Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Pläne und Sorgen. Wächter das Haus verlassen. Und somit werden wirvor die Alternative gestellt werden, entweder mit nach dem Mars zu ziehen, oder die Heimreise mit unzu- länglichen Mitteln bei Beginn des Polarwinters und wahrscheinlich bei widrigen Winden anzutreten. Und das ist es, was ich Jhnen sagen wollte. Wir müssen auf diesen Fall vorbereitet sein und genau wissen, was wir wollen; und ich muß wissen, wie Sie darüber denken. Denn ich bin überzeugt, daß der heutige Tag nicht ohne Ultimatum vorübergeht." "Das ist eine kitzliche Sache, liebster Freund. "Die Gefahren kann ich leider nicht leugnen, aber Laßwitz, Auf zwei Planeten. 17
Pläne und Sorgen. Wächter das Haus verlaſſen. Und ſomit werden wirvor die Alternative geſtellt werden, entweder mit nach dem Mars zu ziehen, oder die Heimreiſe mit unzu- länglichen Mitteln bei Beginn des Polarwinters und wahrſcheinlich bei widrigen Winden anzutreten. Und das iſt es, was ich Jhnen ſagen wollte. Wir müſſen auf dieſen Fall vorbereitet ſein und genau wiſſen, was wir wollen; und ich muß wiſſen, wie Sie darüber denken. Denn ich bin überzeugt, daß der heutige Tag nicht ohne Ultimatum vorübergeht.‟ „Das iſt eine kitzliche Sache, liebſter Freund. „Die Gefahren kann ich leider nicht leugnen, aber Laßwitz, Auf zwei Planeten. 17
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0265" n="257"/><fw place="top" type="header">Pläne und Sorgen.</fw><lb/> Wächter das Haus verlaſſen. Und ſomit werden wir<lb/> vor die Alternative geſtellt werden, entweder mit nach<lb/> dem Mars zu ziehen, oder die Heimreiſe mit unzu-<lb/> länglichen Mitteln bei Beginn des Polarwinters und<lb/> wahrſcheinlich bei widrigen Winden anzutreten. Und<lb/> das iſt es, was ich Jhnen ſagen wollte. Wir müſſen<lb/> auf dieſen Fall vorbereitet ſein und genau wiſſen,<lb/> was wir wollen; und ich muß wiſſen, wie Sie darüber<lb/> denken. Denn ich bin überzeugt, daß der heutige Tag<lb/> nicht ohne Ultimatum vorübergeht.‟</p><lb/> <p>„Das iſt eine kitzliche Sache, liebſter Freund.<lb/> Unter dieſen Umſtänden könnte es ſichrer ſein, auf dem<lb/> kleinen Umwege über den Mars nach Berlin oder<lb/> Friedau zurückzukehren. Nehmen Sie an, wir kommen<lb/> glücklich über das Eismeer und geraten nicht in einen<lb/> der Ozeane, aber wir gelangen nach Labrador oder<lb/> Alaska oder nach Sibirien oder ſonſt einer dieſer<lb/> lieblichen Sommerfriſchen — wenn wir dann über-<lb/> haupt wieder herauskommen, ſo iſt doch vor dem<lb/> Sommer an keine Heimkehr zu denken; und für den<lb/> Sommer haben uns die Martier ja ſo wie ſo ver-<lb/> ſprochen, uns wieder herzubringen.‟</p><lb/> <p>„Die Gefahren kann ich leider nicht leugnen, aber<lb/> wir müſſen ſie auf uns nehmen. Es iſt doch immer<lb/> die Möglichkeit vorhanden, daß wir nach Hauſe kom-<lb/> men, oder wenigſtens bis zu einem Orte, von welchem<lb/> aus wir Nachricht geben können. Und das ſcheint mir<lb/> das Entſcheidende. Wir dürfen nichts unterlaſſen,<lb/> die Kunde von der Anweſenheit der Martier am Pol<lb/> den Regierungen der Kulturſtaaten zu übermitteln, ehe<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Laßwitz,</hi> Auf zwei Planeten.</hi> 17</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [257/0265]
Pläne und Sorgen.
Wächter das Haus verlaſſen. Und ſomit werden wir
vor die Alternative geſtellt werden, entweder mit nach
dem Mars zu ziehen, oder die Heimreiſe mit unzu-
länglichen Mitteln bei Beginn des Polarwinters und
wahrſcheinlich bei widrigen Winden anzutreten. Und
das iſt es, was ich Jhnen ſagen wollte. Wir müſſen
auf dieſen Fall vorbereitet ſein und genau wiſſen,
was wir wollen; und ich muß wiſſen, wie Sie darüber
denken. Denn ich bin überzeugt, daß der heutige Tag
nicht ohne Ultimatum vorübergeht.‟
„Das iſt eine kitzliche Sache, liebſter Freund.
Unter dieſen Umſtänden könnte es ſichrer ſein, auf dem
kleinen Umwege über den Mars nach Berlin oder
Friedau zurückzukehren. Nehmen Sie an, wir kommen
glücklich über das Eismeer und geraten nicht in einen
der Ozeane, aber wir gelangen nach Labrador oder
Alaska oder nach Sibirien oder ſonſt einer dieſer
lieblichen Sommerfriſchen — wenn wir dann über-
haupt wieder herauskommen, ſo iſt doch vor dem
Sommer an keine Heimkehr zu denken; und für den
Sommer haben uns die Martier ja ſo wie ſo ver-
ſprochen, uns wieder herzubringen.‟
„Die Gefahren kann ich leider nicht leugnen, aber
wir müſſen ſie auf uns nehmen. Es iſt doch immer
die Möglichkeit vorhanden, daß wir nach Hauſe kom-
men, oder wenigſtens bis zu einem Orte, von welchem
aus wir Nachricht geben können. Und das ſcheint mir
das Entſcheidende. Wir dürfen nichts unterlaſſen,
die Kunde von der Anweſenheit der Martier am Pol
den Regierungen der Kulturſtaaten zu übermitteln, ehe
Laßwitz, Auf zwei Planeten. 17
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |