der Graf F.
den Fürsten gefragt: ob er das Fräulein

im

ſtes, ſind zu Ausfuͤhrung dieſes Vorha-
bens beſtimmt.

Mit triumphirendem Geſichte eilte ich
zur Geſellſchaft, nachdem ich Willen
verboten, keiner Seele nichts von ſeiner
Entdeckung zu ſagen, und ihm noch hun-
dert Guineen fuͤr ſein Schweigen verſpro-
chen hatte. Du wirſt fodern, daß ich
meine Entdeckung zum Beſten des Fraͤu-
leins haͤtte mittheilen ſollen. Dann,
meynſt du, waͤre mein Triumph edel ge-
weſen! Sachte, mein guter Herr! ſachte!
Jch konnte auf dem Weg der guten Hand-
lungen nicht ſo eilend fortwandern, noch
weniger gleich mein ganzes Vergnuͤgen
aufopfern. Und wozu haͤtte meine Ent-
deckung gedient, als des Fuͤrſten und
meine Beſchwerlichkeiten zu vergroͤßern?
Wie vielen Spaßes haͤtte ich mich beraubt,
wenn ich die Unterredungen des vorigen
Stoffs unterbrochen haͤtte? Denn indeß
ich weg war, hatte eine mißverſtandne
Antwort des Fuͤrſten die ganze Sache ins
Reine gebracht. Denn da der Graf F.
den Fuͤrſten gefragt: ob er das Fraͤulein

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[242/0268] ſtes, ſind zu Ausfuͤhrung dieſes Vorha- bens beſtimmt. Mit triumphirendem Geſichte eilte ich zur Geſellſchaft, nachdem ich Willen verboten, keiner Seele nichts von ſeiner Entdeckung zu ſagen, und ihm noch hun- dert Guineen fuͤr ſein Schweigen verſpro- chen hatte. Du wirſt fodern, daß ich meine Entdeckung zum Beſten des Fraͤu- leins haͤtte mittheilen ſollen. Dann, meynſt du, waͤre mein Triumph edel ge- weſen! Sachte, mein guter Herr! ſachte! Jch konnte auf dem Weg der guten Hand- lungen nicht ſo eilend fortwandern, noch weniger gleich mein ganzes Vergnuͤgen aufopfern. Und wozu haͤtte meine Ent- deckung gedient, als des Fuͤrſten und meine Beſchwerlichkeiten zu vergroͤßern? Wie vielen Spaßes haͤtte ich mich beraubt, wenn ich die Unterredungen des vorigen Stoffs unterbrochen haͤtte? Denn indeß ich weg war, hatte eine mißverſtandne Antwort des Fuͤrſten die ganze Sache ins Reine gebracht. Denn da der Graf F. den Fuͤrſten gefragt: ob er das Fraͤulein im

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/268>, abgerufen am 22.11.2024.