Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Die Aussicht nach der Heimat. unter das Schiff. Sie bestand in einem oben offnen,unten geschlossenen Zylinder, welcher dazu diente, das Schiff aus seinem Lager zu heben und gleichzeitig die Öffnung der Abfahrtshalle luftdicht zu schließen. Der Zylinder wurde in die Höhe geschraubt und hob dadurch auf seinem oberen Rande das fast schon schwere- los gemachte und darum leicht bewegliche Schiff empor. Als das Schiff so hoch gebracht war, daß sein tiefster Punkt höher stand als das Dach der Halle, wurde der Hebungszylinder angehalten. Auf ein gegebenes Zeichen mußte er herabfallen und damit das Schiff freigeben. Der entscheidende Augenblick nahte. Die voll- Jo hatte seinen Blick auf die Uhr gerichtet, während Jetzt blickte Jo hinab und drückte auf den Griff. Die Martier im Schiff und in der Halle schwenkten Die Ausſicht nach der Heimat. unter das Schiff. Sie beſtand in einem oben offnen,unten geſchloſſenen Zylinder, welcher dazu diente, das Schiff aus ſeinem Lager zu heben und gleichzeitig die Öffnung der Abfahrtshalle luftdicht zu ſchließen. Der Zylinder wurde in die Höhe geſchraubt und hob dadurch auf ſeinem oberen Rande das faſt ſchon ſchwere- los gemachte und darum leicht bewegliche Schiff empor. Als das Schiff ſo hoch gebracht war, daß ſein tiefſter Punkt höher ſtand als das Dach der Halle, wurde der Hebungszylinder angehalten. Auf ein gegebenes Zeichen mußte er herabfallen und damit das Schiff freigeben. Der entſcheidende Augenblick nahte. Die voll- Jo hatte ſeinen Blick auf die Uhr gerichtet, während Jetzt blickte Jo hinab und drückte auf den Griff. Die Martier im Schiff und in der Halle ſchwenkten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="239"/><fw place="top" type="header">Die Ausſicht nach der Heimat.</fw><lb/> unter das Schiff. Sie beſtand in einem oben offnen,<lb/> unten geſchloſſenen Zylinder, welcher dazu diente, das<lb/> Schiff aus ſeinem Lager zu heben und gleichzeitig<lb/> die Öffnung der Abfahrtshalle luftdicht zu ſchließen.<lb/> Der Zylinder wurde in die Höhe geſchraubt und hob<lb/> dadurch auf ſeinem oberen Rande das faſt ſchon ſchwere-<lb/> los gemachte und darum leicht bewegliche Schiff empor.<lb/> Als das Schiff ſo hoch gebracht war, daß ſein tiefſter<lb/> Punkt höher ſtand als das Dach der Halle, wurde<lb/> der Hebungszylinder angehalten. Auf ein gegebenes<lb/> Zeichen mußte er herabfallen und damit das Schiff<lb/> freigeben.</p><lb/> <p>Der entſcheidende Augenblick nahte. Die voll-<lb/> kommene Diabarie des Schiffes mußte genau in dem<lb/> berechneten Moment eintreten, wenn nicht die Dis-<lb/> poſition der ganzen Raumreiſe dadurch verändert<lb/> werden ſollte.</p><lb/> <p>Jo hatte ſeinen Blick auf die Uhr gerichtet, während<lb/> ſeine Hand den Griff des diabariſchen Apparats um-<lb/> faßt hielt. Mit größter Aufmerkſamkeit beobachtete<lb/> ihn der Jngenieur im Jnnern der Halle, um das<lb/> Zeichen zum Fallen des Stütz-Zylinders zu geben.</p><lb/> <p>Jetzt blickte Jo hinab und drückte auf den Griff.<lb/> Zugleich ſank der Zylinder nach unten. Die rieſige<lb/> Kugel ſchwebte, vollſtändig frei, dicht über dem Dache<lb/> der Halle.</p><lb/> <p>Die Martier im Schiff und in der Halle ſchwenkten<lb/> grüßend Hände und Tücher. Mit angehaltenem Atem<lb/> folgten Grunthe und Saltner dem wunderbaren Schau-<lb/> ſpiel, das ſo gar keine Ähnlichkeit mit dem Aufſtieg<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [239/0247]
Die Ausſicht nach der Heimat.
unter das Schiff. Sie beſtand in einem oben offnen,
unten geſchloſſenen Zylinder, welcher dazu diente, das
Schiff aus ſeinem Lager zu heben und gleichzeitig
die Öffnung der Abfahrtshalle luftdicht zu ſchließen.
Der Zylinder wurde in die Höhe geſchraubt und hob
dadurch auf ſeinem oberen Rande das faſt ſchon ſchwere-
los gemachte und darum leicht bewegliche Schiff empor.
Als das Schiff ſo hoch gebracht war, daß ſein tiefſter
Punkt höher ſtand als das Dach der Halle, wurde
der Hebungszylinder angehalten. Auf ein gegebenes
Zeichen mußte er herabfallen und damit das Schiff
freigeben.
Der entſcheidende Augenblick nahte. Die voll-
kommene Diabarie des Schiffes mußte genau in dem
berechneten Moment eintreten, wenn nicht die Dis-
poſition der ganzen Raumreiſe dadurch verändert
werden ſollte.
Jo hatte ſeinen Blick auf die Uhr gerichtet, während
ſeine Hand den Griff des diabariſchen Apparats um-
faßt hielt. Mit größter Aufmerkſamkeit beobachtete
ihn der Jngenieur im Jnnern der Halle, um das
Zeichen zum Fallen des Stütz-Zylinders zu geben.
Jetzt blickte Jo hinab und drückte auf den Griff.
Zugleich ſank der Zylinder nach unten. Die rieſige
Kugel ſchwebte, vollſtändig frei, dicht über dem Dache
der Halle.
Die Martier im Schiff und in der Halle ſchwenkten
grüßend Hände und Tücher. Mit angehaltenem Atem
folgten Grunthe und Saltner dem wunderbaren Schau-
ſpiel, das ſo gar keine Ähnlichkeit mit dem Aufſtieg
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