Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.Lebensmittel wird deshalb nicht nothwendig eine Und eben so sagt er an einer andern Stelle von den arbei- "Ils souffrent bien "Sie leiden weit mehr vielleicht -- nämlich weit mehr Sie sehen also schon hier, meine Herren, aus diesen unum- Lebensmittel wird deshalb nicht nothwendig eine Und eben ſo ſagt er an einer andern Stelle von den arbei- „Ils souffrent bien „Sie leiden weit mehr vielleicht — nämlich weit mehr Sie ſehen alſo ſchon hier, meine Herren, aus dieſen unum- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0029" n="23"/> Lebensmittel <hi rendition="#g">wird deshalb nicht nothwendig eine<lb/> Erhöhung des Arbeitslohns nach ſich ziehen.</hi><lb/> Eine Steuer auf den Tabak z. B., obgleich derſelbe ein Luxus-<lb/> gegenſtand iſt, welcher eben ſo ſtark vom Armen wie vom<lb/> Reichen gebraucht wird, wird den Arbeitslohn nicht ſteigern.<lb/> Obgleich er in England zum dreifachen Betrage ſeines urſprüng-<lb/> lichen Preiſes beſteuert iſt und in Frankreich zum 15fachen Be-<lb/> trag dieſes Preiſes, ſcheint es gleichwohl nicht, daß dieſe<lb/> enormen Gebühren irgend eine Einwirkung auf die Arbeitslöhne<lb/> gehabt haben. Man kann daſſelbe ſagen von den Steuern auf<lb/> Thee und Zucker, die in England und Holland — (Sie wiſſen<lb/> beiläufig, meine Herren, daß der Thee eben ſo in England all-<lb/> gemein gebräuchliches Lebensmittel des Arbeiters iſt, wie bei<lb/> uns der Kaffee) — Luxusgegenſtände im gewohnten Gebrauch<lb/> der unterſten Volksklaſſen geworden ſind, oder von denjenigen<lb/> auf Chocolade in Spanien, welche dort eben ſo allgemeines<lb/> Bedürfniß geworden iſt. Die verſchiedenen Steuern auf Spiri-<lb/> tuoſa, welche man in Großbrittannien im Laufe dieſes Jahr-<lb/> hunderts eingeführt hat, gelten nicht dafür, irgend eine Wirkung<lb/> auf den Arbeitslohn hervorgebracht zu haben. Die Steige-<lb/> rung, welche durch eine Zuſatzſteuer von 3 Schilling per<lb/> Barrel im Porter verurſacht worden iſt — (Sie wiſſen, meine<lb/> Herren, daß dies in England ein in den unterſten Volks-<lb/> klaſſen zum allgemein üblichen und gewohnheitlichen Be-<lb/> dürfniß gewordenes Getränk iſt, welches auch von den <hi rendition="#aq">porte-<lb/> faix,</hi> den Laſtträgern, ſeinen Namen bekommen hat) — hat<lb/> gleichwohl in London die Arbeitslöhne nicht zu ſteigern ver-<lb/> mocht.“</p><lb/> <p>Und eben ſo ſagt er an einer andern Stelle von den arbei-<lb/> tenden Klaſſen (<hi rendition="#aq">libr. I. ch. XI. T. II. p.</hi> 147):</p> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">„Ils souffrent bien<lb/> plus peut-être de cette hausse artificielle qu’ont occasion-<lb/> née les impôts dans le prix de quelques denrées manufactu-<lb/> rées, tel que celui du sel, du savon, du cuir, des chandelles, de<lb/> la drêche, de la bière et de l’aile etc.“</hi> </quote> </cit><lb/> <p>„Sie leiden weit mehr vielleicht — nämlich weit mehr<lb/> noch als von den Getreidepreiſen — von der künſtlichen Preis-<lb/> erhöhung, welche die Steuern im Preiſe einiger Manufactur-<lb/> waaren verurſacht haben, wie z. B. beim Salz, der Seife, dem<lb/> Leder, den Lichtern, dem Malz, dem Biere, dem Oel ꝛc.“</p><lb/> <p>Sie ſehen alſo ſchon hier, meine Herren, aus dieſen unum-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0029]
Lebensmittel wird deshalb nicht nothwendig eine
Erhöhung des Arbeitslohns nach ſich ziehen.
Eine Steuer auf den Tabak z. B., obgleich derſelbe ein Luxus-
gegenſtand iſt, welcher eben ſo ſtark vom Armen wie vom
Reichen gebraucht wird, wird den Arbeitslohn nicht ſteigern.
Obgleich er in England zum dreifachen Betrage ſeines urſprüng-
lichen Preiſes beſteuert iſt und in Frankreich zum 15fachen Be-
trag dieſes Preiſes, ſcheint es gleichwohl nicht, daß dieſe
enormen Gebühren irgend eine Einwirkung auf die Arbeitslöhne
gehabt haben. Man kann daſſelbe ſagen von den Steuern auf
Thee und Zucker, die in England und Holland — (Sie wiſſen
beiläufig, meine Herren, daß der Thee eben ſo in England all-
gemein gebräuchliches Lebensmittel des Arbeiters iſt, wie bei
uns der Kaffee) — Luxusgegenſtände im gewohnten Gebrauch
der unterſten Volksklaſſen geworden ſind, oder von denjenigen
auf Chocolade in Spanien, welche dort eben ſo allgemeines
Bedürfniß geworden iſt. Die verſchiedenen Steuern auf Spiri-
tuoſa, welche man in Großbrittannien im Laufe dieſes Jahr-
hunderts eingeführt hat, gelten nicht dafür, irgend eine Wirkung
auf den Arbeitslohn hervorgebracht zu haben. Die Steige-
rung, welche durch eine Zuſatzſteuer von 3 Schilling per
Barrel im Porter verurſacht worden iſt — (Sie wiſſen, meine
Herren, daß dies in England ein in den unterſten Volks-
klaſſen zum allgemein üblichen und gewohnheitlichen Be-
dürfniß gewordenes Getränk iſt, welches auch von den porte-
faix, den Laſtträgern, ſeinen Namen bekommen hat) — hat
gleichwohl in London die Arbeitslöhne nicht zu ſteigern ver-
mocht.“
Und eben ſo ſagt er an einer andern Stelle von den arbei-
tenden Klaſſen (libr. I. ch. XI. T. II. p. 147):
„Ils souffrent bien
plus peut-être de cette hausse artificielle qu’ont occasion-
née les impôts dans le prix de quelques denrées manufactu-
rées, tel que celui du sel, du savon, du cuir, des chandelles, de
la drêche, de la bière et de l’aile etc.“
„Sie leiden weit mehr vielleicht — nämlich weit mehr
noch als von den Getreidepreiſen — von der künſtlichen Preis-
erhöhung, welche die Steuern im Preiſe einiger Manufactur-
waaren verurſacht haben, wie z. B. beim Salz, der Seife, dem
Leder, den Lichtern, dem Malz, dem Biere, dem Oel ꝛc.“
Sie ſehen alſo ſchon hier, meine Herren, aus dieſen unum-
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