Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890.Van Helmont: Gas. Blas. Wasser u. Luft als Elemente. Anordnung der Grundsubstanzen in ihren kleinsten Teilen;beim Vapor ist wie beim Wasser der Sulphur von dem im Mercurius gelösten Sal eingehüllt, und jener verwandelt sich daher bei bloßer Abkühlung wieder in Wasser. Beim Gase dagegen ist Mercurius und Sal erstarrt und vom Sulphur ein- gehüllt. Das Gas wird daher nicht von selbst wieder zu Wasser und steigt nicht von selbst wieder herab, sondern es bedarf dazu eines äußeren Antriebes; diesen gibt das Blas, das ist eine von den Sternen herwehende Bewegung, welche das Gas wieder herabdrückt, wodurch sich der entgegenge- setzte Prozeß, wie bei der Umwandlung von Wasser in Gas, vollzieht.1 Niemals aber wird das Gas in Luft verwandelt.2 Das Feuer schließt Helmont ohne weiteres von den Ele- 1 A. a. O. § 20, 21. p. 62. 2 A. a. O. § 44. p. 64. 3 Elementa p. 42, 43. Bes. § 8. 4 Terra, § 12. p. 45. Hinc demonstrabo mox nunquam unicam guttam
aquae in aerem versam, aut vicissim aerem in aquam mutatum. Dieser Beweis wird an vielen Stellen geliefert, besonders in den Tractaten: Aqua, p. 47, Aer, p. 49, 51. Progymnasma meteori p. 54 ff., Paradox. II in Suppl. de Spadanis fontibus, p. 548, u. A. Van Helmont: Gas. Blas. Wasser u. Luft als Elemente. Anordnung der Grundsubstanzen in ihren kleinsten Teilen;beim Vapor ist wie beim Wasser der Sulphur von dem im Mercurius gelösten Sal eingehüllt, und jener verwandelt sich daher bei bloßer Abkühlung wieder in Wasser. Beim Gase dagegen ist Mercurius und Sal erstarrt und vom Sulphur ein- gehüllt. Das Gas wird daher nicht von selbst wieder zu Wasser und steigt nicht von selbst wieder herab, sondern es bedarf dazu eines äußeren Antriebes; diesen gibt das Blas, das ist eine von den Sternen herwehende Bewegung, welche das Gas wieder herabdrückt, wodurch sich der entgegenge- setzte Prozeß, wie bei der Umwandlung von Wasser in Gas, vollzieht.1 Niemals aber wird das Gas in Luft verwandelt.2 Das Feuer schließt Helmont ohne weiteres von den Ele- 1 A. a. O. § 20, 21. p. 62. 2 A. a. O. § 44. p. 64. 3 Elementa p. 42, 43. Bes. § 8. 4 Terra, § 12. p. 45. Hinc demonstrabo mox nunquam unicam guttam
aquae in aërem versam, aut vicissim aërem in aquam mutatum. Dieser Beweis wird an vielen Stellen geliefert, besonders in den Tractaten: Aqua, p. 47, Aër, p. 49, 51. Progymnasma meteori p. 54 ff., Paradox. II in Suppl. de Spadanis fontibus, p. 548, u. A. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0364" n="346"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">Van Helmont</hi>: Gas. Blas. Wasser u. Luft als Elemente.</fw><lb/> Anordnung der Grundsubstanzen in ihren kleinsten Teilen;<lb/> beim Vapor ist wie beim Wasser der Sulphur von dem im<lb/> Mercurius gelösten Sal eingehüllt, und jener verwandelt sich<lb/> daher bei bloßer Abkühlung wieder in Wasser. Beim Gase<lb/> dagegen ist Mercurius und Sal erstarrt und vom Sulphur ein-<lb/> gehüllt. Das Gas wird daher nicht <hi rendition="#g">von selbst</hi> wieder zu<lb/> Wasser und steigt nicht von selbst wieder herab, sondern es<lb/> bedarf dazu eines äußeren Antriebes; diesen gibt das <hi rendition="#i">Blas</hi>,<lb/> das ist eine von den Sternen herwehende Bewegung, welche<lb/> das Gas wieder herabdrückt, wodurch sich der entgegenge-<lb/> setzte Prozeß, wie bei der Umwandlung von Wasser in Gas,<lb/> vollzieht.<note place="foot" n="1">A. a. O. § 20, 21. p. 62.</note> Niemals aber wird das Gas in Luft verwandelt.<note place="foot" n="2">A. a. O. § 44. p. 64.</note></p><lb/> <p>Das Feuer schließt <hi rendition="#k">Helmont</hi> ohne weiteres von den Ele-<lb/> menten aus, aber auch die Erde erscheint ihm als kein ur-<lb/> sprüngliches Element, auch sie kann, wie die Scheidekunst<lb/> lehrt, wenngleich schwierig, in Wasser übergeführt werden. Sie<lb/> ist daher, obwohl mit Wasser und Luft zugleich erschaffen,<lb/> doch kein ursprüngliches Element, sondern als rein einfache<lb/> und himmlische Elemente bleiben nur <hi rendition="#g">Luft</hi> und <hi rendition="#g">Wasser</hi> übrig,<note place="foot" n="3"><hi rendition="#i">Elementa</hi> p. 42, 43. Bes. § 8.</note><lb/> die in keiner Weise ineinander oder in ein drittes verwandelt<lb/> werden können.<note place="foot" n="4"><hi rendition="#i">Terra</hi>, § 12. p. 45. Hinc demonstrabo mox nunquam unicam guttam<lb/> aquae in aërem versam, aut vicissim aërem in aquam mutatum. Dieser Beweis<lb/> wird an vielen Stellen geliefert, besonders in den Tractaten: <hi rendition="#i">Aqua</hi>, p. 47, <hi rendition="#i">Aër</hi>,<lb/> p. 49, 51. <hi rendition="#i">Progymnasma meteori</hi> p. 54 ff., <hi rendition="#i">Paradox.</hi> II in <hi rendition="#i">Suppl. de Spadanis<lb/> fontibus</hi>, p. 548, u. A.</note> Sie sind unzerstörbar, es ist von ihnen nicht<lb/> gesagt, wie von Himmel und Erde, daß sie vergehen werden.<lb/> Wasser kann wohl in Dunst (Vapor), dieser durch Umlagerung<lb/> der Bestandteile in Wassergas übergehen, aber immer bleibt<lb/> es doch Wasser und verschieden von der Luft. Niemals er-<lb/> folgt im Wasser die Trennung der drei ersten Bestandteile Sal,<lb/> Sulfur, Mercurius, sondern dieselben bleiben stets zusammen,<lb/> auch wenn das Wasser in Dampfform aufsteigt; der Dampf ist<lb/> nur das in größter Verdünnung aufgelöste Wasser, welches<lb/> selbst noch in den Atomen der Wolken Wasser bleibt.<lb/> Wasser und Luft sind schon dadurch absolut verschieden, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [346/0364]
Van Helmont: Gas. Blas. Wasser u. Luft als Elemente.
Anordnung der Grundsubstanzen in ihren kleinsten Teilen;
beim Vapor ist wie beim Wasser der Sulphur von dem im
Mercurius gelösten Sal eingehüllt, und jener verwandelt sich
daher bei bloßer Abkühlung wieder in Wasser. Beim Gase
dagegen ist Mercurius und Sal erstarrt und vom Sulphur ein-
gehüllt. Das Gas wird daher nicht von selbst wieder zu
Wasser und steigt nicht von selbst wieder herab, sondern es
bedarf dazu eines äußeren Antriebes; diesen gibt das Blas,
das ist eine von den Sternen herwehende Bewegung, welche
das Gas wieder herabdrückt, wodurch sich der entgegenge-
setzte Prozeß, wie bei der Umwandlung von Wasser in Gas,
vollzieht. 1 Niemals aber wird das Gas in Luft verwandelt. 2
Das Feuer schließt Helmont ohne weiteres von den Ele-
menten aus, aber auch die Erde erscheint ihm als kein ur-
sprüngliches Element, auch sie kann, wie die Scheidekunst
lehrt, wenngleich schwierig, in Wasser übergeführt werden. Sie
ist daher, obwohl mit Wasser und Luft zugleich erschaffen,
doch kein ursprüngliches Element, sondern als rein einfache
und himmlische Elemente bleiben nur Luft und Wasser übrig, 3
die in keiner Weise ineinander oder in ein drittes verwandelt
werden können. 4 Sie sind unzerstörbar, es ist von ihnen nicht
gesagt, wie von Himmel und Erde, daß sie vergehen werden.
Wasser kann wohl in Dunst (Vapor), dieser durch Umlagerung
der Bestandteile in Wassergas übergehen, aber immer bleibt
es doch Wasser und verschieden von der Luft. Niemals er-
folgt im Wasser die Trennung der drei ersten Bestandteile Sal,
Sulfur, Mercurius, sondern dieselben bleiben stets zusammen,
auch wenn das Wasser in Dampfform aufsteigt; der Dampf ist
nur das in größter Verdünnung aufgelöste Wasser, welches
selbst noch in den Atomen der Wolken Wasser bleibt.
Wasser und Luft sind schon dadurch absolut verschieden, daß
1 A. a. O. § 20, 21. p. 62.
2 A. a. O. § 44. p. 64.
3 Elementa p. 42, 43. Bes. § 8.
4 Terra, § 12. p. 45. Hinc demonstrabo mox nunquam unicam guttam
aquae in aërem versam, aut vicissim aërem in aquam mutatum. Dieser Beweis
wird an vielen Stellen geliefert, besonders in den Tractaten: Aqua, p. 47, Aër,
p. 49, 51. Progymnasma meteori p. 54 ff., Paradox. II in Suppl. de Spadanis
fontibus, p. 548, u. A.
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