der Lady Douglaß bekannt zu werden. O Schicksal, laß mir diese Hoffnung!
Jch will meiner Emilia noch ein Ne- benstück meines quälenden Schicksals er- zählen. Sie wissen, wie reinlich ich im- mer in Wäsche war, und hier zog ich mich, ich weiß nicht wie lang, gar nicht aus; endlich kam mit meiner Ueberlegung das Misvergnüger über den Kleiderman- gel, und beym Nachdenken war ich sehr froh, daß ich bey meiner Entfüh- rung ein ganz weißes leinen Kleid an hatte, welches ich gleich auszog, und der modischen Ueppigkeit für die vielen Falten dankte, die sie darinn gemacht hatte; denn ich konnte füglich drey Hemden dar- aus schneiden, und ein kurz Kleid dane- ben behalten; meine Schürze machte ich zu Halstüchern, und aus dem ersten Rock Schürzen, so daß ich mit ein wenig leich- ter Lauge meine Kleidung recht reinlich halten kann, und abzuwechseln weiß. Jch plätte sie mit einem warmen Stein.
Die
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der Lady Douglaß bekannt zu werden. O Schickſal, laß mir dieſe Hoffnung!
Jch will meiner Emilia noch ein Ne- benſtuͤck meines quaͤlenden Schickſals er- zaͤhlen. Sie wiſſen, wie reinlich ich im- mer in Waͤſche war, und hier zog ich mich, ich weiß nicht wie lang, gar nicht aus; endlich kam mit meiner Ueberlegung das Misvergnuͤger uͤber den Kleiderman- gel, und beym Nachdenken war ich ſehr froh, daß ich bey meiner Entfuͤh- rung ein ganz weißes leinen Kleid an hatte, welches ich gleich auszog, und der modiſchen Ueppigkeit fuͤr die vielen Falten dankte, die ſie darinn gemacht hatte; denn ich konnte fuͤglich drey Hemden dar- aus ſchneiden, und ein kurz Kleid dane- ben behalten; meine Schuͤrze machte ich zu Halstuͤchern, und aus dem erſten Rock Schuͤrzen, ſo daß ich mit ein wenig leich- ter Lauge meine Kleidung recht reinlich halten kann, und abzuwechſeln weiß. Jch plaͤtte ſie mit einem warmen Stein.
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der Lady Douglaß bekannt zu werden.
O Schickſal, laß mir dieſe Hoffnung!
Jch will meiner Emilia noch ein Ne-
benſtuͤck meines quaͤlenden Schickſals er-
zaͤhlen. Sie wiſſen, wie reinlich ich im-
mer in Waͤſche war, und hier zog ich
mich, ich weiß nicht wie lang, gar nicht
aus; endlich kam mit meiner Ueberlegung
das Misvergnuͤger uͤber den Kleiderman-
gel, und beym Nachdenken war ich
ſehr froh, daß ich bey meiner Entfuͤh-
rung ein ganz weißes leinen Kleid an
hatte, welches ich gleich auszog, und der
modiſchen Ueppigkeit fuͤr die vielen Falten
dankte, die ſie darinn gemacht hatte;
denn ich konnte fuͤglich drey Hemden dar-
aus ſchneiden, und ein kurz Kleid dane-
ben behalten; meine Schuͤrze machte ich
zu Halstuͤchern, und aus dem erſten Rock
Schuͤrzen, ſo daß ich mit ein wenig leich-
ter Lauge meine Kleidung recht reinlich
halten kann, und abzuwechſeln weiß.
Jch plaͤtte ſie mit einem warmen Stein.
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/233>, abgerufen am 24.11.2024.
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