Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.würden der Eintheilung des Budgets zufolge ca. 26 Millionen An Einnahmen aus wirklich directen Steuern bleiben 2,928,000 Thlr. aus der klassificirten Einkom- mensteuer, 7,884,000 Thlr. aus der Klassensteuer und 2,036,000 Thlr. aus dem Zuschlag, zusammen 12,848,000 Thlr. Also 12,800,000 Thlr., meine Herren, fließen in Wahrheit Die indirecte Steuer, meine Herren, ist somit das Jnstitut, Jn dem Gesagten sind also wörtlich folgende Thesen ent- 1) daß die indirecten Steuern die Jndividuen nicht im würden der Eintheilung des Budgets zufolge ca. 26 Millionen An Einnahmen aus wirklich directen Steuern bleiben 2,928,000 Thlr. aus der klaſſificirten Einkom- menſteuer, 7,884,000 Thlr. aus der Klaſſenſteuer und 2,036,000 Thlr. aus dem Zuſchlag, zuſammen 12,848,000 Thlr. Alſo 12,800,000 Thlr., meine Herren, fließen in Wahrheit Die indirecte Steuer, meine Herren, iſt ſomit das Jnſtitut, Jn dem Geſagten ſind alſo wörtlich folgende Theſen ent- 1) daß die indirecten Steuern die Jndividuen nicht im <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="7"/> würden der Eintheilung des Budgets zufolge ca. 26 Millionen<lb/> aus <hi rendition="#g">directen</hi> Steuern erhoben. Dies iſt aber auch nicht<lb/> wahr und ſcheint blos ſo, weil unſer Budget dabei nirgends<lb/> nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen verfährt, ſondern ſich nur<lb/> danach richtet, in welcher Weiſe äußerlich die Steuern einge-<lb/> trieben werden. Von dieſen 26 Millionen gehen vielmehr ab<lb/> 10 Millionen Grundſteuer, die zwar von dem Grundbeſitzer<lb/> direct erhoben, von ihm aber wieder auf den Getreidepreis ab-<lb/> gewälzt und ſomit definitiv von den Getreide-Conſumenten be-<lb/> zahlt werden, daher eine indirecte Steuer bilden. Es gehen<lb/> aus denſelben Gründen ab 2,900,000 Thlr. Gewerbeſteuer.</p><lb/> <p>An Einnahmen aus <hi rendition="#g">wirklich</hi> directen Steuern bleiben<lb/> nur übrig:</p><lb/> <list> <item>2,928,000 Thlr. aus der klaſſificirten Einkom-<lb/> menſteuer,</item><lb/> <item>7,884,000 Thlr. aus der Klaſſenſteuer und</item><lb/> <item><hi rendition="#u">2,036,000</hi> Thlr. aus dem Zuſchlag,</item><lb/> <item>zuſammen 12,848,000 Thlr.</item> </list><lb/> <p>Alſo 12,800,000 Thlr., meine Herren, fließen in Wahrheit<lb/> aus directen Steuern auf 97 Millionen Staatseinnahmen. Was<lb/> über dieſe 12,800,000 Thlr. hinaus geht, das wird — man muß<lb/> hier wieder nicht der unwiſſenſchaftlichen Rubricirung des<lb/> Budgets folgen, welches z. B. den Ertrag des Salzmonopols<lb/> von 8,300,000 Thaler oder die Einnahmen aus dem Juſtizdienſt<lb/> von 8,849,000 Thaler nicht zu den indirecten Steuern rechnet,<lb/> — was über dieſe 12,800,000 Thlr. hinausgeht, das wird,<lb/> ſage ich, mit Ausnahme weniger und ſehr unbedeutender Poſten,<lb/> mit denen es eine beſondere Bewandtniß hat, ſammt und ſonders<lb/> aus Einnahmequellen aufgebracht, welche die Natur von <hi rendition="#g">in-<lb/> directen Steuern</hi> haben, das wird alſo durch <hi rendition="#g">indirecte</hi><lb/> Steuern aufgebracht.</p><lb/> <p>Die indirecte Steuer, meine Herren, iſt ſomit das Jnſtitut,<lb/> durch welches die Bourgeoiſie das <hi rendition="#g">Privilegium der Steuer-<lb/> freiheit für das große Kapital verwirklicht</hi> und die<lb/> Koſten des Staatsweſens den ärmeren Klaſſen der Geſellſchaft<lb/> aufbürdet.“</p><lb/> <p>Jn dem Geſagten ſind alſo wörtlich folgende Theſen ent-<lb/> halten:</p><lb/> <list> <item>1) daß die indirecten Steuern die Jndividuen <hi rendition="#g">nicht</hi> im<lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [7/0013]
würden der Eintheilung des Budgets zufolge ca. 26 Millionen
aus directen Steuern erhoben. Dies iſt aber auch nicht
wahr und ſcheint blos ſo, weil unſer Budget dabei nirgends
nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen verfährt, ſondern ſich nur
danach richtet, in welcher Weiſe äußerlich die Steuern einge-
trieben werden. Von dieſen 26 Millionen gehen vielmehr ab
10 Millionen Grundſteuer, die zwar von dem Grundbeſitzer
direct erhoben, von ihm aber wieder auf den Getreidepreis ab-
gewälzt und ſomit definitiv von den Getreide-Conſumenten be-
zahlt werden, daher eine indirecte Steuer bilden. Es gehen
aus denſelben Gründen ab 2,900,000 Thlr. Gewerbeſteuer.
An Einnahmen aus wirklich directen Steuern bleiben
nur übrig:
2,928,000 Thlr. aus der klaſſificirten Einkom-
menſteuer,
7,884,000 Thlr. aus der Klaſſenſteuer und
2,036,000 Thlr. aus dem Zuſchlag,
zuſammen 12,848,000 Thlr.
Alſo 12,800,000 Thlr., meine Herren, fließen in Wahrheit
aus directen Steuern auf 97 Millionen Staatseinnahmen. Was
über dieſe 12,800,000 Thlr. hinaus geht, das wird — man muß
hier wieder nicht der unwiſſenſchaftlichen Rubricirung des
Budgets folgen, welches z. B. den Ertrag des Salzmonopols
von 8,300,000 Thaler oder die Einnahmen aus dem Juſtizdienſt
von 8,849,000 Thaler nicht zu den indirecten Steuern rechnet,
— was über dieſe 12,800,000 Thlr. hinausgeht, das wird,
ſage ich, mit Ausnahme weniger und ſehr unbedeutender Poſten,
mit denen es eine beſondere Bewandtniß hat, ſammt und ſonders
aus Einnahmequellen aufgebracht, welche die Natur von in-
directen Steuern haben, das wird alſo durch indirecte
Steuern aufgebracht.
Die indirecte Steuer, meine Herren, iſt ſomit das Jnſtitut,
durch welches die Bourgeoiſie das Privilegium der Steuer-
freiheit für das große Kapital verwirklicht und die
Koſten des Staatsweſens den ärmeren Klaſſen der Geſellſchaft
aufbürdet.“
Jn dem Geſagten ſind alſo wörtlich folgende Theſen ent-
halten:
1) daß die indirecten Steuern die Jndividuen nicht im
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