"just nicht die ganze Welt zu Zeugen "nimmt; und dergleichen. *)
Andre hielten es für eine schöne Comö- die, und waren begierig, wie weit sie die Rolle treiben würde.
Jch war überzeugt, daß Seymour die Ursache dieses aufwallenden Jastes von Tugend gewesen seyn müsse, aber was er ibr gesagt, und was für einen Eindruck er dadurch auf sie gemacht hätte, das wünschte ich zu wissen, um meine Maaß- regeln darnach zu nehmen. Jch verbarg diese Unruhe, und spottete eins mit; in- dem ich die Zurückkunft des Johns erwar- tete, der nach Hause geeilt war, um den Seymour auszuspähen.
Aber stelle dir, wenn du kannst, das Er- staunen vor, als mein John sagte, Sey- mour wäre gleich nach seiner Zurückkunft in einer Post-Chaise mit Sechsen und einem einzigen Kerl davon gefahren. Was T -- konnte das anders bedeuten als eine ver-
abredete
*) Und diejenigen, welche so sagten, hatten an sich selbst eben nicht so gar Unrecht. H.
„juſt nicht die ganze Welt zu Zeugen „nimmt; und dergleichen. *)
Andre hielten es fuͤr eine ſchoͤne Comoͤ- die, und waren begierig, wie weit ſie die Rolle treiben wuͤrde.
Jch war uͤberzeugt, daß Seymour die Urſache dieſes aufwallenden Jaſtes von Tugend geweſen ſeyn muͤſſe, aber was er ibr geſagt, und was fuͤr einen Eindruck er dadurch auf ſie gemacht haͤtte, das wuͤnſchte ich zu wiſſen, um meine Maaß- regeln darnach zu nehmen. Jch verbarg dieſe Unruhe, und ſpottete eins mit; in- dem ich die Zuruͤckkunft des Johns erwar- tete, der nach Hauſe geeilt war, um den Seymour auszuſpaͤhen.
Aber ſtelle dir, wenn du kannſt, das Er- ſtaunen vor, als mein John ſagte, Sey- mour waͤre gleich nach ſeiner Zuruͤckkunft in einer Poſt-Chaiſe mit Sechſen und einem einzigen Kerl davon gefahren. Was T — konnte das anders bedeuten als eine ver-
abredete
*) Und diejenigen, welche ſo ſagten, hatten an ſich ſelbſt eben nicht ſo gar Unrecht. H.
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„juſt nicht die ganze Welt zu Zeugen
„nimmt; und dergleichen. *)
Andre hielten es fuͤr eine ſchoͤne Comoͤ-
die, und waren begierig, wie weit ſie
die Rolle treiben wuͤrde.
Jch war uͤberzeugt, daß Seymour die
Urſache dieſes aufwallenden Jaſtes von
Tugend geweſen ſeyn muͤſſe, aber was er
ibr geſagt, und was fuͤr einen Eindruck
er dadurch auf ſie gemacht haͤtte, das
wuͤnſchte ich zu wiſſen, um meine Maaß-
regeln darnach zu nehmen. Jch verbarg
dieſe Unruhe, und ſpottete eins mit; in-
dem ich die Zuruͤckkunft des Johns erwar-
tete, der nach Hauſe geeilt war, um den
Seymour auszuſpaͤhen.
Aber ſtelle dir, wenn du kannſt, das Er-
ſtaunen vor, als mein John ſagte, Sey-
mour waͤre gleich nach ſeiner Zuruͤckkunft in
einer Poſt-Chaiſe mit Sechſen und einem
einzigen Kerl davon gefahren. Was T —
konnte das anders bedeuten als eine ver-
abredete
*) Und diejenigen, welche ſo ſagten, hatten
an ſich ſelbſt eben nicht ſo gar Unrecht. H.
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/373>, abgerufen am 24.11.2024.
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