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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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von ihnen entfernte, und sich in den Schutz
eines Gemahls begebe, den sie sich ge-
wählt hätte, und mit welchem sie als sei-
ne vermählte Frau aus ihrem Hause gehe,
um sich nach Florenz zum Grafen R. zu
begeben, woher sie wieder Nachricht von
ihr erhalten sollten; indessen überlasse sie
ihm auf drey Jahre den Genuß aller Ein-
künfte ihrer Güter, um damit die Been-
digung seines Rechtshandels zu betreiben,
die er auf eine niederträchtige Art durch
die Aufopferung ihrer Ehre zu erhalten ge-
sucht hätte; es wäre ein Geschenk, wel-
ches sie seinen zweenen Söhnen machte,
und wodurch sie mehr Segen erhalten wür-
den, als durch den Entwurf ihres Unter-
gangs. Dem Fürsten hätte sie geschrieben:
sie fliehe an der Hand eines edelmüthigen
und würdigen Gemahls vor den Verfol-
gungen seiner verhaßten und entehrenden
Leidenschaft; sie habe inzwischen ihrem
Oncle die Einkünfte von ihren Gütern
auf drey Jahre überlassen, hoffe aber
nach Verfluß dieser Zeit sie von der Ge-
rechtigkeit des Landesfürsten wieder zurück

zu
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von ihnen entfernte, und ſich in den Schutz
eines Gemahls begebe, den ſie ſich ge-
waͤhlt haͤtte, und mit welchem ſie als ſei-
ne vermaͤhlte Frau aus ihrem Hauſe gehe,
um ſich nach Florenz zum Grafen R. zu
begeben, woher ſie wieder Nachricht von
ihr erhalten ſollten; indeſſen uͤberlaſſe ſie
ihm auf drey Jahre den Genuß aller Ein-
kuͤnfte ihrer Guͤter, um damit die Been-
digung ſeines Rechtshandels zu betreiben,
die er auf eine niedertraͤchtige Art durch
die Aufopferung ihrer Ehre zu erhalten ge-
ſucht haͤtte; es waͤre ein Geſchenk, wel-
ches ſie ſeinen zweenen Soͤhnen machte,
und wodurch ſie mehr Segen erhalten wuͤr-
den, als durch den Entwurf ihres Unter-
gangs. Dem Fuͤrſten haͤtte ſie geſchrieben:
ſie fliehe an der Hand eines edelmuͤthigen
und wuͤrdigen Gemahls vor den Verfol-
gungen ſeiner verhaßten und entehrenden
Leidenſchaft; ſie habe inzwiſchen ihrem
Oncle die Einkuͤnfte von ihren Guͤtern
auf drey Jahre uͤberlaſſen, hoffe aber
nach Verfluß dieſer Zeit ſie von der Ge-
rechtigkeit des Landesfuͤrſten wieder zuruͤck

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[9/0015] von ihnen entfernte, und ſich in den Schutz eines Gemahls begebe, den ſie ſich ge- waͤhlt haͤtte, und mit welchem ſie als ſei- ne vermaͤhlte Frau aus ihrem Hauſe gehe, um ſich nach Florenz zum Grafen R. zu begeben, woher ſie wieder Nachricht von ihr erhalten ſollten; indeſſen uͤberlaſſe ſie ihm auf drey Jahre den Genuß aller Ein- kuͤnfte ihrer Guͤter, um damit die Been- digung ſeines Rechtshandels zu betreiben, die er auf eine niedertraͤchtige Art durch die Aufopferung ihrer Ehre zu erhalten ge- ſucht haͤtte; es waͤre ein Geſchenk, wel- ches ſie ſeinen zweenen Soͤhnen machte, und wodurch ſie mehr Segen erhalten wuͤr- den, als durch den Entwurf ihres Unter- gangs. Dem Fuͤrſten haͤtte ſie geſchrieben: ſie fliehe an der Hand eines edelmuͤthigen und wuͤrdigen Gemahls vor den Verfol- gungen ſeiner verhaßten und entehrenden Leidenſchaft; ſie habe inzwiſchen ihrem Oncle die Einkuͤnfte von ihren Guͤtern auf drey Jahre uͤberlaſſen, hoffe aber nach Verfluß dieſer Zeit ſie von der Ge- rechtigkeit des Landesfuͤrſten wieder zuruͤck zu A 5

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/15>, abgerufen am 21.11.2024.