[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.nichts als die Liebe seines Vergnügens. Milord
nichts als die Liebe ſeines Vergnuͤgens. Milord
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0362" n="336"/> nichts als die Liebe ſeines Vergnuͤgens.<lb/> Die Achtung fuͤr die gute Neigungen mei-<lb/> nes Herzens und fuͤr die Bemuͤhungen<lb/> meines Geiſtes um Talente zu ſammeln,<lb/> dieſes allein ruͤhrt mich, weil ich es fuͤr<lb/> ein Zeichen einer gleichgeſtimmten Seele<lb/> und der wahren dauerhaften Liebe halte;<lb/> aber es wurde mir von niemand geſagt,<lb/> von dem ich es zu hoͤren wuͤnſchte. Der-<lb/> by hatte dieſen Ton: Aber nicht eine Sai-<lb/> te meines Herzens hat darauf geantwor-<lb/> tet. Auch dieſes Mannes Liebe, oder<lb/> was es iſt, vermehrt meine Sehnſucht und<lb/> Eile nach Ruhe und Einſamkeit. Jn<lb/> acht Tagen iſt der Bal: vielleicht, meine<lb/> Emilia, ſchreibe ich Jhnen meinen naͤch-<lb/> ſten Brief in dem Cabinette der Sternheim<lb/> zu den Fuͤßen des Bildniſſes meiner Ma-<lb/> ma, deſſen Anblick meine Feder zu einem<lb/> andern Jnnhalt meiner Briefe begeiſtern<lb/> wird.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Milord</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [336/0362]
nichts als die Liebe ſeines Vergnuͤgens.
Die Achtung fuͤr die gute Neigungen mei-
nes Herzens und fuͤr die Bemuͤhungen
meines Geiſtes um Talente zu ſammeln,
dieſes allein ruͤhrt mich, weil ich es fuͤr
ein Zeichen einer gleichgeſtimmten Seele
und der wahren dauerhaften Liebe halte;
aber es wurde mir von niemand geſagt,
von dem ich es zu hoͤren wuͤnſchte. Der-
by hatte dieſen Ton: Aber nicht eine Sai-
te meines Herzens hat darauf geantwor-
tet. Auch dieſes Mannes Liebe, oder
was es iſt, vermehrt meine Sehnſucht und
Eile nach Ruhe und Einſamkeit. Jn
acht Tagen iſt der Bal: vielleicht, meine
Emilia, ſchreibe ich Jhnen meinen naͤch-
ſten Brief in dem Cabinette der Sternheim
zu den Fuͤßen des Bildniſſes meiner Ma-
ma, deſſen Anblick meine Feder zu einem
andern Jnnhalt meiner Briefe begeiſtern
wird.
Milord
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |